[Guide] Navi 21 Max Overclocking Tutorial [6800 XT / 69X0 XT]

ApolloX

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Wer wissen will, was die eigene Navi 21 Karte wirklich kann, aber nicht weiß, wie man das anstellt, der ist hier richtig.
Ein Typischer Fall ist dieser: Karte gekauft und jetzt läuft die viel langsamer als bei den großen Jungs im Luxx Forum. Was tun?



Inhaltsverzeichnis
1. Time Spy: das (fast) perfekte Messwerkzeug - und Analysewerkzeuge
2. Auto OC: die Billigübertaktung
3. Wattman (WM): was sich aus dem Radeon Treiber herausholen lässt
4. More Power Tool (MPT): die softwareseitigen Limits fallen
5. Ausblick: der Wahnsinn kennt kein Ende + UV!!
6. MPT Kompendium: Was sich in dem Tool sonst noch versteckt

7. Radeon Tuning für Linux (an anderer Stelle im Luxx und im langsamen Aufbau)



Dies ist/wird ein mehrstufiges Tutorial zum Overclocking der großen AMD Navi 21 Karten, RX 6800 XT und RX 6900 XT, und bis zu einem gewissen Grad auch für die RX 6800 (vom Prinzip her auch für die 6700 XT). Es geht hier ganz klar um hohes Übertakten mit dem Ziel in Spielen, Anwendungen oder Benchmarks das Maximum aus den Karten heraus zu kitzeln, was mit Hausmitteln möglich ist (Luft- oder Wasserkühlung, aber keine extremen Ansätze wie Trockeneis, Voltmods oder ähnliches - dazu nur am Schluss ein paar Anmerkungen). Die hier vorgeschlagenen Maßnahmen verändern nichts an der Hardware der Karten, auch nicht an deren Bios. Sollten Limits überschritten werden, greifen Sicherheitsvorkehrungen der Karten und diese schalten ab – und der Rechner startet neu. Daher werden die hier vorgestellten Maßnahmen von der Community als sicher betrachtet – die Autoren dieses Tutorials übernehmen jedoch keine Haftung für irgendetwas.
Und noch was vorweg: hier gehts um Overclocking, nicht ums Sparen! Wer auf der Suche nach sparsamen 24/7 (Undervolting) Settings ist, ist hier falsch.

Das Tutorial
-> soll die potentiell hohe Leistung der Karten etwas entmystifizieren, aber auch ganz praktisch Neulingen ermöglichen, schnell mit der neuen Karte PS auf die Straße zu bringen.
-> ist mehrstufig aufgebaut und auf mehrere Beiträge aufgeteilt.
-> wird je nach Erkentnissen der OC Community erweitert und entsprechende Erkentnisse fließen mit ein.


Jeder Computerchip ist bis zu einem gewissen Grad individuell, manche takten besser, andere schlechter, manche benötigen mehr Spannung, andere weniger – das ist die ‚Silicon-Lottery‘. Als direkte Folge daraus, ist unser Tutorial nicht als 1:1 Kochanleitung zu verstehen, die exakt befolgt, mit jeder Karte zum gleichen Ergebnis führt.

Hier vorweggenommen ein paar wenige aber wichtige Begriffe kurz genannt, die im Laufe des Tutorials auftauchen.
  • Adrenalin Software von AMD: das ist ein Programm, welches den Radeon Treiber enthält, welcher in der Regel auch als Wattman (WM) genannt wird. Daneben hat die Adrenalin Software noch weitere Features wie Videoaufzeichnung etc.
  • More Power Tool (MPT) von hellm @ Igor's Lab: ein Zusatzprogramm, welches einige Limits des Radeon Treibers aufhebt.

  • Rechner läuft stabil, vor allem die CPU ist stabil getaktet und der RAM hat stabile Timings. WHEA 19 scheinen der GPU Leistung allerdings kaum/nicht zu schaden.
  • Ein ausreichend leistungsfähiges Netzteil ist vorhanden. Für die 6800 XT / 6900 XT sollte sinnvoller Weise mindestens ein 750 W Netzteil vorhanden sein. Alles darunter kann für GPU-Höchstleistungen funktionieren, muss aber nicht.
  • Fürs Benchmarken, also dem Überprüfen einer gewählten Einstellung sollte das PC Gehäuse im Idealfall offen sein, alle Lüfter auf Volllast gestellt werden, nicht gerade Hochsommer herrschen (das ideale Szenario ist Winter + offenes Fester), nur ein Monitor aktiv sein (zusätzliche Monitore entweder ausgesteckt oder per „Win-Taste + P“ auf „Nur PC Bildschirm“ reduziert) und selber braucht man Zeit und Nerven.
  • AMD Adrenalin Treiber ist installiert: für generelle Funktionalität und Stabilität empfiehlt sich in der Regel der aktuellste Treiber, ABER für Höchstleistung im Time Spy sollte früher der 21.3.1 oder 21.3.2 gewählt werden, 21.6.1 und 21.6.2 machen nun aber bereits auch einen sehr guten Eindruck. Und im Adrenalin/Radeon Treiben bitte keinen Frame Limiter verwenden.



Credit
Da ich mir das ganze ja nicht selber ausgedacht hab, sondern effektiv nur zusammengetragen und aufgeschrieben, was ich bei anderen beobachtet und gelernt hab, geht der Credit an meinen besten Korrekturleser, Zusprecher und Kritiker @ShirKhan , und für deren Pionierarbeit und OC-Neugier an die Dauerbencher @KaerMorhen und @GerryB und @Devcom , den Voltmeister @ILoveTattoo , das Overclocking-Genie @Sylwester. alle Bencher im Allgemeinen OC Thread sowie die MPT-Jungs drüben beim Igor.
Mittlerweile haben namentlich genannte auch ganze Sätze/Textpassagen beigetragen, herzlichen Dank dafür!
 
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1. Time Spy: das (fast) perfekte Messwerkzeug - und Analysewerkzeuge

Das Benchmarkpaket 3DMark der Firma UL beinhaltet den Benchmark Time Spy, welcher unter DirectX 12 ein Quasi-Standard zum Test von Grafikkarten ist, und daher weit akzeptiert und häufig verwendet wird.
Zur Vergleichbarkeit von Ergebnissen wird der Time Spy und nicht der Time Spy Extreme verwendet! Für Karten, welche DX12 nicht können, wäre ein etwas weniger geeignetes Pendant der Fire Strike.

Vom 3DMark gibt es z.B. über Steam eine kostenlose Basisversion, welchen den Time Spy in der Demoversion enthält. Diese Demo ist vollständig nutzbar, aber sie packt zum eigentlichen Benchmark eine schöne, aber unnütze Demo.

3DMark Produktseite inklusive Download Link zu Steam (Steam Account nötig)

Die Vollversion mit eine Menge weiteren speziellen Benchmarks gibt’s ebenfalls auf Steam zum regulären Preis sowie häufig auch in Sonderangeboten.

Der Time Spy besteht neben der Demo, welche sich in der Vollversion abschalten lässt (und man dadurch viiiel Zeit spart) aus drei Teiltests.

Graphics Test 1 (GT1)
Beide Grafiktests sind so gestaltet, dass diese die GPU maximal stressen und die CPU möglichst wenig beanspruchen. Beim GT1 geht’s z.B. ums Rendering transparenter Elemente.

Graphics Test 2 (GT2)
Der GT2 befasst sich mehr mit verschiedenen Lichtquellen und kleineren Elementen. Er gilt als der härtere der beiden Tests und hat sich für viele Overclocker als einer der härtesten Endgegner herausgestellt.
Je nachdem wo der GT2 abbricht (z.B. Waffenschränke, Pferdehintern, Raumstation) gibt’s unterschiedliche Theorien, welcher Teil der Hardware gerade instabil wurde.

CPU Test
Der CPU Test versucht möglichst Last auf die CPU zu geben und die GPU zu entlasten. Hier bringt also eine hohe Taktung von CPU sowie RAM das beste Ergebnis.

TS_Score.png

Bild Time Spy Scores - so sehen die math. Formeln zur Berechnung der drei Scores aus

Die Frage aller Fragen: Worauf kommts nun an?
Wenn sich Overclocker bzgl. der Leistung ihrer Grafikkarten vergleichen zählt nur der Graphics Score! Hier ist der Einfluss der Grafikkarten maximal und der Einfluss des restlichen Systems minimal.
Dennoch geben der CPU Score sowie der Overall Score etwas Info zum Gesamtsystem. Wem die CPU Leistung mehr interessiert, der ist bei Cinebench 20/23 oder dem neuen CPU Profile viel besser aufgehoben - und wer genaueres zum RAM messen will, der wird mit Aida 64 mitunter glücklich.

Aber: damit die Grafikkarte optimal arbeiten kann, muss sie von einem möglichst schnellen und stabilen System unterstützt werden. Hier spielen also CPU und RAM dennoch eine wichtige Rolle. Es lohnt sich also, beide Komponenten ebenfalls stabil zu übertakten, wenn man nicht nur für sich die Time Spy Leistung ausloten will, sondern im Wettbewerb mit anderen steht. Zu beiden gibts hier im Luxx wie anderswo genügend Guides, beim RAM sind neben dem Tak auch die Timings wichtig!

