Ich hab mir mal heute Vormittag etwas Zeit genommen und ne kleine Tabelle erstellt anhand dieser Liste hier:
PassMark - CPU Benchmarks - List of Benchmarked CPUs
Als Basis hab ich den G2020 genommen, sowohl bzgl der Leistung als auch bzgl des Preises. Dann hab ich ein bisschen nach unten und vor allem nach oben geschaut und bin so gesehen von Rang 550-270 alle CPUs durchgegangen, die in der Liste einen Preis unter 100$ hatten. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese CPUs teurer geworden sind, war eher gering und dass CPUs über 100$ auf einmal drunter liegen, habe ich als eher unwahrscheinlich abgetan. Kann natürlich sein, dass mir dadurch ein super Deal durch die Lappen gegangen ist, aber es kann ja jmd anders die anderen über-100$-CPUs abgrasen
In meine Tabelle haben es 16 CPUs geschafft - Kriterium war ein Preis unter 80 Euro (einfach als grobe obere Grenze), weil es sich mMn nicht lohnt, mehr für eine Office-CPU auszugeben.
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Die Preise entsprechen den aktuellen Angaben von geizhals und das P/L ist auch entsprechend nach dem günstigsten Wert berechnet worden. Insofern kann sich das P/L natürlich etwas ändern, wenn man bei einem Shop bestellt, bei dem die CPU 10-20 Euro mehr kostet. Das muss man dann natürlich berücksichtigen. Es wäre aber zu viel des Guten gewesen, da jetzt 5 Shops rauszusuchen und nen Mittelwert zu bilden, etc. Den Aufwand macht sich hier sicherlich niemand.
Es wird deutlich, dass der G2020 (#2) dem G550 (#4) überlegen ist, was ja nun nicht verwundert. Dafür ist aber das P/L besser, was nicht unbedingt immer so sein muss. So ist zB ersichtlich, dass es zwischen den drei 2.9GHz Modellen (G2020, G850 und G645) durchaus Schwankungen gibt, wobei der G2020 hier am besten abschneidet.
Schön zu sehen ist aber auch, dass CPUs mit höherer Taktrate nicht unbedingt besser sind (siehe Rang). So ist der G870 zwar auf dem Papier flotter, im Benchmark jedoch etwas schlechter als der G2020 oder der G2030. Der X3 450 ist dafür auch ein schönes Beispiel.
Der Sinn hinter der Tabelle ist aber vor allem aufzuzeigen, dass es schnellere CPUs (bzw. APUs) gibt, die ein deutlich besseres P/L haben.
Ich weiß, dass man keine 4 Kerne für Office braucht und ich weiß auch, dass immer nur Intel für Office empfohlen wird, weil AMD da nichts zu suchen hat. Deswegen darf man trotzdem ein bisschen über den Tellerrand hinaus schauen und sich fragen, ob es neben den Standard-Empfehlungen nicht auch noch Alternativen gibt.
Soweit ich das richtig verstehe, wird dieses System eine ganze Weile am Laufen sein (die vorherigen Systeme waren wohl ebenfalls fast eine Dekade in Betrieb). Insofern stellt sich natürlich die Frage, ob dieses System wirklich nach drei Jahren ersetzt wird oder ob es nicht ebenfalls 5-10 Jahre genutzt werden wird. Das ist ein Faktor, der so nicht absehbar ist, vor allem da man nicht weiß, wie es mit den Finanzen in Zukunft aussehen wird, wie aufrüstungs- oder kaufwillig die Menschen in diesem Arbeitsumfeld sind bzw. sein werden und wie lange die Config überhaupt überlebt.
Blöd wäre es, zu kurzsichtig zu denken und damit den Bedarf an einen neuen Rechner quasi zu provozieren, weil man jetzt so billig wie möglich kaufen möchte. Blöd wäre aber auch, viel zu viel Geld auszugeben, weil das System kaputt gehen oder eventuell frühzeitiger getauscht wird, als man damit heute rechnen würde. Insofern muss man die goldene Mitte finden, was nicht einfach ist.
