Mein erster Dateiserver

thor17

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Hallo,
vor einiger Zeit hatte ich hier schonmal einen Thread eröffnet, ist schon ein oder zwei Jahre her.
Darin ging es um einige grundsätzliche Fragen zu dem Dateiserver den ich mir zusammenstellen möchte.
Da ich als Azubi nie das Geld zusammenkratzen konnte, musste ich die Zusammenstellung meines Servers immer weiter verschieben. Wie auch immer, nun ist es endlich soweit, ich habe das Geld nächsten Monat zusammen und habe mir auch schon alle Komponenten rausgesucht.

Hier die Zusammenstellung bei Mindfactory

Als OS kommt Ubuntu Server 12.04 64-Bit zum Einsatz. Als Dateisystem möchte ich ZFS verwenden.
Der Server dient hauptsächlich als zentraler Massenspeicher. Ich möchte meine Daten darauf ablegen können und sicher sein, dass sie nicht verloren gehen können, deshalb ein RAID10 Verbund mit 4 HDDs. Geplant ist auch, dass mein Fernseher auf Multimediainhalte zugreifen kann.
Eine Frage zu den onboard SATA Controllern hätte ich, da ich mich damit noch nicht soo gut auskenne. Und zwar, sind die Controller, welche laut Hersteller RAID0/1 bzw. RAID10 unterstützen vergleichbar mit den erhältlichen Controllerkarten? Wenn ich mich recht erinnere, war es ja immer so, dass die onboard Lösungen nur mit Hilfe eines Treibers arbeiten und somit wäre das ganze ja ein Software RAID.
Prinzipiell ist ein Software RAID für meine Zwecke vollkommen ausreichend. Der Vorteil des Preises überwiegt alle etwaigen Nachteile.
Eine weitere Frage, die ich habe, bezieht sich auf die Bündelung von Netzwerkkarten. Ich möchte meinen PC mit zwei Netzwerkkarten ausstatten, den gleichen die ich auch im Server verwenden werde. Dazu habe ich diesen Artikel hier im Ubuntu-wiki gefunden. Erklärt dieser bereits alles hinreichend? Ich frage nur, weil ich bei der Einrichtung des Servers möglichst ohne Probleme vorrankommen möchte, also Probleme die dafür bekannt sind häufiger aufzutreten.
Das wären bis jetzt alle Fragen.
Falls jemand noch hilfreiche Tipps für mich hat, in Bezug auf ZFS oder die Verschlüsselung der Daten die auf dem Server abgelegt werden sollen, dann wäre ich natürlich sehr dankbar :)
 
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Hallo
War es absicht von dir, die Desktop HDD zu nehmen ? Von Seagate und WD gibt es auch NAS HDD's die für den 24/7 betrieb ausgelegt sind.
 
Ja, das war Absicht. Laut Hersteller eignen sich die Desktop Modelle auch für einen RAID Verbund. Und der Aufpreis bei den HDDs für Dauerbetrieb halte ich für Unsinn, oder kann da jemand aus Erfahrung anderes berichten?
 
Hallo,
so schlecht sieht die Zusammenstellung gar nicht aus.
Dann mal zu deinen Fragen:
Ja es gibt einen Unterschied zwischen den HW Raid Controllern und den onboard Teilen. Da du aber sowieso ZFS einsetzen willst, brauchst du keinen HW Controller. ZFS macht die Spiegelung hier selbst. Du brauchst auch kein Linux (mdadm) Software Raid.

Bei der Bündelung zweier Netzwerkkarte ist im Aktiv-Aktiv Betrieb aber folgendes nicht schlecht zu wissen. Eine TCP Session kann nur immer über einen Link gehen. Sprich wenn du sowohl am Server, als auch am Client zwei 1GBit Karten bündelst und dann eine Datei kopierst, dann kannst du maximal einen Link (1GBit) auslasten. Um die komplette Bandbreite nutzen zu können musst du Minimum zwei gleichzeitige Kopierjobs starten. Den passenden Switch, der die Bündelung versteht natürlich vorausgesetzt.