Wer Time Spy kennt weiß, das ist ne harte Nuss. Beim Overclocking und Benchmarken ist es normal, dass die Mehrzahl an Durchläufen abbricht und damit zeigt, dass die gewählten Grafikeinstellungen nicht stabil liefen.
  • Im Idealfall bricht einfach nur der aktuelle Time Spy Lauf ab und man landet wieder im 3DMark Interface. Settings etwas zurücknehmen, z.B. Max. Frequenz etwas runter, oder das Powerlimit etwas höher.
  • Die nächste Eskalationsstufe ist, dass sich gleichzeitig der Radeon Treiber neustartet und die Wattman Settings verliert. Daher sollten die Settings dort auch immer als Profile gespeichert werden.
  • Etwas nerviger ist es, wenn sich der Radeon Treiber vollständig verabschiedet und auch Windows dadurch gefühlt eine kurze Zeit hängen bleibt. Aber hier sollte danach das system neu gestartet werden.
  • Und die letzte Eskalationsstufe ist, wenn während eines Time Spy Durchlaufs der Rechner einfach abschaltet. Gründe können hier falsche Einstellungen, ein generell instabiles System, ein unterdimensioniertes Netzteil, Überhitzung oder noch was anderes sein.
In all diesen Fällen war das Overclocking nicht für Time Spy erfolgreich. Das Positive ist aber, da Time Spy eine harte Nuss ist, können entsprechende Settings aber dennoch stabil in Spielen und generell im System laufen. Time Spy ist also schon mal ein guter Weg zum stabil übertakteten System.

Zum Mitloggen und Analysieren von Time Spy Läufen, oder der Hardware ganz allgemein gibt’s hauptsächlich zwei gerne verwendete Programme, GPU-Z und HWinfo64. GPU-Z zielt vor allem auf die Grafikkarte, während HWinfo so gut wie alles loggt und anzeigt, wo es auf Sensoren zugreifen kann. Somit ist HWinfo das mächtigere Tool, ist aber in der Fülle alle Infos für Einsteiger zunächst mehr als überwältigend.

Telemetrie.png

Bild Telemetrie Sensoransichten: Links ist GPU-Z und rechts HWinfo dargestellt. Farblich markiert, welche Werte zusammengehören. Durch unterschieldiche zeitliche Abtastung sinds teilweise andere Werte.

Beide Tools (und natürlich noch weitere) sind in der Lage, die geloggten Daten direkt live in eine Datei zu schreiben, was den Vorteil hat, dass bei Abstürzen bis zum letzten Moment Daten zur Analyse vorliegen. Zur komfortablem visuellen Analyse dieser Logfiles bieten sich z.B. Excel (oder andere Tabellenkalkulation) oder andere Viewer an.

@GerryB hat weiter unten in Beitrag #15 gezeigt, wie die Datenanalyse mit dem Generic Log Viewer aussieht. Das Prinzip ist ähnlich wie Excel, aber das Tool ist halt auf das Anzeigen von Daten aus HWinfo, GPU-Z, Aida64 und dem Afterburner spezialisiert.

Für noch mehr Datenlogging ist auch dieser Beitrag von HisN lesenswert:
 
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2. Auto OC: die Billigübertaktung

Overclocking Stufe 0 (Optional) – Leistung @stock


Bei Ausgangsleistung der Karten ist im AMD Treiber unter Leistung/Konfiguration in der Tuning-Steuerung Automatisch / Standard eingestellt. Das wird als „@stock“ bezeichnet.
Und zur Info: dieser Teil der Treibersoftware wird als Wattman (WM) bezeichnet. Der Screenshot ist im Juni Treiber 2021 (21.6.1) gemacht, ältere oder neure Treiben mögen grafisch etwas abweichen, im Prinzp ist es aber immer dasselbe.

stock.png

Adrenalin Treiber Bild: Verschiedene Autosettings und Overclocking-Krücken



Overclocking Stufe 1 (Optional) – Auto OC

Der schnellste und einfachste Weg zur Übertaktung ist im Wattman bei der Tuning-Steuerung die Voreinstellung Automatisch / GPU übertaktet oder eine der Varianten unter Voreinstellung / ... zu wählen. Ersteres ist eine eher schwache und ineffiziente Art, die Karte zu beschleunigen. Auch die meist drei verschiedenen Voreinstellungen kann man gerne mal ausprobieren – besonders ergiebig sind aber auch die nicht.

"Was keinen Aufwand kostet, ist im Time Spy nichts wert" - diese Auto OC Settings führen gerne zu hohen Temperaturen oder zu lauten Lüftern, liefern aber dazu im Verhältnis deutlich zu wenig Mehrleistung.
 
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3. Wattman (WM): was sich aus dem Radeon Treiber herausholen lässt

Overclocking Stufe 2 – Wattman Tuning


Der AMD Adrenalin / Radeon Treiber bietet sehr viele möglichen Einstellungen. Derjenige Teil, in welchem direkt die Grafikleistung gesteuert wird, heißt Wattman (WM). Im WM wählt man nun bei der Tuning-Steuerung Manuell aus und bekommt fünf verschiedene Bereiche zu sehen:
  • GPU-Tuning: Taktraten und Spannungsversorgung der GPU (Core)
  • VRAM-Tuning: Haupttakt und Timing des Grafikspeichers (VRAM)
  • SAM: Smart Access Memory (rBAR)
  • Lüfter-Tuning: Silent Mode der Lüfter, Lüfterautomatik und Lüfterkurve
  • Leistungs-Tuning: ein reiner Regler für Extra-Energieverbrauch der Karte
Wattman.png

Wattman Bild: Alle vier Tuning-Bereiche mal voll ausgeklappt, wie sie sinnvoll zu nutzen sind (und alle Einstellungen mit Bedacht gewählt sind) - genau das hier ist der "Wattman"!



VRAM-Tuning

Beginnen wir beim einfachsten: Tuning aktivieren, Schnelles Timing wählen, erweiterte Steuerung an und die Max. Frequenz mal auf 2.100 MHz gesetzt. Das sollten alle Karten schaffen.



SAM

Die Option Smart Access Memory ist nichts zum Einstellen, sondern sollte immer aktiviert sein. Dazu muss bei den meisten Boards diese Option auch im UEFI/BIOS aktiviert werden, welche dort oft rBAR (Resizable Bar) bezeichnet wird. Wenn diese Option mal nicht aktiv ist, schaltet diese an - und ihr müsst dann meist den Rechner einmal neu starten.



Lüfter-Tuning

Tuning aktivieren: Null U/Min. aus, erweiterte Steuerung an, unten Feintuning aufklappen und z.B. folgende Werte (obere/untere Reihe) einfach abschreiben: 50, 90, 99, 99, 99 / 30, 35, 40, 85, 95.



Leistungs-Tuning

Dieser einzelne Regler gibt zum eingestellten Powerlimit einfach bis zu 15% obendrauf. Ein höherer Wert hier lässt die Karte meist stabiler laufen.
Tuning aktivieren: Regler jetzt mal z.B. auf +10% (6800/XT) oder +15% (6900 XT) stellen (oder weniger, dazu unten mehr).



GPU-Tuning

Tuning aktivieren: erweiterte Steuerung aktivieren. Die voreingestellten Werte sind grob je nach Karte und Chip: 500 MHz, 2300 MHz, 1150 mV. Diese werden jetzt auf 2200 MHz, 2400 MHz, 1150 mV geändert.

Die Min. Frequenz (MHz) sollte fürs Max OC immer etwa 100 bis 200 MHz unter der Max (weniger als 100 MHz Differenz geht aber nicht). Frequenz liegen, da geringere Taktschwankungen stabilere Läufe begünstigen.
Die Max. Frequenz (MHz) muss man jetzt langsam nach oben ausloten. Dies ist der theoretische Maximaltakt, real liegen als maximaler Takt in der Regel immer ca. 50 MHz weniger an.
Zur Spannung (in mV): je nach individuellem Grafikchip benötigt dieser für Höchstleistung bzgl. Max. Frequenz irgendeine Core Spannung zwischen ca. 975 mV und 1.150 mV (6800/XT) oder 1.175 mV (6900 XT). Eine Mehrzahl an GPUs scheint mit der vollen Spannung am besten zu laufen, allerdings gibt’s auch eine Gruppe von Chips, welche ‚Undervolting‘ bevorzugt und am besten mit Core Spannungen von 975 mV, 980 mV, 985 mV, 990 mV läuft. Und es gibt Karten, die bevorzugen irgendwas zwischen beiden Extremen. Hier gibt’s keine pauschale Empfehlung, das muss für jede Grafikkarte individuell ausprobiert werden, was am besten läuft.

Für GPU- und Leistungs-Tuning gilt jetzt der folgende Ansatz:
Wir wollen schrittweise die Karte mit einem höheren Maximaltakt (in MHz) laufen lassen und müssen dabei ebenfalls schrittweise mehr elektrische Leistung (in Watt) zur Verfügung stellen. Da es sich dabei um obere Limits handelt, welche wir verstellen, passiert beim reinen Einstellen im Wattman zunächst einmal garnichts. Erst wenn eine Anwendung nun Takt und Leistung fordert (und das ist die Spezialität des Time Spy), wird die Grafikkarte dies bis zu den gesetzten Limits auch tun. Es bringt wenig, beim schrittweisen Einstellen zu weit nach oben zu springen, denn dann landet man ggf. in einem Bereich, welchen die Karte so nicht schafft.

