Madz hat gmeint, ich soll doch meinen Beitrag aus dem Tt-Kritik-Thread (
http://www.forumdeluxx.de/forum/showthread.php?t=519786) auch hier reinstellen, da es auch zu diesem Thread passt.
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Hier das Thermaltake-Produkt, welches ich schlussendlich nie im Einsatz hatte, da der Test der Einzelteile sehr enttäuschend war:
Thermaltake BigWater aus einem Kandalf Gehäuse.
Kleine Erläuterung dazu: Ich habe das in einem Tausch von einem Kollegen erhalten, in aus dem Gehäuse ausgebautem, aber ansonsten komplettem und unversehrtem Zustand. Das Set umfasst: 3x120 Radiator inkl. drei Lüfter, P500 Pumpe, Aufsteck-AGB, Schlauch, CPU-Kühler, Kühlflüssigkeit.
Womit ich nicht zufrieden war:
- Radiator:
Der Radiator besteht aus einem dünnen, runden Kupferrohr, welches durch billigste Alu-Lamellen geführt wird (sieht nach Alufolie aus). Die Lamellen waren an diversen Stellen verbogen, was durchaus auch beim Transport oder Ausbau des Systems passiert sein kann, da die Lamellen neben dem Aussehen auch die Stabilität von Alufolie haben.
Ausserdem sind am Radiator selbst keine Anschlüsse oder Gewinde vorhanden. Stattdessen ist ein Schlauch direkt an den Endes des Kupferrohres angeklebt. Dieser Schlauch hat einen Innendurchmesser von 6mm und einen Aussendurchmesser von 10mm, was ihn mit keiner mir bekannten Anschlussart kompatibel macht.
Wie sich das verbessern liesse:
- Vollkupfer-Konstruktion oder eine Konstruktion mit stabilen Alu-Lamellen. Der Lamellen-Abstand sollte auch vergrössert werden, damit die Kühlleistung bei reduziertem Luftstrom nicht einbricht.
- Das Rohr sollte entweder flach/oval sein (mehr Kontaktfläche zu den Lamellen) oder es sollte direkt statt einem Rohr ein Radi mit Vorkammern sein.
- G1/4" Gewinde am Radiator.
Lüfter:
Die drei Lüfter laufen alle auf einen 4pin-Molex Anschluss zusammen. Ohne Adapter lassen sie sich so nicht an einem Lüfteranschluss oder einer Lüftersteuerung anbringen und damit auch nicht regulieren. Die Lüfter sind im 12V Betrieb viel zu laut.
Wie sich das verbessern liesse:
- Unzählige Hersteller machen das bereits vor: Die Lüfter laufen auf einen Lüfteranschluss und ein Adapter auf 4pin Molex liegt bei.
Pumpe:
Die Pumpe ist enorm laut. Abgesehen von starken Vibrationen, gibt die Pumpe sehr deutliche Eigengeräusche von sich. Die Förderleistung und der Druck der Pumpe sind unglaublich niedrig. Die P500 vermochte nicht einen EK Supreme mit Wasser zu füllen. Die Fördermenge (das habe ich gemessen, ist keine Schätzung) liegt bei 158 l/h in einem Widerstandsfreien Kreislauf. Unter welchen Umständen die angegebenen 500 l/h erreicht werden sollen, ist mir da ein Rätsel. Der Leistungsverlust, wenn ein Widerstand (Kühler) im Kreislauf ist, beträgt bis zu 70%. Ausserdem war es mir unmöglich, einen Kresilauf mit dieser Pumpe zu entlüften. Scheinbar saugt die Pumpe irgendwo Luft an.
Wie sich das verbessern liesse:
- Andere Pumpe nehmen.
Schlauch:
Der Schlauch hat mit 11,5/9,5 etwas exotische Abmessungen aber immerhin einen Innendurchmesser, für den sich Schlauchtüllen finden lassen. Der Schlauch ist sehr steif und wenig Knickresistent. Ausserdem ist er nicht rund.
