Dann fangen wir mal von ganz vorne an
Ryzen profitiert sehr von schnellem RAM. Jede Taktstufe bis 3200 MT/s zeigt recht deutliche Leistungsgewinne. Danach werden die Zugewinne geringer.
Die 3200 MT/s sind deshalb der Sweetspot, den jeder erreichen will.
Wie Du schon erfahren hast, ist Ryzen aber auch recht wählerisch was den RAM anbelangt. Es gibt verschiedene Hersteller von Speicherchips. Der Markt wird aktuell von drei Marken dominiert: Samsung, Hynix und Micron
Ryzen mag ganz klar die Chips von Samsung am liebsten. Die kann man mit den höchsten Taktraten und den schärfsten Timings betreiben. Hoher Takt und scharfe Timings (niedrige Latenzen) sind Garanten für hohe Leistung.
Samsung verkauft im wesentlichen drei verschiedene Chips an die Modulhersteller (wie z.B. G.Skill oder Corsair). Die landläufigen Bezeichnungen für diese Speicherchips sind D-die, E-die und B-die. Letztere sind Samsungs aktuelleste Chips im Massenmarkt und diejenigen, die sich am besten und vor allem am problemlosesten unter Ryzen auf Takt bringen lassen. Module mit B-die Speicherchips sind allerdings auch die teuersten.
Welche Speicherchips auf den verschiedenen DDR4 Modulen verbaut sind, legen die Hersteller in den seltensten Fällen offen, auch wenn es da gewisse Hinweise auf den Modulen gibt. Stattdessen haben die Kits ein Rating (wie z.B. DDR4-3000 CL15-17-17-35), anhand dessen der Endkunde die Leistungsfähigkeit des RAMs einschätzen kann. Dummerweise sind diese Ratings auf Intel Platformen ermittelt worden und lassen sich nicht 1:1 auf Ryzen übetragen.
Ein mit DDR4-3200 CL16 spezifiziertes Kit mit Speicherchips von Hynix ist beispielsweise mit dem von Dir gewählten Mainboard kaum über DDR4-2933 bei mittelmäßigen Timings zu bekommen.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Modulhersteller nicht immer die gleichen Chips auf ihren Produkten verbauen, sondern fröhlich wechseln - je nachdem welche Chips sie gerade auf Lager haben. Auf den sehr weit verbreiteten Corsair Vengeance LPX DDR4-3000 CL15 können z.B. Micron Chips sein, Hynix AFR oder MFR, Samsung D-die, E-die oder manchmal sogar B-die. Gerade bei den Mittelklasse Kits (DDR4-3000/3200 CL15/16) bekommt man so gut wie keine Garantie, was die verbauten Speicherchips anbelangt.
Während es für Intel Systeme noch relativ egal ist, welche Chips auf den Modulen verlötet sind, macht das bei Ryzen einen großen Unterschied.
Wie schon erwähnt funktionieren Samsung B-die am besten mit Ryzen. Diese lassen sich auch am leichtesten den Kits zuordnen, da sie die höchsten Ratings erlauben. Als Faustregel gilt: Kits, die mit DDR4-3200 CL14 oder besser bewertet sind, kommen mit Samsung B-die.
Weil jeder B-die haben will, hat emissary42 unter Zuhilfenahme verschiedener Quellen und dem Input hunderter User die oben verlinkte
Liste zusammengetragen, die fast alle Speicherriegel mit B-die abdeckt.
Der Erfolg beim (Über-)Takten von RAM hängt allerdings nicht alleine von den Speicherchips ab. Auch die Mainboards haben verschiedene Fähigkeiten/Möglichkeiten. Bei dem von Dir gewählten ASUS B350 Plus ist mit B-die bei ~3200 MT/s CL14 Schluss, mit Hynix Chips bei 2800/2933 CL16 (manchmal sogar 3066 MT/s). Zum Vergleich: ich kann auf meinem ASUS Crosshair VI Hero 2x8GB B-die mit 3466-14-13-13-13-1T und sehr scharfen Subtimings betreiben. Lege ich hohe Spannung an den RAM an, sind sogar 3600 MT/s möglich.