Verständnisfrage zu Überspannungsschutz im Rack

michathe

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Hi Leute ich hoffe mal ihr könnt mir bei folgender Frage helfen.

Aktueller Zustand:

12 HE Wand Schrank beinhaltet USV, DVR, Kamera Netzteil, Fritz box, Switch

Dieser ist nur mittels Glasfaser am Server Schrank angeschlossen.

Serverschrank wieder mit eigener USV, Server..., Switch

Beide Schränke hängen an der gleichen Unterverteilung werden aber von verschieden Phasen versorgt, Erdung erfolgt bei beiden durch 10mm² an der Erdungsklemme der Unterverteilung, Zuleitung 16mm².

Nun Lag die Überlegung nah den Inhalt des Wandschrankes auch im Großen Schrank unterzubringen.

Folgendes bereitet mir Kopfschmerzen:

An dem DVR (HD-SDI Standard) sind momentan 10 Kameras angeschlossen per Koax + 2 Adrige Stromleitung diese sind auf dem gesamten Gelände verteil innen sowie im Außenbereich 2 davon sind an einem Alumast, etwa 6 Meter hoch, montiert dieser ist freistehend. (Tief im Erdreich mittels Betonfundament verankert)

Die DLS Verbindung der Fritz Box. VDSL also ohne Splitter direkt in die TA.

Wie wahrscheinlich ist es das mir die Geräte durch Überspannung gegrillt werden?
Also Beispielsweise bei Blitzschlag oder Überspannung im Telefonnetzt.

Ist die Trennung der beiden Bereiche, getrennte USV und Glasfaser, sinnvoll oder nicht?
Momentan sind die Server halt "leitend" nur übers Stromnetzt mit den Wandschrank verbunden und nicht übers Lan.

Macht es einen Unterschied ab die Geräte aus dem Wandschrank in gleicher Konfiguration, also immer noch mit eigener USV und eigenem Switch, mit im Server Schrank Montiert werden?

Wie würde sich der Verzicht auf die Galvanische Trennung des Netzwerkes auswirken?

Ich weiß viele Fragen :confused:
 
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Also ich bin da voll überfragt und würde wohl einen Profi (gegen Einwurf kleiner grüner Scheine) zu Rate ziehen...
 
Also ich bin da voll überfragt und würde wohl einen Profi (gegen Einwurf kleiner grüner Scheine) zu Rate ziehen...

Ich hatte mir auch nur ein paar Meinungen zu Thema erhofft aber die Situation ist wohl zu spezifisch.

Ich werde das Problem wohl so lösen das ich die Komponenten des kleinen Racks einfach mit ins große packe aber wieder komplett abgetrennt anschließe, also eigenen Stromkreis sowie USV und Switch.
 
Hallo,

ganz so einfach ist die Sache nicht. In diesem Thread des KNX-User-Forums ist einiges dazu zu lesen. Wenn Dich das Thema wirklich brennend interessiert solltest Du im Dehn Blitzplaner hinein lesen. Ich habe mit Absicht nicht das PDF verlingt, sind knappe 16 MB und rund 490 Seiten.
 
Zum Thema Telefon/DSL: mir hat der Elektriker damals aus der Telefonleitung (klassisch Kupfer für damals ISDN/DSL, jetzt VDSL/IP only) extra irgendwas "herausgeführt" und direkt hinter der Wand wo's reinkommt mit so einem grün-gelben Kabel auf den dicken Erdungsanker im Keller gelegt - schätze genau um das Equipment dahinter gegen Blitzschlag zu schützen.
 
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Hallo,

ganz so einfach ist die Sache nicht. In diesem Thread des KNX-User-Forums ist einiges dazu zu lesen. Wenn Dich das Thema wirklich brennend interessiert solltest Du im Dehn Blitzplaner hinein lesen. Ich habe mit Absicht nicht das PDF verlingt, sind knappe 16 MB und rund 490 Seiten.


Ich habe mich jetzt mal eingelesen. Wenn ich alle Leitungen mit den richtigen Modulen sichern möchte komme ich locker auf 2k€ dazu kämme noch die Korrekte Absicherung der Elektroinstallation da will ich erst gar nicht drüber nachdenken das würde sicherlich auch auf höhere kosten hinauslaufen. :shake:

Ich werde das Ganze jetzt folgendermaßen umsetzen:

Videoüberwachung sowie Fritzbox und 24 Port Switch werden nur per LWL an den haupt Switch angeschlossen somit bleibt mir die Trennung der Netzte.