Zu ZFS im Betrieb kann ich dir wenig Ratschläge geben, ich setz auf Linux SoftwareRaid, in die Verschlüsselung les ich mich grad ein. Bisher war mein System ein bisschen schwach auf der Brust und deshalb habe ich noch nicht verschlüsselt.

Noch eine Frage nebenbei: Wieso Raid 10 und nicht Raidz1 (Raid5)

Zum Schluss noch kurz das Mantra: Raid ersetzt kein Backup. Raid erhöht die Datenverfügbarkeit, aber nicht die Datensicherheit. Eine versehentlich gelöschte Datei ist verloren.
 
also mir fallen spontan grade nen paar dinge bei deinem system auf die für mich nicht passen.

die festplatten sind keine 24/7 jedoch kann ich das verstehen dennn ich nutze selber auch keine ;)

Aber warum holst du dir für einen datenserver so schnelle hardware ? Die CPU ist komplett oversized und der cpu kühler vermutlich nur so gewählt weil die cpu so schnell ist.
Ich denke da an so dinge wie stromverbrauch und dergleichen der verhältnismäßig hoch liegen wird. die leistung wirst du eh zu keinem zeitpunkt brauchen wenn es bei dem funktionsumfang von dir bleibt.
würde da eher auf eine intel lösung setzen vorallem weil die noch ne ecke günstiger ist. Als CPU dann iwas in richtung g1616 nehmen oder g2020 wenn es schneller sein soll und ein passendes board. weiß nicht ob es eins mit 8 sata ports gibt aber eins mit 6 oder 7 auf jedenfall da ich das vor kurzem erst noch in einer server zusammenstellung gesehen habe.

dazu würde ich auch noch das gehäuse wechseln. klar ist das gehäuse günstig aber ich sehe 2 probleme. erstens wäre es mir zu groß aber das ist geschmackssache. aber was mich mehr stören würde wären die festplattenkäfige. die montagerichtung und die montage an sich sind nicht wirklich optimal. ich denke mal das die dadurch halt deutlich hörbar sein werden.

Und hier meine letzte frage: Warum selbstbau ? Was bietet dir das system hier für vorteile im vergleich zu fertiglösungen wie z.b. de Hp Microserver n54l ?
 
Hallo
War es absicht von dir, die Desktop HDD zu nehmen ? Von Seagate und WD gibt es auch NAS HDD's die für den 24/7 betrieb ausgelegt sind.

Ich arbeite in einem sehr großen weltweit operiendem Unternehmen. Wir verbauen spezielle Serverfestplatten in unseren Systemen. Die Praxis hat leider gezeigt das diese nicht zwingend länger halten als gewöhnliche und günstigere Desktopfestplatten. Der einzige echte nennenswerte Vorteil ist die längere Garantiezeit von der wie auch regen Gebrauch machen (müssen). Wir benutzen auch Festplatten verschiedener Hersteller, leider hat sich bisher aber keiner positiv hervorgetan. Diesbezüglich sind alle bei uns eingesetzen Marken gleich gut (oder schlecht). Daher das Geld sparen und dafür ein Raid1 oder 5 oder 6 System aufbauen.
 
@Dogfriend
Na dann lohnen sich die NAS HDD ja doch, wenn ihr von der längeren Garantiezeit anspruch nehmt.
bzw. Denke ich mal das ihr Enterpriseplatten verbaut und keine NAS ;)

@Thor17
Wie Gubb3L schon schrieb, schau dir auch die HP MIcroserver und den ML310e an.
 
Wenn du unbedingt selbst bauen willst würde ich als hardwaregrundlage mir mal dies hier anscshauen :

Intel Celeron Dual-Core G1610, 2x 2.60GHz, boxed (BX80637G1610) Preisvergleich | Deutschland - Hardwareluxx - Preisvergleich
ASRock B75 Pro3-M (90-MXGLW0-A0UAYZ) Preisvergleich | Deutschland - Hardwareluxx - Preisvergleich

wesentlich stromsparender und vorallem auch locker 128€ günstiger (215€ vs 87€) und natürlich leistungmäßig voll ausreichend.

