Verständnisfrage: Ryzen 5 5600U vs. 5 5600H - gleiche "Single Thread Rating" Werte trotz unterschiedlicher "ClockRate"?

Ply57

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Hallo,

Die Frage steht eigentlich in der Titelzeile. Was ich nicht ganz verstehe ist wie die "SingleThreadRating" bestimmt wird?

Mir ist es bewusst, dass die o.g. CPUs unterschiedliche TDPs haben. Die "U" CPU hat 2.3 GHz Clock, "H" - 3.3 GHz und beide 4.2 GHz TurboClock. Mit TurboClock kann, grob gesagt, nur ein Core laufen.
Im SingleThread (ein Kern) Modus müsste also die "H" CPU schneller sein, als die "U" und dabei weniger Wärme produzieren.
In SingleThread Modus hätte ich erwartet, dass die "H" CPU etwas bessere "Perfomance" (Rating) erreicht, als die "U".
Wieso haben dann beide fast identische STR Werte, wenn man der Tabelle auf cpubenchmark.net glauben würde?
Mache ich einen Denkfehler?

Danke im Voraus!
 
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Bei Singlecore-Last wird die Leistungsaufnahme nicht ausgereizt, so dass einfach beide CPUs den Turbotakt, wenn auch die Kühlung mitspielt, problemlos erreichen. Da der Turbotakt der gleiche ist, wird auch das gleiche Ergebnis erzielt. Bei Last auf allen Kernen (Threads) dürfte sich dann der Takt und das Ergebnis deutlich unterscheiden.
 
Bei Singlecore-Last wird die Leistungsaufnahme nicht ausgereizt, so dass einfach beide CPUs den Turbotakt, wenn auch die Kühlung mitspielt, problemlos erreichen. Da der Turbotakt der gleiche ist, wird auch das gleiche Ergebnis erzielt. Bei Last auf allen Kernen (Threads) dürfte sich dann der Takt und das Ergebnis deutlich unterscheiden.
Danke!
Das heisst, dass in Singlecore-Mode der aktive (einzige) Kern mit "Turbotakt" läuft, nicht mit "Grundtakt" - korrekt? Das würde die STR Werte erklären.
In Multicore-Mode, wenn alle 6 Kerne unter Vollast laufen (1 davon mit Turbotakt und die restlichen 5 mit Grundtakt, oder alle 6 irgendwo dazwischen, solange die TDP Werte nicht überschritten werden - nehme ich an?) man einen Unterschied erwarten kann.
Auf der genannten Seite gibt es leider kein Multi-Multi Thread Rating, sondern nur "CPU Mark" Score. Hier gehen die Werte nicht drastisch auseinander: 17200 ("H") vs. 15600 ("U").
 
Das heisst, dass in Singlecore-Mode der aktive (einzige) Kern mit "Turbotakt" läuft, nicht mit "Grundtakt" - korrekt? Das würde die STR Werte erklären.
Korrekt.
In Multicore-Mode, wenn alle 6 Kerne unter Vollast laufen (1 davon mit Turbotakt und die restlichen 5 mit Grundtakt, oder alle 6 irgendwo dazwischen, solange die TDP Werte nicht überschritten werden - nehme ich an?) man einen Unterschied erwarten kann.
Je nachdem wie viele Kerne ausgelastet werden und eben auch abhängig von der Leistungsaufnahme und Temperatur greift der Turbotakt. Der Grundtakt ist quasi der garantierte Takt (kann aber unter Umständen auch nicht gehalten werden). Im Multicore kann es sein, dass alle sechs Kerne zum Beispiel bei 4,0 GHz takten, weil das der maximale Takt bei Last auf allen sechs Kernen ist. Leider wird immer nur der maximale Turbo für einen Kern angegeben und nicht, welche Taktstufen es dazwischen noch gibt. Oder zumindest finde ich das gerade nicht (gibt Intel übrigens auch nicht an).

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Ich mag die U Ryzen mehr, fast gleiche Leistung wie H und weniger Wärme und Verbrauch.
Mein U kann sich bis zu 50 Watt Stock genehmigen, all core Turbo 4,2 Ghz Ryzen 4800U.
 
Das heisst, dass in Singlecore-Mode der aktive (einzige) Kern mit "Turbotakt" läuft, nicht mit "Grundtakt" - korrekt?
Richtig, wann sollte er auch sonst anliegen? Wenn er nicht bei Last auf nur einem Kern genutzt würde, wäre er ja sinnfrei.