Die Vorgehensweise ganz grob beschrieben könnte in etwa so aussehen (min. Frequenz, max. Frequenz, Spannung, Leistung):
2.200 MHz, 2.400 MHz, 1.150 mV, 10% -> Time Spy -> Run erfolgreich
2.230 MHz, 2.430 MHz, 1.150 mV, 10% -> Time Spy -> Run erfolgreich
2.260 MHz, 2.460 MHz, 1.150 mV, 10% -> Time Spy -> Run erfolgreich
2.290 MHz, 2.490 MHz, 1.150 mV, 10% -> Time Spy -> Run nicht erfolgreich -> Takt Schrittweite erhöhen, mehr Leistung
2.320 MHz, 2.520 MHz, 1.150 mV, 12% -> Time Spy -> Run erfolgreich
2.340 MHz, 2.540 MHz, 1.150 mV, 13% -> Time Spy -> Run nicht erfolgreich -> Takt Schrittweite erhöhen, mehr Leistung
2.350 MHz, 2.550 MHz, 1.150 mV, 15% -> Time Spy -> kein Run mehr erfolgreich, egal was man noch ändert -> Max OC erreicht!


Settings Speichern

Nach jeder Änderung im Wattman oben rechts auf Änderungen übernehmen klicken!
Oben rechts im Wattman gibts mit je nach Treiber variierenden Symbolen die Funktion ‚Profil Speichern‘ – dazu ist es jetzt an der Zeit! Sollte der Radeon Treiber aus ... Gründen abstürzen (und das wird er noch oft!), ist das aktuell angewandte Profil gerne mal weg, dann hilft die benachbarte Funktion ‚Profil Laden‘.

Änderungen_übernehmen.png
Profile.png


Wenn die Änderungen gespeichert und alle Settings in einem Profil abgespeichert sind, bietet es sich an, wieder einen Time Spy Lauf zu machen.



Mit den nun vorgestellten Mitteln, hauptsächlich GPU- und Leistungs-Tuning kann man sich nun selber nach oben arbeiten. Am besten immer nur einen Parameter ändern, denn dann behält man den Überblick, was man gemacht hat (ggf. auch die Settings aufschreiben): wenn ein Time Spy Run durchgelaufen ist, den maximalen Takt etwas erhöhen, in der Regel immer mit dem maximalen Powerlimit im WM.
Und jetzt einfach mal selber schaun, was die maximale Punktezahl im Time Spy ist.

Wer andere Benchmarks wie Firestrike, Port Royal, Speed Way, Solar Bay (oder in Kürze Steel Nomad), Superposition etc. nutzt wird bald merken, dass das obere Taktlimit was eine Karte im Time Spy macht, nicht automatisch das Limit für die anderen Benchmarks ist. Port Royal, Speed Way und Solar Bay sind wegen des Raytracings nochmal etwas härter, während Superposition normal etwas gutmütiger ist und noch etwas höhere GPU Takte akzeptiert. Genannte Raytracing Benchmarks erlauben dagegen höhere VRAM Takte.

Je nach Typ des Grafikchips sind jetzt unterschiedliche Höchstleistungen im Time Spy zu erreichen. Bei der 6800 wird allerspätestens um den Maximaltakt von 2.600 MHz Schluss sein, bei der 6800 XT spätestens beim Limit von 2.800 MHz und die 6900 XT hat kein festes Limit. Die beiden XT Karten werden auch Frequenzen von über 2.500 MHz erreichen können. Sehr sicher aber noch nicht mit dem aktuell aktiven Powerlimit. Bei aufgehobenem Powerlimit (siehe nächster Beitrag) sieht man 6800 XTs mit über 2.700 MHz und bei der 6900 XT kommen auch Takte bis mehr als 3.000 MHz noch vor.

Da per Wattman die Leistung der Karten in Watt nicht groß verändert wird, spielen bis hier her Wasserkühlungen noch keine große Rolle! Gleichzeitig wird damit aber auch noch nicht das gesamte Potential der Karten sichtbar.
 
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4. More Power Tool (MPT): die softwareseitigen Limits fallen (aktualisiert 04.05.2024 für MPT 1.3.19)

Overclocking Stufe 3 – MPT Tuning (mehr Power für den Core)

Im vorhergehenden Schritt 3 wird jede Karte früher oder später an die Limits stoßen, was im Wattman möglich ist - das ist aber bei weitem noch nicht das Ende! Mittels MPT kann das Powerlimit der Karten nun weiter erhöht werden (und noch nglaublich viel mehr).

Nun muss man sich als Zusatzsoftware das More Power Tool (immer die neueste Version unten im Link!) von @hellm von der Internetseite Igor’s Lab herunterladen (der Download befindet sich auf der vollgepackten Seite unterhalb der Mitte - ihr braucht weden den Red Bios Editor, noch eins der Flashtools). Bitte nur exakt von dort, es sind betrügerische Versionen von Hackern im Netz unterwegs:

1714815834262.png

Bild MPT Download: genau diesen ersten Download wollt ihr!

Als zweites benötigt ihr die jeweils aktuellste Version von GPU-Z:

Kurz dazu, was das MPT mit eurer Karte macht, bzw. nicht macht:
  • Mittels GPU-Z wird ein Teil des Bios der Grafikkarte ausgelesen und als lokale Datei gespeichert (Save BIOS).
  • Diese Datei wird vom MPT geöffnet und kann dort verändert werden.
  • Anschließend speichert das MPT diese veränderten Werte in der Windows Registry (Write SPPT), NICHT im Bios der Grafikkarte (dieser Vorgang wäre ‚flashen‘ – das ist weder nötig, noch einfach machbar).
  • Ab diesem Moment (nach Neustart*) holt sich der Wattman (AMD Radeon Treiber) seine Einstellungen nicht mehr aus dem Bios der Grafikkarte, sondern aus der Windows Registry.
  • Will man MPT Einstellungen wieder loswerden, gibt es drei mögliche Wege:
  • 1. Den Adrenalin Radeon Treiber neu installieren, dann werden wieder die ursprünglichen und unveränderten Werte des Grafikkarten Bios einmal eingelesen Achtung: das passiert auch bei jedem Treiberupdate! Also besser die MPT Einstellungen ebenfalls als lokale Datei speichern.
  • 2. Man hat die ursprüngliche Datei von GPU-Z noch von ‚vor den Veränderungen‘ mittels MPT und schreibt sich einfach diese alten Werte wieder in die Windows Registry.
  • 3. Man zieht die Grafikkarte einmal aus dem PCI Slot und steckt sie wieder rein: der Rechner merkt das und zieht wieder einmal die Daten aus dem Grafikkarten Bios.
Also kurzum: an der Grafikkarte und ihrem Bios wird nichts verändert, alles spielt sich auf Windows-Ebene ab.

GPU-Z.png

Bild GPU-Z: Der rot markierte Button wird zum Speichern des Grafikkarten BIOS als lokale Datei verwendet.

*: Es ist auch möglich, (neue) Werte vom MPT in einer laufenden Windows Sitzung anzuwenden. Dazu benötigt man das Tool CRU, welches im eigenen Installationsverzeichnis eine restart64.exe besitzt, mit welcher man den Grafiktreiber einfach per Klick resetten kann. Für intensive Tuning-Sessions ist das sehr nützlich. In ganz wenigen Fällen kann es vorkommen, dass der Bildschirm schwarz bleibt und man den Rechner resetten muss.

Restart 1.5.jpg

Bild Restart: So sieht das UI von Restart64 nach erstmaliger Verwendung pro Sitzung zur Wiederverwendung aus.

MPT 1.3.19_marks.jpg



Nun geht es also ans Tunen per MPT. Bitte aufpassen: verändert nur Werte, die ihr versteht und lasst vom Rest die Finger! Im vierten Jahr intensiver Nutzung des MPT und Aktivität in der Community behaupte ich, dass dies hier die beste schriftliche Dokumentation zum MPT ist.


Powerlimit erhöhen

Jetzt also mal das MPT starten, oben in Dropdown Menü die eigene Karte wählen und dann anschließend per Load die mittels GPU-Z abgespeicherte Bios Datei öffnen. Wie der Name schon sagt, geht es vor allem um eine Erhöhung des Powerlimits, dazu gibt es drei wesentliche Einstellungen:
  • Overdrive Limits / Power Limit (%): hier stellt ihr bei den 6800er Karten den Wert von 10% auf 15% (die 6900 XT hat das bereits). Dadurch könnt ihr später im Wattman den Regler beim Leistungs-Tuning weiter nach rechts ziehen. Mehr als 15% geht allerdings nicht.
  • Power and Voltage / Power Limit GPU (W): Das ist eigentlich die ganze Magie des Tools. Anfängern rate ich, hier immer nur Sprünge von 10 bis 20 Watt zu machen und dann wieder im Wattman die Max. Frequenz nachzuziehen und im Time Spy gegenchecken.
  • Power and Voltage / TDC Limit GFX (A): das ist das Limit der Stromstärke, welches man auch immer wieder etwas anheben sollte, der Wert an sich kann immer etwa in der Nähe des Werts beim Powerlimit bleiben (mehr dazu und Realbeispiele im Spoiler "Powerlimits der Karten @stock und OC").
MPT_Powerlimit.png

Bild Powerlimit im MPT: die roten und blauen Boxen zeigen, wo die Änderungen zum Powerlimit (und TDC Limit) gemacht werden. Nach dem Ändern der Einstellungen immer mittels Write SPPT diese Einstellungen abspeichern und danach das MPT schließen und den Treiber neu starten. Dies kann durch einen Rechnerneustart erfolgen, oder - schneller - das Ausführen der Datei "restart64.exe", die im Monitor-Tool "Custom Resolution Utility" (CRU) enthalten ist. Download:

Achtung 6800: das feste Limit dieser Karte ist irgendwo nahe 250 W. Also mehr wie 230 W + 15% bringt nichts. Bei den XT Karten geht mehr… viel mehr. Es gibt hier im Luxx Spezis mit wassergekühlten 6900 XTs, die da 400, 500, 600 reinschreiben – mit andren Worten, traut euch irgendwann zumindest an die 3 vorne – die Karte wird nicht explodieren!

