Eine Heatpipe an sich ist kein Qualitätsmerkmal, sondern Teil eines Kühlerdesigns als Ganzem. Der Vorteil einer Heatpipe ist folgender: Sie kann bei eineme relativ geringen Querschnitt viel Wärme relativ sehr weit von der CPU wegleiten. Dies eröffnet neue Gestaltungsmöglichkeiten für den Kühler.
Gegenbeispiel: Wenn man statt einer Heatpipe einfach nur einen Kupfer- oder Aluminiumblock verwenden würde, müßte der schon relativ massiv sein, um die Wärme ähnlich effektiv wegzuleiten. Nur: Ein massiver Kupferblock gibt aufgrund seiner geringen Oberfläche wenig Wärme nach außen ab. So hat man immer den Zielkonflikt, auf der einen Seite die Wärme möglichst weit auf vom Prozessor wegzubekommen, um den Kühler möglichst groß bauen zu können, auf der anderen Seite aber (auch schon in Prozessornähe) nicht Platz, den man eigentlich für Kühlrippen bräuchte, opfern zu müssen.
Folge sind Kühlerdesigns wie der Zalman 7700: flach und breit, die Dimension der Höhe wird für Kühlrippen praktisch nicht genutzt. Erst mit Heatpipe machen Towerkühler auch Sinn: Die Heatpipes ermöglichen es, die Wärme vom Prozessor weg gleichmäßig auf eine größere Kühlerfläche verteilen zu können. Ohne Heatpipes wäre ein Towerkühler unten zu heiß, und oben wäre der Temperaturunterschied zur Luft zu gering, als daß merklich Wärme abgegeben würde.
Deswegen folgende Faustregeln:
1.) Heatpipes selbst kühlen nicht, sie verteilen Wärme nur!
2.) Heatpipekühler müssen nicht besser kühlen, ermöglichen aber u.U. größere Kühlflächen bzw. effektivere Kühlerformen.
3.) Heatpipekühler müssen nicht zwangsläufig leise sein, da vor allem der verwendete Lüfter die Lautstärke bestimmt. Aber wiederum gilt: Heatpipes ermöglichen u.U. Bauformen, bei denen größere und damit langsamer laufende Lüfter verwendet werden können.
Beispiel: Ein kompakter Kühler bei denen die Heatpipes vorzugsweise am Kühleräußeren verlaufen -> Bringt nicht sonderlich viel.
Beispiel: Ein großvolumiger Kühler, bei dem die Heatpipes gleichmäßig zwischen den Kühlfinnen verteilt sind -> hier werden die Pipes richtig eingesetzt.