2. Erzähl das mal wem, der z.b. beruflich viel fahren muss. 20% Produktivitätsausfall weil E-Auto? Mahlzeit.
Zu Hause laden? Was ist mit den 80% KFZ-Besitzern, die keinen Garagenplatz in ihrem Haus / ihrer Wohnung haben?
Aber genau das ist doch das was ich meine. Wie oft kommt es denn vor, dass man mehr als 300km fahren muss am Tag. Die Infrastruktur für Ladesäulen wird stetig ausgebaut und dann bilden sich halt Möglichkeiten des Tankens beim Parken. Selbst beim Einkaufen kann man oft tanken. Jemand der aus Beruflichen Gründen 300km am Tag schrubben muss, kauft sich kein Auto sondern bekommt eins vom Arbeitgeber gestellt, oder hat einen Job der so rentabel ist, dass er sich dafür nicht interessiert.
Bitte versucht doch einmal eine Verhältnismäßigkeit aufzustellen. Es geht nicht darum jetzt alle Verbrenner zu verbannen. Es geht darum 1 Millionen E-Autos im Jahr 2022 auf deutschen Straßen zu haben (vorher 2020)
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/e-auto-ziel-101.html. Wir haben 2019 47 Millionen PKW in Deutschland zu stehen.
https://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Bestand/bestand_node.html
Das heißt die Regierung will dass rund 2% E-Auto fahren. Und alle Argumente gegen dieses Ziel sind:
- Mit der Reichweite kommen Vielfahrer niemals zum Ziel
75%
- 80% der Deutschen haben kein Garagenplatz
- 60% der Deutschen kaufen sich keine Neuwagen
- Eh nur für Reiche, der Deutsche Mittelstand kann sich soetwas nicht leisten.
10%
Natürlich mal wieder alles ohne Quellen. Danke dafür.
Warum 20% Produktivitätsausfall? Wenn ich bald immer und überall tanken kann, so bin ich produktiver als mit Verbrenner. Ich muss nichtmehr umwege fahren um eine Tankstelle zu erreichen. Und ich muss nicht mehr 3 Minuten neben der Zapfsäule warten bis mein Auto vollgetankt ist. Ich muss nicht mehr an der Kasse anstehen. Das ganze wird eher so kommen: "Ich geh mal schnell bei Rewe einkaufen und lade dabei das Auto. War ein schneller Einkauf. Halt nur 30% geladen. Aber ist ok, ich muss morgen eh zum Punkt X und da stehen meist Ladesäulen. Da kann ich dann den Rest laden"
Hamburg zeigt wie es gehen kann. Viele Städte ziehen nach. Gefühlt werden mehr Ladesäulen als E-Autos auf den Straßen sichtbar.
Nachtrag:
Selbst wenn die Zahlen oben Stimmen (Ich habe in Grün mal Fantasiezahlen eingepflegt, so gibt es genug Käufer als Zielgruppe):
Dann sind dass beachtliche 3,6% der Autobesitzer die als Zielgruppe zu tragen kommen.
Nun zur eigenen Kritik.
Im Jahr 2017 wurden rund 3,44 Millionen PKW neu zugelassen. (
https://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Neuzulassungen/Ueberblick_archiv/2017_neuzulassungen_node.html)
- Davon rund 35,6% Private [siehe Quelle oben] Also Rund 1 Millionen Autos.
- 3,5% sind E-Fahrzeuge gewesen.
- 25.202 Waren vollelektrisch unterwegs.
Wenn der Wachstum gleichbleibend besteht, dann werden wir nur bei:
627.000 E-Fahrzeugen bleiben im Jahr 2022. (3,5% auf 5 Jahre, + Bestand)
Das Ziel wurde also um gute 400.000 Fahrzeuge verpasst.
Da aber in 2017 kaum günstige E-Autos im Verkehr waren, so ist die Richtung garnicht mal so schlecht. Mehr Auswahl. Endlich Fahrzeuge unter 30.000€.
Wichtig ist dass man sich nicht zu sehr auf Aussagen von irgendwelchen "SuperAkkus" verlässt, denn fakt ist:
- Das Laden wird nicht mehr signifikant schneller werden in den nächsten Jahren
- Einfach Physikalisch bedingt, da selbst 100KW nicht wenig über eine Leitung ist. Es geht mehr aber hier wird die Versorgungsinfrastruktur nicht hinterher kommen
- Es muss mehr Möglichkeiten geben zum Laden, damit dieser Nachteil einfach unterliegt.
Alles Andere ist meiner Meinung nach Pappaufstellerargumente (Hinsichtlich Ziel 1Mio. Fahrzeuge 2022). Vergleicht bitte den e-Corsa mit einem neuen Corsa. Hier sind keine Welten mehr wenn man 140 PS haben möchte als 5 Türer. Die Preise sind meist ohne Zuschuss von Staat gerechnet und die wird es ja wahrscheinlich noch ein wenig geben.