In Multicore-Mode, wenn alle 6 Kerne unter Vollast laufen (1 davon mit Turbotakt und die restlichen 5 mit Grundtakt, oder alle 6 irgendwo dazwischen, solange die TDP Werte nicht überschritten werden - nehme ich an?
Wenn alle die gleiche Last haben, dann dürfte alle mit fast dem gleichen Takt irgendwo dazwischen laufen, während die Taktunterschiede zwischen den einzelnen Kernen größer ausfallen können, wenn sie unterschiedlich ausgelastet sind.

welche Taktstufen es dazwischen noch gibt. Oder zumindest finde ich das gerade nicht (gibt Intel übrigens auch nicht an).
Wie sollte das auch gehen? Die Mainboard- bzw. Notebookhersteller haben hier ja zu viel freie Hand und nutzen dies auch aus, wie man am Beispiel des Rechners von Ceiber3 sieht, wo der 4800U sich dauerhaft 50W gönnen darf. Von Intel gab es zumindest früher für die großen Xeons solche Turbo Tables wie hier für die Xeon-W 2100er, getrennt nach Last auf x Kernen für AVX-512, AVX2 und ohne AVX 2 oder AVX-512, da haben die Boardhersteller offenbar nicht so viele Freiheiten wie bei anderen CPUs. Am Ende ist es eben immer noch so, dass die CPU den Takt nicht selbst wählt, sondern ihr vom BIOS ein Zieltakt (bzw. eine Menge davon je nachdem wie viele Kerne Last habe) und ein Power Limit (bzw. zwei, ein Kurz- und ein langfristiges) vorgegeben werden und sie versucht den Zieltakt zu erreichen, aber den Takt eben senkt, wenn sonst das aktuell gültige Power Limit überschritten würde oder die Temperatur zu hoch werden würde. Das ist eben ein komplizierter Regelkreis und daher ist es schwer bis unmöglich für die CPU Hersteller hier konkrete Werte anzugeben, zumal wenn man bedenkt, dass die Leistungsaufnahme bei einem bestimmten Takt ja auch noch von der Temperatur der CPU abhängt.

Ich mag die U Ryzen mehr, fast gleiche Leistung wie H und weniger Wärme und Verbrauch.
Mein U kann sich bis zu 50 Watt Stock genehmigen, all core Turbo 4,2 Ghz Ryzen 4800U.
Wenn er sich 50W dauerhaft genehmigt, dann ist es kein Wunder wenn er fast die gleiche Leistung wie ein H hat, aber dann hat er auch nicht weniger Verbrauch. Die U sind nicht per se sparsamer, die werden nur vom Hersteller für einen anderen Betriebspunkt, also einen anderen Grundtakt und damit auch weniger Spannung und weniger Leistungsaufnahme spezifiziert als die H Modelle. Betreibt man sie aber mit dem gleichen Takt wird man auch die gleiche Spannung (im Rahmen der Serienstreuung, von Hand kann man dies ja mal mehr und mal weniger weit optimieren) und damit auch die gleiche Leistungsaufnahme haben. Stock zu schreiben ist hier übrigens auch falsch, denn AMD gibt dafür an:
Wenn der Hersteller des Notebooks (oder wo auch immer der verbaut ist) dem 4800U also dauerhaft 50W genehmigt, dann betreibt er den übertaktet und damit außerhalb der Spezifikationen des Herstellers und damit ganz sicher nicht @Stock und eben im Bereich den AMD für den 4800H angibt:
Daher sollte man solche pauschalen Aussagen wie "fast gleiche Leistung wie H" auch unterlassen, denn wenn man einen Rechner mit dem 4800U hat wo der Hersteller 10W TDP konfiguriert hat und den dann mit einem 4800H vergleicht der auf 54W konfiguriert ist, sieht die Sache bei längerer Last auf allen Kernen ganz anderes aus und der H wischt mit dem U den Fußboden auf, was kein Kunststück ist, wenn er sich dabei mehr als fünfmal so viel Leistungsaufnahme gönnen kann. Trifft ein 4800U der sich wie Deiner dauerhaft 50W genehmigen kann, aber auf einen 4800H der in dem Gerät nur auf 35W konfiguriert ist, dann gewinnt der U im Performancevergleich bei lange laufenden Benchmarks/Anwendungen die alle oder wenigsten viele Kerne auslasten sogar, hat dann aber eben auch mehr Leistungsaufnahme.