Die Schraubverschlüsse des Sets sind mit keinen anderen, die ich kenne, vergleichbar, was zu Inkompatibilität führt.
Wie sich das verbessern liesse:
- Für den Deutschen Markt 11/8 PVC-Schlauch wählen. Dazu entsprechend 11/8 Schraubverschlüsse und fertig ist das unproblematisch erweiterbare WaKü-Set.
CPU-Kühler:
Der CPU-Kühler ist ein fetter Kupferblock in den ein Kanal eingefräst wurde. Das entspricht nicht wirklich dem neuesten Stand der Dinge und wie Madz schon angetönt hat: sowas darf sich nicht auf dem selben Blatt wie "High-End" oder "Leistung" stehen. Nichts gegen einen günstigen Kühler, aber bitte keine Leistungswunder versprechen. Der Kühler ist mit einem Plexi-Deckel ausgestattet. Eine etwaige Sicht auf die Kühlflüssigkeit wird aber von der Halterung wieder versperrt. Wir haben also den Nachteil von Plexi (springt leicht, wenn die Anschlüsse zu stark angezogen werden) ohne dessen Vorteil (sichtbarkeit). Die Gewinde sind G1/8".
Wie sich das verbessern liesse:
- G1/4" Gewinde
- Entweder ein POM-Deckel oder eine Halterung, die Einblicke durch den Plexi-Deckel gewährt. Die Halterung ist überhaupt viel zu ausladend. Man sehe sich z.B. mal die Halterungen eines Zern PQ+ an. Elegant, schön und vermutlich nicht unbezahlbar.
- Ich kenne mich in diesem Bereich nicht wirklich aus, stelle mir aber vor, dass die Kosten für einen sehr einfachen Strukturkühler in etwa die selben sind, wie die für einen einfachen Kanal- bzw. Labyrinthkühler.
Die Kühlstruktur liesse sich auf hunderte verschiedene Arten verbessern und ich bin sicher, dass nicht alle davon die Kosten in die Höhe treiben würden.
Wasserzusatz:
Giftgrün, sehr klebrig und hinterlässt deutliche und schwer entfernbare Spuren in den Schläuchen und Kühlern.
Wie sich das verbessern liesse:
- Da die Schläuche schon grün sind und weder der Kühler noch der AGB wirklich Einblicke auf die Flüssigkeit erlauben, könnte man sich hier sicher den Farbzusatz schenken.
- Einfacher, farbloser Korro-Schutz.
AGB:
Am AGB ist im Gegensatz zu jeder anderen Komponente des Sets fast nichts zu beanstanden. Er ist aus dunklem Kunststoff gefertigt, hat ein anständiges Fassungsvermögen und dichetet mit doppel-O-Ring ab (Aufsteckbehälter).
Nachteile sind das G1/8" Gewinde und die zu Kurze verlängerung der Einlassöffnung, welche dazu führen kann, dass eine starke Pumpe Luft ansaugt.
Wie sich das verbessern liesse:
- G1/4" Gewinde verwenden
- Einlass weiter verlängern
Das Niveau auf dem WaKü-Markt für Anwender, die sich auskennen, ist inzwischen enorm hoch. Selbst Zalman macht Fertig-Wakü-Produkte, die denen von Thermaltake um Welten überlegen sind. Thermaltake ist in meinen Augen sehr, sehr weit davon entfernt, gute WaKü-Produkte zu produzieren. Was ich damit sagen will: Bei WaKü-Tests gibt es meist kleinste kleinigkeiten, die bereits störend sind, weil es ein dutzend andere Produkte gibt, die in den Details besser sind. Was ich hier aufgelistet habe sind grobe, blatante Fehler und Probleme. Sie auszubessern macht noch kein gutes Produkt sondern rückt das Produkt nur ein Stück näher an die Liga, in der sich andere WaKü-Hersteller befinden. Fehlerfrei zu sein, reicht längst nicht mehr.