Die AMD @stock Powerlimits sind (und soviel geht zusätzlich):
Ref 6900 XT: 255 W (the sky is the limit! - solange ausreichend gekühlt wird)
Ref 6800 XT: 255 W (irgendwo oberhalb von 330 W wird sich die Karte unter Luft kaum noch kühlen lassen)
Ref 6800: 203 W (knapp über 250 W ist im Bios der Karte ein Limit - mehr Leistung gibt die Karte nicht ab)

Die Karten der anderen Hersteller (Asus, MSI, …) haben da gerne leicht erhöhte Werte drin, das gesamte Tutorial gilt und geht mit diesen Karten genauso.

Powerlimits.png

Bild Powerlimits: Für die drei Navi 21 durch verschiedene Nutzer eingestellte Powerlimits samt den verwendeten TDC Limits. Mann kann hiermit auch gut abschätzen, wo in etwa die Leistungslimits der Kühllösungen sind, wenn man bedenkt, dass die 6900 XT ab einem gewissen Leistungsanspruch Wasserkühlungen verbauen, während das bei den 6800 XT unüblich ist.

Auch bei Grafikkarten gilt ja Physik, also: Spannung (Volt) * Stromstärke (Ampere) = Leistung (Watt). Wenn also die Leistung erhöht wird, sollte ab und an auch die Stromstärke unter Power and Voltage / TDC Limit GFX (A) moderat erhöht werden. Im Luxx flattern soviele Screenshots von MPT Settings rum, da kann man gerne mal etwas die Werte abschaun. Eine ganz klare formelmäßige Zuordnung gibt’s da allerdings nicht, da die Gesamtleistung mit relativ vielen einzelnen Spannungen und Strömen zu tun hat (z.B. Core, SoC, Memory – und weitere).

Ganz grob passts aber z.B.: 1,150 V * 320 A = 368 W = 320 W * 15%

Je nach anliegendem Takt liegt unterschiedlich hohe Stromspannung an der Karte an (grob: je weniger Last und Takt, desto weniger Spannung).
  1. Der Spannungsregler im Treiber wirkt sich auf das gesamte Frequenzband, die sogenannte "Curve" aus. Die Reduzierung der Spannung im Treiber flacht diese Kurve ab und erzeugt einen Offset zur Originalkurve. Wird der Regler bei einer 6800 XT z. B. von 1150 auf 1100 mV geschoben, beträgt der Offset 50 mV. Diese Maßnahme führt bei einigen Konfigurationen zu höheren erzielbaren Takten.
  2. Die Reduzierung im Treiber senkt nicht die Maximalspannung unter Volllast. Dies lässt sich nur durch das Senken von Maximum Voltage GFX (mV) im MPT erreichen. Das dort festgelegte Maximum wird auch unter Volllast nicht überschritten. In Einzelfällen ist zu beobachten, dass eine gekappte MPT-Spannung höhere Scores erzielt. In der Regel dient diese Maßnahme aber dem Energiesparen/der Abwärmereduktion.
Die Maximalspannungen im MPT sind im Bios fixiert und lassen sich nur durch Hardwaremodifikationen erhöhen. Sie lauten für die einzelnen Kartenmodelle:

  • 6800 XT: 1150 mV
  • 6900 XTX: 1175 mV
  • 6900 XTXH: 1200 mV



Als Vorschlag für die beiden XT Karten zum iterativen Ausprobieren: 270 W, 290 W, 300 W, 310 W, 320 W, … (unten etwas größere Schritte, oben dann kleinere Schritte. Anschließend wird im Wattman dann die Max. Frequenz entsprechend erhöht und im Time Spy gegengetestet).

Wenn alle gewünschten Einstellungen im MPT gemacht wurden, sollte man diese auch einmal als lokale Datei per Save wieder abspeichern – bitte mit anderem Dateinamen als die ursprüngliche Datei! Und nun zum Anwenden der Einstellungen einmal den Button Write SPPT klicken. Danach das MPT schließen und den Rechner einmal neu starten.

Jetzt stehen dem Radeon Treiber die erweiterten Limits und geänderten Einstellungen per Windows Registry zur Verfügung. Im Wattman kann nun die höhere Leistungsgrenze (%) von 15% gewählt werden – es bietet sich für die XT Karten an, sich hier langsam, analog zur Erhöhung des Powerlimits im MPT voran zu tasten: 2.500 MHz, 2.530 MHz, 2.560 MHz, 2.590 MHz, 2.620 MHz, 2.640 MHz, 2.660 MHz, 2.680 MHz, 2.695 MHz, 2.705 MHz, 2.710 MHz, 2.715 MHz, … (Prinzip verstanden, Schrittweiten werden nach oben hin kleiner!). Immer langsam vorantasten und wenn die Time Spys abbrechen kann man das Powerlimit im MPT wieder einen Schritt weiter nach oben setzen.

Für die 6800 gilt ähnliches, aber wie bereits geschrieben, wird sich jenseits von 250 W und 2.600 MHz kaum mehr was abspielen.


Overclocking Stufe 4 – MPT Tuning (mehr Spannung für den Core, SOC und VRAM) - die allerletzten Barrieren fallen!

!!! Achtung: ab hier besteht bei Unaufmerkamsnkeit sowie Größenwahn reale Gefahr, seine Karte zu zerstören !!! --> Jedoch kenne ich (2024) bis auf einen Fall der Unaufmerksamkeit gerade keine geläufigen Fälle, wo es mal wirklich eine Karte durch James Watt oder Alessandro Volta zerlegt hat. Einige Fälle gabs aber beim Umbau von Karten mit Wasser, Kurzschluss oder zu starker physischer Einwirkung. Und bei der Unaufmerksamkeit hats dann nur eine Sicherung auf der Karte erwischt, welche ersetzt werden konnte. Kurzum: die Karten halten extrem viel aus.
Und die folgenden Tuning Tipps sollten erst ab der MPT Version 1.3.7 Final gemacht werden, die früheren Versionen unterstützen die Änderungen nicht oder nur teilweise.
Ich hab versucht, die weiteren Tipps in einer sinnvollen Reihenfolge zu schreiben, da sich diese teilweise gegenseitig bedingen, bzw. beeinflussen.

Alle ab hier genannten Tuning-Einstellungen fürs MPT richten sich hauptsächlich an die 6900 XT sowie die 6800 XT mit integrierter Wasserkühlung, weil mit den Stock-Luftkühlern die entsprechende Wärme kaum bis garnicht mehr abgeführt werden kann und dann im günstigsten Fall die Karte sich selbst drosselt und im ungünstigsten Fall sich die Karte selbst beschädigt oder zerstört.

Wenn Core und Hotspot zu warm werden, beginnen die Karten sich zu drosseln (ab ca. 65°C Hotspot), jenseits der 110°C beginnen Abbrüche beim Time Spy. Wenn man einer luftgekühlten Karte, welche bereits ihren Hotspot über 100°C hat nun das Powerlimit (in Watt) nochmal deutlich hochsetzt, passiert nichts, denn das ist ein Limit, von welchem sich die Karte dann nicht mehr weiter bedient. Wenn man selbige Karte dann aber zu einer Core & SOC Spannung von 1,2 bis 1,3 Volt zwingt, dann wirds gefährlich!


Deepsleeps deaktivieren und Featuresliste

--> siehe violette Markierungen im Bild unten!
Wie auch in Beitrag #7 geschrieben, auf der Featuresliste stehen einige Deepsleeps (mit DS gekennzeichnet – für OC off, für 24/7 und UV on!) sowie darunter einige weitere Features, deren genaue Bedeutung mir unbekannt sind. Das Deaktivieren der Deepsleeps führt dazu, dass die Karten bei ganz kurzen Leistungspausen NICHT weit herunter taktet. Wenn aktiviert kostet das ggf. etwas Leistung, führt aber auch zu entsprechend niedrigeren Temperaturen. Die darunter befindlichen Features liefern bei Deaktivierung ebenfalls vermutlich etwas an Mehrleistung.


Core und SOC Spannung erhöhen --> wichtigster Schritt für Max OC

--> siehe rote Markierungen im Bild unten (auch bei den Features)
Eine wohl eher zufällige Entdeckung beim mutigen Herumprobieren mit dem MPT durch @Sylwester. ermöglicht es uns, das bisher als festes und Software-seitiges unveränderbares Spannungslimit für Core + SOC im Handumdrehen zu kappen. Bisher war ein Überhöhen der Spannung nur mit größeren Aufwand und den (gelöteten) Volt-Mods möglich. Und gleichzeitig hat er gezeigt, wie sich der VRAM analog zum RAM mit mehr Spannung stabilisieren lässt - dazu auch gleich mehr.

Nochmal die Warnung: dies ist der gefährlichste Teil des ganzen Tutorials, wenn ihr nicht wisst, was ihr tut, bitte lasst es!

Zunächst muss man sich in der Featureslist folgendes aktivieren: TEMP_DEPENDENT_VMIN (TDV). Die zugehörigen Einstellungen finden sich dann im Tab Power rechts unten.

Grundsätzlich wäre das eine Funktion, wie der Name sagt, eine Art Spannungskurve oder -linie zu hinterlegen, welche mit der Temperatur hinterlegt. Für wen diese Funktion im eigentlichen Sinn sinnvoll ist – Miner?

