Einleitung
Ich durfte bei der MSI Test Aktion 9.0 teilnehmen und ein Mainboard mit AMD B450 Chipsatz unter die Lupe nehmen. Entschieden habe ich mich bewusst für das „kleinere“ B450 Tomahawk, weil mir für einen Zweitrechner ein militärisches Design vorschwebte und ich gut auf die zusätzlichen Features des Gaming Pro Carbon verzichten konnte. Das Gaming Plus hingegen wollte mir vom Farbkonzept nicht wirklich zusagen. Weiter Grund für das Tomahawk war für mich, dass ich das B350 Derivat bereits im Rechner meines Bruders verbaut habe und dort zuverlässig seinen Dienst tut.

Der B450 Chipsatz und die Konfiguration auf dem Tomahawk
Was für mich immer interessant ist, ist, wie der Hersteller die I/O Anbindung realisiert. Beim Tomahawk ist dies wirklich einfach zu erklären. Die Mehrfachbelegungen der Datenleitungen sind nämlich kaum anzutreffen. Einzig der PCI_E4 (der untere mechanische PCIe x16 Anschluss) wird nur mit zwei Lanes angesprochen, wenn man den PCI_E2 oder PCI_E3 Steckplatz (die mittleren beiden x1 Anschlüsse) belegt. Eine weitere Einschränkung betrifft die SATA 5 und 6 Ports, welche deaktiviert werden, wenn man ein M.2 Laufwerk installiert. Warum MSI gerade diese beiden davon betroffen macht, verstehe ich nicht ganz. Mir hätte es besser gefallen, wenn es SATA 1 & 2 getroffen hätte, weil diese für mein Verständnis weniger gut platziert erscheinen. Dass nur ein M.2 Laufwerk verbaut werden kann, geht in Ordnung, da mein ein weiteres nur mit PCIe 2.0 oder SATA anbinden könnte.
Weiter geht es mit den USB Anschlüssen. Hier hat MSI eigentlich fast alle Datenleitungen ausgenutzt. Denn es werden die zwei USB 3.1 Gen1 der CPU sowie zwei der USB 3.1 Gen1 des B450 angeboten. Vom Chipsatz wären zwei weitere im Rahmen des Möglichen gewesen, vielleicht aber auch aufgrund der Platzierung nicht herausgeführt. Anders sieht es mit den USB 3.1 Gen2 Anschlüssen aus. Beide möglichen werden als Typ-A und Typ-C verarbeitet. Auch die sechs alten USB 2.0 Anschlüsse werden umgesetzt. Dass kein Typ-C Header vorhanden ist, ist zu verkraften. Ebenso, dass nur ein USB 3.1 Gen1 Header vorhanden ist. Mehr braucht es bei aktuellen Gehäusen selten, persönlich finde ich es aber besser, wenn diese gewinkelt am rechten Rand aufzufinden ist.
Wer sich fragt, was die entscheidenden Unterschiede zwischen B350 und B450 Chipsatz sind, diese sind eigentlich nur durch PBO und StoreMI beim neueren Chipsatz gegeben. Erstes ist eine OC Funktion, während zweites eine Art Äquivalent zu Intels Optane Memory ist, also HDDs durch SSDs und hier zusätzlich RAMDisk beschleunigt.
Details und Features
Kommen wir nun zur Platine selber. Wie gesagt, fand ich das Design tatsächlich sehr ansprechend und für mein geplantes Projekt sehr passend. MSI verwendet beim Tomahawk ein schwarzes PCB und lockert dieses mit verschiedenen grauen Mustern etwas auf. Passend dazu sind die beiden Kühler Silber lackiert und mit dezenten Motiven verziert. Im Vergleich zum B350 sind die Kühler um einiges gewachsen, was besonders dem PBO Precision Boost Overdrive zugutekommen sollte. Denn hiermit kann die CPU automatisch übertaktet werden, indem das Board das Powertarget erhöht, was natürlich wärme MOSFETs zur Folge hätte. Der größere Kühler könnte also besonders für Besitzer eines Pinnacle Ridge interessant sein. Man sollte nur auf die Wahl des Kühlers achten. Die Montage eines Dark Rock Pro 3 möchte ich mir hier nicht vorstellen. Der B450 Kühler ist in meinen Augen hingegen ein Rückschritt. Die Befestigung mit den Kunststoff-Klipsen war mir schon immer in Dorn im Auge und gehört einfach nicht auf ein „militärisches & stabiles“ Board


