Staatsanwaltschaften geben keine IPs heraus.
Danke für die Ausformulierung eines Sachverhaltes, den so wie ich ihn ungenau formuliert habe sicher auch jeder im Ansatz verstanden hat.
Aber es macht natuerlich viel mehr Spass, Anderen die Benutzung des Besens zu erklaeren als vor der eigenen Tuer zu kehren.
Das ist eine sehr schöne Weisheit, allerdings liegt vor meiner virtuellen Downloadtüre kein Schmutz, den ich wegkehren müsste. Es ging in meinem Beitrag viel mehr darum, dass die Musikindustrie sich fragen sollte, wieso lieber in schlechter Qualität illegal gedownloadet wird als legal gekauft wird - eventuell, weil die legale Qualität den Preis, der dafür verlangt wird oft nicht mehr wert ist?
Wie oben angesprochen - für einen mit dicken Samples aufgebauschten Chartstürmer, der in einem Track sauber produzierte Qualität (dieser Track ist auf Youtube und MTV publik) und sonst nur Durchschnittskost liefert, runde 15€ zu verlangen, ist überzogen. Wie so oft fragt man sich, ob es nicht einfacher wäre, einfach saubere Qualität zu liefern und dem Kunden das Medium CD schmackhaft zu machen, als die Hunde des Medienkrieges in Gestalt gescheiterter Karrierejuristen vorzuspannen und Jagd auf die konsumierenden Hasen im Feld zu machen? Es gibt ja durchaus Bands die vormachen wie es geht und die beispielsweise mit schönen Booklets, Dreingaben oder einfach verdammt guter Musik überzeugen, bei der es schmerzt, sie verlustbehaftet hören zu müssen.
Das Problem ist viel einfacher: Klauen ist einfacher als Kaufen. Weil es so anonym ist. So simpel. Warum sollte man Musik fuer ein paar Cent kaufen, wenn man sie auch ganz umsonst haben kann? Nicht jeder denkt und handelt so - aber ein erschuetternd grosser Teil der konsumierenden Bevoelkerung.
Wir reden hier nicht von "ein paar Cents". Wenn ich meinem hypothetischen Kind alle Alben liefern müsste, die es bräuchte, um auf dem Schulhof gut anzukommen, dann darf ich tief in die Tasche greifen. Denn Bushido, Tokio Hotel und Co. liefern so gut wie nie mehr als einen Chartstürmer auf ihren Scheiben. Und bevor ich Musik verlustbehaftet kaufe, hole ich sie mir lieber im Laden. Ob mir dann drei Tracks 15€ wert sind, muss ich in dem Fall selbst entscheiden.
Zu deiner tollen Allegorie zwischen Privatkopie und Automobil: Das Automobil ist ein Gebrauchsgegenstand, der benutzt wird um meinen Körper und eventuelle Dinge von A nach B zu bewegen. Wenn ich poetisch werden darf: Die CD ist nur ein Käfig für die wunderschönen Töne, die manche Künstler darauf einsperren. Wenn ich einen schönen Vogel kaufe, darf ich ihn doch auch nicht nur in seinem verschlossenen Käfig zwitschern lassen, bis dieser verrostet und gesprungen ist, oder?