Mit Gummischläuchen gibt´s auch kleine Probleme. Gummi- bzw. Elastomerschläuche aus synthetischen Elastomeren benötigen prinzipell nicht unbedingt Weichmacher um flexibel zu sein. Tygon Norprene oder EKWB ZMT bestehen aus synthetischen Elastomeren und sind frei von löslichen Weichmachern. Aber transparente Gummi- bzw. Elastomerschläuche gibt´s natürlich nicht. Das einzige was in diese Richtung geht sind Silikonschläuche. Die eigenen aich aber aufgrund ihrer hohen Diffusionsrate nicht wirklich für Waküs. Außerdem sind sie schon ab Werk trübe bzw. opak und nie wirklich transparent.
Wirklich transparente flexible Schläuche, und insgesamt die ganz überwiegende Mehrheit aller flexiblen Wakü-Schläuche, sind aus Weich-PVC. Die Weichmacher, die nötig sind um PVC elastische Eigenschaften zu geben (eben sog. Weich-PVC) werden jedoch recht leicht ausgewaschen. Auch die weniger üblichen PUR-Schläuche, die es auch in transparenten Varianten gibt, enthalten in der Regel Weichmacher - jedoch deutlich weniger, was sie auch erheblich härter macht. Die üblichen PUR-Schläuche aus dem Pneumatikbereich verhalten sich für Wakü-Verhältnisse schon fast die Rohre.
Wenn du aber sowieso PETG-Rohre nimmst betrifft dich das Thema Weichmacher eigentlich nicht. PETG ist zwar auch nicht glashart, aber es verliert mit den üblichen Kühlmittelmischungen in Waküs zumindest keine Bestandteile. Auch PMMA-Rohre sind diesbezüglich unkritisch erfordern aber ein Quäntchen mehr Können vom Anwender als PETG und dürfen keinesfalls mit einwertigen Alkoholen in Verbindung gebracht werden.
Echtglas ist zwar schon fast das Non-Plus-Ultra was chemische Beständigkeit angeht, aber es ist natürlich schon deutlich aufwändiger in der Verarbeitung (Schneiden mit Diamanttrennscheibe - vorzugsweise im Wasserbad) und auch bruchgefährdeter bei punktueller schlagartiger Belastung. Solche Wandstärken wie man sie von Echtglas-ABs kennt, findet man bei Glas-Rohren zur Verrohrung des Kreislaufs freilich nicht vor. Entsprechend ist hier eine sehr präzise Arbeitsweise notwendig, um das Glas nicht vorzuspannen bzw. die Freiheitsgrade, die durch die Dichtungen in den Anschlüssen gegeben sind, nicht einzuschränken. Im Übrigen würde ich, im Falle, dass du dich trotz des sehr hohen Aufwands an Echtglasrohren aus Borosilikatglas versuchen willst, auf günstigere Bezugsquellen setzen, denn solche Glasrohre sind Allerweltsartikel im Laborbadarf und dort auch erheblich billiger zu erstehen
.
Alternativ wären Kupferrohre (Natur, oder verchromt) auch eine extrem solide Alternative, wenn´s nicht transparent sein muss. Auch Edelstahlrohre sind eine Möglichkeit, wobei einen die Verarbeitung von Edelstahl zumindest mit Hobbywerkzeug leicht zur Verzweiflung treiben kann
. Schlimmer bezüglich Verarbeitung ist da fast nur noch Titan oder diverse technische Keramiken, aber Titan- oder Korund-Verrohrung wäre sogar mir etwas zu exotisch
. Des Weiteren kann man auch mit Hart-PVC-Rohren oder mit dünnen PE-Rohren oder mit PTFE-(Teflon)-Schläuchen arbeiten. Quellen für derartige Rohre in Wakü-tauglichen Größen gibt´s außerhalb des Wakü-Handels genügend. Wenn man sich auf den Wakü-Handel beschränkt ist die Auswahl möglicher Materialien hingegen ziemlich beschränkt.
Edit #1: Was das Lüfterthema betrifft: Wenn´s leise und langlebig sein soll, muss man Noctua-Lüfter der Standard-Serie (beige mit Nussecken) schon definitiv zu den Favoriten zählen, auch wenn das seinen Preis hat (sowohl finanziell als auch ggfls. optisch). Die graue Noctua-Redux-Serie umfasst leider viele interessanteste Größen bzw. Blattformen nicht, weshalb sie nur in Ausnahmefällen eine Alternative darstellen kann und bei der Noctua Industrial PPC Serie liegt der Fokus nicht vorrangig auf besonders leisem Betrieb (auch wenn er möglich ist), sondern auf hohem Durchsatz. Hinzu kommt bei denen besonders bei sehr niedrigen Drehzahlen ein Phänomen, das in den Foren landläufig als "PWM-Klackern" bekannt ist, aber dessen Ursache zumindest nach meinem Wissensstand bislang nicht geklärt ist.
