@thebig
Über GPON brauchen wir nicht reden. Sicherlich eine gute Zwischenlösung, aber auch nur bis zum Tellerrand.
Ich wollte mit OPAL nur zeigen, dass die selben Marketing-Folien schon vor 20Jahren existierten und selbst heute geht's noch weiter.
Ich denke, wir brauchen uns nicht unterhalten, dass Kupfer (und dazu zählt auch das COAX) langfristig aussterben wird. Außer die Forscher finden irgendeinen neuen speziellen Effekt, den man nutzen kann.
Bleiben wir doch bei den Fakten, die Spezifikation sieht 10/1 GBit/s pro Node als Maximum vor, die lassen sich wenn entsprechend Frequenzen geschaltet sind auch erreichen, wie bei DOCSIS üblich teilen sich alle Personen die an dem Node hängen diese Bandbreite.
Richtig, das sieht die Spezifikation vor. Da die Kabelnetze aber nicht der Spezifikation entsprechen, kann ich mir mit der Spezifikation den Arsch abwischen und nichts weiter.
DOCSIS 3.1 nutzt Frequenzen, die unsere Kabelnetz garnicht übertragen können. Und nur mit den nicht nutzbaren Frequenzen werden die 10gbit erreicht.
Effektiv wird DOCSIS 3.1 bei unsere aktuell verfügbaren Kabelnetzen nur dazu dienen den 96MHz Kanal zu nutzen. Eine Gesamtbreitenerhöhung funktioniert so nicht. Und da sind wir wieder bei dem Thema.
Ergo, ja, Standard:10gbit, Umsetzbarkeit=5Gbit wie bei DOCSIS 3.0 auch schon. Ergo bekommen wir immer mehr Bandbreite für den Einzeluser, aber die Gesamtbandbreite steigt nicht.
Um DOCSIS 3.1 voll nutzen zu können, müssen wir das BK-Netz ausbauen. Und das werden sie auch mit Millionen tun. Sie werden das machen, was dem DSL vorgeworfen wird, zwanghaftes Festhalten an alter Technik und die solange upgraden, bis es nicht mehr geht. Es wird sich kein DOCSIS-Provider hinstellen und großflächig LWL in die Häuser zerren. Denn so könnte man, da ja inhouse Sternverkabelung vorgeschrieben ist, jedem User 10gbit dediziert zur Verfügung stellen. Und dann hätte man in der Tat ruhe und hätte den Breitbandausbau erstmal auf solide Füße gestellt. Alte Installationen kann man weiter benutzen und der Sprung zu mehr mit FTTH ist nicht mehr weit. Man hat das Zeug ja schon im Keller und kann beim nächsten Umbau LWL oder DOCSIS 5.0 reinziehen.
DOCSIS hat in letzter Konsequenz nur den Vorteil, dass man auf der letzten "Meile" mehr Bandbreite einem User zur Verfügung stellen kann. g.Fast und Vplus gehen in die selbe Richtung wobei man 50% der maximalen Längen stellenweise schon im Haus selbst hat. Kann ich mir den DSLAM also direkt vor jede Haustür bauen. (oder gleich in den Keller)
Klar Nodesplits sind möglich. Sollen sie auch machen, aber vorher und nicht wenn der Kunde anfängt sich zu beschweren. Die Provider wissen das alles, setzen sich aber mit dem Arsch drauf und verkaufen lieber 200mbit Bandbreiten, die man dann nicht nutzen kann anstatt mal ordentliche Arbeit abzuliefern.
Wie gesagt Aufgabe des ISP, kommt er dieser nicht nach ist man nicht verpflichtet sich verarschen zu lassen sondern kündigt den Vertrag.
Und dann? Wenn DOCSIS die einzige Technik ist, dann bin ich in der Steinzeit. Von daher ist die Möglichkeit nicht immer gegeben. Wenn es z.B. kein DSL gibt, sind alle Kunden im Gebiet ja auf DOCSIS. Ergo ist das Problem früher da, als wenn im Gebiet beides Verfügbar ist. Die User haben also frühzeitig ein Problem und können nicht weg, weil es nichts andere gibt. Also quasi ein doppeltes Problem.