In Anbetracht der Preise und des Kompromisses, ein System zu haben, welches nicht zu schnell dem Leistungszuwachs Opfer wird, würde ich gern zu #2 und #4 noch eine Alternative empfehlen, die nicht zu teuer ist, aber dennoch genug leistet, sofern der Rechner doch länger in Gebrauch sein sollte. Die nachfolgenden Kollegen werden es dem Käufer danken, wenn sie in 5+ Jahren nicht mit einem 2.6GHz Rechner durchs Internet browsen müssen. Ich weiß nicht, wie viele Leute hier öffentliche PCs nutzen (zB in Bibliotheken oder Rechner-Pools an Universitäten), aber teilweise sind die Altgeräte ebenfalls schon 5-10 Jahre alt und es macht absolut keinen Spaß damit zu arbeiten. Man muss bedenken, dass vllt auch nicht jedes Arbeitsumfeld wo ein Office-PC nötig ist, das Budget besitzt alle 2-4 Jahre einen neuen Rechner zu kaufen.
Daher würde ich gern den
AMD Athlon X4 740 @ 3.20GHz als Vorschlag aufführen. Abgesehen vom P/L kostet diese CPU grade mal 12 Euro mehr als der G2020 (bzw knapp doppelt so viel als der G550), bietet aber mMn auf Dauer etwas mehr Potential für einen fairen Preis. Die Intel-Brüder liegen da schon 20 Euro über dem G2020.
Ein kleiner Vorteil aus meiner Sicht wäre, dass man später zB auf Richland (A10-6800K, 4x 4.10GHz) aufrüsten könnte (sofern man möchte). Das wäre unter Umständen bei entsprechenden CPU-Preisen ein schöner Schub nach oben. Ich glaube zwar nicht, dass das in diesem Anwendungsgebiet jemals nötig sein wird. Ein Nachteil bzgl Aufrüstbarkeit ist ganz klar die Abslöung des FM2 Sockels durch FM2+ (nicht miteinander kompatibel). Da wäre AM3+ schon eher "zukunftssicherer", allerdings etwas zu teuer und dann auch womöglich wirklich oversized. Trotzdem, einfach nur ganz informativ,
die Preisübersicht. In
dieser Reihenfolge nimmt die Performance von oben nach unten zu, dh der FX-4100 hat ein Ranking von 266 und der FX-8350 ein Ranking von 38.
Aufgrund der Arbeitsumgebung würde ich persönlich keinen CPU-Kühler dazu kaufen, sondern beim boxed bleiben. 15-20 Euro für einen mittelmäßigen Kühler lohnt sich mMn nicht. Die boxed-Kühler sind hierfür völlig ausreichend.
Ein Mainboard mit 2 RAM-Steckplätzen sollte eigentlich ausreichend sein. Ich begründe das mit meiner persönlichen Erfahrung. Ich habe bisher bei den zig Systemen die ich für mich und andere zsmgebaut oder aufgerüstet hab selten vier RAM-Riegel eingesetzt (obwohl vier Steckplätze vorhanden waren). Es war meist günstiger ein 2er Kit zu kaufen. Dennoch ist die Auswahl an Boards mit vier Steckplätzen nicht übel und auch bezahlbar:
AMD Sockel FM2 (DDR3) mit RAM-Steckplätze: 4x DDR3.
Sofern das gewünscht ist, würde ich direkt zum günstigsten greifen, nämlich dem
ASRock FM2A75 Pro4-M für 55-60 EUro (je nach Shop). Es wäre auch top ausgestattet, unter anderem mit USB 3.0, 5x SATA III Ports sowie VGA, DVI und HDMI.
Bei den Boards mit zwei Steckplätzen würde ich nicht mehr als 50 Euro ausgeben.
AMD Sockel FM2 (DDR3) mit RAM-Steckplätze: 2x DDR3
Hier müsste man eigentlich nochmal erarbeiten, welche Features vorhanden sein sollten. Persönlich würde ich auf jeden Fall zu USB 3.0 greifen. Die Sticks sind recht billig und werden sich noch weiter verbreiten in nächster Zeit. Es ist einfach auch im Office-Betrieb mMn sinnvoll, weil es einfach deutlich schneller geht, Dateien zu übertragen. HDMI ist nice-to-have, DVI sollte aber schon dabei sein. Spätestens wenn irgendwann ein Monitor mit DVI gekauft wird, freut man sich über die Anschlussmöglichkeit. Außerdem haben die meisten Boards auch noch VGA standardmäßig dabei.