Daher muss man gerade bei den Mobilen CPUs eben extrem auf die jeweiligen Geräte schauen, eben weil die Hersteller da viel Freiheiten haben und es reicht eben nicht nur auf die CPU zu achten, man muss schon Reviews der jeweiligen Geräte lesen. Wobei es eben eigentlich so gedacht ist, dass die U eben für geringere dauerhafte Leistungsaufnahmen als die H gedacht sind und damit eben für kleinere, vor allem flachere und leichtere Notebooks, weil man für 25W keinen so großen und schweren CPU Kühler braucht (sofern man nicht einen extrem hochdrehenden und damit meist lauten Lüfter verbauen will) wie bei einem Notebook mit einer H CPU und damit sind letztere nicht ganz so mobil, bieten dafür aber eben normalerweise auch mehr Leistung bei Dauerlast auf allen Kernen. Wird einem 4800U nun aber erlaubt mit 50W dauerhaft zu arbeiten, wird das natürlich auf den Kopf gestellt und es ist zumindest fraglich wie sinnvoll dies auf Dauer ist, dann könnte AMD auch gleich nur ein Modell anbieten, denn das Silicium in beiden Modellen ist ja sowieso identisch.
 
Der nimmt sich diese aber nicht dauerthaft, hab ja "bis zu" geschrieben. Der geht dann auf 35 runter und später auf die 25 Watt. Aber nur im Netzteilbetrieb. Im Akku Betrieb max 25 Watt und geht bis 15 Watt runter.
Die Leistung ist meiner Meinung nach trotzdem sehr sehr gut. Mit dem AATU Tool kannst du den eh so einstellen wie du es haben magst. Kannst auch 100 Watt reisnchreiben, machen warscheinlich nur nicht die Spannungswandler mit. Das Tool ist aber cool um bissel die APU zu übertakten auf über 2000 Mhz.
 
Ich mag die U Ryzen mehr, fast gleiche Leistung wie H und weniger Wärme und Verbrauch.
Er hat eben nicht "fast" die gleiche Leistung bei "weniger" Wärme und Verbrauch.

Bei gleichem Verbrauch und Wärme hat er sogar ziemlich exakt die gleiche Leistung.

Es kommt halt drauf an, was du machst. Wenn die CPU meist nix zu tun hat und schon gar nicht auf allen Kernen, ist wohl die U-CPU besser. Wenn du auf Akkulaufzeit wert legst, dürfte die U-CPU besser sein, weil die eben (wenn eh kaum Leistung benötigt wird) weiter runtertaktet und weniger Strom braucht. Wenn du auch Multicore höhere Performance haben willst, dürfte aus genau dem gegenteiligen Grund wohl die H-CPU besser sein, weil sie eben nicht so weit runtertaktet.
 
Der geht dann auf 35 runter und später auf die 25 Watt.
35W sind aber immer noch mehr als die 25W die AMD vorsieht und eben der unterste Wert den das H Modell des 4800 nach AMD auch haben kann. Wenn der dann auf 25W runtergehen muss, dann wird er aber eben bei Last auf vielen oder allen Kernen auch langsamer als ein 4800H sein.

Am Ende ist es nicht unähnlich wie bei dieser Kurve die jemand für den 3700X aufgenommen hat:

Zen2_Watt_Performance.png


Natürlich braucht der 3700X mit seiner Chiplet Architektur schon im Idle mehr, der I/O Die und die IF Verbindung brauchen auch im Idle einiges an Leistung, man sieht das bei den Desktop- und EYPC Server CPUs an der Idle Leistungsaufnahme die umso höher ist, je mehr Chiplets die CPU hat. Deshalb sind die APUs ja auch monolithisch und keine Chiplet Designs, denn bei nur 1,1GHz schon 35W zu brauchen, wäre für Notebook fatal.

Aber würde man die Kurve aufnehmen, Ceiber3 könnte dies ja mal machen, da er ja die Leistungsaufnahme seiner CPU offenbar in einem weiten Bereich einstellen kann, dann dürfte sie ähnlich aussehen und an einem bestimmten Punkt anfangen deutlich zu steigen und vermutlich dürfte dies auch irgendwo im Bereich um 3GHz sein und da hat man dann halt die beste Effizienz. Bei dem 3700X waren es 45W @2,8GHz und nur 3W mehr waren mit 3,3GHz ganz 500MHz mehr Takt möglich und für nochmal 500MHz mehr Takt waren mit 65W noch 17W mehr nötig. Jetzt sollte auch klar sein, wieso die Taktraren der meisten EYPC CPUs so sind wie sie sind.
 
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