Also lasse ich quasi alles bestehen wie es die letzten Jahre ohne Probleme gelaufen ist und packe nur alles in ein Rack. Bzw. eventuell kommt noch alles an eine USV somit hätte ich redundants bei den USVs.(Automatic Transfer Switch)

Damit erhoffe ich mir das es im Fall der Fälle, "nur die FB den DVR und den Switch zerlegt" die zu ersetzten ist immer noch billiger als ein Komplettes Blitzschutz Konzept zu realisieren. Vor allem wenn ich bedenke das ich hier in den Letzten 15 Jahren nur einen einzigen Überspannungsschaden hatte, welcher mir nur einen kleine 8Port Switch zerlegt hat. Das wohl nur da ich damals ne Wlan Bridge in betrieb hatte. (Access Point hing an nem Fahnenmast :fresse2:)
 
Vielleicht kann ich dir ein wenig helfen.

Wir reden hier von Überspannungsschutz und nicht von einem Blitzschutz. Blitzschutz wäre z.B. ein Blitzableiter auf den Hausdach.

Überspannung vom Stromnetz kannst du mit relativ geringer Investition realisieren. Eine brauchbare USV sollte dafür schon von Haus aus einen Überspannungsschutz beinhalten, oder du kaufst dir Zwischenadapter oder Steckleisten mit Überspannungsschutz. Voraussetzung für eine fehlerfreie Funktion ist aber eine intakte Erdung am Haus und ein intaktes PE-System. Das kann dir ein Elektriker schnell und zuverlässig mit einem Installationsprüfgerät messen. (Nach deiner Beschreibung besteht aber eine gute Chance, dass das alles Vorhanden ist; ob es auch funktioniert, kann man messen.)
Überspannung die vom Telefonanschluss herrührt ist etwas schwieriger zu kompensieren. Respektive da ist die Erfolgsquote nicht so hoch wie beim Stromnetz. (Aber das scheinst du auch schon zu haben, das ist die ominöse Telefondose bei der das gelb/grüne Kabel herauskommt.)

So kannst du Schäden, die vom Netz kommen, vermeiden.

Die grössere Gefahr bei dir lauert aber in deinem eigenen Hausnetz. Ich denke da an den hohen Mast, mit dem du bei Gewitter vermehrt Überspannungen aus der Atmosphäre einfängst.
Da werden dann die Netzwerkkabel und Coaxkabel aus Kupfer zur Gefahr. Die Überspannung würde sich über alle daran angeschlossenen Gräte entladen wollen und wahrscheinlich einiges zerstören.
Wenn du dies alles galvanisch getrennt vernetzen kannst, wäre das die Lösung, ansonsten wird es sehr schwierig und unverhältnismässig teuer, wie du schon gemerkt hast.

Ja genau daher halt die Überlegung das Netzwerk mittel Glasfaser zwischen Fritzbox, DVR zum Rest des Netzwerkes getrennt zu halten. So sind alle Leitungen die das Gebäude verlassen nichtleitend mit dem restlichen Equipment verbunden.(Netzwerk seitig) Hinsichtlich Überspannung vom Stromnetzt habe ich APC USVs in betrieb.

Die einzige Frage die mich weiterhin beschäftigt ist ob es einen Unterschied macht wo die Geräte am Stromnetzt angeschlossen sind, Bzw. ob es einen Unterschied macht beiden „Netzen“ eine Separate USV zu spendieren?

Sollte dies nicht der Fall sein würde ich alles auf die USVs verteilen und nur das Netzwerk mittel LWL Trennen.
 
Wie wahrscheinlich ist es das mir die Geräte durch Überspannung gegrillt werden?
Ein Blick in meine Glaskugel sagt eine Antwort irgendwo im Bereich von JA bis NEIN vorraus...

Spass beiseite, eine vernünftige Antwort auf alle deine Fragen würde ewig dauern und wäre immer noch nicht präzise oder gut.
Hier wurde bereits auf den Dehn Blitzplaner verwiesen, dieser wäre eine gute erste Anlaufstelle um sich zu informieren (allerdings nicht unbedingt einfacher Stoff).

Anschließend muss du dir überlegen ob die möglichen Investitionen sich im Verhältnis zu einer komplett gekillten Anlage rechnen.
Wenn die Antwort ja ist, guten Elektriker oder Blitzschützer ran holen. Beraten lassen und dann letztendlich die Planung und Ausführung machen lassen.
 
Wenn die beiden Netze nicht weit auseinander stehen, ist eine USV resp. ein Überspannungsschutz ausreichend. Falls sie aber z.B. in verschiedenen Gebäudeteilen stehen, würde ich beim Entfernteren noch eine zusätzliche USV vorschlagen. -->von der USV keine langen Leitungen zu den Verbrauchern legen, sonst erzeugst du eine neue Schwachstelle
Ansonsten liegst du mit deiner Folgerung richtig. Ist somit günstiger und zudem noch sicherer.


nur zur Klarstellung: Ich weiß nicht, ob ich deine Frage richtig verstanden habe. Es sollte aber schon klar sein, dass die zu schützenden Verbraucher an der USV angeschlossen werden und nicht einfach irgendwo im Stromnetz.