Der verstärkte PCIe x16 Slot für die Grafikkarte passt mMn optisch auch gut ins Bild. Dass die Platine mit CrossFire Ready beworben wird, halte ich allerdings für vollkommenen Stuss. Wer auf die Idee kommt ein Multi-GPU System aufzubauen, welches mit 16x 3.0 und 4x 2.0 Lanes angebunden wird, hat den Schuss wirklich nicht gehört bzw. keine Ahnung von PCs.

Gut finde ich hingegen, dass der M.2 Slot oberhalb hiervon zu finden ist. Denn dadurch wird die SSD nicht unnötig von einer Grafikkarte aufgeheizt und es lässt sich theoretisch auch ein Kühler verbauen, welcher ab Werk nicht vorhanden ist. OnBoard RGB Elemente bietet das Tomahawk nur unter der rechten Seite des PCB von oben bis zur Mitte. Für mich ausreichend. Wer es bunter mag, sollte eher das Gaming Pro Carbon ins Auge fassen. Zwei RGB Header sind dennoch vorhanden. Diese können mit einfachen 5050-RGB LEDs umgehen, sind aber nicht getrennt ansteuerbar, auch nicht zur onboard Beleuchtung. Gut finde ich die Auswahl und Platzierung der Lüfter-Anschlüsse. Insgesamt einfach logisch angeordnet und auch in ausreichender Anzahl vorhanden. Wie angesprochen, finde ich die Platzierung des USB 3.1 gen1 Headers weniger gelungen, gleiches gilt für die unteren beiden SATA Anschlüsse. Sauber verkabeln geht mit senkrechten Anschlüssen immer etwas schwer.



Bei der Spannungsversorgung setzt man auf einen 4+2 Ausbau. Vier Phasen kümmern sich um die VCore-Spannung und zwei um die SoC-Spannung. Die Kontrolle übernimmt ein Richtek RT8894A, welchen MSI bei den aktuellen Boards fast immer einsetzt, außer bei den höherklassigen. Als MOSFETs kommen pro Phase zwei 4C029N highside sowie 4CC024N lowside MOSFETS von On Semiconductor zum Einsatz. An sich eine vernünftige Bestückung, die in dieser Preisklasse völlig in Ordnung geht. An andere Stelle wird sogar davon gesprochen, dass der Ausbau besser als beim ASUS Strix B450-F Gaming und Gigabyte AORUS B450 Pro sein soll.

Das Backpanel ist eigentlich gut bestückt. Hat man aber mal eine TR4 Platine benutzt, scheint es schon extrem leer zu sein. Ob es 2018 immer noch sein muss, dass man einen PS/2 und DVI-D Ausgang verbaut, finde ich sehr fragwürdig. Generell bin ich immer etwas zwiegespalten, wenn ein sogenanntes Gaming Board Video Ausgänge besitzt. Mal im ernst, wer kauft sich für einen 2200G oder 2400G ein B450 Tomahawk? Wie dem auch sei. Gut finde ich bspw., dass sechs Klinke Anschlüsse geboten werden, auch wenn nur auf den Realtek ALC892 mit sehr einfachem Ausbau zum Einsatz kommt. Mit meinem Teufel Real Blue NC vermochte ich im Gaming-Betrieb aber keinen allzu deutlichen Unterschied zu meinem X470 Gaming Pro Carbon raushören. Der Ehternet Port wird von einem Realtek 8111H angesprochen. Spürbare Nachteile zu einem Intel Derivat konnte ich hier nicht ausfindig machen. Was mich extrem positiv stimmt ist, dass MSI das Flashback+ Feature verbaut. Dies hat mir schon einmal das Leben bzw. die Platine gerettet und ist immer wieder sehr gerne willkommen.

