Den Fehler machen viele die gesamte Kapazität eines Datenträgers zu belegen. Kommt es
zu einem - gewollten oder ungewollten - Datenverlust, sind alle Daten weg! Die
Torte zum dessert schiebt man ja auch nicht als ganzes in den Mund sondern teilt
es vorher in handliche Teile. Der Vergleich ist gut. Und linux war und ist nie wie doof
dass sich selber die Festplatte zumüllt.
Moderne mechanische wie elektronische (ssd-) Festplatten haben durch die ganze Kapazität
die gleiche Lese- und Schreibgeschwindigkeit, das ist nicht wie bei Platten vor 20 und
mehr Jahren wo man die startenden "Teile" eines Betriebssystems möglichst am anfang
der Platte haben musste. Oder sollte. Soweit die frühere Praxis.
bios einstellungen:
Beim Einsatz einer GPT und BIOS , also ohne (U)EFI wird eine weitere Partition für GRUB 2
benötigt, die nicht ins System eingehängt wird.
Beim Einsatz des EFI-(Boot)Modus, wie es häufig verwendet wird, wird eine EFI System-Partition
(ESP) benötigt, die ins System mit eingebunden werden muss. Im Falle einer Windows-
installation auf einem GPT-Datenträger ist diese Partition bereits eingerichtet und kann
von GRUB 2 mit genutzt werden. Doof muss immer vor linux installiert werden weil sonst
löscht es GRUB und linux kann nicht mehr starten. Eine händische nachinstallation ist
möglich aber aufwendig.
Bei linux ist es wichtig, dass die einzelnen Partitionen über eine gewisse Grösse verfügen
damit es bei nachinstallationen von Programmen nicht plötzlich zu wenig Platz hat.
Die ideale Aufteilung ist daher:
/boot
Das ist der Teil wo linux für jeden installierten Kernel eigene Imagedateien abgelegt.
500 MB - 2 GB sind ideal damit für Kernelaktualisierungen immer ausreichend Speicherplatz
vorhanden ist. Kernel müssen aber selten aktualisiert werden und falls doch, muss man den
alten deinstallieren. Darum immer am anfang der Platte.
Bei vollständig verschlüsselten Systemen benötigt man eine unverschlüsselte /boot-Partition,
damit der Bootloader den Kernel finden kann. Dies gilt auch, wenn für die Root-Partition ein
Dateisystem wie z.B. XFS oder Btrfs genutzt werden soll, welches nicht von GRUB 2 unterstützt
wird.
/ oder root
Das ist der Teil wo das Betriebssystem hin kommt. Meine Erfahrung hat gezeigt dass
30-40 GB für root ausreichend sind, auch wenn noch Programme wie libre- oder open
office, mono oder wine später hinzu kommen sollten. Die strikte trennung von boot und root
hat ausserdem den Vorteil, dass bei einer ungewollten zerstörung oder änderung des Betriebs-
systems dieses in die bereits vorhandene root-partition neu installiert werden kann. Das gilt
auch für windows-installationen.
Grundsätzlich ist bei linux eine Wiederherstellung, wie man es von früheren windowsversionen
kennt, auch möglich aber es ist kompliziert. Z.B. beim zügeln des Datenträgers von einem
Rechner zum anderen oder bei einem bios-update, wenn der Hersteller vom mainboard
die adressierung der Datenträger ändert. Oder von sata auf ahci, uefi zu bios und umgekehrt.
Deshalb, never change a running system!
swap
swap ist für suspend to disk oder, wenn der Kasten im schlafmodus ist. Also eingeschaltet,
aber nicht aktiv. Swap wird auch dann verwendet wenn der Kasten wenig ram hat
aber eine grosse Festplatte. Bei z.B. 16 GB installierter ram gebe ich swap eine Grösse von
1024-2048 byte oder 1-2 GB auch weil linux mehr als MS mit dem swap arbeitet, wird der
ram-speicher knapp. Hat der Kasten also 8 GB ram und 4 GB swap wird, bevor diese
8 GB belegt sind, swap mit benutzt damit sich das Betriebssystem nicht aufhängt.
(Das kann man mit dem Systemmonitor wunderbar betrachten z.B. beim Film schauen im
i-net eine html5-Filmdatei, wie im swap dann so ~250 MB Daten sind und ist der Film fertig,
sind diese 250 MB auch wieder weg.)
Mit einer live-version kann man das auch testen und dann spielt man einige Stunden
damit herum hat das image nicht eine extra konsistente Partition, wo die flüchtigen Daten
abgelegt werden. Hat es diese nicht, hängt es sich irgendwann auf.
/home
Das ist das wo dann alles andere hinkommt. Wird /root gelöscht bleiben alle Daten
auf /home erhalten. Die meisten linux installer können die bereits belegte Partition
einlesen ohne sie formatieren zu müssen. Natürlich muss der Partitionstyp gleich bleiben.
Also ext4 oder reiser fs oder btrfs.
Die idealgrösse für /home sind mindestens 30 GB wobei sollte home nicht als logisches
Laufwerk in der erweiterten Partition liegen kann dessen Grösse schwieriger geändert
werden falls später mehr Speicherplatz benötigt wird. Aber Linux kann mehr als wie nur 4
primäre Partitionen als wie windows. Der noch ungenutzte Rest des Datenträgers
wird nicht formatiert, oder partitioniert. Was man nicht braucht das muss man nicht
anlegen. 80 GB für eine komplett neue linux installation sind ausreichend. Da braucht
man keine terrabyte, das ist blödsinn.
Bei einer ungewollten zerstörung oder änderung des Betriebssystems bliebt die Daten-
partition - und die bereits vorhandene root-partition kann neu installiert werden. Das gilt
auch für windows-installationen. 500 GB am Stück, sorry aber das ist unsicher.