Wieso werde ich das Gefühl nicht los, das ihr hier leicht realitätsfern denkt?
Fehleranalyse innerhalb von 15min? Sorry, aber das IST weltfremd.
Es mag bei einem offensichtlichen Defekt sein, wo beispielsweise das NT hinüber ist, und die Kiste nicht mehr startet. Was aber, wenn nicht das NT das Startproblem verursacht, sondern das Board?
- Was wenn der RAM Fehler ausspuckt, die die Kiste alle Nase lang abschmieren lassen?
- Was wenn die HDD defekte Sektoren aufweist, die die Kiste wärend der fahrt abschmieren lassen, oder einfach nur Bedenkpausen einlegen lassen?
- Was wenn die Netzwerkkarte rumspinnt und Verbindungen mal schnell, mal langsam, mal gar nicht gehen?
- Was wenn Temperaturprobleme komische Effekte erzeugen?
- Was wenn einfach mal nur eine Software irgendwie klemmt?
- Was wenn das Problem einfach nur vor dem Gerät sitzt?
Sorry, aber sich hinzustellen und zu sagen. Ja 15min und die Kiste läuft wieder ist weit ab jeglicher Realität...
Dazu kommt die Tatsache, jeder Betrieb, der in der Lage ist, nen Vollzeit ITler einzustellen, der sich genau um solche Problemfälle kümmert, kann gut und gerne die wohl mindestens 10-15€/h die der Typ jeden Monat verdient, in anständige Hardware mit Hardwaresupport + Software mit Softwaresupport eines Dienstleisters (berechnet nach Aufwandsbasis) investieren. Und hat dabei sogar noch eine Garantie!! Die ein ITler mit mehr oder weniger idR begrenztem Wissen nie und nimmer liefern kann.
Ebenso die Tatsache, Passwort zurücksetzen, das kann kreuzgefährlich sein, vor allem, wenn der User davon nix mitbekommt, oder seine Einverständnis dazu nicht gibt.
Was machst du also, wenn er sie nicht gibt? Dann baust du den PC/Notebook vom Beispiel auf und wartest auf das Ende seiner Mittagspause. Entweder man hat selbst nix zu tun oder man rennt nochmal hin. Kostet alles Zeit und somit wiederum Geld.
@komple
Auch deine Vorstellung von 1h Ausfallzeit, sind das maximale der Gefühle ist ziemlich realitätsfern.
Sicher gibt es Betriebe, die solche Anforderungen setzen, aber die sind bei dem Thema auch ganz anders aufgestellt. Da fließen unsummen von Geldern in genau diese Verfügbarkeiten... Da kannst du schlicht und einfach mit 500€ nicht kalkulieren, das ist mal Fakt.
Es gibt von jedem der großen PC/Serverschmieden Gerätschaften mit Wartungsverträgen. Dabei kann man von einfachem Hardwaresupport bis zu garantierten Widerherstellungszeiten frei wählen. Üblicherweise sind 4-6h das höchste der Gefühle, was garantiert werden kann. Willst du mehr, musst du Redundanzen schaffen.
Bei einem 5 Jahres Vertrag mit 4-6h Wiederherstellungszeit heist das, dir garantiert der Hersteller innerhalb von 4-6h die Funktionsfähigkeit des Gerätes wieder. Brennt dir irgendwas weg, schleppt der unter Umständen ein exakt baugleiches Gerät zu dir. Das bekommst du mit absolut keinem Bastelgerät ähnlich hin.
Nur mal um ein paar Gedanken zu streuen:
schau dir die Aufzählung von mir ein paar Zeilen weiter oben an. Das sind alles Fälle, wo erstmal ordentlich Zeit drauf geht, die jemand aufbringen muss um das Problem erstmal einzugrenzen! Bei einem Betrieb mit ~8 Clients behaupte ich, ist niemand dediziert rund um die Uhr verfügbar, der genau solche Probleme analysieren kann und der dazu noch sein tägliches Arbeitspensum 1:1 weiterführen kann.
Hingegen fällt dir ein Markengerät aus, ein Anruf beim Herstellersupport und nach 4-6h hast du definitiv dein Baugleiches und 1:1 identisches Gerät.
Im Selbstbaufall rennst du erstmal nach Problemanalyse los und bestellst neue Hardware. Der Laden um die Ecke hat auch Öffnungszeiten.
Nach 1-2 Jahren wirst du definitiv vor dem Problem stehen, keine 1:1 identische Hardware mehr zu bekommen. Bei ner CPU, nem NT oder nem RAM Riegel mag das zu verschmerzen sein. Bei nem Board wird das zum massiven Board.
Dann muss die Installation wiederum durchgeführt werden. Bei nem teils völlig anderen Board geht das eigens festgebrannte Image mit großer Warscheinlichkeit schlicht nicht mehr... Also Install von DVD. Dann Treiber händisch zusammen suchen usw.