Vorallem was willst du mit 32GB RAM ? Du willst doch nen Dateiserver aufbauen und nicht 10 VM´s nebenbei laufen lassen oder hab ich was verpasst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also da ja nun recht viele Fragen aufgekommen sind, muss ich feststellen, dass ich mich wohl hätte etwas ausführlicher ausdrücken sollen^^
Der Server ist Primär als Dateiserver gedacht. Er soll also alle meine Daten jederzeit schnell zur Verfügung stellen und redundant aufbewahren, damit im Falle einer defekten HDD nicht gleich alle darauf enthaltenen Daten verloren gehen.
Darüber hinaus sollen, zumindest manche, Daten verschlüsselt gespeichert werden. Warum ich mich nun also gegen eine Fertiglösung entschied?
Nun das hat einige Gründe. Zuersteinmal konnte ich keinen Fertigserver finden, der Platz für 8 HDDs bieten kann. Ich möchte evtl. später mal erweitern und deshalb entschied ich mich für das MB mit acht SATA Anschlüssen.
Den Prozessor habe ich deshalb ausgewählt, weil ich möglicherweise ab und an mal nen Spieleserver hosten möchte, weshalb latent mehr Rechenleistung zur Verfügung stehen sollte.
Für die 32GB RAM habe ich keine wirklich schlüssige Erklärung^^
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass ZFS von viel RAM profitieren würde. Aber ich schätze für meine Zwecke würden auch 16GB völlig reichen, da könnte man sicher was sparen.
Was günstigere alternativen in Bezug auf Anschaffung und Stromverbrauch anbelangt, bin ich grundsätzlich allem gegenüber offen. Für den A10 habe ich mich nur entschieden, weil dieser in Benchmarks mit Truecrypt alle vergleichbaren Intel CPUs weit hinter sich ließ.
Wer aber ne vergleichbare alternative mit geringerer TDP und zu kleinerem Preis vorzuschlagen hat, der kann mir die Vorschläge gern unterbreiten, ich würde mich freuen :)
Aber bitte keine AsRock Kaufempfehlungen, ich bin ein gebranntes Kind^^
Ich hatte über die Jahre 4 AsRock boards, alle haben bereits wenige Monate nach Ablauf der Garantie ihren Dienst eingestellt bzw. defekte aufgewiesen. Bei einem z.B. war der IDE Controller defekt, was dazu führte dass Daten fehlerhaft auf die HDD geschrieben wurden.
Das hörte man sogar an den Geräuschen, welche die HDD von sich gab. Zum Glück trat kein Datenverlust auf, das Dateisystem ließ sich reparieren.
Mit Gigabyte habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht, deshalb würde ich gern dabei bleiben.
Ähnlich geht es mir mit den HDDs. Ich verwende AUSSCHLIEßlich Seagate. Ich hatte in meinem Leben nur 3 HDDs von anderen Herstellern in Betrieb, zwei davon von WD. Beide WD HDDs stellten ihren Dienst kurze Zeit nach Ablauf der Garantie ein. Ebenso die Fujitsu(das war damals ne 40GB).
Ich hatte(habe) nun 8 Seagate HDDs in Betrieb, noch keine Ausfälle. Natürlich gibts immerwieder Produktionsfehler und auch bei Seagate kann ich mal was schlechtes erwischen, aber ihr kennt das sicher, ein Hersteller der einen nie enttäuscht hat, dem bleibt man treu^^
Was das Gehäuse anbelangt, das hab ich nur ausgewählt, weil es die Mindestanforderungen erfüllte, also mindestens 8 HDD Schächte und billig. Ich selbst nutze seit Jahren ein Xigmatek Gehäuse für meinen PC.
Prinzipiell bin ich sehr zufrieden damit, allerdings war mein Gehäuse doppelt so teuer wie das für den Server. Bei mir sind auch die HDD Schächte um 90° gedreht, was den Ein- und Ausbau von Festplatten natürlich erleichtert.
Wenn also jemand eine Alternative bis 70€ vorschlagen kann, dann nur zu, ich bin für Vorschläge offen.