Software und BIOS
Hier könnte man sagen „im westen nichts neues“. Denn im Vergleich zu meinen bisherigen MSI Platinen konnte ich eigentlich keine großen Unterschiede ausmachen. Daher reisse ich das Thema auch nur sehr kurz an. Das Click Bios 5 ist haargenau so aufgebaut wie über alle Plattformen hinweg. Zumindest hat dies zur Folge, dass man sich nicht neu eingewöhnen muss. Allerdings könnte man zum Beispiel die RGB Steuerung auch so langsam mal in das Bios verlegen, zumindest für die 5050-Header. Im Vergleich zum B350 findet man dann bspw. aber die Auswahl für das PBO Feature.

Bei der Software ist es eigentlich genau so. Das Command Center sieht gefühlt seit ein paar Jahren identisch aus. Die Funktion ist für mich persönlich eher nicht wirklich zu gebrauchen. Für die Einstellung der Lüfter-Profile benutzte ich das BIOS, wo dies auch sehr gut geht und gleiches gilt für das OC. Die einzige sinnvolle Funktion ist für mich, dass man die Temperaturen gut auslesen kann, auch die der MOSFETs. Neues gibt es bei der Mystic Light Software, welche in der dritten Generation neu aussieht und leicht anders bedient wird. Testweise konnte mein Corsair Vengeance RGB PRO RAM auch in der Software angesteuert werden, sodass man sich die Corsair Software sparen könnte.
System und Overclocking
Getestet habe ich grundsätzlich mit einem Ryzen 7 1700X, kurze Zeit durfte aber auch ein Ryzen 7 2700X platznehmen. Als RAM kommen 16GB Corsair Dominator Platinum mit Samsung B-Dies zum Einsatz. Als Datenträger habe ich eine Samsung 850 Evo verbaut.
Zunächst lässt sich sagen, dass die Datenträger bzw. Anbindungen ohne Probleme ihren Dienst leisten. Am Typ-C Anschluss konnte meine externe SSD bspw. lesend über 900MB/s und schreibend über 850MB/s erreichen.
Beide CPUs konnten auf dem B450 Tomahawk ihr volles Potential auskosten und wurden nicht ausgebremst, was auch etwas kurios wäre. Den 1700X habe ich ohne weiter zu testen auf 3,9GHz All-Core bei 1,35V übertaktet, was im gesamten Zeitlauf ohne Probleme stabil blieb. Der 2700X konnte sogar auf 4,175GHz bei 1,35V getrieben werden. Hier wird der große Kühler dann jedoch schon sehr warm. Ein Lüfter in unmittelbarer Nähe ist unbedingt zu verbauen.
Beim RAM wurde ich positiv überrascht. MSI gibt zwar an, dass 3466MMHz+ erreicht werden können, dass ich mit zwei verbauten Riegeln aber bei 3600MHz stabil landen konnte, fand ich dann doch sehr positiv. Insgesamt konnte ich mit RAM und CPU OC im Cinebench R15 knapp 1900 Punkte erreichen. Wirklich erstaunlich. Es braucht also nicht immer das dickste Board. Was auch schon die Überleitung zu meinem Fazit ist.
Fazit
Insgesamt ist das MSI B450 Tomahawk für den aktuellen Preis von 100€ ein sehr interessantes Mainboard. Ich denke die Ausstattung dürfte für viele genau das richtige Mittel darstellen zwischen nicht zu wenig und nicht zu viel. Leistungstechnisch steht das Brett teureren Boards eigentlich in keinem bzw. kaum einen Punkt nach. Will man die Nadel im Heuhaufen suchen, dann könnte man sagen, dass der Sound-Ausbau verbesserungswürdig wäre und für mich persönlich kleine Mankos im Layout vorliegen. Andere stören sich hieran vielleicht weniger bzw. gar nicht. Gut hat mir gefallen, dass das Board Spannungstechnisch gut gerüstet ist, was mich hoffen lässt, dass auch Ryzen 3000 bzw. Zen 2 ordentlich auf der Platine performen wird. Auch das Design an sich finde ich gelungen, auch wenn der PCH-Kühler nach Kunststoff aussieht. Etwas arbeiten dürfte MSI noch einmal ander Software speziell dem Command Center, welches etwas abspecken dürfte sowie dem Bios, welches man einen RGB Reiter spendieren dürfte. Aber auch hier wieder eher subjektiv, denke ich.
In Summe finde ich, dass das MSI B450 Tomahawk eine echte Empfehlung darstellt! Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal bei MSI, dass ich das Board testen durfte.
Ich durfte bei der MSI Test Aktion 9.0 teilnehmen und ein Mainboard mit AMD B450 Chipsatz unter die Lupe nehmen. Entschieden habe ich mich bewusst für das „kleinere“ B450 Tomahawk, weil mir für einen Zweitrechner ein militärisches Design vorschwebte und ich gut auf die zusätzlichen Features des Gaming Pro Carbon verzichten konnte. Das Gaming Plus hingegen wollte mir vom Farbkonzept nicht wirklich zusagen. Weiter Grund für das Tomahawk war für mich, dass ich das B350 Derivat bereits im Rechner meines Bruders verbaut habe und dort zuverlässig seinen Dienst tut.