Du siehst das hier eindeutig zu Schwarz und Weiß, an DOCSIS schon die Finger verbrannt?
Natürlich sehe ich schwarz weiß, entweder ist Technik gut oder schlecht. Ein bisschen gut gibt es bei mir nicht. Ich sehe das aber scheinbar auch aus einem ganz anderen Blickwinkel als der Rest der Userschaft. Mich interessiert nicht, was heute und morgen geht, sondern das, wie es am Ende sinnvoll ist. Und jedes Festhalten an alten Strukturen und das Warmduschertum behindert den Fortschritt. Und Fortschritt ist in .de das einzige, was uns als Hochtechnologieland am Leben hält. Je längen man an alten Zöpfen festhält, desto schwärzer ist unsere Zukunft.
Da tragen die Provider nur eine Teilschuld. Der Rest geht an die Regierung und die Regulierungsbehörde, die sich für jeden Scheiß zuständig fühlen nur nicht für die wirklich wichtigen Sachen.
An DOCSIS die Finger verbrannt? Würde ich nicht sagen. Ich mache das seit 2000 und da war noch alles IO. Wenn man es übertreibt und die Provider unfähig sind, dann wird aus einer vermeintlich tollen Technik ganz schnell ein Reinfall. Und es nützt mir die tollste Technik nicht, wenn die Implementierung scheiß ist. Dafür kann ich nichts, sondern die, die es jeden Tag aufs Neue verbocken. Für mich ist immer das von Relevanz, was hinten rauskommt. Auf lustige Paper, die Brainorg z.B. "jeden Tag" verteil, pell ich mir ein EI. Sowas sehe ich nämlich jeden Tag hier auch auf Arbeit. Hier, alles toll und schick. Hinten raus kommt nur warme Luft. Für mich daher nicht relevant.
@Gribasu
50mbit in 2020 sind nichts weiter als eine Grundversorgung. Um (als Land) wirklich vorwärts zu kommen, ist das nur der Einstieg. Daher kann man sich mit dem Einstieg nicht zufrieden geben. Wer das tut, verliert das Ziel vor Augen.
@Hilikus
Mir ist nichts über die Leber gelaufen. Ich sehe auch die Doppelader nicht als Endlösung an. Und das selbe gilt eben auch für COAX. Und wer das eine in den Himmel lobt, das andere aber in Grund und Boden redet, hat entweder keine Ahnung oder ist (ich nenn es mal im Forenslang) ein Fanboy und sonst nix weiter.
Ja, ich nutze DSL lieber als DOCSIS, weil es bis dato eher meinen Ansprüchen entspricht. Ende des Jahres schau ich mir dann mal Vectoring an. Das heißt aber nicht, dass ich glaube, dass es der Heilsbringer sei. Dazu bin ich zu lange im TK-Sektor unterwegs, um es besser zu wissen. Es hat seine Vorteile und wird auch in Zukunft in gewissen Grenzen seinen Einsatz finden. Aber sicherlich nicht als DIE Lösung.
Dennoch ist technisch das Coaxkabel der DA überlegen.
Es geht mir nicht darum was technisch überlegen ist. Für dich mag das COAX sein, aber auch die DA hat Vorteile. Nicht in der Bandbreite. Aber ein Übertragungssystem macht mehr aus, als die Bruttorate. Wer es technisch darauf reduziert, sollte es mit der Technik lieber sein lassen.
Mir geht es um das große Ganze dahinter und nicht um 3m Leitung die irgendwo verbuddelt liegt.
Das einzige Glück bei DSL ist, dass die Überbuchung derzeit durch 192 ANschlüsse pro MFG begrenzt ist.
