Overclocking-Guides für Athlon (Sockel A) und Pentium 4
Version 2.0 edited by DoNuT
Grundlegendes/Begriffe
Zunächst werden hier die grundlegenden Begriffe erläutert, die sowohl für das Overclocking von Intel-Prozessoren als auch von AMD-CPUs der Athlons auf dem Sockel A gelten. Auf spezifisches wird dann in einzelnen Kapiteln eingegangen
Taktbestimmung
Der Takt eines Prozessors wird bestimmt durch das Produkt von Multiplikator und Front-Side-Bus (FSB). Also Multi * FSB = Takt
Front-Side-Bus
Zunächst eine kleine Erklärung. Als Front Side Bus (FSB) bezeichnet man die Datenleitung bzw. Verbindung zwischen der CPU und dem Chipsatz des Mainboards, genauer gesagt der Northbridge. Zusammen mit dem Multiplikator wird daraus der Takt der CPU generiert.
Nun zur Praxis
Man fängt jetzt also an den FSB im BIOS langsam in 5Mhz Schritten zu erhöhen. (Natürlich kann man auch kleinere oder größere Sprünge wählen). Man geht also ins Bios, erhöht den FSB um 5Mhz, speichert und bootet in Windows. Dort lässt man je einmal 3DMark01 und Prime95 (Options->Torture Test -> Small FFT) laufen. Bekommt man keine Bildfehler/Fehlermeldung, fährt man Windows wieder runter geht wieder ins Bios un erhöht den FSB wieder um 5Mhz, und testet dann wieder mit den besagten Programmen die Stabilität. Dies macht man so lange bis man Bildfehler oder eine Fehlermeldung erhält.
Ist dies der Fall hat man zwei Möglichkeiten. Die eine wäre wieder um 5Mhz runterzutakten und sich mit dem bis jetzt erreichten zufrieden zu geben. Die andere wäre jetzt die V-Core (Spannung der CPU) zu erhöhen. Dies macht man am besten in 0.025V Schritten. Man geht also ins Bios, erhöht die V-Core um 0.025V speichert und testet dann wieder mit 3DMark01 und Prime95 die Stabilität. Ist es jetzt stabil, geht man wieder ins Bios und erhöht den FSB wieder um 5Mhz. Bekommt man immernoch Bildfehler oder Fehlermeldungen erhöht man die V-Core wieder um 0.025Mhz. Dies macht man so lange bis man entweder genug hat, oder man die Grenze erreicht hat.
Multiplikator
So, dann kommen wir jetzt zum übertakten über den Multiplikator. Beim dieser "Methode" erhöht sich nur die Leistung des Prozessors, nicht aber des Speichers bzw. des gesamten Systems. Dazu kommt, dass man nur sehr grobe Taktsprünge machen kann (bei FSB200 mind. 100 MHz). Deswegen sollte man eher den Taktzuwachs über den FSB suchen, nur bei sehr niedrig getakteten CPUs kann es manchmal hilfreich sein, wenn man auch mit dem Multi noch ein wenig nachhelfen kann, da der FSB auch nicht unbegrenzt erhöht werden kann (230 MHz auf dem nForce2 können schon als gutes Ergebinis angesehen werden).
Man geht also ins Bios, erhöht den Multiplikator um 0,5 und bootet ins Windows. Testet wieder mit 3DMark01 und Prime95 die Stabilität. Sollte alles stabil sein macht man weiter, wenn man Fehler bekommt erhöht man die VCore und testet wieder. Ist es jetzt wieder stabil kann man wieder weitermachen und den Multi wieder ehöhen. Dies macht man wieder bis man die Grenze erreicht hat.
Wie bereits erwähnt, ist es besser, über den FSB zu übertakten, als nur den Multiplikator hochzudrehen, falls überhaupt möglich. Der Vorteil der besseren Gesamtperformance hat allerdings eine Schattenseite: mehrere Faktoren können das System instabil machen.
