Zum Thema Statistik nur soviel:
Im Durchschnitt war der Bach nur 20 cm tief, und trotzdem ertrank die Kuh.
Anyway... es kommt eigentlich gar nicht mal so sehr darauf an, wieviel Geld man hat - Hauptsache man hat am Ende des Monats noch welches übrig. Und das wiederum hängt neben den monatlichen Fixkosten (in München, Frankfurt/M. oder anderen Ballungsräumen dürfte im Schnitt mehr für Miete draufgehen als in der hintersten Ecke von MeckPomm - OK, die Verdienstmöglichkeit sind auch andere) nicht zuletzt davon ab, ob man (a) mit Geld umgehen kann und (b) weiß, wie und wo man ggf. sparen kann.
Klar - es gibt immer Fälle, in denen man auf keinen grünen Zweig kommt, egal wie man's dreht und wendet. Trotzdem findet sich bei vielen Leuten mit Geldproblemen noch einiges an Optimierungspotential bei (a) und (b). Wer von seinen monatlichen Ausgaben hinten und vorne keinen Plan hat, immer dem neuesten Consumer Crap[tm] hinterherhechelt und Unmengen an Fertigfutter vertilgt, ohne dabei den mittleren bis gehobenen Einkommensklassen anzugehören, der könnte ein kleines Problem haben. Man muß vielleicht auch nicht gleich die Zahnpastatuben aufschneiden und Tee und Kaffee einen 2. Aufguß verpassen, aber Kleinphi macht bekanntlich auch Mist. Auch wer keine zwei linken Hände hat, kann ggf. einiges sparen.
Im Idealfall macht sich der Reichtum eines Haushalts nur beim Alter und ggf. der Dimensionierung der Einrichtung bemerkbar, nicht dagegen bei der Qualität derselben. Ganz im Gegenteil - wer darauf angewiesen ist, daß das Zeug jahrelang funktioniert, der kann es sich überhaupt nicht leisten, irgendwelchen minderwertigen Schrott zu kaufen, der nach relativ kurzer Zeit den Geist aufgibt. "Wer billig kauft, kauft doppelt" - nur daß es heute auch durchaus teure Dinge gibt, die sich da nicht gerade mit Ruhm bekleckern (Smartphones, anyone?). Qualität muß man schon suchen, auch das übrigens will erst einmal gekonnt sein.
Mancher meint auch, seinen Kindern etwas gutes zu tun, wenn er/sie/es ihnen den neuesten Elektronik-Klimbim finanziert. Das ist - da muß ich Prof. Spitzer rechtgeben - völliger Bullshit, wenn man nicht gerade die nächste Generation Facebook-Junkies heranziehen will. Im Grundschulalter wären Bücher um einiges sinnvoller, denn Lesen und Schreiben sind nun einmal der Schlüssel zur (auch höheren) Bildung, der Rest kommt später. Und vielleicht irgendwelches Sportgerät, Übergewicht bei Kindern muß nun wirklich nicht sein (im Zweifelsfall auch Süßgetränke jeglicher Art stark einschränken). Gut, wenn das Kind ausgerechnet ein Technik-Naturtalent ist... aber selbst dann ist der Lerneffekt bei einem günstigen Smartphone nicht größer als bei einem Nobelgerät. Und von einem popeligen WLAN-Router für 20€ kann man sicher auch noch reichlich über Linux lernen. Wer sich bei kleinem Budget einen Gebraucht-PC zusammenstoppeln muß, der weiß hinterher sicher auch mehr darüber als derjenige, der einfach in den Laden geht und sich einen fertig kauft.
Wo das Stichwort "Führerschein" gefallen ist - den wirtschaftlichen Wert dieses Lappens sollte man auf gar keinen Fall unterschätzen. Es gibt genug Bereiche, da macht man ohne einfach keinen Stich, selbst wenn man sonst die beste Ausbildung der Welt hat. Da kann ich (leider) aus Erfahrung sprechen...