Bei deutlich günstigeren Lüftern habe ich persönlich bislang recht gute Erfahrungen mit Enermax T. B. Silence-Lüftern gemacht, wobei man aber ehrlicher Weise sagen muss, dass die Erfahrungen hier bei vielen Nutzern auseinander gehen und sich meine Erfahrungen auf Baujahre beziehen sie schon etwas zurückliegen. Ob die Qualität da heute noch stimmt kann ich nicht beurteilen. Natürlich darf man bei halb so teuren Lüftern nicht erwarten, dass die mit absoluten Top-Modellen mithalten können, aber ein annehmbar leiser Betrieb erfordert nicht zwangsläufig für jeden Lüfter 20€+ auf den Tisch zu blättern. Gut ausreichende Radi-Fläche ist natürlich in jedem Fall notwendige Voraussetzung.
Die NB eloops sind als Radi-Lüfter in Push-Konfiguration auch keine schlechte Wahl, aber ihr unebener und etwas mehr als die Standard-Tiefe messender Rahmen ist imho nicht ganz so optimal.
Edit #2: Noch was zu deinen Anfangsfragen bezüglich Korrosion:
Elektrolytkupfer ist in der Tat besonders reines Kupfer. Es besteht aus min. 99,5% Cu. In der Regel erreicht handelsübliche Elektrolytkupfer einen CU-Anteil von 99,9%. Es wird im elektrolytischen Verfahren unter hohem elektrischen Energieeinsatz gewonnen.
Messing und Kupfer im gleichen Kreislauf vertragen sich wegen des recht geringen Korrosionspotentials in einer Wakü in aller Regel völlig unproblematisch. Sogar ohne Korrosionsschutz kommt es da über die Lebensdauer einer Wakü in der Regel nie zu irgendwelchen sichtbaren oder gar zu technisch kritischen Problemen. Auch das heutzutage in der Regel RohS-konforme Lötzinn in den gelöteten Radiatoren passivert schnell und verursacht in der Regel keine Probleme.
Nickelschichten von Kühlerbodenplatten oder Anschlüssen, sind hingegen durchaus ein wenig gefährdet, denn Nickel ist zwar eine Korrosionsschutzschicht, aber nicht wegen eines geringen Korrosionspotentials, sondern wegen einer hohen Passivierungsneigung. Es ist daher gegenüber Kupfer eine Opferschicht sie sich ohne Korrosionsschutz, aber aber auch mit Korrosionsschutz, an Stellen, an denen dieser nicht richtig wirken kann (z.B. Gewindespalten oder sonstige Spalträume) in vielen Fällen langsam auflöst. Das dauert zwar oft auch recht lang, aber es ist nicht auszuschließen. Kommt allerdings auch in gewissem Maße auf die Qualität der Vernickelung an.
Ein Biozid, welches über das Glykol hinaus geht, welches als Lösungsmittel für die Korrosionsinhibitoren in allen bewährten Korrosionschutz-Zusätzen oder Fertigmischungen vorkommt, ist im Übrigen nicht notwendig, sofern du eine halbwegs hygienische Arbeitsweise an den Tag legst, wenn du deine Wakü zusammen baust
. Die Fälle in denen es tatsächlich zu Vermehrung oder Wachstum von Mikroorganismen in Waküs kommt sind so selten wie ein Sechser im Lotto und in der Regel gibt es dafür Gründe die vermeidbar gewesen wären.
Was man aber in jedem Fall beherzigen sollte - insb. bei den üblichen Netzradiatoren - ist eine gründlich Reinigung des Radiator vor dem Einbau. Das bedeutet nicht nur Durchspülen mit heißem Wasser, sondern auch den Einsatz von fettlösenden Reinigern und bei Bedarf sogar säurehaltigen Reinigern, um die Produktionsrückstände vom Ziehen der Rohre und dem Löten zu beseitigen. Unzureichende Radiatorreinigung ist eine sehr häufigste Ursachen für diverse Probleme in Wakü-Kreisläufen. Lediglich bei Radiatoren aus besondere sauberen Produktionsprozessen, muss man der Reinigung u. U. etwas weniger Aufmerksamkeit widmen (AC AMS-Serie, Watercool MO-RA3 oder ähnliche Rohrradiatoren). Kurz mit heißem Wasser durchspülen würde ich aber auch da empfehlen.