Der B450 Chipsatz und die Konfiguration auf dem Tomahawk
Was für mich immer interessant ist, ist, wie der Hersteller die I/O Anbindung realisiert. Beim Tomahawk ist dies wirklich einfach zu erklären. Die Mehrfachbelegungen der Datenleitungen sind nämlich kaum anzutreffen. Einzig der PCI_E4 (der untere mechanische PCIe x16 Anschluss) wird nur mit zwei Lanes angesprochen, wenn man den PCI_E2 oder PCI_E3 Steckplatz (die mittleren beiden x1 Anschlüsse) belegt. Eine weitere Einschränkung betrifft die SATA 5 und 6 Ports, welche deaktiviert werden, wenn man ein M.2 Laufwerk installiert. Warum MSI gerade diese beiden davon betroffen macht, verstehe ich nicht ganz. Mir hätte es besser gefallen, wenn es SATA 1 & 2 getroffen hätte, weil diese für mein Verständnis weniger gut platziert erscheinen. Dass nur ein M.2 Laufwerk verbaut werden kann, geht in Ordnung, da mein ein weiteres nur mit PCIe 2.0 oder SATA anbinden könnte.
Weiter geht es mit den USB Anschlüssen. Hier hat MSI eigentlich fast alle Datenleitungen ausgenutzt. Denn es werden die zwei USB 3.1 Gen1 der CPU sowie zwei der USB 3.1 Gen1 des B450 angeboten. Vom Chipsatz wären zwei weitere im Rahmen des Möglichen gewesen, vielleicht aber auch aufgrund der Platzierung nicht herausgeführt. Anders sieht es mit den USB 3.1 Gen2 Anschlüssen aus. Beide möglichen werden als Typ-A und Typ-C verarbeitet. Auch die sechs alten USB 2.0 Anschlüsse werden umgesetzt. Dass kein Typ-C Header vorhanden ist, ist zu verkraften. Ebenso, dass nur ein USB 3.1 Gen1 Header vorhanden ist. Mehr braucht es bei aktuellen Gehäusen selten, persönlich finde ich es aber besser, wenn diese gewinkelt am rechten Rand aufzufinden ist.
Wer sich fragt, was die entscheidenden Unterschiede zwischen B350 und B450 Chipsatz sind, diese sind eigentlich nur durch PBO und StoreMI beim neueren Chipsatz gegeben. Erstes ist eine OC Funktion, während zweites eine Art Äquivalent zu Intels Optane Memory ist, also HDDs durch SSDs und hier zusätzlich RAMDisk beschleunigt.
Details und Features
Kommen wir nun zur Platine selber. Wie gesagt, fand ich das Design tatsächlich sehr ansprechend und für mein geplantes Projekt sehr passend. MSI verwendet beim Tomahawk ein schwarzes PCB und lockert dieses mit verschiedenen grauen Mustern etwas auf. Passend dazu sind die beiden Kühler Silber lackiert und mit dezenten Motiven verziert. Im Vergleich zum B350 sind die Kühler um einiges gewachsen, was besonders dem PBO Precision Boost Overdrive zugutekommen sollte. Denn hiermit kann die CPU automatisch übertaktet werden, indem das Board das Powertarget erhöht, was natürlich wärme MOSFETs zur Folge hätte. Der größere Kühler könnte also besonders für Besitzer eines Pinnacle Ridge interessant sein. Man sollte nur auf die Wahl des Kühlers achten. Die Montage eines Dark Rock Pro 3 möchte ich mir hier nicht vorstellen. Der B450 Kühler ist in meinen Augen hingegen ein Rückschritt. Die Befestigung mit den Kunststoff-Klipsen war mir schon immer in Dorn im Auge und gehört einfach nicht auf ein „militärisches & stabiles“ Board


