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Der AMD X4 980 BE im Test
Wie euch sicher bekannt ist, hat AMD Anfang Mai den wahrscheinlich letzten X4 der aktuellen Generation präsentiert: den X4 980 BE.
Uns ist es gelungen, eine solche CPU zu ergattern und einige erste Tests durchzuführen und herauszufinden, wie sich der "Neue" im Feld positionieren kann.
Die Technik
Dem bisherigen Schema in der Namensgebung folgend, hat AMD dem 980er eine Frequenzspritze von 100 MHz verpasst, so dass eine Endfrequenz von 3,7 GHz auf dem Papier steht. Die TPD wird weiterhin mit 125W angegeben, wobei man hier schon vorher davon ausgehen kann, dass sich der 980 eher am oberen Rand anfinden lässt, tragen doch schon die kleinen Brüder 955/965 das 125W Siegel.
Auch bei den restlichen Daten bleibt alles beim Alten:
- 45nm Fertigungstechnik
- 4x512KB L2 Cache, 6MB L3 Cache
- DDR3 - 1333 Support
- MMX, SSE, SSE2, SSE3, SSE4a, Enhanced 3DNow!, NX bit, AMD64, Cool'n'Quiet, AMD-V
- Aufgrund der BE Konfiguration natürlich ein frei wählbarer Multi
Im eingebauten Zustand zeigt CPUz dann folgendes an:

Unter CnQ taktet der 980 wie gewohnt auf 800 MHz herunter, um so den Verbrauch zu senken.
Die Unterschiede auf dem Papier zum Vorgänger 975 BE sind also eher marginal, so dass auch die Erwartungen hinsichtlich des Performancesprunges gedämpft sind.
Der Leistungsprüfstand
Also steigen wir doch gleich ein bei den Leistungstests.
Als Basis verwendeten wir folgende Hardware:
AMD: ASUS Crosshair IV Extreme, Kingston 2x2GB DDR3, Gigabyte 460GTX OC, Cougar CM 700W, WD 320GB SATAII 7200RPM, Xigmatek Aegir
Intel: ASUS Sabertooth P67, Kingston 2x2GB DDR3, Gigabyte 460GTX OC, Cougar CM 700W, WD 320GB SATAII 7200RPM, Xigmatek Aegir
Alle Tests wurden unter einer Windows 7 Professional x64 Umgebung durchgeführt. Treiber, Windowsupdates und Software befanden sich jeweils auf dem aktuellsten erhältlichen Stand.
3D Mark Vantage

Der 980 BE zeigt den üblichen Performancesprung innerhalb der X4-Reihe, schafft es aber trotz höherem Takt nicht, sich gegen seine X6 Brüder durchzusetzen, vom Intel Konkurrenten ganz zu schweigen.
3D Mark 11 Performance Setting

Hier Rücken die Kontrahenten näher zusammen, was sicherlich auch der Grafikkarte geschuldet ist. Auch hier zeigt sich gegenüber den kleineren X4 CPUs eine Verbesserung, aber wieder gelingt es dem i7 2600K sich relativ deutlich abzusetzen.
Die Werte des 1100T sind leider fehlerhaft, auch ein mehrfacher Durchlauf des 3D Marks brachte keine Besserung. Der Wert wurde nur für die Vollständigkeit hier mit aufgenommen.
PC Mark 7

Der PC Mark 7 zielt deutlich direkter auf die CPU Leistung ab, als die 3D Marks. Hier kann sich der 980 auf Grund seines überlegenen Taktes sogar vor die X6 CPUs setzen, welche scheinbar nicht von ihren 2 zusätzlichen CPU Kernen profitieren können. Unangefochten bleibt einzig der i7 2600K, welcher weiterhin ein bequemes Abstandspolster behaupten kann.
Unigine Heaven

Getestet wurde hier in 1280x800, 2xAA und ohne AF, um die GPU Komponente zu entschärfen.
Lasst euch von der Skalierung nicht täuschen: Die Abstände sind sehr gering. Der Unigine ist relativ einseitig auf die GPU ausgelegt, die CPUs schaffen es nicht, von ihren zusätzlichen Kernen oder höherem Takt deutlich zu profitieren. Der Unigine kann hier beispielhaft für alle Spiele angesehen werden, die nur mangelhaft auf Multicore CPUs angepasst sind.
Mafia II

