Micron 7400 nvme wird in einem port zu heiß und ist langsam.

Shagnar

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Hi,

ich habe vor einigen Wochen durch viel Glück eine neue Micron 7400 Enterprise SSD mit 3,84TB günstig kaufen können.

Diese SSD habe ich nach Erhalt in meinem Desktop-PC getestet. Lese- und Schreibwerte sind wie erwartet ca. 4000mb/s respektive 2000mb/s.

Gestern habe ich die SSD in meinen Server, basierend auf einem Supermicro X11 Board mit C246 Chipsatz und Core-i3 9100F, eingebaut.

Update: Die SSD funktioniert in Port 2, in Port 1 habe ich die unten beschriebenen Probleme. Inzwischen habe ich eine weitere SSD, diese zeigt die gleiche Problematik in genau diesem Port. Es liegt also am Port bzw. den Einstellungen im Bios für diesen Port. Post mit Update


Originaler Post:
Die SSD ist einfach als zusätzliche Platte verbaut, gebootet wird von einem zfs mirror bestehend aus zwei sata ssds. Zum Testen habe ich sie mit ext4 formatiert. Ebenso habe ich mittels nvme-tool mit 4k Sektoren formatiert, was keinen Unterschied gebracht hat.

Die Schreibwerte sind mit 2xxx mb/s auch wie erwartet, allerdings gibt es ein Problem beim Lesen. Die SSD liefert nur 8-10mb/s und ist dabei busy (der smart wert der die controller busy time anzeigt steigt an). Warm wird sie dabei nicht, weshalb ich ein thermisches Problem ausschließen kann.

Ich habe das BIOS des Mainboards aktualisiert (musste ich sowieso, da es sonst mit der SSD im Slot nicht POSTen konnte). Ebenso habe ich im BIOS sowohl die Einstellungen zwischen AMI native nvme Firmware und nvme Vendor Firmware getestet als auch die boot modes legacy und uefi.

Hat jemand eine Idee, woran das liegen kann? Da der Server produktiv genutzt wird konnte ich noch nicht den zweiten m2 Slot testen.

fio Testergebnisse:

lesen
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aktuelle smart-werte:
Code:
=== START OF INFORMATION SECTION ===
Model Number:                       Micron_7400_MTFDKBG3T8TDZ
Serial Number:                      xxx
Firmware Version:                   E1MU23BC
PCI Vendor/Subsystem ID:            0x1344
IEEE OUI Identifier:                0x00a075
Total NVM Capacity:                 3,840,755,982,336 [3.84 TB]
Unallocated NVM Capacity:           0
Controller ID:                      0
NVMe Version:                       1.4
Number of Namespaces:               128
Local Time is:                      Fri Mar  3 14:59:55 2023 CET
Firmware Updates (0x17):            3 Slots, Slot 1 R/O, no Reset required
Optional Admin Commands (0x005e):   Format Frmw_DL NS_Mngmt Self_Test MI_Snd/Rec
Optional NVM Commands (0x005f):     Comp Wr_Unc DS_Mngmt Wr_Zero Sav/Sel_Feat Timestmp
Log Page Attributes (0x1e):         Cmd_Eff_Lg Ext_Get_Lg Telmtry_Lg Pers_Ev_Lg
Maximum Data Transfer Size:         1024 Pages
Warning  Comp. Temp. Threshold:     70 Celsius
Critical Comp. Temp. Threshold:     85 Celsius

Supported Power States
St Op     Max   Active     Idle   RL RT WL WT  Ent_Lat  Ex_Lat
 0 +     8.25W       -        -    0  0  0  0        0       0
 1 +     7.50W       -        -    0  0  0  0       10      10
 2 +     7.50W       -        -    0  0  0  0       10      10
 3 +     7.50W       -        -    0  0  0  0       10      10
 4 +     5.50W       -        -    0  0  0  0       10      10

=== START OF SMART DATA SECTION ===
SMART overall-health self-assessment test result: PASSED