Nun ist im eigentlichen Bios der Karte wohl kein festes Spannungslimit nach oben enthalten, denn wenn man für den Core (=GFX) und/oder SOC einen höheren als vom Wattman vorgesehenen Wert bei Vmin Low und High (mV) eingibt, dann übernimmt das der Wattman nach einem Neustart einfach fix, ohne dann anschließend der Regler für Spannung noch eine Bedeutung hätte. Das lässt sich im Wattmann dann auch oben links als festen Wert (auch unter Idle) sehen.

Wenn man jetzt schon eh alles in die Waagschale wirft, dann kann man das Powerlimit (samt TDCs) auch gleich nochmals so richtig nach oben anheben, 400W, 500W, 600W – spielt alles kaum mehr ne Rolle, solange die GPU nichts ins Powerlimit rennt. Typischer weise nehmen sich Chips bei deutlicher Erhöhung der Spannung dann so richtig ungeniert mehr Leistung.

Daraus folgen nun ein paar Konsequenzen:

1. Die volle hier eingestellte Spannung liegt nun fix und dauerhaft an Core und SOC an, was zu mehr Wärmeentwicklung und keinem Herunterregeln der Spannung im Idle führt – das ist also was für Overclockingrekorde, aber sicher auf Dauer (24/7) nicht gut. --> Hier scheint es aber eine Lösung zu geben, wenn man in den Features GFX_ULV und GFXOFF aktiviert. Dann steht unter Last die erhöhte Spannung zur Verfügung, im Idle wird die Spannung aber wieder reduziert.
2. Es ist unklar, wo das absolute Spannungslimit wirklich liegt, und ab wann es die Karte einfach zerreisst. Bevor das jemand ausprobiert, schaut im Highscore-Thread, was so von den anderen gerade gemacht wird. Für einige sind 1,3 V die Deadline, mutige sehen 1,4 V als Grenze – ich muss keine 1,4 auf der Uhr sehen! Bisher :-)
3. Denkt immer an eure Wasserkühlung, dass die zuverlässig läuft – so richtig lässt sich die hohe Spannung wohl nur im Winter nutzen, wenn der PC draußen steht oder anderweitig brutalst gekühlt wird. Unter Luftkühlung würd ich das nur noch machen, wenn der PC in einem Deepfroster steht.
Neu 4. Es gibt die Möglichkeit, die erzwungen hohe Spannung auf dem Core doch wieder zu senken, und dennoch unter Last zu erhalten. Dafür müssen in der Features Liste GFX_ULV und GFXOFF wieder aktiviert werden.


FCLK / Infinity Fabric / Speichercontroller & VRAM Spannung erhöhen

--> siehe gelbe Markierungen im Bild unten!
Der Takt des Speichercontrollers FCLK (welcher sich normal in der CPU für RAM und der GPU für VRAM befindet) kann im Frequency Tab neben vielen weiteren Takten erhöht werden. Bei den Navi21 scheint dies einen deutlich positiven Einfluss auf die Leistung zu haben.

Dazu werden die min und max Werte des FCLK links sowie der FCLK Boost rechts erhöht. Bisher hab ich keine Info dazu, ob alle drei Werte identisch sein sollten oder nicht. Ich hab auch schon Highscore gesehen, bei denen der max deutlich höher als der Boost war. Ich hab Werte bis zu 2.400 MHz gesehen, was bei mir im Time Spy allerdings nicht mehr läuft. Somit scheint irgendwo nahe von 2.400 eine obere Grenze zu sein, was die Speichercontroller schaffen, ggf. müsste für noch höhere Takte oder eine Stabilisierung dann auch die VDDCI erhöht werden.

Im selben Tab befinden sich noch die folgenden Takte, die Erklärungen dazu sind von mir nicht überprüft:
Vclk – Part of the UVD decoder package ( Video Decoder ) ( könnte für leute mit Quest2 VR interessant sein )
Dclk – Part of the UVD decoder package
DCEFclk – “DCEFCLK – DCE (Display) FCLK – Data fabric (VG20 and later) – Data flow from XGMI ( SLI? ), Memory, PCIe” (not changable on RDNA1/2)
DISPclk – Has to do with driving the connections to the displays
PIXclk – Related to the display clock leaving the GPU
PHYclk – Clock speed of the PCB’s PHY pathways between the memory controller and the GDDR6 modules
DTBclk – Digital Audio part of the encoder?

--> siehe blaue Markierungen im Bild unten!
Der Video-RAM (VRAM) von Grafikkarten spielt für deren Leistung eine wesentliche Rolle, daher ist dieser ebenfalls ein Fall fürs Overclocking. Bei vielen Navi21 Karten zeigt sich im Time Spy an der Leistungsgrenze eine Heruntertakten des VRAMs (oft beim Übergang zwischen drei Tests oder ab GT2) was dann zu einer schlechteren Leistung oder dem Abbruch des Benchmarks führt. Generell ässt sich der Takt von Speicher mit einer höheren Spannung stabilisieren. Von Haus aus bekommt der VRAM je nach Leistungsstufe (DPM 0 - DPM 3) steigende Spannungen, welche manuell im MPT nochmals erhöht werden können.

Dazu werden die MVDD (memory voltage) Spannungswerte von DPM 2 und DMP 3 etwas erhöhrt - in den unteren beiden Stufen wird das keinen Nutzen haben, weil in Benchmarks diese Stufen nicht genutzt werden. Auch hier sollte vorsichtig erhöht werden, vermutlich kann man sich ganz grob an Spannungen von normalen RAM orientieren. Ich habe bis 1,4 V ausprobiert, ohne dass die Karte zu Schaden kam. Gleichzeitig empfehle ich das Temperaturmonitoring mittels HWinfo mit ähnlichen Werten wie beim RAM (solange die Temperaturen unten 50 bleiben sollte es in Ordnung sein).

Der Spannungswert VDDCI (is the I/O bus voltage (between memory and GPU core) and comes from the PCI-Express slot) könnte zur Stabilisierung des VRAMs ebenfalls moderat erhöht werden, dazu hab ich aber keine eigenen Erfahrungen.

Obwohl Takt und Spannung von RAM normal meist gleichzeitig gesteigert werden, scheint eine Erhöhung der Spannung des VRAMs nicht nötig zu sein um den FCLK zu erhöhen - denn dies sind ja auch physikalisch verschiedene Komponenten.


SOC Takt gezielt erhöhen

--> siehe grüne Markierung im Bild unten!
Der SOC ist eine weitere wichtige Komponente, dessen Takt im MPT ebenfalls weiter erhöht werden kann. Ich habe Werte bis 1.500 MHz gesehen. Gleichzeitig werden so hohe Werte wohl nur funktionieren, wenn dazu auch die Spannung des SOC (weiter oben beschrieben) über die Limits hinaus erhöht wird.


Tuning2.jpg

Bild neue Version vom MPT: mittelblaue Markierungen zeigen Settings zur Erhöhung der Spannung des VRAMs; rote Markierungen zeigen Settings zur brutalen Erhöhung der Spannung von Core und SOC; orange Markierungen zeigen Settings zur Erhöhung der Infinity Fabric FCLK (Speichertakt) sowie einer handvoll anderer Takte darunter auch die grüne Markierung, welche ein Setting zum SOC Takt zeigt; violette Markierungen zeigen einen Teil der Featureliste, welche zur Leistungssteigerung alle zu deaktivieren sind, darunter auch die Deepsleeps; hellblaue Markerung zeigt das Undervolting für GPU und SOC im Idle/Leerlauf z.B. bei einfachen Desktoparbeiten.

Und nun? Fertig! Ausprobieren, Overclocken! Und das Gamen nicht vergessen!


Wenn man nun bis hierher erfolgreich gekommen ist, sollte man
  • gelernt haben, wie sich die Radeon Karte mit dem Wattman Treiber übertakten lässt,
  • auch den Umgang mit dem MPT zur Erhöhung des Powerlimits verstanden haben,
  • die Erfahrung gemacht haben, dass Time Spy ein gutes Tool zur Leistungsmessung ist, und es normal ist, dass viele Durchläufe abbrechen.
  • nun für die eigene Karten in etwa wissen, was möglich ist. Wenn man damit im Time Spy ganz grob bei 16.200 (6800), 20.000 (6800 XT) oder 21.300 (6900 XT) Punkten landet, ist man absolut im Soll und hat eine gute Karte die auch gut getunt ist! Alles darüber hinaus ist jetzt eher Glückssache und von der individuellen Güte des Chips abhängig.



Wer sich nun mit anderen vergleichen will, kann das entweder direkt über die Internetseite des Time Spy (3DMark) machen. Dorts gibt’s ganz gute Analyse- und Vergleichstools.

Oder auch hier im Luxx gibt’s etwas interessantes, eine Auswertung der weltweit besten Time Spy Läufe über einen Monat im Frühjahr 2021 hinweg

Zudem gibt’s hier im Forum für die Navi 21 (+22) Karten eine Highscore Bestenliste, wo jeder Score mit den zugehörigen Einstellungen im Wattman und MPT dargestellt wird. Dies dient definitiv auch zur eigenen Inspiration.

Dauerhaft Hilfe bei Problemen gibt’s im Luxx hauptsächlich im Big Navi OC Thread:

Und wem das ganze nun zuviel Leistung, Verbrauch und Hitze geworden ist, der kann auch mal beim Undervolting reinschaun:
 

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5. Ausblick: der Wahnsinn kennt kein Ende + UV!! (<-- Ja, Undervolting!)