Der verstärkte PCIe x16 Slot für die Grafikkarte passt mMn optisch auch gut ins Bild. Dass die Platine mit CrossFire Ready beworben wird, halte ich allerdings für vollkommenen Stuss. Wer auf die Idee kommt ein Multi-GPU System aufzubauen, welches mit 16x 3.0 und 4x 2.0 Lanes angebunden wird, hat den Schuss wirklich nicht gehört bzw. keine Ahnung von PCs.

Gut finde ich hingegen, dass der M.2 Slot oberhalb hiervon zu finden ist. Denn dadurch wird die SSD nicht unnötig von einer Grafikkarte aufgeheizt und es lässt sich theoretisch auch ein Kühler verbauen, welcher ab Werk nicht vorhanden ist. OnBoard RGB Elemente bietet das Tomahawk nur unter der rechten Seite des PCB von oben bis zur Mitte. Für mich ausreichend. Wer es bunter mag, sollte eher das Gaming Pro Carbon ins Auge fassen. Zwei RGB Header sind dennoch vorhanden. Diese können mit einfachen 5050-RGB LEDs umgehen, sind aber nicht getrennt ansteuerbar, auch nicht zur onboard Beleuchtung. Gut finde ich die Auswahl und Platzierung der Lüfter-Anschlüsse. Insgesamt einfach logisch angeordnet und auch in ausreichender Anzahl vorhanden. Wie angesprochen, finde ich die Platzierung des USB 3.1 gen1 Headers weniger gelungen, gleiches gilt für die unteren beiden SATA Anschlüsse. Sauber verkabeln geht mit senkrechten Anschlüssen immer etwas schwer.



Bei der Spannungsversorgung setzt man auf einen 4+2 Ausbau. Vier Phasen kümmern sich um die VCore-Spannung und zwei um die SoC-Spannung. Die Kontrolle übernimmt ein Richtek RT8894A, welchen MSI bei den aktuellen Boards fast immer einsetzt, außer bei den höherklassigen. Als MOSFETs kommen pro Phase zwei 4C029N highside sowie 4CC024N lowside MOSFETS von On Semiconductor zum Einsatz. An sich eine vernünftige Bestückung, die in dieser Preisklasse völlig in Ordnung geht. An andere Stelle wird sogar davon gesprochen, dass der Ausbau besser als beim ASUS Strix B450-F Gaming und Gigabyte AORUS B450 Pro sein soll.

Das Backpanel ist eigentlich gut bestückt. Hat man aber mal eine TR4 Platine benutzt, scheint es schon extrem leer zu sein. Ob es 2018 immer noch sein muss, dass man einen PS/2 und DVI-D Ausgang verbaut, finde ich sehr fragwürdig. Generell bin ich immer etwas zwiegespalten, wenn ein sogenanntes Gaming Board Video Ausgänge besitzt. Mal im ernst, wer kauft sich für einen 2200G oder 2400G ein B450 Tomahawk? Wie dem auch sei. Gut finde ich bspw., dass sechs Klinke Anschlüsse geboten werden, auch wenn nur auf den Realtek ALC892 mit sehr einfachem Ausbau zum Einsatz kommt. Mit meinem Teufel Real Blue NC vermochte ich im Gaming-Betrieb aber keinen allzu deutlichen Unterschied zu meinem X470 Gaming Pro Carbon raushören. Der Ehternet Port wird von einem Realtek 8111H angesprochen. Spürbare Nachteile zu einem Intel Derivat konnte ich hier nicht ausfindig machen. Was mich extrem positiv stimmt ist, dass MSI das Flashback+ Feature verbaut. Dies hat mir schon einmal das Leben bzw. die Platine gerettet und ist immer wieder sehr gerne willkommen.