SMART/Health Information (NVMe Log 0x02)
Critical Warning:                   0x00
Temperature:                        61 Celsius
Available Spare:                    100%
Available Spare Threshold:          10%
Percentage Used:                    0%
Data Units Read:                    137,104 [70.1 GB]
Data Units Written:                 748,935 [383 GB]
Host Read Commands:                 465,834
Host Write Commands:                1,128,054
Controller Busy Time:               38
Power Cycles:                       32
Power On Hours:                     46
Unsafe Shutdowns:                   4
Media and Data Integrity Errors:    0
Error Information Log Entries:      38
Warning  Comp. Temperature Time:    4
Critical Comp. Temperature Time:    0
Temperature Sensor 1:               79 Celsius
Temperature Sensor 2:               67 Celsius
Temperature Sensor 3:               48 Celsius

Error Information (NVMe Log 0x01, 16 of 256 entries)
Num   ErrCount  SQId   CmdId  Status  PELoc          LBA  NSID    VS
  0         38     0  0x801c  0x8004  0x028            0     0     -
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Habe die Disk jetzt in den anderen m2 slot verschoben, jetzt scheint die Geschwindigkeit besser zu sein und auch die Temperatur ist niedriger. Ich verstehe es nicht, freue mich aber...

READ: bw=3111MiB/s (3262MB/s), 3111MiB/s-3111MiB/s (3262MB/s-3262MB/s), io=183GiB (196GB), run=60082-60082msec
WRITE: bw=2124MiB/s (2227MB/s), 2124MiB/s-2124MiB/s (2227MB/s-2227MB/s), io=125GiB (135GB), run=60491-60491msec

während der tests max 60°C.
 
Das Problem scheint damit gelöst zu sein, falls jemand eine Erklärung hat würde ich mich trotzdem freuen
 
Die Temperaturunterschiede können sehr gut an der unterschiedlichen Position der SSD in Relation zu den sonstigen Wärmequellen und Lüftern liegen. Bei deiner eigentlichen Frage gibt es leider sehr viele Eventualitäten. Eine halbwegs klare Antwort habe ich da nicht. Ich finde es auch verwunderlich.
 
ch hole den Thread nochmal hervor. Inzwischen habe ich eine zweite SSD, und das Problem tritt wieder auf. Da ich beide SSDs im Raid1 benutzen möchte, muss ich das Problem dieses mal richtig lösen.

ich habe mittels lspci -vv folgende Unterschiede gefunden:

1679953892786.png


Auf der linken Seite ist die Disk im problematischen NVMe-Port.

Die Unterschiede sind:
Region 0: Memory at 91280000 (64-bit, non-prefetchable) [size=256K]
Region 4: Memory at 91240000 (64-bit, non-prefetchable) [size=256K]
Expansion ROM at 91200000 [disabled] [size=256K]
Region 0: Memory at 91180000 (64-bit, non-prefetchable) [size=256K]
Region 4: Memory at 91140000 (64-bit, non-prefetchable) [size=256K]
Expansion ROM at 91100000 [disabled] [size=256K]
LnkCtl: ASPM L0s Enabled; RCB 64 bytes, Disabled- CommClk+LnkCtl: ASPM Disabled; RCB 64 bytes, Disabled- CommClk-
CESta: RxErr+ BadTLP+ BadDLLP+ Rollover+ Timeout+ AdvNonFatalErr+CESta: RxErr- BadTLP- BadDLLP- Rollover- Timeout- AdvNonFatalErr+

Ich habe ASPM Einstellungen im Bios gefunden, deren Änderung hat aber weder Abhilfe geschaffen noch eine Veränderung des Outputs von lspci -vv gebracht.

dmidecode output:
Code:
Handle 0x0011, DMI type 9, 17 bytes
System Slot Information
    Designation: M.2-P_1
    Type: x4 M.2 Socket 3
    Current Usage: In Use
    Length: Short
    Characteristics:
        3.3 V is provided
        Opening is shared
        PME signal is supported
    Bus Address: 0000:08:00.0

