Telekom will ab 2010 variable Bandbreiten schalten
19. Oktober 2009, 16:19 Uhr
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Während ein Großteil der Internetanschlüsse der Deutschen Telekom noch auf festgesetzten Bandbreiten verharrt, stürmt die Konkurrenz bereits heute mit variablen Bandbreiten voran, die zumeist eine höhere Datenrate erlauben. Auch Telekom-Kunden sollen im Laufe des kommenden Jahres aber in den Genuss des Rate Adaptive Modes kommen.
Bei dem Rate Adaptive Mode (RAM) wird der Internetanschluss nicht mehr auf einen fixen Wert gedrosselt. Stattdessen wird ein bestimmter Bandbreitenkorridor (RAM 2000: 384 - 2000 kBit/s; RAM 6000: 2000 - 6000 kBit/s) definiert, in dem die stets maximal mögliche Bandbreite realisiert wird. Dieser Wert liegt zumeist höher als der einer fixen Datenrate, da bei dieser auch Faktoren wie die Leitungslänge und -qualität sowie ein Aufschlag für die Reserve einberechnet wird. Der so errechnete Wert wird dann auf eine Bandbreite abgerundet, um diese dem Kunden garantieren zu können. Sowohl die Reserven als auch die Abrundung entfallen bei Internetanschlüssen mit RAM, weshalb der realisierte Durchsatz teilweise deutlich steigen kann. Bisher bietet die Deutsche Telekom RAM nur in Verbindung mit DSL-16.000-Anschlüssen an, bald sollen aber auch langsamere Verbindungen durch die adaptive Bandbreite beschleunigt werden.
Nach einem entsprechenden Pilotversuch der Deutschen Telekom, an dem bereits etwa 8.000 Probanden teilnahmen und der Anfang dieses Jahres endete, könnte bald eine flächendeckende Umsetzung der variablen Bandbreite bei Telekom-Internetanschlüssen anstehen. Das Pilotprojekt selbst sei sehr erfolgreich verlaufen, wie es heißt. Teilweise hätte der Nettodurchsatz mehr als verdoppelt werden können, was insbesondere DSL-Lite-Kunden zugute gekommen sei. Derzeit teste man in weiteren Versuchen Vertriebsprozesse und andere technische Details. Bereits für den kommenden Februar sei aber die offizielle Produkteinführung von RAM für alle Internetanschlüsse geplant. Im Laufe des nächsten Jahres könnten Telekom-Kunden daher ihre bestehenden oder neuen Anschlüsse auf eine variable Bandbreite umschalten. Dies soll bei Buchung eines Call&Surf-Paketes kostenlos sein. Die Reichweite des DSL-Netzes erhöht sich durch die variable Bandbreite nicht. Auch soll es nicht möglich sein, vor der Buchung eines Paketes Aussagen über die Verfügbarkeit des Rate Adaptive Modes machen zu können.