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Huawei TalkBand B2 im Test - Alltägliches, Software, Fazit

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Präzise beim Erkennen, durchschnittlich in Sachen Audio

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Wer das TalkBand B1 nutzt oder genutzt hat, muss sich im Alltag für das neue Modell nicht umstellen. Abgesehen von der nun dank Touchscreen einfacheren Bedienung lässt sich das Wearable wie sein Vorgänger nutzen. Das bedeutet: Mit der typischen „Wie spät ist es denn?“-Armbewegung oder auf Knopfdruck lässt sich die Uhrzeit anzeigen, mit einem Wisch nach oben oder unten erscheinen auf den angrenzenden Bildschirmen die am Tag bereits zurückgelegten Schritte, die Dauer des Schlafs, die Anzahl der verbrannten Kalorien sowie die Möglichkeit, die Protokollierung von Aktivitäten gezielt zu aktivieren - beispielsweise für die tägliche Jogging-Runde. Dabei ist nicht nur letzteres neu, sondern auch die Möglichkeit, das Watchface zu verändern. Allerdings kann der Nutzer hier lediglich zwischen einigen wenige vorgefertigten Anzeigen wählen, von denen zumindest einige zu gefallen wissen.

Nicht nur optisch gibt es Unterschiede: Die zweite Generation ist einfacher zu bedienen und präziser

Nicht nur optisch gibt es Unterschiede: Die zweite Generation ist einfacher zu bedienen und präziser

Unverändert geblieben sind hingegen die empfohlenen Einsatzzwecke. Zwar spricht Huawei selbst wie schon beim Vorgänger von einem Fitness und Activity Tracker, durch den fehlenden Pulsmesser und andere Datenermittlungen dürften ambitionierteren Nutzern jedoch zahlreiche Informationen fehlen. Dabei hat man es geschafft, die Erfassung von Schritten und Bewegungen deutlich zu präzisieren. Das Ergebnis sind nicht nur weniger falsche Interpretationen, Autofahren wird beispielsweise nun nur noch selten als Gehen gewertet, sondern auch meist passende Unterscheidungen zwischen, Laufen und Radfahren. Im Test bewegten sich die Abweichungen hinsichtlich der Schritte im Bereich zwischen 3 und 8 Prozent, womit das TalkBand B2 in diesem Bereich zu den besseren Schrittzählern gehört.

Eher im Mittelfeld landet hingegen das Headset. Die Audio-Eigenschaften können als befriedigend bewertet werden, hier stört mitunter die nicht ganz zuverlässige Beseitigung von Nebengeräuschen sowie die Position der Mikrofone. Am linken Ohr getragen ist der Nutzer vom Gesprächspartner besser zu verstehen als am rechten. Besser gefällt hingegen der integrierte Lautsprecher, der weitestgehend verzerrungsfrei und klar arbeitet. Ein klarer Vorteil im Auto ist die Berücksichtigung der Sprachassistenten. Mit einem doppelten Druck auf die Taste des Headsets lassen sich Siri und Co. starten und somit auch ohne Griff zum Smartphone nutzen. Entsprechend wird damit die fehlende native Sprachsteuerung ausgeglichen.

Zwei Mikrofone, eine Taste und durchschnittliche Audio-Eigenschaften

Zwei Mikrofone, eine Taste und durchschnittliche Audio-Eigenschaften

Wer das Headset jedoch regelmäßig nutzt, wird um häufiges Laden nicht herumkommen. Denn auch wer auf diese Funktion verzichtet, muss nach spätestens 3,5 Tagen zum Ladegerät greifen - der Vorgänger hielt spielend 5 bis 6 Tage durch. Wird das Headset pro Tag etwa 30 Minuten genutzt, muss nach gut 2 Tagen wieder geladen werden. Die von Huawei versprochenen 5 Tage Nutzungsdauer konnten im Test dementsprechend nicht reproduziert werden.