Handle 0x0012, DMI type 9, 17 bytes
System Slot Information
    Designation: M.2-P_2
    Type: x4 M.2 Socket 3
    Current Usage: In Use
    Length: Short
    Characteristics:
        3.3 V is provided
        Opening is shared
        PME signal is supported
    Bus Address: 0000:09:00.0
 
habe ASPM Einstellungen im Bios gefunden, deren Änderung hat aber weder Abhilfe geschaffen noch eine Veränderung des Outputs von lspci -vv gebracht.
Setz mal den Kernel Bootparameter pcie_aspm=force

Dann installier dir tlp und stell in der config die ASPM Option auf powersupersave

Das sollte dein Problem lösen.
 
Danke für den Vorschlag. Habe folgendes gemacht:

pcie_aspm=force mit in /etc/default/grub zur GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT hinzugefügt

proxmox-boot-tool refresh ausgeführt (Proxmox' Äquivalent zu update-grub)

tlp installiert und in der config unter /etc/tlp.conf

PCIE_ASPM_ON_AC=powersupersave
PCIE_ASPM_ON_BAT=powersupersave

gesetzt. Ansonsten nichts angepasst. Service läuft und ist default ja auch an.
Dann heruntergefahren, SSD eingebaut und wieder hochgefahren.

Ist das soweit alles richtig? Leider ist sie immer noch genauso warm:
Code:
root@host:~# smartctl -a /dev/nvme0 | grep Temperature
Temperature:                        53 Celsius
Warning  Comp. Temperature Time:    0
Critical Comp. Temperature Time:    0
Temperature Sensor 1:               68 Celsius
Temperature Sensor 2:               59 Celsius
Temperature Sensor 3:               46 Celsius

root@host:~# smartctl -a /dev/nvme1 | grep Temperature
Temperature:                        34 Celsius
Warning  Comp. Temperature Time:    4
Critical Comp. Temperature Time:    0
Temperature Sensor 1:               40 Celsius
Temperature Sensor 2:               38 Celsius
Temperature Sensor 3:               32 Celsius

Erst dachte ich, sie sei schneller, nach ein paar Sekunden ist das Ergebnis aber wieder im unteren zweistelligen mb/s-Bereich:
Code:
root@host:~# hdparm -t /dev/nvme0n1

/dev/nvme0n1:
 Timing buffered disk reads:  58 MB in  3.21 seconds =  18.07 MB/sec

An den Werten aus lspci -vv hat sich für die ssd in slot 2 folgendes geändert:

Code:
CESta:    CESta:    RxErr+ BadTLP+ BadDLLP+ Rollover+ Timeout+

die Werte waren vorher mit einem - versehen. Bei der SSD in Slot 1 hat sich nichts geändert.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

habe PCIE_ASPM_ON=performance testweise gesetzt und jetzt ist die Geschwindigkeit da!

Code:
root@host:~# hdparm -t /dev/nvme0n1

/dev/nvme0n1:
 Timing buffered disk reads: 6998 MB in  3.00 seconds = 2332.28 MB/sec
root@host:~# hdparm -t /dev/nvme1n1

/dev/nvme1n1:
 Timing buffered disk reads: 4646 MB in  3.00 seconds = 1548.48 MB/sec

Leider ist sie immernoch so heiß :(

Einen Kühler werde ich so oder so verwenden, aber irgendwas erzeugt hier von Grund auf Hitze.
 
