CDs sind der Schallplatte technisch in jeder Hinsicht überlegen, am Ende der Spur erfüllt die Platte was die Kanaltrennung und einige andere Dinge angeht nichtmal die Hifi-Norm aus den 70ern!
Sie hat eine Menge imperfektionen im Klang, und jedes Teil in der Tonkette bringt seine eigenen Untertöne mit rein: Der Tonabnehmer und seine oft frei liegenden Leitungen, der Tonarm selber und sein Auswuchtgewicht, je nachdem auch sein Auflagegewicht was auf das System was montiert ist abgestimmt sein sollte, der Plattenteller, der Antriesmotor der oftmals bei Direktantrieb doch ein deutliches Rumpeln überträgt (weswegen alle richtigen high-end-Player auch Riemenantrieb mit einem Motor in einem separaten Gehäuse haben, oftmals noch nicht einmal auf derselben entkoppelten Bodenplatte stehend) usw...
All diese Dinge tragen ihren Teil zum Klang bei und verfälschen diesen.
Genau das macht aber den gewissen Charme einer Schallplatte aus, der unreine Klang kann sich für unsere Ohren oft besser anhören.
Siehe die aktuelle Jugend, die den Verrauschten Knisterklang stark komprimierter MP3s einem reinen 24Bit/96khz-Signal in Hörtests oftmals vorzieht - weil sie es so gewohnt sind!
Wir sind hier größtenteils mit den Schallplatten unserer Eltern/älteren Geschwister und den alten Radioaufnahmen in Mono großgeworden, und daher unterschwellig auf diesen Klang geprägt.
Selbst CD-Player haben übrigens durch ihre Digital-Analog-Wandler Unterschiede im Klang, teilweise sind von den Herstellern auch bewusst gewisse Frequenzänderungen/-verschiebungen eingebaut um einen bestimmten Klang zu erzeugen.
Ältere Verstärker haben oftmals noch eine "direct"-Taste, die das Tonsignal nur rein verstärkt und alle Klangverändernden Schaltkreise umgeht. So etwas in Verbindung mit einem reinen Abspieler gibt den genauesten Klang.
Und dann stellt man, besonders mit guten Boxen, oft fest, dass die Aufnahme Mist ist.
Zu stark komprimierte Dynamik, dass es nur laut, aber nicht differenziert klingt, übertrieben abgemischtes Schlagzeug, geplättete und nachkorrigierte Stimmen etc...
Und da sind die Schallplattenaufnahmen oft im Vorteil, denn diese sind - wenn man glück hat - aus einem früheren Prozess gezogen oder von anderen Tontechnikern bearbeitet worden und haben oft einen größeren Dynamikumfang. Auch wenn sie gewisse Frequenzen technisch nunmal nicht wiedergeben können - diese liegen eh so hoch, das kaum einer von uns sie noch wahrnimmt.
CDs sind nunmal inzwischen Massenware, und die Masse hat billige Boomboxen, Simpel-Komplett/kompaktanlagen, billige Autoradios mit Powaaaa-Boxen, und darauf soll der Müll aus Top Of The Flops nunmal auch halbwegs klingen - also werden die Bassfrequenzen über 100hz gezogen, der Klang geplättet und komprimiert bis die Konserve fertig ist.
Nein danke. Da ist mir eine mit Rauschen und Knacksen abgemischte CD-Erstauflage von "Road to Hell" von Chris Rea wesentlich lieber. Hört Euch "Road To Hell, Part I" mal bitte auf einer wirklich guten Anlage an. Wer da sobald die Stimme des Sängers und kurz danach die E-Gitarre einsetzt keine Gänsehaut bekommt, dem ist nimmer zu helfen.
In diesem einen Fall ists mal egal, ob CD oder Vinyl. Bei Abba würde ich IMMER zur Schallplatte greifen, gerade die Abba Gold - Compilation auf CD ist tontechnisch eine einzige Katastrophe.
Bezüglich Plattenspielern kann ich übrigens ein Gerät zum Überspielen auf PCs sehr empfehlen:
Omnitronic DD-2520.
Hab den für einen Bekannten letztes Jahr gekauft (und musste ihn natürlich erstmal ausgiebig testen, höhö
)
Negativ: Der Motor erzeugt doch ein hörbares Laufgeräusch. Auto-Start und Stop nicht komplett motorgeführt, man muss den Arm schon selbst auf die Platte und von ihr runter bewegen (nix für Faule).
Positiv: Haube dabei, Gewicht am Arm SEHR fein justierbar, gutes Nadellicht, gute Pitch-Control, insgesamt guter Klang, sauberer Lauf, hohes Gewicht (über 10kg) was primär auf den Motor und seinen Stromversorgung entfällt, Standard-Tonsystem ist angeblich von Ortophon, Plattenteller aus Alu und nicht wie bei den billigeren Dingern ein verzieh-dich-Ding aus Plastik. Start und Stopp fast so schnell wie der 1210, aber nicht ganz.
Dank des Vorverstärkers mit Cinch-Ausgang auch an Stereo-Anlagen ohne Phono-Vorverstärkereingang zu betreiben - doppelt nice.
CD-Mässig empfehle ich Leuten mit DVD-Playern, die DTS dekodieren können, übrigens mal nach DTS-CDs zu suchen. Hab mal die Greatest Hits von Queen und Stings Beautiful Day in DTS - Surround gehört - sehr nett
Nicht unbedingt besser, aber anders und definitiv ein guter Test für eine gute Surround-Anlage.