Overclocking Guide - AMD Prozessoren (Athlon/Athlon XP)
Beim Athlon XP ist es generell möglich, über FSB und Multiplikator zu übertakten, CPUs der XP-Reihe mit Produktionsdatum bis zur 39. Woche des Jahres 2003 haben generell nen frei wählbaren Multiplikator - derzeit hat man den Luxus nur mehr mit den stromsparenderen und besser zu übertaktenden XP-Mobiles.
Temperaturen
ACHTUNG: Man sollte immer seine Temperaturen im Auge behalten (Monitoring-Tools wie SpeedFan, MBM oder vom Hersteller mitgelieferte) !!!
AMD Prozessoren sollten unter Last höchstens 60° erreichen !!! Hierbei sollte beachtet werden, dass die Messwerte von Boards verschiedener Hersteller abweichen können. Maximal vertragen die Kerne des Athlon XP zwar 80-90°C, aber Temperaturen im Bereich von 60°C aufwärts könnten die Stabilität beeinträchtigen und die Lebenszeit der CPU verkürzen. Ebenso sollte man mit der VCore vorsichtig umgehen und diese nie über 1.9V anheben, es sei denn ihr habt genug Erfahrung und wisst was ihr tut.
Interessant ist auch, dass sich die Wärmeabgabe mit der Takterhöhung linear steigert, bei Spannungserhöhungen aber exponentiell verläuft.
Speicher
Da die mit Abstand beliebteste Plattform für Athlon-XP-Overclocking wohl der nForce2-Chipsatz von nVidia ist, sollte gesagt werden, dass der Speichertakt immer synchron zum FSB sein sollte, da sonst aufgrund der Architektur heftige Performanceeinbußen hingenommen werden müssen. Theoretisch ist es natürlich möglich, weniger übertaktungsfreudige Speicher bei 200 MHz FSB nur mit 166 MHz Speichertakt zu betreiben, um etwas mehr Spielraum nach oben beim FSB zu bekommen, empfehlenswert ist dies jedoch nicht.
Hier ein CPU-Z-Screenshot eines übertakteten Athlon XP-M
Overclocking Guides - Intel Prozessoren
Intel hat verbaut auf ihren Pentium 4 Prozessoren die Quad Architektur, darum wird der FSB mit 4 mal genommen. (Pro Taktsignal des FSB werden 4 Datenpakete übermittelt. Beim P4 ist es übrigens nicht selbstverständlich, dass der Multiplikator geändert werden kann, nur sogenannte Engineering Samples (ES) haben einen frei wählbaren Multiplikator.
Hat man also einen P4 3200 MHz mit FSB800, liegt der reale FSB trotzdem bei 200 MHz, und die CPU läuft mit einem 16x-Multiplikator, nicht mit 4x, wie man aufgrund des "FSB800" annehmen könnte.
Temperaturen
ACHTUNG: Man sollte immer seine Temperaturen im Auge behalten !!! Intel Prozessoren sollten unter Last höchsten 60° erreichen !!! Ebenso sollte man mit der VCore vorsichtig umgehen und diese nie über 1.7V (Northwood) bzw. Prescott 1,55 bis max. 1,6V bei guter Kühlung (die man auch braucht) anheben, es sei denn ihr habt genug Erfahrung und wisst was ihr tut.
Bei den aktuellen Ablegern der P4-Serie (Prescott und auch die Dualcores) hat das System einen verhältnismäßig großen Stromverbrauch, und es sollte auch ein wenig darauf geachtet werden, dass die stromversorgenden Teile des Mainboards (MOSFETS, meistens um den CPU-Sockel herum verteilt) nicht überhitzen, da diese durchaus Temperaturen von 70°C und mehr erreichen können, eventuell empfehlen sich Passivkühler oder ein zarter Luftstrom, der diese mitkühlt. Probleme können bei Wasserkühlungen entstehen, da viele User zugunsten der Lautstärke (was wohl einer der Hauptkaufaspekte von Waküs neben der Kühlleistung ist) auf eine umfangreiche Gehäusebelüftung verzichten und oft auch noch ihre Gehäuse dämmen.