Zuletzt bearbeitet:
Evtl. ist das auch irgend eine zu großzügige Fertigungstoleranz bei Micron? Ich habe nämlich auch 6 Stk. 7400 1.92, jeweils zwei Stück in drei völlig identischen Servern. Stecken jeweils zwei in den beiden mittleren Slots von Asus Hyper X Adaptern, hab idle von 33, 34, 36, 36, 41, 42. Also 9K Unterschied zwischen der kühlsten und der wärmsten🤨
 
Hi,

guter Punkt. Ich denke aber, dass ich das ausschließen kann: Wenn ich die disks tausche macht es keinen Unterschied, welche in slot1 steckt: dort wird die disk wesentlich wärmer als in slot2 (luftzug ist bei beiden vorhanden).

anbei noch die aktuellen unterschiede im lspci -vv output mit ASPM auf performance:
pcie_settings_diff.png


Leider finde ich nirgends etwas dazu, was diese Settings genau bedeuten, und ob sie das Problem verursachen könnten ("CommClk+" vs "CommClk-")
 
Deine Infos in Post #5 deuten für mich darauf hin, dass du bei aktivem ASPM Übertragungsfehler bekommst. Ich bin allerdings auch noch nicht so fit darin die Ausgaben von lspci zu interpretieren. Meiner Meinung nach deckt sich das aber mit deinen Geschwindigkeitsproblemen. Dass die Dinger nicht kühler laufen, wenn du ASPM ausschaltest und die Performance da ist, wundert mich nicht im geringsten.
 
Stimmt du hast recht, da ASPM im zweiten Port immer deaktiviert ist, und dort keine Geschwindigkeitsprobleme auftreten könnte es tatsächlich sein, dass ASPM an = disk ist langsam bedeutet.

Die Temperaturprobleme sind allerdings nur in Port 1, in Port 2 ist die SSD trotz (dauerhaft) deaktiviertem ASPM kühl. Sogar unter hoher Last ist sie kühler als die in Port 1.

Ich hatte inzwischen auch Kontakt mit dem Support von Supermicro, habe das BIOS auf eine vor wenigen Tagen erschienene Version aktualisiert, was leider keine Besserung gebracht hat.

Ich habe eine Samsung Evo 960 und eine Kingston NV1 in beiden slots getestet. Die werden weder warm noch sind sie langsam, auch nicht mit aktivem ASPM.
 
Der Support von Supermicro hat aufgegeben und verweist darauf, dass die SSDs nicht in der Liste der kompatiblen m2-SSDs aufgeführt ist. Diese besteht aus genau zwei Modellen von SSDs in verschiedenen Größen...

Inzwischen habe ich auch mit Micron Kontakt. Wenn jemand noch eine schlaue Idee hat bin ich dankbar, denn bisher hat auch der keine Lösung.
 
Die Temperaturprobleme sind allerdings nur in Port 1, in Port 2 ist die SSD trotz (dauerhaft) deaktiviertem ASPM kühl. Sogar unter hoher Last ist sie kühler als die in Port 1.
Wie ganz am Anfang angedeutet, würde mich hier die Gesamtsituation mit der Belüftung interessieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine 7400 m.2 ohne ASPM kühl bleiben kann, solange sie nicht sehr günstig belüftet wird.

Dass die Consumer-SSDs mit ASPM keine Probleme haben und daher sowohl schnell als auch kühl sind, wundert mich rein gar nicht... :/
 
Hier ein Bild des Servers:

1680163719085.png



Slot 1 ist der, in dem die SSD mit der Nummer 2 steckt.

Die Temperaturtests oben wurden alle ohne Kühler ermittelt.

Die SSD sieht wie folgt aus:
7400_ssd-family.png

Quelle: https://www.micron.com/products/ssd/product-lines/7400
(unten ist die m2 Variante)

Da ich nicht daran gedacht habe meine Wärmebildkamera zu benutzen bin ich wie folgt vorgegangen:
Ich habe zum Testen meinen Finger auf den großen "Micron Controller" gelegt. Ist die SSD im oberen Slot (Slot 2), wird dieser leicht warm, ich kann meinen Finger ohne Probleme dauerhaft darauf ruhen lassen.
Im unteren Slot wird der Controller sofort ab einschalten und auch später im regulären Betrieb so heiß, dass ich meinen Finger nach spätestens einer Sekunde wegnehmen muss, weil ich mich sonst verbrenne.