Und ab hier gehts ins Geld: Wer nun durch das bisschen Blut lecken zum OC-Vampir geworden ist, wird hier sicherlich noch ein paar Ideen finden, den Geldbeutel für für noch mehr Time Spy Punkte zu erleichtern.
Es folgt eine nicht vollständige Liste, was man alles für Geld anstellen kann, um die Leistung einer Grafikkarte weiter zu steigern.

Wer sich in Beitrag #5 den Spoiler „Powerlimits der Karten“ oder auch die Highscorlisten ansieht bemerkt recht schnell, dass ab einem Powerlimit von ca. 330 W Wasserkühlung die Luftkühlung als Standard ablöst: bei der 6800 unnötig, bei der 6800 XT unüblich und bei der 6900 XT beliebt. Und jenseits dieser ca. 330 W schafft es die Luftkühlung nicht mehr die Core Temperaturen (und die Hotspots) entsprechend zu kühlen – die Karten drosseln dann ihre Leistung entsprechend.

Warum Kühlung?
Computerchips sind böse gesagt total ineffiziente Verbraucher, sie wandeln elektrische Energie in Wärmeenergie um – man könnte sie aber auch als extrem effiziente Elektroheizungen bezeichnen. Die Schaltvorgänge auf Ebene der Mikroarchitekturen konsumieren elektrische Leistung, welche umso höher ausfällt, je höher die dazu verwendeten Spannungen sind, sowie die Häufigkeit der Schaltvorgänge. Wenn eine Grafikkarte also mehrere hundert Watt an Leistung zieht, muss dieselbe Wärmeenergie wieder abgeführt werden.

Es gibt zwei verschiedene Lösungen zur Wasserkühlung, die geschlossene (AIO: all-in-one) und eigens zusammengestellte Kühlkreisläufe (Custom Loops). Die Einstiegsvariante ist die AIO, weil günstiger und einfacher zum Installieren, aber auch in der Kühlleistung beschränkt. Selbst zusammengestellte Kreisläufe kennen bzgl. Kosten und Leistung kaum Grenzen – ich hab in den Foren Berichte gesehen, wo Leute sich riesige Radiatoren in den Keller gebaut haben und die Rechner so stark gekühlt wurden, dass sich Kondenswasser daran gebildet hat ...

Luftgekühlte Grafikkarten lassen sich meist umbauen. Bei den AMD Ref Karten ist es „eher einfach“, bei Customkarten ist die Verfügbarkeit passender Wasserkühler für Custom Kühlungen aber auch nicht unmöglich. Man sollte sich vorher aber überlegen, was man genau will – und vielleicht auch in ein paar Monaten noch will, denn es gibt ja auch bereits vom Hersteller Grafikkarten mit AOIs oder Anschlüssen für Custom Kühlungen.

XTXH mit 16 Gbps VRAM

Weiter oben wurde bereits die Silicon Lottery angesprochen, also die Tatsache, dass jeder Computerchip individuell ist und daher die Qualität streut. Aus dem generellen Nachteil wird ein Vorteil, wenn Hersteller wie AMD nach der Produktion alle GPU Chips einmal überprüfen und die besten Chips separat als höherwertig verkaufen (die werfen die besten zunächst sprichwürtlich in einen Eimer, engl. "bin" = binning). Genau das wird aktuell mit den besten 6900 XT GPUs gemacht. Diese gehen zu Partnerfirmen und landen dann als folgende Modelle nicht ganz kostengünstig auf dem Markt (Achtung, falls jemand so eine kaufen will: bitte genau auf die exakte Bezeichnung achten, teils macht ein einzelner Buchstabe den Unterschied in der Chipgüte aus).
Die "gebinnten" Modelle, bzw. Chips werden auch als XTXH bezeichnet (Navi 21 XL=6800, XT=6800XT, XTX=6900XT und XTXH=gebinnte 6900XT)

Mit geschlossener (AIO) Wasserkühlung (ohne weitere Komponenten betreibbar)
  • Sapphire Radeon RX 6900 XT Toxic Extreme Edition
  • Asus ROG Strix LC Radeon RX 6900 XT Top
Nur mit Anschlüssen für Custom Wasserkühlung (benötigt also eine Custom Wasserkühlung)
  • Gigabyte AORUS Radeon RX 6900 XT Xtreme Waterforce
  • Powercolor Radeon RX 6900 XT Ultimate Liquid Devil
Mit konventioneller Luftkühlung
  • MSI Radeon RX 6900 XT Gaming Z Trio
  • Asrock Radeon RX 6900 XT OC Formula
  • PowerColor Radeon RX 6900 XT Red Devil Ultimate
  • XFX Speedster MERC 319 Radeon RX 6900 XT Limited Black Gaming (wer kommt auf solche Namen?)

XTXH mit 18 Gbps VRAM

Bereits relativ früh hat AMD auch eine wassergekühlte Referenz 6900 XT mit dem XTXH Chip, "LC" genannt, herausgebracht. Diese Karte gabs zunächst nur für OEMs und Systemhäuse, aber gelegentlich gabs welche bei MF zu kaufen. Zudem wurde auf dieser Karte besserer VRAM mit 18 statt 16 Gbps verbaut - was diese Karte zur bisher besten AMD Grafikkarte macht. Für den 20. April wird der RDNS2 Refresh erwartet, die Gerüchteküche geht davon aus, dass es sich um die Platine der LC handelt, welche aber ein etwas erhöhrtes Powerlimit von 350W statt 330W haben soll, allerdings soll diese Karte in der Referenzversion einen Lüftkühler haben.

Die Crème de la Crème
  • Radeon RX 6900 XT Liquid Cooled (LC)
  • Radeon RX 6950 XT (noch nicht offiziell vorgestellt oder verfügbar)

Und das kosten die Boliden: @Geizi

Es gibt kleine Geräte, so genannte "Volt Mods", welche auf eine Grafikkarte gelötet werden und dort temporär einen Teil der Steuerung übernehmen, also "modifizieren".
Als Mindestvoraussetzung sind Wasserkühlung, Lötfähigkeit und „Wissen was man tut“ zu nennen.

Diese Geräte können dann bestehende Limits bzgl. Power, Spannungen (nicht nur des Core, sondern auch SoC, Memory, etc.) in Echtzeit kontrolliert in alle Richtungen manipulieren. Sie dienen also nicht nur fürs Overclocking, sondern genauso gut zum Undervolting, Logging usw.

Endlich gibts hier im Forum auch einen eigenen Thread zum EVC:

Ein im Luxx Forum bereits bewährtes Gerät ist der EVC2SX von ElmorLabs:

Und Anleitungen dazu:

Und konkret zu den aktuellen Radeons:

Anstatt Wärmeleitpaste kann man zur Übertragung zwischen Chip Heatspreader und Kühlkörper auch Flüssigketall verwenden.
Dabei ist zu beachten:
  1. GPU Heatspreader und die Gegenseite am Kühler richtig von aller WLP reinigen, z.B. mit Isopropanol
  2. die Elektronikteile nahe der GPU mit Lack (oder was anderem) abisolieren, hier wurde durchsichtiger Fingernagellack (roter Pfeil) verwendet
  3. das Flüssigmetall auf beiden Seiten sehr dünn auftragen und solange verstreichen, bis Heatspreader und Gegenseite gut benetzt sind - aber keine Seenlandschaft
LM.jpg

Bild: Flüssigmetallanwendung auf meiner 6900 XT, links der GPU Heatspreader, mittig der Kühlerboden und rechts der Kühlerboden einer uralten Radeon HD, wo sich das LM nicht verstreichen hat lassen

Man hat beim LM irgendwo schlechte Karten, wenn sich das LM nicht verstreichen lässt, so wie das oben auf dem Bild rechts gezeigt ist - auf der rauen Kupferoberfläche wollte der Tropfen nicht zerlaufen, ggf. war die irgendwie imprägniert.

Und wer dann das ultimative Kühlerlebnis will, besorgt sich Flüssigstickstoff oder Trockeneis.
Hier gibts ein Video zum Wahnsinn

Ende der Reise.

Sag niemals nie!

Ich hab bereits mit dem EVC2 in HWinfo mal beobachtet, dass meine 6900 XTXH Ref LC ca. 950W zieht, kurz bevor das Netzteil einen Rechnerneustart verursacht hat.
Die ganz harten Bencher nutzen bei RDNA2 sowie RDNA3 Karten für die Platz 1 Attacken in der Regel zwei oder mehr Netzteile an der GPU, was bedeutet, dass da 2 kW und mehr durch die Karten gehen, ohne dass es diese zerreisst.

5.1 Undervolting: einmal auf sparsam, aber bitte mit Sahne - äh Time Spy!

Wer nach all dem Over-Wettbewerb immer noch nicht genug hat - und auch die Karte noch nicht geschrottet hat, der kann sich seit Juli, quasi zum einjährigen Jubiläum des Tutorials, nun auch leistungsmäßig nach unten, aber Punktemäßig nach wie vor nach oben schielend, dem Wettbewerb stellen.

Unser Wettbewerbshüter @ShirKhan hat eine Time Spy Effizienzliste angelegt. Hier geht’s drum, jeweils innerhalb eines festgelegten Watt-Limits zu bleiben (100, 150, 200, 250) und dort aber wieder all sein Können zu zeigen, um trotz Limit wieder möglichst gut im Time Spy abzuschneiden.
Aufgrund der aktuellen Energiepreisproblematik hat das Ganze nicht nur generell gerade hohe Relevanz, sondern es lassen sich dabei auch ganz nützliche Settings für Spiele finden und weiter optimieren, FSR & Co. sei dank!
 