Prime 95 & Hyperthreading/Dualcore
Da alle neueren P4s über das sogenannte HT-Feature (alle P4s mit 200 MHz FSB) oder sogar zwei unabhängige CPU-Kerne (Pentium D) verfügen, welche es ermöglichen, 2 oder sogar 4 Threads bzw. Programme (bei HT+DC) zu verarbeiten, sollte man auch dafür sorgen, dass bei einem Stabilitätstest mit Prime95 und Konsorten alle virtuellen/realen Prozessoren von jeweils einer Instanz des Programms zu 100% ausgelasten werden. Am einfachsten lässt sich das bewerkstelligen, in dem man unter dem Menüpunkt "Advanced -> Affinity" dem Programm eine CPU zuweist, indem man das Häkchen bei "run on any CPU" wegnimmt und im dem darunterliegenden Edit-Feld die CPU-Nummer einträgt. Für jede virtuelle/physikalische CPU muss eine eigene Instanz von Prime95 gestartet und einer Recheneinheit zugewiesen werden.
Speicher
Beim Pentium 4 ist der Speicher noch eher ein limitierender Faktor als auf AMD-Plattformen, da die meisten P4s "gelockt" sind, also einen fix eingestellten Multiplikator besitzen. Demzufolge müssen Takterhöhungen über den FSB getätigt werden. Die Intel-Plattformen sind von der Boardseite her zwar recht spendabel, was die Erhöhung des Bustaktes angeht (Taktraten jenseits von 250 MHz sind kein Problem), aber würde der Speicher wie vorgesehen 1:1 betrieben werden, würden die meisten "normalen" Speicherriegel Probleme bereiten. Natürlich gibt es hier Ausweichmöglichkeiten:
a) Man kauft oder besitzt bereits RAMs, die entsprechende Takterhöhungen mitmachen, also PC500 aufwärts oder andere Riegel, denen sich mit ein bisschen Mehrspannung ein respektabler Takt entlocken lässt, Speicher mit Winbond BH-5-Chips, 6A usw.
b) Gottseidank bieten auch Intel-Chipsätze die Möglichkeit, verschiedene Speicherteiler zu verwenden, also das Verhältnis zwischen FSB und Ramtakt zu bestimmen.
Beispielsweise bei Auswahl des Ramteilers 5:4
Es sind auch noch andere Teiler wählbar, z.b. 3:2 oder auch höher als den FSB (4:5 usw.) - dies ist nur sinnvoll, wenn man beispielsweise eine CPU mit 133 MHz FSB hat, aber PC3200-Speicher verwendet...
Vorgehensweise mit "Stabilitätstesttools"
Bei der oben beschriebenen Methode genügt es, beim "Hochtasten" die Tests nur kurz durchrennen zu lassen, den Prime95-Torture-Test z.b. nur eine halbe Stunde lang und nur 4-5 Loops vom 3DMark 200x...
Will man die Settings jedoch wirklich gut prüfen, genügt dies nicht. In diesem Falle empfehle ich, den Prime-Torture-Test ne Nacht (also 8-10 Stunden) durchlaufen zu lassen, denn Fehler müssen nicht unbedingt in der ersten Stunde auftreten, eventuell heizt sich das System auf und produziert erst dann nen Rechenfehler oder gar Absturz.
Zusätzlich würde ich noch empfehlen, das Gesamtsystem auch nochmal durchzuchecken - dazu empfehlen sich z.B. 2-3 Stunden 3DMark-Loops, falls man den Rechner nicht für so eine lange Zeit ungenutzt lassen will, kann man auch hardwarelastige Spiele wie Battefield 2, Far Cry, UT2004 und Konsorten für ein paar Stunden zocken, um sicherzugehen, dass alles "rund" läuft.
Prime95 muss übrigens über "Test->Stop" abgebrochen werden, sonst rennt die Anwendung ewig...