Auch wenn die Lüftersituation im oben Slot besser sein dürfte (Luftzug direkt vom CPU-Kühler), so ist er unten auch gut: 3 Lüfter pusten in das Gehäuse rein, einer davon von unten an die SSD im unteren Slot. Durch den Überdruck (nur ein Lüfter für Abluft) strömt ein Teil der Luft über die Öffnungen in den PCIE-Blenden nach außen und somit auch an der SSD im unteren Slot entlang.

Ich werde gleich noch ein Bild mit der Wärmekamera machen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Hier noch die Bilder von der Wärmebildkamera:
1680163888337.png


SSD in Slot 1:
1680163967560.png


SSD in Slot2:
1680164029806.png


Wenn Micron nicht noch mit einer Lösung kommt werde wohl noch einen Lüfter im Gehäuse anbringen für die SSD in Slot1 und hoffen, dass sie nicht aufgibt. Werde sie dann gespiegelt mit der anderen nutzen, ein ungutes Gefühl bleibt dennoch...
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich verstehe dein Problem nicht so recht. Meine Intel DC P4500 ideln auch bei 50-60°C rum.

Deine Heatsinks scheinen auch nicht sonderlich gut mit Finnen bestückt zu sein, da würde ich vielleicht mal auf bessere setzen, ohne die entsprechende Oberfläche bekommen die schließlich auch die Wärme nicht abgeführt sondern dienen nur als Puffer.
 
Also im ersten Schritt würde ich mal schauen, dass ich die Temperatursensoren ausgelesen bekomme. Ich habe mir dafür ein Miniskript geschrieben, dass die Infos unter /sys/class/hwmon ausgibt. Das ist schön portabel solange man einen Kernel aus den letzten 1-2 Jahren hat.
Meine Intel DC P4500 ideln auch bei 50-60°C rum.
Ich denke, dass man diese Werte nicht mit denen der Wärmebildkamera vergleichen kann, aber ich bin gespannt, was die Sensoren der 7400 sagen.
Zuletzt würden mich 10K Differenz zwischen den beiden SSDs angesichts der unterschiedlichen Belüftung nicht weiter wundern, aber auch hier: warten wir auf die Werte der Sensoren.
 
Hi, danke für eure Antworten! Ich gehe mal einzeln darauf ein.

Also ich verstehe dein Problem nicht so recht. Meine Intel DC P4500 ideln auch bei 50-60°C rum.

Deine Heatsinks scheinen auch nicht sonderlich gut mit Finnen bestückt zu sein, da würde ich vielleicht mal auf bessere setzen, ohne die entsprechende Oberfläche bekommen die schließlich auch die Wärme nicht abgeführt sondern dienen nur als Puffer.

Mein Problem ist vor allem, dass der eine Slot dazu führt, dass die SSD ohne Anpassung (tlp => aspm=power) mit 18 MB/s liest statt mit 3500 MB/s und dabei einfach heiß wird, was ihr schadet und meiner Stromrechnung auch nicht gut tut.

Die Heatsinks sind tatsächlich vor allem Metallklötze. Hast du einen Tipp für einen guten? Die SSD ist im 22110 Format, weshalb 95% der Kühler nicht passen.


ich würde ja eine von den beiden (auch aus Gründen der Ausfallsicherheit) in eine belüftete Karte stecken, wie eine Asus Hyper M.2

Die obere ist ja zum einen ansich schon Kühler und durch den CPU-Kühler auch noch durch dessen Luftstrom gekühlt. Die Karte sieht trotzdem interessant aus. Kennst du dich damit aus, kann man davon ganz normal über das Bios/EFI booten?

Also im ersten Schritt würde ich mal schauen, dass ich die Temperatursensoren ausgelesen bekomme. Ich habe mir dafür ein Miniskript geschrieben, dass die Infos unter /sys/class/hwmon ausgibt. Das ist schön portabel solange man einen Kernel aus den letzten 1-2 Jahren hat.