Dazu kommt deine benannte Spezialsoftware
Das alles ist nichtmal eben innerhalb von 1-2h gemacht. Wenn du das glaubst, lebst du leider in einer Traumwelt, so leid es mir tut das zu sagen.
jdl haben hat schon recht mit dem "drängen" auf abgestimmte Herstellerfertigsysteme.
Und selbst wenn da "schrott" für teuer verkauft wird. Es kann dir piep egal sein
du hast den Support und der Hersteller ist in der Pflicht dort Abhilfe zu schaffen, wenn du in die Wartungsverträge investiert hast.
Auch vergisst du leider bei der ganzen, ich stell mir nen Reserve Bastelrechner hin, Geschichte, dass es schlicht und einfach passieren kann, das dir mehr wie ein PC wegbrennt. Was machst du dann? Du hast bestenfalls irgendwie eine einzige Person, die die Problemfälle analysieren kann, hast aber schon zwei PCs die nicht laufen, dazu kommt, nur ein Reserve PC.
Vor allem, wenn man quasi baugleiche PCs kauft, liegt die Warscheinlichkeit recht hoch, dass gewisse Teile, die in einem PC kaputt gehen, auch sehr warscheinlich zeitnah auch in einem anderen kaputt gehen. Das zeigt die Erfahrung in solchen Bereichen. Nicht umsonst verwendet man in Serversystemen nie, aber auch wirklich nie HDDs mit fortlaufenden Seriennummern
Übrigens noch ein dezenter Hinweis. Diese ganze Hardwaresache ist noch nicht alles. Ihr solltet euch auch Gedanken über die Softwarethematiken machen. Updates und Co sag ich da mal pauschal. Dir nutzt irgend ein Image von einer Uralt Install nix, wenn die Software, die darin enthalten ist, bei weitem nicht mehr Einsatzfähig ist. Dann setzt du dich nämlich hin und patcht den Spaß nach. Genau so verhält es sich mit fehlenden Komponenten (beispiel, weite Software wurde eingeführt)
Was eventuell für so einen konkreten Anwendungsfall interessant wäre, ist die Möglichkeit, einen Terminalserver zu betreiben. Denn diesen kann man stark gegen Ausfälle absichern. Es bieten sich HA Cluster an, es bieten sich diverse Redundanzen auf Hardwareebene an usw.
Für den Anwender würde es ein ganz einfaches PC Modell tun um seine Mails zu checken, die Spezialsoftware läuft dann auf dem TS und ist dort quasi unkaputtbar (sollte aber vorher validiert werden)
EDIT:
noch ein Hinweis. Es besteht übrigens, sofern du/ihr das nicht wustet, durchaus die Möglichkeit, PC Technik zu leasen... Mit dem riesigen Vorteil, das es eben nicht Kosten auf einen Schlag sind, sondern schön auf die Laufzeit abdrückbare Kosten sind.
Ein Notebook/PC inkl. ordentlichen Wartungsvertrag auf 5 Jahre könnte man bequem auf 3 Jahre leasen. Kostet unterm Strich etwas mehr, haut aber zu Anfang rein.
Auch sollte definitiv in Erwägung gezogen werden, für die Projekte bzw. die Aufgaben die ihr da macht, die Kosten des MA Arbeitsmaterials mit umzulegen. Das wird leider viel zu oft vergessen oder gar nicht berücksichtig. Klar läuft so ne PC Kiste auch mal 5 Jahre oder auch 8 Jahre. Aber wenn sie denn mal kaputt geht, muss der Neuanschaffungs/Reperaturpreis auch irgendwo her kommen
Dann besteht die Möglichkeit nur, aus eigener Tasche draufzuzahlen. Oder eben, mit einem Schlag die Preise beim Kunden zu erhöhen. -> beides nicht die optimale Lösung.
@b3nn:
das funktioniert bei office und co, nicht aber bei einer proprietären software mit einzelplatzlizenz OHNE installationsversion. für jede installation muss der techniker kommen oder zumindest über fernwartung die software installieren (für 120€+Mächensteuer/h) - auf alles andere lassen die sich nicht ein. deshalb ist für mich die einfachste und schnellste lösung, die festplatte eines defekten PCs auszubauen, in einen identen PC einzubauen und weiter gehts.
Blöd nur, wenn es dir die Platte schrottet
leider gehören HDD Ausfälle sowie NT Ausfälle immernoch zu den häufigsten Problemen. Da hilft auch keine zweit HDD im Schrank, die leer ist...
Bestenfalls kannst du dort über Raid 1, ggf. Raid 1 mit HotSpare nachdenken. Nur kostet dich das ebenso. Und reißt es dir den Controller, stehst du ebenso da...
Wie man sieht, du machst es dir viel zu einfach.