Hier mal ein kleines Beispiel für einen recht erfolgreich absolvierten Prime-Test nach über 8 Stunden, so ähnlich sollte der Bildschirm dann auch aussehen, und vor allem sollte in der vorletzten Zeile eine "0" vor "errors" stehen
Nützliche Tools fürs Overclocking
Edit von dbode : Ich würde hier gerne auch noch auf unsere umfangreiche Overclocking-Guide bei Liquidluxx.de verweisen :
http://www.liquidluxx.de/cgi-bin/ubb/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic&f=9&t=000002
Viel Spaß beim Lesen wünscht eurer hwluxx-Team!
Natürlich sind wir jederzeit für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf eventuelle inhaltliche Fehler dankbar.
Version 2.0 edited by DoNuT
Grundlegendes/Begriffe
Zunächst werden hier die grundlegenden Begriffe erläutert, die sowohl für das Overclocking von Intel-Prozessoren als auch von AMD-CPUs der Athlons auf dem Sockel A gelten. Auf spezifisches wird dann in einzelnen Kapiteln eingegangen
Taktbestimmung
Der Takt eines Prozessors wird bestimmt durch das Produkt von Multiplikator und Front-Side-Bus (FSB). Also Multi * FSB = Takt
Also den Prozessor übertaktet man bei aktuellen Prozessoren über das BIOS. Die Taktfrequenz errechnet sich ja wie oben schon beschrieben aus FSB und dem Multiplikator. Also hat man zwei Möglichkeiten den Takt zu erhöhen, einmal über den Multi und einmal über den FSB. WIr fangen erstmal mit dem übertakten des FSB an, da wenn man den FSB übertaktet man automatisch auch den Speicher mit übertaktet. So wird nicht nur die Leistung des Prozessors erhöht, sondern die Leistung des gesamten Systems.Beispiel: AMD XP3200+ (2200Mhz)
200 * 11 = 2200Mhz
(FSB)(Multi) (Takt)
Front-Side-Bus
Zunächst eine kleine Erklärung. Als Front Side Bus (FSB) bezeichnet man die Datenleitung bzw. Verbindung zwischen der CPU und dem Chipsatz des Mainboards, genauer gesagt der Northbridge. Zusammen mit dem Multiplikator wird daraus der Takt der CPU generiert.
Nun zur Praxis
Man fängt jetzt also an den FSB im BIOS langsam in 5Mhz Schritten zu erhöhen. (Natürlich kann man auch kleinere oder größere Sprünge wählen). Man geht also ins Bios, erhöht den FSB um 5Mhz, speichert und bootet in Windows. Dort lässt man je einmal 3DMark01 und Prime95 (Options->Torture Test -> Small FFT) laufen. Bekommt man keine Bildfehler/Fehlermeldung, fährt man Windows wieder runter geht wieder ins Bios un erhöht den FSB wieder um 5Mhz, und testet dann wieder mit den besagten Programmen die Stabilität. Dies macht man so lange bis man Bildfehler oder eine Fehlermeldung erhält.
Ist dies der Fall hat man zwei Möglichkeiten. Die eine wäre wieder um 5Mhz runterzutakten und sich mit dem bis jetzt erreichten zufrieden zu geben. Die andere wäre jetzt die V-Core (Spannung der CPU) zu erhöhen. Dies macht man am besten in 0.025V Schritten. Man geht also ins Bios, erhöht die V-Core um 0.025V speichert und testet dann wieder mit 3DMark01 und Prime95 die Stabilität. Ist es jetzt stabil, geht man wieder ins Bios und erhöht den FSB wieder um 5Mhz. Bekommt man immernoch Bildfehler oder Fehlermeldungen erhöht man die V-Core wieder um 0.025Mhz. Dies macht man so lange bis man entweder genug hat, oder man die Grenze erreicht hat.