Auch wenn das hier manche anders sehen, darf man ruhig einen SATA III Port haben, an dem ein SSD angeschlossen wird. Lässt sich aber bei diesen Boards sowieso nicht vermeiden, da mindestens vier SATA III Ports dabei sind. Hier die gefilterte Liste:
AMD Sockel FM2 mit 2x DDR3, USB 3.0 2ex/2in, DVI/VGA
In Frage kämen entweder das
ASRock FM2A75M-DGS oder das
MSI FM2-A75MA-P33. Unterschiede gibts nur in der Anzahl der USB 2.0 Anschlüsse. Das MSI hat intern weniger laut Specs:
MSI > FM2-A75MA-P33
ASRock > FM2A75M-DGS
Persönlich sympathisiere ich mit ASRock, daher würde ich das MB nehmen.
Beim Brenner würde ich einen von den ersten drei nehmen:
Brenner LG Electronics/LiteOn
Ich selbst hab den LiteOn iHAS124 und den LG Electronics GH24NS95 - bin damit sehr zufrieden. Man kann sicher auch mehr ausgeben, aber die Qualitätsunterschiede sind minimal. Der iHAS hat zudem das nette Feature, dass er CDs/DVDs scannen kann, dh man kann damit die Qualität eines gebrannten Mediums begutachten (sofern man das möchte).
Beim RAM kannst du zum
G.Skill DIMM 4GB PC3-10667U CL9-9-9-24 (DDR3-1333) (F3-10600CL9S-4GBNT) greifen. 4GB sind auf jeden Fall ausreichend.
Als SSD kommen diese Modelle in Frage:
Produktvergleich 120/128GB SSD: SanDisk Ultra Plus, Kingston SSDNow V300, Plextor M5S, Samsung SSD 840 Series
64GB würde platztechnisch auch reichen, allerdings ist das P/L nicht so dolle und SSDs werden auch performanter mit größerer Kapazität. Die 20-30 Euro Aufpreis lohnen sich mMn, zumal man dann immer noch knapp 80GB frei hat (abzgl OS und 10% der Kapazität müssen frei bleiben) und diese spontan für größere Datenmengen sorgenfrei nutzen kann.
Grundsätzlich ist ein SSD kein Muss für eine Office-Config. Persönlich möchte ich den Geschwindigkeits-Boost aber nicht mehr missen. Wenn man allerdings weniger Geld ausgeben möchte, kann man sicherlich auch zu einem 64GB SSD greifen. Dann kämen nur eine
Kingston SSDNow V300 60GB oder eine
SanDisk Ultra Plus Desktop 64GB in Frage. Plextor und Samsung sind hier zu teuer (ähnlich hoher Preis wie die 120/128GB Varianten).
Zusätzlich könnte man noch eine Festplatte kaufen, um die Speicherkapazität etwas zu erhöhen. Da wäre dann die Frage, was man überhaupt noch lokal braucht. Da ein Backup-System bereits vorhanden ist, kann man eigentlich alle Daten auch auf dem SSD speichern. Wäre nur die Frage, wie das Backup genau funktioniert. Auch wenn SSDs einen ordentlichen Performance-Schub leisten, besteht nach wie vor das Risiko eines Datenverlusts. Bei HDDs ist das meist noch zu retten, aber ein SSD ist komplett futsch.
Falls aus diesen oder anderen Gründen ein SSD nicht in Frage kommt, wäre es ebenfalls wichtig zu wissen, wie groß die HDD sein sollte. Entsprechend lasse ich diesen Punkt noch offen.
Beim Gehäuse scheiden sich ein bisschen die Geister. Für Office kann man zwar so billig wie möglich kaufen, aber die Qualität ist oft unterirdisch bei Preisen unter 50 Euro. Da muss man dann ein bisschen selektieren. Da dein Budget etwas begrenzt ist und es mehr Sinn macht, das Geld für gute Hardware auszugeben, muss man sich aber vermutlich unter die 30-Euro-Marke begeben.