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6. MPT Kompendium: Was sich in dem Tool sonst noch versteckt

Das MPT ist ein geniales Stück Software, aber die Dokumentation ist fragmentiert und unvollständig. Hier sind ein paar weitere Erkenntnisse, die beim OC helfen – oder sonst irgendwie nützlich sind: bislang von OClern genutzt, aber noch nicht weiter dokumentiert sind.

- permanent under construction -

6.a) Die Spannungskurve

1714819142541.png

6.b) Verschiedenes

Kurzer Exkurs zum Arbeitsspeicher: ganz grob bestimmen die Geschwindigkeit von Speicher (RAM) der Takt (z.B. 3.200 MHz) und die Timings (z.B. CL16 ...). Beim Grafikspeicher (Video RAM / VRAM) ist das auch nicht anders, auch wenn man da selten alle einzelnen Timings und Subtimings anfasst.

Der Wattman erlaubt Einstellungen zum Speichertakt sowie zwei verschiedene Timingstufen, Standard und Schnelles Timing (Fast Timing FT1).
Die Schnellen Timings 2 (Fast Timing FT2) können zur Auswahl im Wattman per MPT freigeschaltet werden. Dazu muss unter OC Limits bei Memory Timing Control anstatt der 1 eine 2 eingetragen werden.

Achtung: wie beim normalen RAM muss der Takt reduziert werden, wenn die Timings schärfer (=kürzer=kleiner) werden. Das bedeutet, dass unter Verwendung der Fast Timings 2 der Takt im Wattman ggf. reduziert werden muss – meist deutlich (z.B. 2.000 MHz oder weniger), wenn es überhaupt stabil läuft. Durch ein Anheben des Max FCLK sowie der SOC und VRAM Spannung bekommt man die FT2 normal zum laufen.

Ein häufig gelesener Tipp ist, sich im MPT die Schnellen Timings 2 (FT2) freizuschalten aber im Wattman dann dennoch nur mit Schnellen Timings (FT1) zu arbeiten. Dies soll die Speichergeschwindigkeit dahingehend verbessern, dass wenn FT2 freigeschaltet ist, die Timings in FT1 ebenfalls etwas besser sind.

Leider gibts zu den Speichertakten unter Frequency bislang keine ausreichend belastbaren Erkentnisse. Die hier gezeigten Speichertakte muss man verdoppeln um sie mit den Wertem im Wattman zu verleichen.

Limits-Frequency.png

Bild: Links Aktivieren von FT2 durch setzen einer "2" statt der "1"; Rechts verschiedene Taktstufen des Speichers

Auch zu den Timings hat Gurdi was geschrieben, was im Luxx bislang aber noch niemand voll durchdrungen hat (unter Memory Timing Control):

Gurdi, ein erfahrener OCler, schlägt vor, per MPT den SoC der Karten zu undervolten (Spannung und Takt). Das mag zwei zusammenhängende Zwecken dienen:
  • Erstens lässt sich damit etwas Leistung beim SoC einsparen, welche dann in den GPU Cores zur Verfügung steht.
  • Zweitens spart diese Leistungsreduzierung etwas Wärme ein, die dann nicht weggekühlt werden muss.

Hier ist Gurdis Originalbeitrag (siehe Voltage SoC):

Bei Karten, die bzgl. Leistung (6800) oder Wärme (6800 XT) limitiert sind, scheint sich das zu lohnen – bei meiner 6800 XT hilft es mehr Takt und Time Spy Score zu bekommen. Bei wassergekühlten 6900 XT ist das vermutlich kaum/nicht relevant, da dort weder Leistung noch Wärme ein Thema sind.
Hier muss man sich aber zu folgendem bewusst sein: wird der SoC zu weit runtergedreht (Spannung und Takt), kanns auch wieder instabil werden und z.B. Games abstürzen.

Hierzu reduziert man unter Power and Voltage die Spannung für den SoC und unter Frequency dessen Takt mit etwas Feingefühl, z.B. die Spannung leicht unter 1.000 mV und den Takt nahe an 1.000 MHz.

Power-Frequency.jpg

Bild SoC undervolting: Spannung und Maximaltakt des SoC wurden reduziert.

Das MPT bietet auf der ersten Seite eine lange Liste an nur schwer verständlichen Features. Hier eine Liste, was davon bislang bekannt ist.

MPT_features.png

Bild: On/Off Radeon Features im MPT

1-10: Dynamic Power Management
13-18: Deep Sleep
. Wenn die (alle) DS aktiviert sind, wird die Grafikkarte bei geringer Auslastung sehr weit heruntertakten (=Deep Sleep) um Energie zu sparen. Dies führt allerdings in manchen Spielen zu Frame Drops und Bildruckeln. Wenn deaktiviert, berichten manche Gamer, dass die Bildruckler weg sind. Gleichzeitig werden die Deeplseelps für Höchstleistung im Time Spy ebenfalls gerne deaktiviert!
13: GFXCLK = GPU Takt
14: SOCCLK = SoC Takt
15: FCLK = Infinity Fabric Takt = interconnect/data highway
16: LCLK = ?
17: DCEFCLK = ?
18: UCLK = Memory Controller Takt
19+21: GFX_ULV und GFXOFF Wenn beide aktiv sind, taktet die GPU Spannung herunter, auch wenn man per 40: TEMP_DEPENDENT_VMIN (TDV) die GPU Spannung (erzwungen) erhöht. Die erzwungene permanente Erhöhung ist damit wieder deaktiviert, die Spannung geht unter Last dann aber trotzdem hoch bis zum eingestellten Limit.
22: BACO = Bus Active, Chip Off (BACO is short for Bus Active, Chip Off as a low-power mode whereby most of the GPU is shut-off during idle periods in order to drastically cut the power consumption of the graphics card. BACO is also known as AMD ZeroCore Power mode.)
40: TEMP_DEPENDENT_VMIN (TDV) = Das scheint eigentlich eine Einstellung zu sein, bei welcher bestimmte Spannungen abhängig von der Temperatur auf Core und SOC gelegt werden können. Die immense Bedeutung dieses Features ist aber eine andere: Wenn man den Minimal- sowie den Maximalwert nach Aktivierung dieser Box an einer der neusten MPT-Versionen manuell einstellt, lässt sich das bisher feste Spannungslimit von 1.150/1.175 mV der Karten aufheben und bis zur Zerstörung erhöhen. Als Limit werden Werte zwischen 1.3 und 1,4 Volt diskutiert.
47: DF_CSTATE = Data Fabric C-State = ebenfalls was mit Energiesparen

Und hier steht auch noch wesentlich mehr zu den Features, für mich aber zu komplex um da was herauszulesen:

VDDC (mV) - is the GPU core voltage
VDDCI (mV) - is the I/O bus voltage (between memory and GPU core) and comes from the PCI-Express slot
MVDD (mV) - is the memory voltage

GFX – Graphics Clock
SOC – SOC clock
Vclk – Part of the UVD decoder package ( Video Decoder ) ( könnte für leute mit Quest2 VR interessant sein )
Dclk – Part of the UVD decoder package
DCEFclk – “DCEFCLK – DCE (Display) FCLK – Data fabric (VG20 and later) – Data flow from XGMI ( SLI? ), Memory, PCIe” (not changable on RDNA1/2)
DISPclk – Has to do with driving the connections to the displays
PIXclk – Related to the display clock leaving the GPU
PHYclk – Clock speed of the PCB’s PHY pathways between the memory controller and the GDDR6 modules
DTBclk – Digital Audio part of the encoder?
Fclk – Fabric clock, related to the SOC
 
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Feedback, Kritik, Anregungen und Verbesserungsvorschläge bitte hier rein. Ich werds gelegentlich aktualisieren und ggf. auch mal noch die Struktur etwas anpassen.

Edit: btw, hab das auf mehrere Beiträge aufgeteilt, nicht dass ich jetzt vielfach Dankes bekomm, sondern dass man einzelne Teile per Link zur Beitragsnummer gezeilt direkt referenzieren/verlinken kann!

Feuer Frei!

Die Hauptdiskussion zum Overclocking der 6000er Radeon Karten bleibt hier:

Und wer tolle Benchmarkergebnisse erzielt hat, darf diese gerne hier posten:
 
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Habe es zwar grad nur kurz überfliegen können , aber es schaut schon super aus
 
Lang ging er schwanger damit, und da ist es nun, das Tutorial! Glückwunsch zur Geburt, stolzer Vater @ApolloX! (y)
 
Vielen Dank fürs zusammenschreiben, da steckt eine Menge Arbeit drin, Respekt!
 
Kannst Du mal bitte bei HWinfo noch zeigen, wie das log.file in nem Viewer angeschaut werden kann?
und
Den Viewer mit verlinken.

Die HWinfo-Tabelle selbst, ist halt net handlich, wenn man nen Crash näher anschauen möchte.

Bei dem einfacheren GPU-Z kann man übrigens auch mit der Mouse drüberwischen um Einzelwerte zu bekommen.
Das Durchschnittssymbol ist nach m.E. irreführend.
Mit dem Reset-Button kann man nen Test besser eingrenzen.
 

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Bedingt ... :-)
Mein Viewer ist Excel, mit was andrem hab ich nie zu tun. Und zu detailliert ins Logging werd ich nicht einsteigen. Ist glaub ich dann schon auch etwas sehr anspruchsvoll. Ich fass mich kurz, kannst in 10 min oben kurz anschaun.
Aber falls du fertige Textbausteine schreiben magst, pack ich die oben rein.
 