Auch hier wurde in 1280x800, 2xAA und ohne AF getestet. PhysX wurde jedoch auf Anschlag gedreht, um die CPU mit mehr Arbeit zu belasten.
Der 980 hält sich hier dank seines höheren Taktes auf dem Niveau der beiden X6. Der i7 kann sich jedoch mit ~5FPS relativ deutlich absetzen.
Cinebench CPU Test

Der Cinebench ist quasi das direkte Gegenteil zum Unigine: Nur auf die CPU ausgelegt profitiert er deutlich von einem Mehr an Kernen und CPU-Takt. So ist es nicht verwunderlich, dass es der 980 ohne Problem schafft, sich vor seine kleinen Geschwister zu setzen, jedoch von den X6 deutlich entthront wird. Der i7 spielt trotz seiner "nur" 4 Kerne und 3,4 GHz Takt in einer ganz anderen Liga und lässt sowohl die X4 Reihe, als auch die X6 Reihe deutlich hinter sich.
Truecrypt Benchmark

Truecrypt ist ein kostenloses, relativ weit verbreitetes Tool um die eigene Festplatte zu verschlüsseln. Je nach verwendetem Schlüsselverfahren frisst dies aber einiges an CPU Power, wobei hier jedoch gut mit dem Takt/der Anzahl der Kerne skaliert wird. So ordnen sich die CPUs wie schon beim Cinebench beobachtet ein, wodurch der 980 BE auch hier nicht im besten Licht glänzen kann.
Leistungsaufnahme/Temperatur
In der heutigen Zeit zählen, neben den reinen Leistungswerten, auch die Verbrauchswerte und Temperaturen zu den verkaufsfördernden Argumenten, weshalb sie hier natürlich Beachtung finden sollen.
Ausgelesen wurde über die ASUS Monitoring Software, da CoreTemp/Speedfan Probleme mit der Sensorerkennung hatten.
Die Leistungsaufnahme wurden mit dem bekannten Voltcraft Energy Check 3000 gemessen.
Temperaturen

Der Aegir hatte mit keiner der CPUs ein Problem und hielt alle CPUs in einem vertretbaren Rahmen, auch nach dutzenden Primedurchläufen.
Die Unterschiede im IDLE sind minimal, takten hier doch z.B. alle AMD CPUs auf das gleiche Niveau herunter. Auch bei den Last-Werten sticht keiner der Kandidaten besonders heraus.
Leistungsaufnahme

Die AMD CPUs takten wie oben schon gesagt auf das gleiche Niveau herunter, so dass hier nur die Anzahl der Kerne einen Unterschied macht, was sich in ~5W mehr an Idle-Verbrauch ausdrückt. Einzig der i7 kann sich nochmal deutlich absetzen und liegt im Schnitt 10W unter den AMD Systemen.
Unter Auslastung im 3D Mark 11 wendet sich das Blatt etwas: Hier sind die kleineren X4 in der Lage, den i7 zu unterbieten. Der 980 schafft dies aufgrund seines hohen Taktes jedoch nicht. Abgeschlagen sind auch hier die X6 CPUs, bei denen sich, trotz niedrigerem Takt, das Mehr an Kernen negativ bemerkbar macht.
Fazit
Man merkt der aktuellen AMD Struktur schon deutlich ihr Alter an. So schafft es der 980 BE trotz 400 MHz Taktvorsprung in keinem der Tests, sich gegen den Intel-Konkurrenten durchzusetzen.
Auch bei der Leistungsaufnahme fällt der 980 durch, das minimale Mehr an Performance wird durch eine gesteigerte Leistungsaufnahme erkauft und steht in keinem Verhältnis zu der Intel CPU.
Auch ein kleiner OC Test brachte wenig Hoffnung, ohne VCore waren trotz offenem Multi nur 200 Mhz mehr pro Kern möglich, was kaum Mehrleistung erbringt, aber den Verbrauch noch um 20W nach oben jagt. Auch hier zeigt sich, dass die aktuelle Struktur an ihrer Grenze steht.
Für wen ist der 980 BE also eigentlich interessant? Das ist eine äußerst schwierige Frage. Besitzer eines 955 aufwärts dürfte der 980 BE wohl kaum zum Kauf reizen. Über den angepeilten Kampfpreis könnte AMD versuchen, Besitzer von kleineren CPUs, die ihre Boards nicht tauschen möchten vom Aufrüsten zu überzeugen. Aber auch hier dürften die Zahlen überschaubar bleiben.
Allen anderen AMD Fans empfiehlt es sich, auf die Bulldozerplattform zu warten.
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