Da wegen dem Board ein USB 3.0 Front-Anschluss ganz nett wäre, kriegt man leider auch nichts unter 20 Euro. In dieser Preisspanne (20-30 €) gibts eigentlich nur das bereits empfohlene
Sharkoon VS3-V für etwa 24 Euro (je nach Farbe spart man ein paar Cent). Ansonsten gibts noch die MS- und Vaya-Serie sowie das Xigmatek Asgard als preisliches Schlusslicht (qualitativ aber durchaus das Geld wert).
Gehäuse USB 3.0 (20-30 Euro)
Das vorgeschlagene System sieht vorerst so aus:
AMD Athlon X4 740 @ 3.20GHz - 62,47 €
ASRock FM2A75M-DGS - 48,79 €
G.Skill DIMM 4GB PC3-10667U CL9-9-9-24 (DDR3-1333) (F3-10600CL9S-4GBNT) - 27,84 €
LiteOn iHAS124 DVD-Brenner - 15,29 €
eine von diesen SSDs (hab für das Paket einfach mal die teuerste genommen) - 82,01 €
Sharkoon VS3-V - ca. 24 €
Die Preise sind alle von hardwareversand.de (über geizhals) - einfach weils momentan von den Preisen grad gut passt, alles bei diesem Shop zu kaufen. Versand bei Vorkasse sind 5 Euro.
Macht also alles zusammen:
265,40 Euro (ohne Netzteil).
Beim Netzteil warte ich noch auf Rückmeldung. Von der Leistung her wird das be quiet! System Power 7 300W für knapp 30 Euro sicherlich ausreichen. Allerdings könnte man sich überlegen, ob man bzgl Garantie und/oder Effizienz nicht noch ein bisschen mehr Geld in die Hand nimmt. Grundsolide Netzteile sind auf jeden Fall ihr Geld wert, auch wenn die Investition vllt etwas überdimensioniert erscheint. Es gibt aber im Bereich zwischen 50-100 Euro durchaus gute Netzteile, die ihren Job auch jahrelang super verrichten. Die Investition in ein gutes Netzteil ist auch sinnvoll, weil bei Problemen bzgl Strom/Spannung sowohl das Stromnetz als auch im PC betreffend diverse Schutzschaltungen greifen, die die Hardware vor dem Totalausfall schützen. Es wäre daher sehr ärgerlich, wenn durch irgendeine blöde Geschichte das Mainboard kaputt geht, nur weil man zu geizig war. Ein weiterer Aspekt: ein gutes Netzteil kann länger weiter verwendet werden und eine lange Garantiezeit garantiert auch den Austausch eines defekten Netzteils, sprich sollte der Rechner ausgedient haben, kann man darüber nachdenken, ob das jetzt gekaufte NT nicht noch weiter Einsatz findet, anstatt es zu entsorgen. Mit hochwertigen NTs sollte das somit machbar sein.
Ist nur eine Überlegung bzw ein Vorschlag mal darüber nachzudenken.
Mit einem
be quiet! System Power 7 300W (30,55 €) würde dich das alles zusammen dann
295,95 € (mit Netzteil).
Sparmöglichkeiten:
(1) anstatt einem SSD eine HDD. Mehr Kapazität und billiger. Unter 500GB würde ich nicht gehen, das lohnt sich preislich eigentlich nicht, da alle 250er und 320er auch um die 40 Euro kosten. Da nimmt man mMn lieber noch etwas mehr Speicher mit für fast den gleichen Preis (kommt natürlich auf das Modell an). Ansonsten dann 1TB. Da kann ich diese Platte empfehlen:
Seagate Barracuda 7200.14 1000GB, SATA 6Gb/s (ST1000DM003) - 54 Euro -->
267,94 €
(2) anstatt einem Gehäuse mit USB 3.0 eins ohne.
Dies wären dann die Optionen unter 20 Euro. Ich würde dann ein Gehäuse von Zalman nehmen. Macht aber mMn keinen Sinn wegen der 5 Euro auf USB 3.0 Front-Anschlüsse zu verzichten. Allerdings: man hat ja immer noch hinten auf der Rückseite 2x USB 3.0 - was natürlich ein bisschen umständlich ist. Man kann aber dann auch einfach nur die USB 2.0 Front-Anschlüsse mit einem USB 3.0 Stick nutzen. Ist natürlich ein halbgarer Kompromiss, aber wenn es auf 5 Euro ankommt, ist das unter Umständen eine Option.