Ich denke, dass man diese Werte nicht mit denen der Wärmebildkamera vergleichen kann, aber ich bin gespannt, was die Sensoren der 7400 sagen.
Zuletzt würden mich 10K Differenz zwischen den beiden SSDs angesichts der unterschiedlichen Belüftung nicht weiter wundern, aber auch hier: warten wir auf die Werte der Sensoren.

Die Temperatursensoren kann ich mittels smartctl auswerten:
Code:
root@host:~# smartctl -a /dev/nvme0 | grep 'Temperature Sensor'
Temperature Sensor 1:               58 Celsius
Temperature Sensor 2:               54 Celsius
Temperature Sensor 3:               51 Celsius
root@host:~# smartctl -a /dev/nvme1 | grep 'Temperature Sensor'
Temperature Sensor 1:               48 Celsius
Temperature Sensor 2:               45 Celsius
Temperature Sensor 3:               40 Celsius

Dein Script klingt trotzdem interessant, magst du das teilen?

Wie gesagt habe ich den Fingertest gemacht. Im unteren Slot (1) wird der Controller sofort so heiß, dass man sich den Finger verbrennt wenn man darauf fasst. Im oberen Slot wird es leicht warm, kein Vergleich. Das kann meines Erachtens in diesem Ausmaß nicht an der Belüftung liegen.
 
Die SSD ist im 22110 Format, weshalb 95% der Kühler nicht passen.
Die Haupthitzequelle ist der Controller, der NAND muss eigentlich nicht gekühlt werden.

Daher sollte auch ein 2280 Heatsink problemlos funktionieren, solange der Controller bedeckt ist.
 
Dein Script klingt trotzdem interessant, magst du das teilen?

Das ganze ist alles andere als fertig, aber es leistet mir gute Dienste und ich hatte schon länger nicht mehr die Muße etwas dran zu verändern.

Code:
#!/bin/bash

#kernel module for sata temps: drivetemp

for hwmon in /sys/class/hwmon/hwmon*; do
    name=$(<$hwmon"/name")
  for input in $(ls $hwmon | grep -E ^temp[1-9][0-9]?_input$); do
        inputfilename=$(ls $hwmon"/"$input)
        if [ -f $hwmon"/device/nvme/nvme0/model" ]; then
            label=$(<$hwmon"/device/nvme/nvme0/model")
        elif [ -f $hwmon"/device/model" ]; then
            label=$(<$hwmon"/device/model")
        elif [ -f $hwmon"/"${input:0:${#input}-5}"label" ]; then
            label=$(<$hwmon/${input:0:${#input}-5}"label")
        else
            label=" "
        fi
        rawvalue=$(<$hwmon"/"$input)
        [ ${#rawvalue} -ge 4 ] && value=${rawvalue: : -3} || value=$rawvalue
        if [ ${#name} -ge 8 ]; then
            if [ ${#label} -ge 8 ]; then
                printf "%s\t%s\t%s\n" "$name" "$label" "$value"
            else
                printf "%s\t%s\t\t%s\n" "$name" "$label" "$value"
            fi
        else
            if [ ${#label} -ge 8 ]; then
                printf "%s\t\t%s\t%s\n" "$name" "$label" "$value"
            else
                printf "%s\t\t%s\t\t%s\n" "$name" "$label" "$value"
            fi
        fi
    name="  " #print name of hwmon only once
    done
done
Das kann meines Erachtens in diesem Ausmaß nicht an der Belüftung liegen.
Ich vermute das trotz deiner Ausführungen noch immer. Misst du idle oder unter Last? Falls es unter Last ist, dreht der CPU-Lüfter hoch? Dann bin ich sicher. Falls du idle misst, glaube ich noch immer, dass es die Belüftung ist. Du könntest den CPU-Lüfter ausstecken um der Sache auf die Spur zu kommen. Ohne Last sollte die CPU auch ohne Lüfter eine ganze Weile auskommen und wenn nicht wird sie halt gedrosselt und im Zweifel angehalten. Es geht jedenfalls nichts kaputt.
 