Multiplikator
So, dann kommen wir jetzt zum übertakten über den Multiplikator. Beim dieser "Methode" erhöht sich nur die Leistung des Prozessors, nicht aber des Speichers bzw. des gesamten Systems. Dazu kommt, dass man nur sehr grobe Taktsprünge machen kann (bei FSB200 mind. 100 MHz). Deswegen sollte man eher den Taktzuwachs über den FSB suchen, nur bei sehr niedrig getakteten CPUs kann es manchmal hilfreich sein, wenn man auch mit dem Multi noch ein wenig nachhelfen kann, da der FSB auch nicht unbegrenzt erhöht werden kann (230 MHz auf dem nForce2 können schon als gutes Ergebinis angesehen werden).
Man geht also ins Bios, erhöht den Multiplikator um 0,5 und bootet ins Windows. Testet wieder mit 3DMark01 und Prime95 die Stabilität. Sollte alles stabil sein macht man weiter, wenn man Fehler bekommt erhöht man die VCore und testet wieder. Ist es jetzt wieder stabil kann man wieder weitermachen und den Multi wieder ehöhen. Dies macht man wieder bis man die Grenze erreicht hat.
Wie bereits erwähnt, ist es besser, über den FSB zu übertakten, als nur den Multiplikator hochzudrehen, falls überhaupt möglich. Der Vorteil der besseren Gesamtperformance hat allerdings eine Schattenseite: mehrere Faktoren können das System instabil machen.
- Die Speicherriegel machen nur einen bestimmten Takt mit, durch Entschärfen der Speicherlatenzen (2-2-2-11 wird übrigens auf dem nForce2 als Optimum angesehen, für alle übrigen Chipsätze gilt 2-2-2-5) oder Erhöhen der Speicherspannung kann man dem entgegenwirken, allerdings ist irgendwann mal Schluss...
- Die CPU lässt sich natürlich auch nur bis zu einem bestimmten Punkt übertakten - nach obenhin verschlechtert sich zudem meistens das Verhältnis zwischen Spannungserhöhung und dadurch gewonnenem Mehrtakt - für den Langzeitbetrieb empfehle ich, einen Kompromiss einzugehen, und auf ein paar MHz zugunsten einer niedrigeren Spannung und somit auch CPU-Temperatur zu verzichten.
- Schlussendlich kann natürlich auch das Board bzw. der Chipsatz dichtmachen - offiziell ist z.b. der nForce2 nur für 200 MHz FSB validiert, alles darüber ist im Prinzip ein Geschenk. Zusätzlich kommt bei manchen Boards noch hinzu, dass mit dem FSB auch die Taktraten für den AGP- und PCI-Bus angehoben werden, worauf Steckkarten wie z.B. eine Soundkarte aussteigen und das System nicht mehr stabil betrieben werden kann.
Overclocking Guide - AMD Prozessoren (Athlon/Athlon XP)
Beim Athlon XP ist es generell möglich, über FSB und Multiplikator zu übertakten, CPUs der XP-Reihe mit Produktionsdatum bis zur 39. Woche des Jahres 2003 haben generell nen frei wählbaren Multiplikator - derzeit hat man den Luxus nur mehr mit den stromsparenderen und besser zu übertaktenden XP-Mobiles.
Temperaturen
ACHTUNG: Man sollte immer seine Temperaturen im Auge behalten (Monitoring-Tools wie SpeedFan, MBM oder vom Hersteller mitgelieferte) !!!
AMD Prozessoren sollten unter Last höchstens 60° erreichen !!! Hierbei sollte beachtet werden, dass die Messwerte von Boards verschiedener Hersteller abweichen können. Maximal vertragen die Kerne des Athlon XP zwar 80-90°C, aber Temperaturen im Bereich von 60°C aufwärts könnten die Stabilität beeinträchtigen und die Lebenszeit der CPU verkürzen. Ebenso sollte man mit der VCore vorsichtig umgehen und diese nie über 1.9V anheben, es sei denn ihr habt genug Erfahrung und wisst was ihr tut.
Interessant ist auch, dass sich die Wärmeabgabe mit der Takterhöhung linear steigert, bei Spannungserhöhungen aber exponentiell verläuft.