Bsp. GenericLogViewer:

Mit dem + Button kann man dann mehrere Werte in einem Diagramm übereinander legen.
Momentan ist man auf 3 Werte je Diagramm limitiert, was bei sehr vielen CPU-Cores dann halt mehrere Diagramme braucht.

Wenns beim Benchen um den Highscore geht, würde ich alle Tools AUS lassen.
Die Tools nur bei KontrollRuns mit moderaten Settings benutzen.

edit: Wer Ram oder Vram-Limitierung vermutet in Game XYZ findet bei HiSN oft ne Erklärung. (hat Appollo oben mit verlinkt)
Diagramme für Vram+Ram+Auslagerungsdatei lassen sich mit dem Viewer auch erstellen, falls Ruckler beim Streamen inGame
auftreten = dann ganz interessant/nützlich.(oft ist die Auslagerungsdatei von W10 zu klein, auch wenn gar net so groß gebraucht,
ändert/verbessert sich u.U. mit 16GB fest das Management von W10)

Zusätzlich kann man mal mit dem ISCL den Ram vor Spielstart per PurgeStandbyList leeren.
 

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Danke!
Der GenericLog Viewer scheint einer der am häufigsten verwendeten zu sein.
Ich packe/verlinke jetzt deinen Beitrag so wie er ist (oder du ihn pfelgst) oben im Spoiler zu den Analysetools.
 
Hier noch ein Video zu dem Viewer:
 
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In #5, Abschnitt "Powerlimit erhöhen" könnte man die restart64.exe aus CRU erwähnen, um den Windows Neustart zu umgehen. Ab dem Satz "Danach das MPT schließen und den Rechner einmal neu starten.", zum Beispiel so:

Danach das MPT schließen und den Treiber neu starten. Dies kann durch einen Rechnerneustart erfolgen, oder - schneller - das Ausführen der Datei "restart64.exe", die im Monitor-Tool "Custom Resolution Utility" (CRU) enthalten ist. Download:
 
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Ist das eine Theorie ... oder hast Du das wirklich ausprobiert?
Einige (nicht alle) Registry-Schlüssel werden nur bei Neustart des PCs neu eingelesen.

CRU startet ja nur den Grafiktreiber neu. Reicht das für die Verwendung des MPTs aus?
Wäre ja eine gute Neuigkeit.

Grüße
 
Ja, das habe ich wirklich ausprobiert.
 
Okay. Danke für die Info!
Was findest Du daran lustig, dass ich das nachfrage?
 
Sorry, hatte nicht damit gerechnet, dass danach gefragt wird, ob ich in einem Tutorialthread ungeprüfte Theorien verbreite. Die Methode ist im OC-Thread auch ein ziemlich alter Hut. ;)

Also: Wenn das MPT mit "Write SPPT" Werte in die Registry schreibt, kann man davon ausgehen, dass es die relevanten Registry-Werte bei seinem Start auch ausliest. Nach dem Ausführen von restart64.exe sind bisher immer alle geänderten Werte im MPT erschienen, ohne Windows-Neustart.
 
Alles klar.
Ich bin hier bisher relativ wenig unterwegs, eher im CB-Forum.

Wurde das schonmal an Igor & hellm zurückgemeldet?
So ein Hinweis habe ich bisher nämlich nicht gesehen.

Ist sicherlich für viele OC-Fans eine enorme Erleichterung nicht jedes Mal den Rechner neu zu starten.
Danke für die Klarstellung ShirKhan!

Edit:
Hab's mal eben schnell mit MPT & GPU-Z nachgeprüft. Natürlich wegen der "wissenschaftlichen Korrektheit". :ROFLMAO:
- MPT erkennt Änderungen an den entsprechenden Registry-Einträgen sofort
- GPU-Z erst nach Ausführen der restart64.exe
 
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Cru nutzen sehr viele bei einem Treiber Crash . Liest aber soweit ich infos dazu habe das Vbios nicht ein. Also sollten die Werte die mit dem Mpt gesetzt sind auch nicht wieder ein.

Wenn Du was mit dem Mpt veränderst musste meines Wissens immer neu starten
 
Das VBIOS ist in dem Moment raus, wenn MPT die SPPT in die Registry schreibt, egal ob Änderungen vorgenommen wurden oder nicht.
Danach (also einem Treiberneustart) nutzt der Radeon-Treiber nur noch die Werte der SPPT.

Die Werte vom VBIOS werden ignoriert bis die SPPT-Werte aus der Registry gelöscht werden.
Dann werden wieder die VBIOS-Werte vom Radeon-Treiber benutzt.

Stimmt also m.M.n., was ShirKhan da schreibt.

Sorry für evtl. OFFTOPIC-Geschriebenes!
Finde das Tutorial sehr hilfreich, auch wenn es teils speziell auf 6000er Radeons zugeschrieben ist.
Vielen Dank nochmals @ApolloX !!! :bigok:
 
Ebenfalls in #5, z. B. im Spoiler "Powerlimits der Karten @stock und OC" könnte eine einfache Methode erwähnt werden, einen Anhaltspunkt dafür zu finden, wie weit das Power Limit GPU (W) im MPT geöffnet werden muss. Denn einerseits darf für Höchst-Scores die Leistung nicht limitiert sein. Andererseits ergibt es keinen Sinn, dort 500 stehen zu haben, wenn die Karte nur 350 W verbrauchen kann.

Dazu lässt man während eines Time Spy Laufs mit anspruchsvollen Takten im Hintergrund HWiNFO64 oder GPU-Z mitlaufen und sieht sich nach Abschluss die Max-Werte von "GPU Asic Power" (HWiNFO64) bzw. "GPU Chip Power Draw" (GPU-Z) an. Diesen Wert plus 10 oder 20% Reserve kann man dann im MPT als Limit eintragen. Hinweis: Seit Treiberversion 21.6.1 scheint der Leistungshunger gestiegen zu sein.

(Alternativ einfach mal die Demo von Time Spy oder Time Spy Extreme beim Test einschalten. Nach meiner Erfahrung wird in keinem Game und keinem anderen Benchmark eine so hohe Last in Watt auf der Grafikkarte erzeugt wie bei diesem Benchmark-Abschnitt, auch nicht im anspruchsvollen Metro Exodus Enhanced oder in Cyberpunk 2077.)

Zur restart64.exe: Probier's halt aus, @ILoveTattoo. Ich mache seit Monaten keine Windows-Neustarts nach MPT-Änderungen mehr.
 
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Bis ca 480 watt , nimmt sich Timspy mit einem takt von 2800. Darüber brauchen meine Karte mehr Spannung , und ab 1.2 volt steigt wie schon bekannt die Leistungsaufnahme brutal . Mit 1.285 volt gingen bis zu 900 Watt durch die Karte .

Erst als ich das Powerlimit geöffnet habe , stieg dann auch der Takt.

Sonst nimmt sich die Karte was sie braucht. Da ist es egal ob da als Limit von 800 Watt steht . Cod Coldwar braucht im schnitt 300 Watt bei 4 k max Out . Cyberpunkt nimmt sich auch mal gerne 350-370 Watt . Also kann es hilfreich sein , das weiter auf zu machen .
 
Mal ein Versuch, sich dem Thema Spannungen zu nähern:

Spannung (mV) in der Radeon Software und im MPT

Je nach anliegendem Takt liegt unterschiedlich hohe Stromspannung an der Karte an (grob: je weniger Last und Takt, desto weniger Spannung).
  1. Der Spannungsregler im Treiber wirkt sich auf das gesamte Frequenzband, die sogenannte "Curve" aus. Die Reduzierung der Spannung im Treiber flacht diese Kurve ab und erzeugt einen Offset zur Originalkurve. Wird der Regler bei einer 6800 XT z. B. von 1150 auf 1100 mV geschoben, beträgt der Offset 50 mV. Diese Maßnahme führt bei einigen Konfigurationen zu höheren erzielbaren Takten.
  2. Die Reduzierung im Treiber senkt nicht die Maximalspannung unter Volllast. Dies lässt sich nur durch das Senken von Maximum Voltage GFX (mV) im MPT erreichen. Das dort festgelegte Maximum wird auch unter Volllast nicht überschritten. In Einzelfällen ist zu beobachten, dass eine gekappte MPT-Spannung höhere Scores erzielt. In der Regel dient diese Maßnahme aber dem Energiesparen/der Abwärmereduktion.
Die Maximalspannungen im MPT sind im Bios fixiert und lassen sich nur durch Hardwaremodifikationen erhöhen. Sie lauten für die einzelnen Kartenmodelle:
  • 6800 XT: 1150 mV
  • 6900 XTX: 1175 mV
  • 6900 XTXH: 1200 mV
 
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In den meisten Userthreads wird der Begriff "Offset" als Ziel so verwendet.(=weiches Software-Offset, je nachdem was der jeweilige Treiber Daraus macht, ...würde mich net wundern wenn sich bei großen Treiberversionsprüngen auch mal die eff.Spannung etwas ändert)

Ein Setting mit gecappter GFX im MPT reagiert i.d.R. etwas empfindlicher/instabiler auf ein Offset als ein Setting mit default GFX.
(kann sein, das sich dann nur 3..6mV weniger Offset sinnvoll anwenden lässt; ... bei offenem PL)

btw.
ein echtes Offset über direkten Eingriff in die Spawaregelung gabs früher mal mit dem Watttool bei Polaris
 

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Danke für den Link, hab den Beitrag bezüglich der Verwendung des Begriffs "Offset" angepasst.
 
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