Neue Storage Lösung für NT4.0 Server

MJGraf

Neuling
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31.07.2006
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Hallo!

Nachdem ich eine ganze Zeit begeisterter Leser dieses Forums war, muss ich jetzt mal den geballten Sachverstand hier selbst in Anspruch nehmen. Folgendes Problem:

Server: Asus P2B-D, 2x P III 850, Adaptec 3940UW, das Ganze unter NT 4.0.
Daran kann derzeit nichts geändert werden (Alte Software). An dem Adaptec sind auf Kanal A 2xSeagate Cheetah 10k (je 36G - ziemlich alte Revision) auf Kanal B noch eine Cheetah und ein HP DAT-Laufwerk angeschlossen. Die 3 Cheetahs werden von Windows NT als RAID 5 betrieben.
Rechner und Platten sind in getrennten 19'' Gehäusen untergebracht (die Platten zusätzlich in Wechselrahmen), die Verbindung läuft über zwei externe 68-polige Kabel, die intern dann mit dem Controller im einen Gehäuse, mit den Wechselrahmen im anderen Gehäuse verbunden sind.

Heute morgen hat sich nun eine der Platten verabschiedet. Da die Platten insgesamt recht alt sind, bin ich am Überlegen, ob ich statt dem Austausch einer Platte besser gleich alle Platten austauschen soll.

Erste Frage: Alle aktuell im Handel erhältlichen Platten sind alle U320-Platten. Kann ich diese Platten in die alten Wechselrahmen bauen und mit den alten Kabeln an den 3940UW anschließen (derzeit alles über 68-polige Anschlüsse)? Mir ist klar, dass dann die Beschränkungen von UW greifen dürften (max 3m Kabellänge und max 40MB/Sec. pro Kanal). Geschwindigkeitsbeschränkungen sind aber erst mal zweitrangig - hauptsache das Ding läuft wieder. Irgendwann wird der Rechner eh hochgerüstet und dann mit einer echten SCSI-Raid-Karte, damit die Prüfsummenberechnung den Prozessor nicht mehr belastet...
Wie ist das denn mit den Abschlusswiderständen? Bislang führen also zwei externe SCSI-Kabel in das Plattengehäuse hinein, dann an alle Geräte und dann wieder aus dem Gehäuse "heraus". Dort stecken dann zwei Abschlusswiderstände. Funktionieren die mit den U320 Platten?

Zweite Frage: Als neue Platten habe ich entweder an Maxtor Atlas 15k II oder an Seagate Cheetah 15k.4 gedacht. Jetzt sind die Teile aber so schnell, dass meine 40MB/Sec. schon von einer Platte mehr als ausgereizt werden. Macht dann ein RAID 5 derzeit überhaupt Sinn? Als RAID 5 würde ich 3 Cheetah 15k.4 73G nehmen (derzeit sind die 73G Atlas bei meinem Händler nicht lieferbar), als Alternative hatte ich an 2x Atlas 15k II 146G (die sind lieferbar) im Raid 1 (zur Sicherheit) gedacht. Was macht mehr Sinn?

Bin für jede Hilfe dankbar - auch für völlig neue Vorschläge... Ursprünglich wollte ich mal auf ein SATA-Raid mit Raptoren umsteigen, aber für SATA-Raid-Controller gibt's keine Windows NT 4.0 Treiber und außerdem muss ich da die gesamte Verkabelung erneuern (3x Sata aus einem Gehäuse nach draußen, dann externe SATA-Kabel zum anderen Gehäuse, dort wieder irgendwie nach drinnen... weiß gar nicht, ob's für SATA so ne Verkabelung gibt...)

Vielen Dank und Gruß,

Michael
 
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naja die frage ist doch folgende. wieviel leute greifen da drauf zu und wie wichtig ist die geschwindigkeit überhaupt.

außerdem ist ein pci raid5 sowieso nicht sinnvoll, da die die ganze geschwindigkeit deiner teuren scsi platten sowieso nichts nützt da der pci bus hier wie du ja schon gesagt hast alles limitiert.

mein tipp: mach ein einfaches raid1 als übergangslösung

wenn du dann aufrüsten willst irgendwann brauchst sowieso ein neues board, dann kannst eins mit pci-x nehmen und ein richtiges raid5 aufbauen mit voller geschwindigkeit
 
Ich würde vorschlagen du änderst das Thema an in sowas wie "Neue Storage Lösung für NT4.0 Server" ... passt glaub ich besser zum anliegen

Die U320 Disk sollte zwar am UW funktionieren aber wirklich sinn macht das nicht ... zum thema äußere ich mich erst später - ATM zuwenig zeit.
 
