Das ist Ansichtssache. Ich habe Freunde, die hunderte Kilometer entfernt wohnen mit denen ich über regelmäßige Zockerabende in Kontakt bleibe. Während den Lockdowns, als viele am Rad gedreht haben, haben wir einfach jeden Tag gemeinsam gezockt und von der allgemein gefürchteten Einsamkeit war nichts zu spüren. Das ist meiner Meinung nach schon ziemlich essentiell.
"Zum Leben essenziell" sind primär Dinge, ohne die ein Überleben nicht möglich ist oder ohne die man sich die Grundlage zur Erhaltung des eigenen Lebens (etwa durch Erwerbstätigkeit, wobei das nur ein Beispiel ist) nicht schaffen kann.
Sicher ist das ein schönes Beispiel dafür, wie Videospiele (oder soziales Spielen im Allgemeinen) Menschen verbinden können. Da hört es aber auch schon wieder auf, weil wir beide "essenziell" unterschiedlich zu definieren scheinen
Braucht man das Internet zum Überleben? Natürlich nicht, trotzdem ist es ein essentieller Bestandteil vieler Menschen. Nicht umsonst wurde es vom BGH als Grundrecht eingestuft.
Das Internet ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Nach Ansicht des Bundesgerichtshofs gehört es inzwischen sogar zu den Existenzgrundlagen eines Verbrauchers.
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Vorsicht, eine reißerische Überschrift kann zu Fehlannahmen führen. Über Schutzbereiche von Grundrechten im eigentlichen Sinne kann der BGH gar nicht entscheiden. Als Rechtsgrundlage existiert diesbezüglich im engeren Sinne erstmal nur eine Bundesverordnung.
Davon aber mal abgesehen, hat das Internet, so wie es Urteil behandelt wird, erst einmal nicht direkt etwas mit Videospielen zu tun (habe dann gesehen: schreibst du ja unten auch, obwohl du eine andere Schlussfolgerung ziehst, als ich das würde).
Nun kann man Onlinespiele nicht direkt mit dem Internet gleichsetzen. Aber wenn dieses schon ein Grundrecht ist, ist der Sprung zu Onlinespielen nicht mehr sonderlich groß und im Umkehrschluss ist es alles andere als unbedeutend dort Monopole zu verhindern.
Wie gesagt, das Wort "Grundrecht" ist in diesem Zusammenhang nicht ganz richtig gewählt, obwohl ich per kurzer Googlesuche gesehen habe, dass auch seriöse Portale es teils so formulieren.
Wie dem jedoch auch sei, ich halte den Sprung zum Spielen im Internet doch für einigermaßen groß. Aber das ist sicher Ansichtssache.
Da hilft es bei den allgemein gültigen Definitionen zu bleiben anstatt sich selbst welche auszudenken.
Definition, Rechtschreibung, Synonyme und Grammatik von 'Luxus' auf Duden online nachschlagen. Wörterbuch der deutschen Sprache.
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Das Problem damit, ist erneut Kontext. Für viele Deutsche übersteigt das Kaufen von Videospielen bzw. die Anschaffung entsprechend spielefähiger Geräte wohl nicht den normalen Rahmen, das stimmt. Für einen Großteil der Menschheit sieht das aber anders aus, spätestens sobald es das sogenannte "Core Gaming" auf den großen Plattformen betrifft.
Wenn man dann bedenkt, dass 70 Euro für ein AAA-Spiel im Portmonee eines Beziehers selbst eines deutschen Mediangehalts je nach Umständen durchaus wehtun können (vom passenden Gerât ganz zu schweigen), würde ich schon argumentieren wollen, dass meine Behauptung, es handle sich um ein Luxusgut, Bestand hat.
besonders "den normalen Rahmen übersteigend" finde ich im Zusammenhang hier wichtig.
Wie gesagt, der normale Rahmen ist ohne weiteren Kontext nicht definierbar. Es gibt genug Leute, denen es nicht normal erscheint, ein Videospiel für 70 Euro zu kaufen. Titel wie Forspoken haben ja allein dafür selbst in unserer Blase hier Kritik einstecken müssen - selbst als noch niemand wusste, wie schlecht das Spiel sein würde.
Videospielen ist ziemlich normal und kann von fast jedem betrieben werden, das ist ziemlich genau das Gegenteil der allgemeinen Definition von Luxus.
Was ist "normal" und wer ist "fast jeder"? Ich denke, wir werfen bei dieser Beurteilung unsere Blicke auf die Gesellschaft aus sehr unterschiedlichen Winkeln
Am Ende des Tages wird vrmtl keiner von uns in jedem Fall richtig liegen. Es bedürftr aber definitiv stärker durchdefinierter Parameter