Software und BIOS
Hier könnte man sagen „im westen nichts neues“. Denn im Vergleich zu meinen bisherigen MSI Platinen konnte ich eigentlich keine großen Unterschiede ausmachen. Daher reisse ich das Thema auch nur sehr kurz an. Das Click Bios 5 ist haargenau so aufgebaut wie über alle Plattformen hinweg. Zumindest hat dies zur Folge, dass man sich nicht neu eingewöhnen muss. Allerdings könnte man zum Beispiel die RGB Steuerung auch so langsam mal in das Bios verlegen, zumindest für die 5050-Header. Im Vergleich zum B350 findet man dann bspw. aber die Auswahl für das PBO Feature.

Bei der Software ist es eigentlich genau so. Das Command Center sieht gefühlt seit ein paar Jahren identisch aus. Die Funktion ist für mich persönlich eher nicht wirklich zu gebrauchen. Für die Einstellung der Lüfter-Profile benutzte ich das BIOS, wo dies auch sehr gut geht und gleiches gilt für das OC. Die einzige sinnvolle Funktion ist für mich, dass man die Temperaturen gut auslesen kann, auch die der MOSFETs. Neues gibt es bei der Mystic Light Software, welche in der dritten Generation neu aussieht und leicht anders bedient wird. Testweise konnte mein Corsair Vengeance RGB PRO RAM auch in der Software angesteuert werden, sodass man sich die Corsair Software sparen könnte.
System und Overclocking
Getestet habe ich grundsätzlich mit einem Ryzen 7 1700X, kurze Zeit durfte aber auch ein Ryzen 7 2700X platznehmen. Als RAM kommen 16GB Corsair Dominator Platinum mit Samsung B-Dies zum Einsatz. Als Datenträger habe ich eine Samsung 850 Evo verbaut.
Zunächst lässt sich sagen, dass die Datenträger bzw. Anbindungen ohne Probleme ihren Dienst leisten. Am Typ-C Anschluss konnte meine externe SSD bspw. lesend über 900MB/s und schreibend über 850MB/s erreichen.
Beide CPUs konnten auf dem B450 Tomahawk ihr volles Potential auskosten und wurden nicht ausgebremst, was auch etwas kurios wäre. Den 1700X habe ich ohne weiter zu testen auf 3,9GHz All-Core bei 1,35V übertaktet, was im gesamten Zeitlauf ohne Probleme stabil blieb. Der 2700X konnte sogar auf 4,175GHz bei 1,35V getrieben werden. Hier wird der große Kühler dann jedoch schon sehr warm. Ein Lüfter in unmittelbarer Nähe ist unbedingt zu verbauen.
Beim RAM wurde ich positiv überrascht. MSI gibt zwar an, dass 3466MMHz+ erreicht werden können, dass ich mit zwei verbauten Riegeln aber bei 3600MHz stabil landen konnte, fand ich dann doch sehr positiv. Insgesamt konnte ich mit RAM und CPU OC im Cinebench R15 knapp 1900 Punkte erreichen. Wirklich erstaunlich. Es braucht also nicht immer das dickste Board. Was auch schon die Überleitung zu meinem Fazit ist.
Fazit
Insgesamt ist das MSI B450 Tomahawk für den aktuellen Preis von 100€ ein sehr interessantes Mainboard. Ich denke die Ausstattung dürfte für viele genau das richtige Mittel darstellen zwischen nicht zu wenig und nicht zu viel. Leistungstechnisch steht das Brett teureren Boards eigentlich in keinem bzw. kaum einen Punkt nach. Will man die Nadel im Heuhaufen suchen, dann könnte man sagen, dass der Sound-Ausbau verbesserungswürdig wäre und für mich persönlich kleine Mankos im Layout vorliegen. Andere stören sich hieran vielleicht weniger bzw. gar nicht. Gut hat mir gefallen, dass das Board Spannungstechnisch gut gerüstet ist, was mich hoffen lässt, dass auch Ryzen 3000 bzw. Zen 2 ordentlich auf der Platine performen wird. Auch das Design an sich finde ich gelungen, auch wenn der PCH-Kühler nach Kunststoff aussieht. Etwas arbeiten dürfte MSI noch einmal ander Software speziell dem Command Center, welches etwas abspecken dürfte sowie dem Bios, welches man einen RGB Reiter spendieren dürfte. Aber auch hier wieder eher subjektiv, denke ich.
In Summe finde ich, dass das MSI B450 Tomahawk eine echte Empfehlung darstellt! Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal bei MSI, dass ich das Board testen durfte.