Für mich ist das sonnenklar: in Slot 1 bekommt die SSD nen super Luftstrom vom CPU-Kühler ab, in Slot 2 im Zweifel genau nix. Lass nen gescheiten Lüfter drauf blasen und fertig ist die Laube. Im Zweifel: nimm auch mal das Heatsink von der SSD runter - oft laufen die dann sogar kühler.
 
Ich war fest davon überzeugt, dass es nicht so ist - aber ihr hattet Recht @Potz @besterino .

Ich habe den CPU Lüfter ausgesteckt und das Gehäuse offen gelassen.

Ausgangslage direkt nach dem Öffnen:
1680424826157.png

slot 1 links, slot 2 rechts im Bild.

nach 10 Minuten ohne CPU-Lüfter und kaum Airflow wegen des offenen Gehäuses:

1680424997717.png

Slot 1

1680424918262.png

Slot 2

Nach 10 Minuten ist Slot 2 ist fast genau so warm wie Slot 1.

Werde noch einen Lüfter für die SSD in Slot 1 platzieren, sodass auch diese Idle auf ungefähr 40°C kommt. Damit bin ich dann ziemlich mittig im erlaubten Betriebsbrreich (0-70°C).

Falls das nicht ausreicht werde ich @spyfly s Tipp probieren.

Danke!
 
Na die Erkenntnis ist ja nicht ganz neu:
"Pardon me, but wow these drives are hot. They idle at 70C. I had to both mount a heatsink on them as well as point a fan at them to get the temperatures under control. As a result, all benchmarks were run with a heatsink and fan applied to the drives. This is a first for me; I have never needed active cooling during simple benchmarks on any drive I have tested before. It is obvious to me that the Micron 7400 Pro in the M.2 form factor was designed with active cooling in mind, and they should never be used without it. We mentioned that earlier in this review, but this is a good example of why."
Aus: Review
 
Den Test hätte ich wohl besser mal durchgelesen vorab, dann hätte ich mich zumindest nicht so sehr über die Temperaturen gewundert. Wobei ich die beiden ssds jeweils um gut 250€ bekommen habe, das sind Preise die man für gute consumer Produkte sonst zahlen muss. Da hätte ich wohl trotzdem nicht widerstehen können.

Habe jetzt einen langsam drehenden 140mm Lüfter angebracht, und siehe da:

Code:
/dev/nvme0:
Temperature:                        36 Celsius
Temperature Sensor 1:               42 Celsius
Temperature Sensor 2:               39 Celsius
Temperature Sensor 3:               36 Celsius
/dev/nvme1:
Temperature:                        36 Celsius
Temperature Sensor 1:               44 Celsius
Temperature Sensor 2:               41 Celsius
Temperature Sensor 3:               36 Celsius
 
Das sind wunderbare Temperaturen! Solange es unter Last die 65°C nicht überschreitet ist alles Top. Und selbst wenn, muss man sich fragen, ob in der Praxis Belastungen auftreten, die zum Drosseln führen werden. Und dann kann man sich auch noch fragen, wie oft das ist und ob es problematisch wäre... ;)
 
Den Test hätte ich wohl besser mal durchgelesen vorab, dann hätte ich mich zumindest nicht so sehr über die Temperaturen gewundert. Wobei ich die beiden ssds jeweils um gut 250€ bekommen habe, das sind Preise die man für gute consumer Produkte sonst zahlen muss. Da hätte ich wohl trotzdem nicht widerstehen können.

Die stehen schon länger bei den Preisen



aber sind halt imho nicht für Mainboard Slots gedacht sondern für Riser im Luftstrom (da doppelseitig bestückt und mit massiver Powerloss Protection
 
Ja genau, am 6.2. hab ich zum ersten Mal zugegriffen und im März dann nochmal.

Habe inzwischen schriftlich von micron die Bestätigung, dass Temperaturen von 50-60°C auf den Sensoren kein Problem sind und weder throttling noch kürzere Lebensdauer auslösen. Insofern bin ich mit meinen jetzt 35-45°C absolut Safe und zufrieden.
 
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