@fogzone:
Danke für Deine Einschätzung! Dass das Ganze nur eine Übergangslösung ist, bis ich ein neues Raid installiert hab, ist mir klar. Das Problem ist nur: ich hab im Moment keine Zeit mich darum zu kümmern, den ganzen Server zu erneuern und dann vor allem neu zu installieren - das muss noch 3-4 Monate warten. Allerdings möchte ich eben jetzt keine "alte" Platte kaufen sondern gleich was aktuelles, was ich dann später verwenden kann.
Auf den Server greifen zwar maximal 5 User zu, aber eben mit einer uralt-Datenbank-Software (Name "Prodat"). Das ist so ne Art DBase IV-Verschnitt und daher dateibasierend. Will heißen: Selbst die 5 User erzeugen einen Wahnsinns Load auf den Platten, da sämtliche Datenbank-Abfragen auf den lokalen Rechnern ausgeführt werden und da jeweils die ganzen Datenbank-Dateien übers Netz geschickt werden. Wie gesagt, an der Software kann ich leider auch mittelfristig nichts ändern.
Geschwindigkeit des RAID-Systems war damals, als ich das System installiert hab, ein echtes Thema, weil ich selbst mit den 3 alten cheetahs weder den 3940 noch den PCI-Bus ausgereizt hab, an dem damals auch nur ne 100MBit Ethernetkarte hing... Jetzt ist klar der 3940 und der PCI-Bus der Flaschenhals. Das ändert sich aber in dem Moment wieder, in dem ich auf ein neues Mainboard mit nem echten Raid-Controller aufgerüstet hab (Dann wohl entweder PCI-X oder PCIe x 4). Und dann sollen die Platten, die ich jetzt kaufe zumindest mit dem neuen System mithalten können.

@Anarchy:
Ich würde das Thema des Threads ja gerne Deinem Vorschlag entsprechend ändern, allerdings bin ich offensichtlich zu doof, die Option zum Ändern des Themas zu finden... :hmm:
Vielen Dank schon mal vorab für Deine Meinung dazu. Dass es nicht "wirklich Sinn" macht, ist mir insofern klar, als ich die gesamte Geschwindigkeit der Platten durch den 3940UW und den PCI-Bus verschenke (zumal über den PCI-Bus auch noch die 1Gb-Ethernet Karte läuft...).
Wie gesagt: Dass das ganze derzeit nicht sinnvoll ist, ist mir insofern klar, allerdings möchte ich eben jetzt schon Platten verwenden, die ich nach dem Komplettupgrade in einigen Monaten noch sinnvoll verwenden kann.
Bin sehr gespannt auf Deine ausführliche Meinung!
 
Hallo,

um einmal auf einen Teilaspekt einzugehen:
Ja, Du solltest U320 Platten an Deinem Adaptec 3940UW betreiben können, da der LVD beherrscht.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, ist ja oberste Priorität, die Maschine (vorerst) mit möglichst wenig Aufwand wieder zum Laufen zu bewegen (mit ein wenig Zukunftsorientierung). Demnach würde ich - so wie Du geschrieben hast - neue Platten nehmen und alles andere so weiter einsetzten (eventuell dann mit RAID 1).

T.C.
 
@ T.C.:

Vielen Dank für die Einschätzung!
Mein 3940UW unterstützt - soweit ich weiß - kein LVD. Die Plattten müssten sich also auf den alten Standard zurückschalten. Meine bisherige Recherche hat aber ergeben, dass sie das können sollten. Die Tatsache, dass LVD-Platten wohl keinen Abschlusswiderstand per Jumper haben, dürfte wohl auch kein Problem darstellen, da ich ja die beiden SCSI-Stränge je einmal auf dem Hostadapter und und am anderen Ende jeweils per externem Abschlusswiderstand terminiert habe.

Bleibt also noch die Frage: Bringt mir RAID 5 in dieser Konfiguration (mit 2 SCSI-Strängen) überhaupt was oder würde ein RAID 1 mit zwei aktuellen Platten dieselbe Leistung bringen?!?
 
softeislutscher schrieb:
mal was anderes... warum kein NAS??
Langfristig soll ja schon wieder eine potente Maschine zum Einsatz kommen. Da werden NAS-Lösungen nur schwer ein Ersatz sein.

P.S.: Da habe ich vorhin Murks geschrieben. Stimmt, der 3940UW ist single ended; U320-Platten sind aber trotzdem an ihm zu betreiben (habe ich auch nochmal nachgeschaut).
 
@softeislutscher:

Daran hatte ich auch schon gedacht, aber wie T.C. schon gesagt hat: spätestens in nem halben Jahr soll das gute Stück ordentlich aufgerüstet werden und dann kommt die NAS-Lösung nicht an die Performance von einem guten RAID-5 bzw. RAID-10 (ist auch ne Überlegung für die Zukunft...) ran.

