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Über das Verbot der klassischen Glühbirne kann man denken, wie man möchte. Unbestritten ist wohl: Produkte wie die Philips Hue wären ohne LED-Technik wohl nicht entstanden. Mit der Hue-Lampen und der dazugehörigen ZigBee-Netzwerkstruktur bietet Philips eine interessante Anwendung im Bereich Hausautomatisation, die viele Nutzer ansprechend könnte. Natürlich hat auch ein solches Produkt seine Vor- und Nachteile.
Ein Vorteil ist sicherlich das leichte und einfache Setup. Bridge aufstellen und anschließen, Hue-Lampen eindrehen und schon kann es losgehen. Auch die App bietet einen relativ leichten Zugang zu den ersten Funktionen, könnte allerdings etwas aufgeräumter sein. Zudem ist uns noch nicht ganz klar, wie sich in der offiziellen App bestimmte Hue-Lampen zu Gruppen zusammenfassen lassen. Zwar kann einzelnen Lampen ein Name und damit auch ein Ort zugeordnet werden, gruppieren lassen sich sie sich allerdings nicht und so bleibt nur die Möglichkeit sie einzeln anzusteuern. Dies wird aber wiederum schwierig, sobald mehr als drei Lampen über die App gesteuert werden sollen, denn spätestens bei der Farbauswahl tauchen dann zu viele Flags auf, die auf der Farbtabelle hin und hergeschoben werden können.
Auf technischer Ebene hatten wir keinerlei Probleme. Die Reichweite des ZigBee-Netzwerkes reichte in einer 90 m²-Wohnung aus. Von Vorteil ist hier sicherlich auch die Tatsache, dass ein ZigBee-Netzwerk mit mehr als einem FFD (Full Function Device) sich selbstständig zu einem Mesh-Netzwerk erweitert, was die Reichweite dann ebenfalls erhöht.
Durch die offene Schnittstellen bietet sich aber die Option die Hue-Lampen über mehr als nur die eine App zu steuern. Dies eröffnet dann auch gleich die Möglichkeit nicht nur einfache Licht-Stimmungen zu wählen, sondern das Licht abhängig von der Uhrzeit oder der Musik zu gestalten. Entfallen dürfte dann auch die Frage nach der Farbtemperatur. Klassischen Glühlampen wird noch immer nachgesagt, dass sie das angenehmste Licht erzeugen und Energiesparlampen stehen gerade aus diesem Grund immer wieder in der Kritik. Mit den neuen LED-Lampen kann sich jeder sein eigenes Farbprofil erstellen, ja sogar mehrere Lichtfarben für einen Raum erstellen. So ist für jede Situation, egal ob der gemütliche Fernsehabend oder aber das Lesen eines Buches, die richtige Farbstimmung, Farbtemperatur und Helligkeit verfügbar.
Größter Pferdefuß ist sicherlich der Preis. 200 Euro kostet das Starter-Kit mir drei Hue-Lampen und damit dürfte sich in den meisten Fällen nur ein Raum ausleuchten lassen. Sollte eine komplette Wohnung ausgestattet werden, sprechen wir sicherlich von rund einem Dutzend Lampen, die zum Stückpreis von 60 Euro hinzugekauft werden müssen. Eine Investition, die sich mit dem geringeren Stromverbrauch sicherlich nicht rechtfertigen lässt. Dies trifft aber auch auf die einfache LED-Lampen im Vergleich zu Energiesparlampen zu.
Philips Hue ist und bleibt also zunächst einmal eine nette Decoausstattung, die es alleine schon aufgrund des Preises schwer haben wird. Eine echte Alternative ist allerdings nur die fest verbaute Hausautomatisation, für Wohnungsbesitzer sicherlich keine Lösung. Gespannt sind wir nun auf die Auslieferung des Kickstarter-Projektes LiFX. Dabei handelt es sich um eine LED-Lampe, die sich direkt per WLAN in das Netzwerk einbindet und darüber auch gesteuert werden kann. Hier fällt dann natürlich die zusätzliche Bridge weg. Für Juni wurde die Auslieferung der ersten Charge angekündigt und wir werden sicherlich einen Blick darauf werfen.