So ein Quatsch! NVMe SSDs sind auf den alten Plattformen mit ihren wenigen und lahmen PCIe Lanes einfach nicht interessant, da sie da kaum mehr Leistung bieten als SATA SSDs. Dazu fehlen den alten Boards die M.2 Slots und M.2 ist nun einmal der dominierende Formfaktor bei Consumer NVMe SSDs und die 16 Lanes direkt von der CPU lassen sich nur auf Boards mit Z (und ggf. den großen Q) Chipsätzen mehr als einen Slot aufteilen. So richtig populär wurden NVMe SSDs auch erst mit Skylake, da hier die (besseren und vor allem besten) Chipsätze PCIe 3.0 Lanes und davon reichlich (bis 20 bei Z170 gegenüber 8 PCIe 2.0 Lanes bei seinem Vorgänger dem Z97) zur Anbindung solcher SSDs geboten haben. Es würde also vor allem Kosten und wenig Nutzen bedeuten, wenn die Hersteller auch noch für die alten Mainboard BIOS Update mit NVMe bringen würden.
Es gibt sicher auch Produkte mit "Geplanter Obsoleszenz" und dies sollte man nicht unterstützen sondern, verurteilen. Aber man sollte auch bedenken, dass nicht jedes Beispiel welches dafür angeführt wird, auch stimmt. Das bekannteste dürfte das der Glühbirnen und deren von einem bösen Kartell festgelegten Lebensdauer sein, während es in einer Feuerwache nahe San Francisco eine gibt die seit über 100 Jahren leuchtet, bekannt als Centennial Light. Dazu muss man aber auch sagen, dass die mit 60W spezifizierte Glühbirne nur mit 4W betrieben wird und so dunkel ist, dass man sie im Dunkeln mit einer Taschenlampe suchen muss. Von deren Effizienz will ich gar nicht reden, die dürfte unterirdisch sein, denn bei Glühbirnen gilt eben, dass sie umso kurzlebiger sind, je effizienter sie ausgelegt sind, also je mehr sie darauf ausgelegt sind bei gleicher elektrischer Leistung heller zu leuchten. Dies ist einfach physikalisch dadurch bedingt, das der Draht der Wendel umso mehr Material verliert, je heißer er ist und je heißer er ist, umso heller leuchtet er auch und umso höher ist auch die Effizienz.
Die Halogenbirnen reduzieren diesen Effekt, leider aber unter dem gleichen Problem und jeder Autofahrer der mal vor der Auswahl solcher Glühbirnen für seinen Wagen stand, kennt das Dilemma, dass man entweder die sehr hellen mit geringere Lebenserwartung oder die Long-Life Modelle mit weniger Lichtausbeute wählen kann, es aber eben nicht beides zusammen gibt, weil es einfach widerstrebende Auslegungen sind und beides zusammen nicht geht (außer mit einer anderen Technologie wie z.B. LEDs). Daher hat dieses auch so böse Kartell damals nichts anderes gemacht was gerade im Computerbereich von unzähligen Industrieverbänden bei der Normung der diversen Schnittstellen, ob JEDEC für RAM und SSDs oder USB.org oder SATA-I
rg ständig gemacht wird: Es hat einen Standard definiert wonach die Hersteller nur so weit an der Helligkeitsschraube drehen durften, dass die Glühbirnen immer noch ein bestimmte Haltbarkeit haben. Statt den Draht der Wendel einfach noch dünner zu machen um ihn noch heller leuchten zu lassen, was aber die Lebensdauer noch weiter verringern würden, musste die Hersteller sich damit andere Wegen die eine andere Geometrie der Wendel oder andere Materialen dafür einfallen lassen um mehr Helligkeit bei der gleichen Wattzahl zu erzielen.
Dies ist also kein Beispiel für "Geplante Obsoleszenz" wie es immer wieder angeführt wird, sondern dafür wie die Industrien eben für gleiche Ausgangsbedingungen gesorgt hat, damit sie einmal ihr Produkt schützen, würde Glühbirnen nicht eine bestimmte Lebensdauer erreichen würde sie irgendwann keiner mehr kaufen, indem sie einen zerstörerischen Wettbewerb, nämlich den um die hellste Glühbirne bei einer bestimmen Leistungsaufnahme, in feste Regeln gebunden hat der den einfachen Weg die Lichtausbeute auf Kosten der Lebensdauer zu steigern, unterbinden sollte. Man mag darüber streiten ob die 1000h auf die man sich in den 1920ern geeinigt hat ein guter Kompromiss waren oder nicht, aber hätte man mehr verlangt, wäre die Effizienz der Glühbirnen eben auch geringer gewesen.
Da es hier um SSDs geht, wäre die passende Analogie die JESD 218 bzgl. der Anforderungen an die Angaben zur TBW von SSD bzw. den spezifizierten P/E Zyklen von deren NANDs, da gerade bei Client SSD die TBW oft vom Marketing bestimmt sind:
Nicht jeder Hersteller hält sich an diese Vorgaben, die einen geben bei Client SSD die TBW extra gering an um die Kunden ihrer Enterprise SSDs nicht zum Einsatz ihrer Consumer SSDs zu verleiten und andere geben sie viel zu hoch an um Kunden die diese Angabe als "garantierte Schreibleistung" missverstehen (was es nicht ist, da die Garantie immer auch zeitlimitiert ist) und hohen TBW Angaben mit einem Qualitätsmerkmal verwechseln, zu ködern.