Speicher
Da die mit Abstand beliebteste Plattform für Athlon-XP-Overclocking wohl der nForce2-Chipsatz von nVidia ist, sollte gesagt werden, dass der Speichertakt immer synchron zum FSB sein sollte, da sonst aufgrund der Architektur heftige Performanceeinbußen hingenommen werden müssen. Theoretisch ist es natürlich möglich, weniger übertaktungsfreudige Speicher bei 200 MHz FSB nur mit 166 MHz Speichertakt zu betreiben, um etwas mehr Spielraum nach oben beim FSB zu bekommen, empfehlenswert ist dies jedoch nicht.
Hier ein CPU-Z-Screenshot eines übertakteten Athlon XP-M
Overclocking Guides - Intel Prozessoren
Intel hat verbaut auf ihren Pentium 4 Prozessoren die Quad Architektur, darum wird der FSB mit 4 mal genommen. (Pro Taktsignal des FSB werden 4 Datenpakete übermittelt. Beim P4 ist es übrigens nicht selbstverständlich, dass der Multiplikator geändert werden kann, nur sogenannte Engineering Samples (ES) haben einen frei wählbaren Multiplikator.
Hat man also einen P4 3200 MHz mit FSB800, liegt der reale FSB trotzdem bei 200 MHz, und die CPU läuft mit einem 16x-Multiplikator, nicht mit 4x, wie man aufgrund des "FSB800" annehmen könnte.
Temperaturen
ACHTUNG: Man sollte immer seine Temperaturen im Auge behalten !!! Intel Prozessoren sollten unter Last höchsten 60° erreichen !!! Ebenso sollte man mit der VCore vorsichtig umgehen und diese nie über 1.7V (Northwood) bzw. Prescott 1,55 bis max. 1,6V bei guter Kühlung (die man auch braucht) anheben, es sei denn ihr habt genug Erfahrung und wisst was ihr tut.
Bei den aktuellen Ablegern der P4-Serie (Prescott und auch die Dualcores) hat das System einen verhältnismäßig großen Stromverbrauch, und es sollte auch ein wenig darauf geachtet werden, dass die stromversorgenden Teile des Mainboards (MOSFETS, meistens um den CPU-Sockel herum verteilt) nicht überhitzen, da diese durchaus Temperaturen von 70°C und mehr erreichen können, eventuell empfehlen sich Passivkühler oder ein zarter Luftstrom, der diese mitkühlt. Probleme können bei Wasserkühlungen entstehen, da viele User zugunsten der Lautstärke (was wohl einer der Hauptkaufaspekte von Waküs neben der Kühlleistung ist) auf eine umfangreiche Gehäusebelüftung verzichten und oft auch noch ihre Gehäuse dämmen.
Prime 95 & Hyperthreading/Dualcore
Da alle neueren P4s über das sogenannte HT-Feature (alle P4s mit 200 MHz FSB) oder sogar zwei unabhängige CPU-Kerne (Pentium D) verfügen, welche es ermöglichen, 2 oder sogar 4 Threads bzw. Programme (bei HT+DC) zu verarbeiten, sollte man auch dafür sorgen, dass bei einem Stabilitätstest mit Prime95 und Konsorten alle virtuellen/realen Prozessoren von jeweils einer Instanz des Programms zu 100% ausgelasten werden. Am einfachsten lässt sich das bewerkstelligen, in dem man unter dem Menüpunkt "Advanced -> Affinity" dem Programm eine CPU zuweist, indem man das Häkchen bei "run on any CPU" wegnimmt und im dem darunterliegenden Edit-Feld die CPU-Nummer einträgt. Für jede virtuelle/physikalische CPU muss eine eigene Instanz von Prime95 gestartet und einer Recheneinheit zugewiesen werden.
