Eben, zumal auch bei NAND (dessen Kosten den Löwenanteil der Kosten einer SSD ausmachen, zumal bei hohe Kapazitäten) ist das Potential für Kostensenkungen nicht unbeschränkt und zu einem guten Teil schon ausgeschöpft. Bei HDDs könnten Technologien wie HAMR noch mal ganz neue Potentiale für die Kapazitäten eröffnen, ohne dass die Kosten proportional steigen werden.
Bei NAND wurden die Kosten bisher durch Shrinks gesenkt, bei 1xnm waren aber die Zellen und deren Abstände so gering, dass die technischen Eigenschaften gelitten haben und weitere Shrink nicht mehr sinnvoll waren. Derzeit wird gerade in der Breite auf 3D NAND umgestellt, welches höhere Datendichten ermöglicht, aber jeder Layer kostet Geld, denn er erfordert Bearbeitungsschritte und erhöht das Risiko durch Fehler den ganzen Wafer in Schrott zu verwandeln. Die Anzahl der wirtschaftlich herstellbaren Layer wurde mal bei 128 vermutet, man wird diese Zahl sicher noch steigern, aber endlos viele werden es nicht sein können. Die Zellgrößen und -abstände sind bei 3D NAND wieder gewachsen, die wird man wieder schrumpfen können, aber dafür dürfte es bei kleineren Strukturen wieder schwerer werden mehr Layer korrekt aufeinander zu stapeln und vor allem mehr Bits in einer Zelle zu speichern, denn QLC war schon mal bei planaren NANDs ein Thema, welches dann aber durch die Skrinks unmöglich geworden ist.
Es wird also nicht einfach sein die Kosten pro GB immer weiter zu senken, die Datendichten alleine sagen bei 3D NAND auch immer weniger über die Kosten aus. Die Kosten für die Forschung und Entwicklung wird man über mehr NAND verteilen können je mehr gefertigt werden, aber auch hier sind die Effekte endlich, wenn diese um die 10% ausmachen, kann ich auch durch eine Steigerung der Fertigung um den Faktor unendlich nicht mehr als diese 10% einsparen.
Man kann schwer sagen wie viel der Forschungskosten nun genau auf die Entwicklung neuer NANDs anfallen denn kein Hersteller wird dies so genau verraten, aber bei bei Micron, die ja fast nur NANDs und DRAMs und ein paar SSDs (und wohl 3D XPoint ?) fertigen, waren
die Aufwendungen für Research and development im FQ1-18 448 Millionen bei 6803 Millionen Umsatz, also nur 6,6%. Im Vorjahresquartal waren es 470 von 3970 Millionen, also 11,8 und damit etwas mehr als 10%.
SK Hynix weist die R&D Kosten leider nicht einzeln aus, dürften bei den Selling, general, and administrative von 1102 Millionen (bei 9028 Umsatz) enthalten sein, die Micron sind SG&A 191 Millionen, zusammengerechnet wären dann 70% R&D und wenn man dies bei SK Hynix auch unterstellt, wären es dann 770 Millionen für R&D bei SK Hynx, die 88% des Umsatzes mit NAND und 22% mit DRAM gemacht haben. Die Forschungskosten dürfte vermutlich ähnlich aufgeteilt sein, wenn nicht ist eher anzunehmen das der Anteil für NAND geringer bei den R&D Kosten sogar geringer als 77% ist, wenn man die Entwicklung von HBM oder neuen GDDRs RAMs betrachtet. 10% werden also auch hier wohl bei den derzeit hohen Umsätzen auch hier nicht erreicht.
Und steigern müsste man die Produktion von NAND gewaltig, denn
"Seagate has shipped 87.5EB (exabytes) of HDDs this quarter with the average capacity per drive creeping up to 2.2TB" und
Seagate hat etwa 37% Marktanteil bei HDDs, es dürften also weltweit über 230EB an HDD Kapazität verkauft worden sein.
In Q3 2017 wurden 13,9EB an SSDs verkauft, auch wenn es wohl in Q4 noch ein paar mehr waren, liegt da noch gut ein Faktor 17 zwischen der in HDDs und der in SSDs verkauften Kapazität.
SSDs haben 2017 auf die Kapazität bezogen 25% der NANDs aufgenommen (Smartphones 35% und Tablets 15%, der Mobilbereich nimmt wie bei RAM die Hälfte der Produktion auf, wenn man die 16% für Speicherkarten mitrechnet sind es 2/3), demnach müssten insgesamt so 56EB NAND in Q3 2017 gefertigt werden, nicht einmal ein Viertel dessen was an HDD Kapazität produziert wurde. Um alle neuen HDDs durch SSDs ablösen zu können, wäre also eine Steigerung der NAND Fertigung etwa um den Faktor 5 nötig.