@olqs80
Danke für den Hinweis, ich hätte mich bestimmt gewundert wenn ich beim ersten Test nicht die gewünschten Resultate erhalten hätte.
Aber so ganz verstehe ich das nicht. Laut dem Ubuntu-Wiki sorgt ifenslave-2.6 dafür, dass der Kernel beide Karten als ein Gerät anspricht. Sollte ifenslave-2.6 dann nicht auch in der Lage sein, eine Datei über die beiden NICs zu schicken?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass ZFS von viel RAM profitieren würde. Aber ich schätze für meine Zwecke würden auch 16GB völlig reichen, da könnte man sicher was sparen.

Generelle Empfehlung ist ja 1GB RAM pro TB, mind. aber 4GB. Und zwar nicht für ZFS allein, sondern fürs Gesamtsystem. Von daher vermute ich dass auch 16GB viel zu viel sind.
 
Generelle Empfehlung ist ja 1GB RAM pro TB, mind. aber 4GB. Und zwar nicht für ZFS allein, sondern fürs Gesamtsystem. Von daher vermute ich dass auch 16GB viel zu viel sind.

Eine Empfehlung - ja Notwendigkeit gibt es nur bei der Nutzung von Echtzeit-Deduplizierung. Da müssen die Dedup-Tabellen im RAM gehalten werden oder es gibt üble Performanceeinbrüche. Ich würde da sogar eher 3-5 GB RAM pro TB Daten nehmen (nur für Dedup, RAM Cache geht extra).

Ansonsten gibt es keinen Zusammenhang zwischen Speicher und RAM. Ab 2 GB RAM ist alles ok - SOFERN einem die Festplattenperformance reicht. ZFS nutzt nämlich (unter Solaris ohne weiteres Zutun) jeden freien RAM als Read-Cache. Erneutes Lesen wird damit 100mal schneller als erneut alles von den Platten lesen. Bei entsprechenden Anwendungen können auch mehrere Hundert GB RAM Sinn machen weil es Performance bringt.

Selbst bei vielen Nutzern und viel Aktivität kann man mit genügend RAM fast alle Lesevorgönge aus dem RAM bedienen. ZFS ist das egal. Es braucht den RAM nicht, der User braucht es wenn ers schnell haben will.
 
Eine Empfehlung - ja Notwendigkeit gibt es nur bei der Nutzung von Echtzeit-Deduplizierung. Da müssen die Dedup-Tabellen im RAM gehalten werden oder es gibt üble Performanceeinbrüche. Ich würde da sogar eher 3-5 GB RAM pro TB Daten nehmen (nur für Dedup, RAM Cache geht extra).

Ansonsten gibt es keinen Zusammenhang zwischen Speicher und RAM. Ab 2 GB RAM ist alles ok - SOFERN einem die Festplattenperformance reicht. ZFS nutzt nämlich (unter Solaris ohne weiteres Zutun) jeden freien RAM als Read-Cache. Erneutes Lesen wird damit 100mal schneller als erneut alles von den Platten lesen. Bei entsprechenden Anwendungen können auch mehrere Hundert GB RAM Sinn machen weil es Performance bringt.

Selbst bei vielen Nutzern und viel Aktivität kann man mit genügend RAM fast alle Lesevorgönge aus dem RAM bedienen. ZFS ist das egal. Es braucht den RAM nicht, der User braucht es wenn ers schnell haben will.


Hättest du vielleicht einen Link wo das für Ubuntu erklärt wird? Also das mit dem Lese-cache.
 
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