so sollten die sich mal fragen, ob es dann noch Sinn macht so viele Quads anzubieten.
So viele? Ich sehe 2 AM2+ Modelle (920 & 940), die allerdings auch schon bald auslaufen, und nur aufgrund der fehlenden AM3-Plattform überhaupt eingeführt wurden.
Dazu auf AM3 Basis ein multiplikatorfreies Topmodell, ein besonders stromsparendes Modell und ein besonders günstiges Modell mit kleinerem
L3-Cache, um die Ausbeute zu optimieren.
Macht also 3 Modelle:
Top Leistung (955 BE)
Top Energieeffizienz (905e)
Top Preis-/leistung (810)
Noch simpler kann ein Portfolio ja garnicht sein.
Einzig der 945 ist momentan überflüssig,
das wird sich mit dem Auslaufen der AM2+ Modelle aber denke ich ändern.
Bei Intel muss ich dir allerdings recht geben: Hat AMD insg. 6 Quads, hat man bei
Intel die Qual der Wahl zw. 15 Modellen auf S775 Basis (die 65nm Modelle mal
aussen vor gelassen) sowie 5 Modellen auf S1366 Basis. Noch dazu ist das
Namensschema eine einzige Katastrophe, so hat z.B. nur der Q8400 VT, während Q8300 und Q8200 darauf verzichten müssen. Das hat Intel sogar schon
eingesehen, nur ist der Verbesserungsvorschlag noch viel schlimmer und
intransparenter (siehe
http://www.semiaccurate.com/2009/06/18/intel-proves-branding-can-get-worse/ ).
Es is doch so, selbst wenn ich zu solchen Preisen gezwungen bin, muss ich doch erkennen, dass ich mein Portfolio umstrukturieren muss.
Da kommt dann wohl die erwähnte Naivität zum tragen
Zunächst einmal plant AMD ja die baldige Einführung der günstigen, L3-losen
Vierkerner (Propus), nur dauert das halt seine Zeit. Die Denebs werden dann wahrsch. das "Premiumprodukt",
während man mit den Propus (wegen dessen deutlich geringeren Herstellungskosten und größerem realisierbaren
Produktionsvolumen) versuchen wird, den Großteil des Marktes zu decken.
Der Preis ist das beste Mittel, die Nachfrage zu regulieren. Beispiel X4 945:
Zu dem aktuellen Preis kauft den natürlich keiner, anstattdessen lieber
den 940 (falls er auf DDR3 verzichten kann), womit die Lager geleert werden,
oder den 955, womit der erzielte Verkaufspreis für den gleichen Deneb-DIE etwas
größer ist (wofür der Kunde ja auch noch einen freien Multiplikator neben 200MHz mehr bekommt),
so dass der ASP steigt.
Schonmal darüber nachgedacht, dass AMDs Produktion evtl. ganz gut ausgelastet ist,
und man somit die vorhandenen Chips im Durchschnitt möglichst teuer verkaufen möchte?
AMD greift schliesslich auf gerade mal zwei Fabs zurück,
von denen sich eine eig. immer gerade in der Umrüstung befindet (Intel: 15 Fabs).
Trotzdem hat man nat. auch Quads für 125€ im Portfolio, denn eine günstig verkaufte CPU ist immernoch besser als
eine nicht verkaufte CPU. Aber über den Preis kann man hier beliebiges Feintuning des Absatzes betreiben
(muss sich dabei allerdings nat. auch an der Konkurrenz orientieren). Da kann es schonmal passieren, dass
ein "unliebsames" Produkt durch den Preis künstlich inattraktiv gemacht wird.
Ein gutes Beispiel dazu stellt z.B. Nintendos Wii dar:
http://preisvergleich.hardwareluxx.de/deutschland/?phist=154164&age=1000
Die Produktion ist seit Jahren vollkommen ausgelastet, so dass Nintendo nicht
im Traum an eine Preissenkung gedacht hat. 2 Jahre lang ist der Preis im Vergleich zum Releasetag
praktisch überhaupt nicht gesunken! Nintendo hat sich warhsch. in den *rsch gebissen,
nicht erstmal 350€ oder so verlangt zu haben.
Grüße,
Mr.Malik