Es ist aber ein Unterschied, ob ich zur Bandbreitenerhöhung ein weiteres Modul und Leitung stecken muss, oder ob ich einen ganzen Straßenzug aufreißen muss, um das Problem zu lösen. Und gerade letzteres ist das Problem der Provider.
Die DSLAMs haben das gleiche Problem wie die CMTS. DOCSIS hat also eigentlich 2x den Flaschenhals (wenn es den 1. gibt). Einer lässt sich easy lösen, ein anderer nur mit viel Geld.
Wie es meinem VVDSL ergeht, wird sich dann zeigen. Wie gesagt, mir geht es nicht darum das DSL in den Himmel zu loben, auch wenn es für mich OK ist. (wenn denn Vectoring auch stabil läuft)
Ich denke wesentlich weiter als bis zu meiner Wohnungstür.
(ich habe 2x DOCSIS und 1x VDSL)
@Brainorg
Und ob der upload jetzt fünf Minuten oder zehn dauert, ist mir persönlich wurscht. Aber den Unterschied, ob man ein Spiel mal eben in einer Stunde zieht oder ggf. einen Tag warten muss, ist da schon eklatant.
Siehst du und da liegt dein Trugschluss. Du lobst die riesigen, im Zweifel nicht nutzbaren, Bandbreiten, immer in den Himmel. Mich interessiert nicht, ob ich 100 oder 200 Download habe. Ich brauche Upload und der möglichst symmetrisch. Ich lade garkeine Spiele aus dem Netz und wenn, dann kann das auch nen Tag dauern, ich komme eh nicht zum Zocken. Was ich will, ich will schnellen Datenaustausch zwischen Standorten und da ist der Upload das Problem und nicht der Download. (solange es z.B. ~50mbit DL sind, ist alles IO)
Die meiste Bandbreite geht bei mir dafür drauf. Danach kommen Multimediadienste wie YT und Co, oder Musik. Ich weiß, dass es sehr verlockend ist mit dem Download und der Bedarf wird bei den Casuals auch weiter steigen. Allerdings wächst bei DOCSIS eben die Gesamtbandbreite aktuell so nicht mit. Es wird also, wenn die Provider am aktuellen Schema festhalten, zu weiteren Problemen kommen.
Ein weiterer immenser Vorteil von Coaxkabel ist eben auch, dass die verfügbare Bandbreite im Gegensatz zur DA, nur vernachlässigbar nachlässt und man so im bestehenden Netz einen großteil der Kunden mit hoher Bandbreite erreicht, ohne alle 500m einen z.B. DSLAM zu setzen.
Ich verdeutliche die Aussage mal, weil sie aus deinem Text nicht richtig rauskommt. COAX hat den Vorteil der sehr hohen Reichweite (Impedanz und EMV-Verhalten). Daher ist es nahezu egal ob der Kunde 100m oder 2km vom CMTS weg wohnt. Die Bandbreite wird, wie auch bei "DSL", stetig wachsen. Allerdings ist die Kupfer im HF-Bereich extrem schwierig zu händeln, so dass man mit den Längen runter muss. (hatte ich ja oben schon angesprochen)
Natürlich werden voraussichtlich niemals 10Gbit/s bei dem Endkunden ankommen (wer das wirklich annimmt hat andere Probleme), aber wenn es dann letztendlich 1000/100Mbit/s werden, ist das für einen längeren Zeitraum definitiv ausreichend.
Wie gesagt, das Problem ist, dass die Netze die Gesamtbandbreite aktuell garnicht zur Verfügung stellen können. Du hast also weiterhin ein 5gbit Netz und kannst effektiv 5 User mit gbit ganzheitlich versorgen. Wichtig werden also die Gleichzeitigkeitsfaktoren. Und darauf bauen die BWLer. Das Problem ist nur, dass der Kunde idR immer zur gleichen Zeit zu Hause ist und auch zur gleichen Zeit das Netz nutzen will. Ich habe keine Lust in Dauernachtschicht zu gehen, nur weil mein Provider nicht in der Lage ist, ein korrektes Netz zu bauen. Aber das scheint wohl jeder anders zu sehen.