Die Frage ist eher, ob die Server sichere sind wenn ich diese mittels eigener USV von den "gefährdeten" Geräten trenne.

Das Ganze wird im gleichen Rack verbaut.
 
Verstehe deine Frage nicht richtig.
Die Betriebsspannung (230V) der Geräte ist galvanisch getrennt mit den Datenleitungen.
Wenn du einen Schutz auf der Ebene der Datenleitungen zwischen Router und Server haben möchtest, welche mit elektrisch leitenden Kabeln verbunden sind, brauchst du ein dementsprechendes Schutzelement für LAN.

sowas z.B. https://www.phoenixcontact.com/online/portal/de?uri=pxc-oc-itemdetail:pid=2881007

Danke für die Rückmeldung!

Also ist es nicht möglich das eine Überspannung die an den Datenleitungen anliegt über das Stromnetz auch die anderen Geräte erreicht? (Richtige Erdung vorausgesetzt)

Das Netzwerk wird Galvanisch getrennt aufgebaut. (Zwei Switche nur über LWL verbunden)

Dann hat sich meine Frage erledigt.
 
Möglich ist es trotzdem noch. Es ist immer eine Frage der Spannung. Einen 100%igen Schutz gibt es nicht.
Ob es vielleicht trotzdem sinnvoll wäre, bei deinem System da und dort einen zusätzlichen Schutz einzubauen, kann ich nicht sagen, da ich die Begebenheiten nicht wirklich kenne.
Zu überlegen wäre z.B. sowas am DVR zu den Kameras und wie schon gesagt z.B. sowas bei besonders langen und über grosse Distanzen geführte LAN-Kabel am Switch.
Das musst du Nutzen und Investition selber abwägen. Solche Coax-Schutzstecker würde ich auf jeden Fall in Erwägung ziehen, die gibt es schon für wenig Geld. (schau mal hier)

Falls du mit den Thema aber total überfordert sein solltest, geht kein Weg an einem Profi vorbei, welcher sich die Sache unbedingt bei dir zu Hause anschaut.

Ich hoffe, dass ich hiermit etwas helfen konnte und dich nicht vollends verunsichert habe.

Das es keinen 100% tigen Schutz gibt ist mir klar.

Darum ging es mir eigendlich auch garnicht, die Frage ist halt einfach nur ob es einen unterschied mach wo die mit der außenwelt verbundenen geräte installiert sind. (gleiches/ seperates Rack)

Die Schutzstecker sehen interessant aus allerdings wird es da wohl Probleme mit der Anlage geben ich auf HD-SDI gesetzt habe, dass muss ich mal testen.

Es wird wohl einfach bei der Trennung der beiden Bereiche bleiben. Das Ganze wird dann halt nur in einem Schrank untergebracht sein.

Und nein überfordert bin ich mit dem Thema nicht unbedingt, ich hatte nur Interesse an weiteren Sichtweisen bezüglich der Situation.

Und hilfreich waren deine Antworten auf jeden Fall.

Edit:

Ich hab eben mal nach passenden Lösungen für HD-SDI Signalen gesucht, die liegen dann direkt wieder bei 50€ pro einheit :fresse2:
https://www.reichelt.de/Zubehoer/HDVB-240BNC/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=3490&ARTICLE=155899
 
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Ich habe mich jetzt mal eingelesen. Wenn ich alle Leitungen mit den richtigen Modulen sichern möchte komme ich locker auf 2k€ dazu kämme noch die Korrekte Absicherung der Elektroinstallation da will ich erst gar nicht drüber nachdenken das würde sicherlich auch auf höhere kosten hinauslaufen. :shake:[...]

Wer hat gesagt, dass es billig wird ;)

Bei meinem, in den 1950igern, gebauten Haus kostete die Nachrüstung mit vernünftiger "Erde" und Blitzschutz 5k€. Hinzu kamen der Bereich des Inneren Überspannungsschutzes ... . Mit einer vernünftigen USV hast Du schon einmal die "normalen" Spannungsspitzen und -tiefen abgefangen. Das Wost-Szenario ist halt einfach ein Blitzeinschlag. Und die Sicherung davor ist halt nicht ganz so einfach. Mit dem Dehn-Blitzschutzplaner hast Du aber schon einmal eine Lektüre, für die Möglichkeiten, die Du hast. Die Ausführung ist halt nicht einfach und hier solltest Du Dir professionelle Beratung einer Blitzschutzfachkraft holen.

[edith: Link gefixt]
 
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