Speicher
Beim Pentium 4 ist der Speicher noch eher ein limitierender Faktor als auf AMD-Plattformen, da die meisten P4s "gelockt" sind, also einen fix eingestellten Multiplikator besitzen. Demzufolge müssen Takterhöhungen über den FSB getätigt werden. Die Intel-Plattformen sind von der Boardseite her zwar recht spendabel, was die Erhöhung des Bustaktes angeht (Taktraten jenseits von 250 MHz sind kein Problem), aber würde der Speicher wie vorgesehen 1:1 betrieben werden, würden die meisten "normalen" Speicherriegel Probleme bereiten. Natürlich gibt es hier Ausweichmöglichkeiten:
a) Man kauft oder besitzt bereits RAMs, die entsprechende Takterhöhungen mitmachen, also PC500 aufwärts oder andere Riegel, denen sich mit ein bisschen Mehrspannung ein respektabler Takt entlocken lässt, Speicher mit Winbond BH-5-Chips, 6A usw.
b) Gottseidank bieten auch Intel-Chipsätze die Möglichkeit, verschiedene Speicherteiler zu verwenden, also das Verhältnis zwischen FSB und Ramtakt zu bestimmen.
Beispielsweise bei Auswahl des Ramteilers 5:4
Man nehme einen P4 mit 2,4 GHz.
Erhöht man den FSB auf 250 MHz, läuft die CPU mit 3 GHz (12*250), der Speicher jedoch noch mit den spezifizierten 200 MHz (250/5 = 50, 50*4 = 200)
Es sind auch noch andere Teiler wählbar, z.b. 3:2 oder auch höher als den FSB (4:5 usw.) - dies ist nur sinnvoll, wenn man beispielsweise eine CPU mit 133 MHz FSB hat, aber PC3200-Speicher verwendet...
Vorgehensweise mit "Stabilitätstesttools"
Bei der oben beschriebenen Methode genügt es, beim "Hochtasten" die Tests nur kurz durchrennen zu lassen, den Prime95-Torture-Test z.b. nur eine halbe Stunde lang und nur 4-5 Loops vom 3DMark 200x...
Will man die Settings jedoch wirklich gut prüfen, genügt dies nicht. In diesem Falle empfehle ich, den Prime-Torture-Test ne Nacht (also 8-10 Stunden) durchlaufen zu lassen, denn Fehler müssen nicht unbedingt in der ersten Stunde auftreten, eventuell heizt sich das System auf und produziert erst dann nen Rechenfehler oder gar Absturz.
Zusätzlich würde ich noch empfehlen, das Gesamtsystem auch nochmal durchzuchecken - dazu empfehlen sich z.B. 2-3 Stunden 3DMark-Loops, falls man den Rechner nicht für so eine lange Zeit ungenutzt lassen will, kann man auch hardwarelastige Spiele wie Battefield 2, Far Cry, UT2004 und Konsorten für ein paar Stunden zocken, um sicherzugehen, dass alles "rund" läuft.
Prime95 muss übrigens über "Test->Stop" abgebrochen werden, sonst rennt die Anwendung ewig...
Hier mal ein kleines Beispiel für einen recht erfolgreich absolvierten Prime-Test nach über 8 Stunden, so ähnlich sollte der Bildschirm dann auch aussehen, und vor allem sollte in der vorletzten Zeile eine "0" vor "errors" stehen
Nützliche Tools fürs Overclocking
- CPU-Z (liest Informationen über CPU, Board und Speicher aus)
- Prime 95 - berechnet Primzahlen mit hoher Genauigkeit - Stabilitätstest für übertaktete CPUs und Speicher
- SuperPI Berechnet die Zahl Pi - ähnlich wie Prime95
- 3D Mark 2001/2003/2005 - zu finden im Downloadbereich - gute Auslastung fürs Gesamtsystem
Edit von dbode : Ich würde hier gerne auch noch auf unsere umfangreiche Overclocking-Guide bei Liquidluxx.de verweisen :
http://www.liquidluxx.de/cgi-bin/ubb/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic&f=9&t=000002
Viel Spaß beim Lesen wünscht eurer hwluxx-Team!
Natürlich sind wir jederzeit für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf eventuelle inhaltliche Fehler dankbar.
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