Dennoch würde ich eine Wohnung/Haus bzw. Standort an dem z.B. Coax verfügbar ist gegenüber einem wo "nur" VDSL+ geht, vorziehen.
Siehst, und bei mir ist das anders. Ich brauche Upload und zwar jetzt und nicht in 5 Jahren, wenn COAX dann 100mbit könnte. (ob es das je können wird...)
Einziger Vorteil wäre, dass ich wohl der Einzige wäre der den so massiv braucht, er wäre quasi dediziert. Und alle anderen bei mir um die Ecke können sich um ihren Download prübeln und bei mir ist alles IO.
@Lord
Den Mythos mit den furchtbaren Einbrüchen bei Kabel höre ich im Internet an jeder Ecke, komischerweise von niemandem in meiner Gegend (Hamburg/Vodafone) der tatsächlich Kabel hat.
Da kenne ich andere Berichte aus Hamburg. Es gibt Gegenden, da ist in der Primetime quasi Internetshutdown.
Nur weil du die Augen zumachst, heißt das nicht, dass um dich herum nichts existiert. Es gibt die Probleme, auch bei dir in Hamburg, wie in jedem Ballungsgebiet.
Aber gut, wer mit dem Klingeldraht-aus-der-Nachkriegszeit-Lotto leben kann und die Telekom Preise bezahlen möchte
Das hat nichts mit Lotto zu tun. Es gibt Gegenden , da gibt es eben nur ADSL. Es gibt Gegenden, da ist der DSLAM sehr weit weg, dass eben nur 30mbit von 50 ankommen. Das weiß man alles und es ist ein statisches Verhalten. (auch bei DSL gibt es stellenweise negative Mehrnutzungsverhalten)
Bei Cable kannst du heute fullspeed haben und in 1 Jahre hast du am Abend eben nur noch 5mbit, weil alle zu COAX gewechselt sind. Und da "alle" wie du denken (mehr Bandbreite, weniger bezahlen) werden auch "alle" wechseln und dann ist es wieder geteiltes Leid ist halbes Leid.
Mich interessiert eine Leitung mit einem guten Upload und die muss robust sein. Letzteres ist entscheidend. Ob von 400mbit "nur" 100 ankommen, ist mir Wurst.
Bei FTTH bin ich dabei.
@Brainorg
COAX ist ja nicht grundsätzlich überbucht. Das hängt viel von (teilweise alten) Netzstrukturen ab. Wenn man das Netz im Vorfeld schon clever gebaut hat (in den 80er und 90er z.B. also lange vor DOCSIS), dann kann ein solches Netz sowas besser als eben ein "schlechtes".
Bei uns in der Region hängt seit neuesten an vielen DSLAM´s die Aufkleber der
Bei uns auch, Werbung flattert wohl jetzt Quartalsweise in den Briefkasten. (wie auch schon KDG und Vodafone schon immer)
"Werden Sie Kunde, bla bla bla" Ich werds mal ausprobieren, was die Telekomiker zusammengestrickt haben.
@Wolfram
Ich denke auch, dass wir FTTH noch als langen Traum haben werden. FTTC oder FTTB sind Sachen die man "leicht" umsetzen kann. Es wird sich kaum ein Hauseigentümer finden, der LWL bis in die Wohnung verlegt. (ist stellenweise auch nicht unproblematisch beim DAU) Aber ab FTTC/FTTB sind dann eben Technologien wie DOCSIS, g.fast oder auch VPlus und weiß was ich noch irgendwann ein sehr guter Weg inhouse was zu erreichen. Das kann sogar soweit gehen, dass jeder User bei DOCSIS 3.1 einen 10gbit Link hat. (wenn sie es denn mal schaffen in 2030 das Fernsehsignal komplett abzuschalten und auf IP (Broad-,Multi oder Unicast) zu gehen, dann sind wir im Breitbandland angekommen)
Bis dahin...