@ T.C.: Danke fürs nachsehen... Nachdem zwischenzeitlich auch die 73G Seagates bei meinem Stammhändler weg sind, bleibt also nur die Wahl zwischen 3x 146G Atlas 15k II im Raid-5 oder 2x dieselben im Raid-1. Oder ich werd meinem Händler untreu und kauf 3x die 73G Atlas 15k II bei Alternate - das kostet grad mal die Hälfte von 3x 146G relativ also OK, da doppelte Kapazität, aber absolut 2k€ für Platten deren Leistung ich derzeit nicht im Ansatz ausnutzen kann...
 
So, hab zwischenzeitlich mal etwas recherchiert und jetzt folgende Überlegung angestellt. Bitte um zahlreiche Meinungen, ob das so richtig ist und idealerweise ob sich meine theoretischen Überlegungen auch in der Praxis bestätigen lassen. Ich bin davon ausgegangen, dass jeder Bus seine rechnerische Maximalbandbreite ausnutzen kann, was sicherlich nicht ganz richtig ist, aber für das Verhältnis erst mal egal sein soll.

Der PCI-Bus schafft theoretisch 133 MByte/sec.
Mein 3940UW hat 2 Kanäle mit jeweils 40MByte/sec.
Jede der aktuellen Festplatten schafft jedenfalls mehr als 40 MByte/sec., so dass schon eine einzelne Platte durch den 3940 ausgebremst wird.
Die GBit Netzwerkkarte schafft (sehr theoretisch) 128MByte/sec. über den Bus.

Die Übrigen Geräte sind wohl zu vernachlässigen. Nächste Annahme ist, dass sich der Load auf dem Bus idealerweise im Verhältnis der insgesamt angeforten Bandbreite auf die beiden Geräte (3940 und GBit-Karte) aufteilt. Dann komme ich zu folgenden Überlegungen:

RAID-1:

Schreiben:
Vom Netzwerk kommt eine Bandbreite X am PCI-BUS an und die doppelte Banbreite (2X) muss über den PCI-Bus zum 3940 (Da das RAID-0 mangels Hardwareunterstützung wohl vom Prozessor aus gesteuert wird, muss beim Schreiben die Datenmenge nach meinem Verständnis 2x über den PCI-Bus. Ist das richtig?!?). Nach obiger Annahme teilt sich die Bandbreite des PCI-Busses also durch 3, es kommen 44 MByte/sec. über die GBit-Karte an und 2x 44 MByte/sec. werden an den 3940 geschickt. Der kann aber nur 2x 40 MByte/sec. verkraften, weshalb insgesamt auch nur 1x 40MByte/sec. geschrieben werden.

Lesen:
Ich gehe davon aus, dass im RAID-1 von beiden Platten gleichzeitig gelesen werden kann (stimmt das?). Dadurch ergeben sich theoretisch 80MByte/sec vom 3940, die dann aber nicht mehr mit der gleichen Geschwindigkeit über die GBit-Karte versendet werden können, da der PCI-Bus keine 160MByte/sec., sondern nur 133 hergibt. Verhältnismäßig runtergerechnet ergibt das 66MByte/sec. beim Lesen.

RAID-5 (3 Platten):

Schreiben:
Es kommt wieder X an, geschrieben werden muss aber nur 1,5X (X auf 2 Platten verteilt und auf der 3. Platte das Parity-Bit). Gesamte vom PCI-Bus angeforderte Bandbreite 2,5X, also sollte X etwa = 53 MByte/sec. sein, mit denen die ankommenden Daten von der GBit-Karte auf den PCI-Bus kommen. Dann bleiben 80MByte/sec. in Richtung 3940. Der muss das ganze aber im Verhältnis 2:1 aufteilen, da jetzt 2 Platten an einem Kanal, die 3. am anderen Kanal hängt. Die 53 MByte/Sec. kriegt er aber nicht über einen Kanal, weshalb nur 40 MByte/Sec. möglich sind. Ergebnis also wie bei RAID-1: 40MByte/sec.

Lesen:
Auch hier ergibt sich das gleiche Resultat wie im RAID-1: Theoretisch 80MByte/sec. lesen und über die GBit-Karte Senden, der PCI-Bus begrenzt auf 66MByte/sec.

Ergebnis:
Beim mir kein Unterschied zwischen RAID-1 und RAID-5.
So, jetzt zerreißt mich ;-) Das ist alles viel zu theoretisch, es wurde kein Caching berücksichtigt, die Prüfsummenberechnung bei RAID-5 bremst den Prozessor aus, weshalb es langsamer ist...
Nachdem leider niemand mit praktischen Ergebnissen bei meinem Problem aufwarten kann, hab ich's eben mal theoretisch versucht... Bin für jeden Hinweis auf Fehler in meiner Überlegung dankbar!

Gruß,

Michael
 
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