Weitere Erkenntnisse nach etwa zwei Wochen im Praxiseinsatz: Bei direkter Sonneneinstrahlung ist das Display kaum ablesbar, die Plastikoberfläche entpuppte sich schnell als wahrer Magnet für Kratzer und mitunter brach die Verbindung zum gekoppelten Smartphone im Abstand von 5 Minuten ab - unabhängig vom genutzten Handy. Als hilfreich kann die Ortung des gekoppelten Geräts per TalkBand bezeichnet werden, auf Wunsch meldet sich das Smartphone dann per Alarm - auch falls dieses auf Stumm geschaltet ist. Vermutlich aufgrund von Restriktionen seitens Apple kann die Fernsteuerung der Kamera nicht im Zusammenspiel mit einem iPhone genutzt werden. Nutzt man hingegen Android, kann TalkBand B2 als Auslöser genutzt werden.

Übersichtlicher Begleiter mit Export-Funktion

Unabhängig von der genutzten Plattform präsentiert sich die Companion-App als alter Bekannter. Denn die wesentlichen Punkte hat Huawei seit dem letzten Jahr nicht verändert, wohl aber die Optik überarbeitet. Das Design ist nun schlichter, Weiß dominiert. Davon profitiert die Darstellung, die sehr aufgeräumt und klar strukturiert ausfällt. In der Hauptansicht kann sich der Nutzer über die Tageswerte - Schritte, Kalorien, Schlaf, Schlafphasen - informieren, per Tap wird zum Balkendiagramm gewechselt, das weitere Daten bereithält. Von hier aus lassen sich die diverse Angaben über soziale Netzwerke freigeben oder eine Monatsansicht starten.

Daten werden übersichtlich zusammengefasst und können exportiert werden

Daten werden übersichtlich zusammengefasst und können exportiert werden

Wer bei der Ersteinrichtung der Applikation die korrekten Körperdaten - Gewicht, Alter, Geschlecht - angibt, erhält in Bezug auf Kalorienverbrauch und zurückgelegte Strecken meist passende Werte, für ein höhere Präzision müsste die App auf Positionsdaten zugreifen können.

Darüber hinaus bietet das Seitenmenü erneut die Möglichkeit, einen Wecker mitsamt Berücksichtigung von Tiefschlafphasen oder eine Erinnerung bei ausbleibender Bewegung zu aktivieren. Von hier aus werden aber auch eventuell vorhandene Firmware-Updates angestossen. Die Änderung des Watchfaces oder gar der Display-Helligkeit ist auf diesem Wege nicht möglich.

Im Vergleich zum Vorjahr präsentiert sich die Software etwas übersichtlicher

Im Vergleich zum Vorjahr präsentiert sich die Software etwas übersichtlicher

Dafür hat Huawei auf die Kritik des letzten Jahres reagiert und erlaubt nun den Export der gesammelten Daten. Allerdings werden Android-Nutzer hier ein Stück weit schlechter gestellt. Denn unterstützt werden lediglich My Fitness Pal, Jawbone sowie Apple Health.

Fazit

Mit dem TalkBand B1 konnte Huawei im vergangenen Jahr für Aufsehen sorgen. Denn die Kombination aus Fitness Tracker und Headset kannte man so bislang nicht, der interessante Ansatz überdeckte so manches Manko. Der Neuauflage gelingt dies aber nicht mehr in diesem Umfang. Denn nicht jede Änderung hat positive Folgen. Die besten Beispiele sind der kleinere Akku, der fast zwangsläufig in schlechteren Laufzeiten mündet, sowie das Design. Das TalkBand B2 ist zwar schöner anzuschauen und passt je nach Modell auch zu eleganter Abendmode, gerade beim Display hätte die Funktion jedoch Vorrang verdient. Denn was taugt die Anzeige eines Fitness Trackers, wenn sie bei Sonnenlicht kaum ablesbar ist?

Andere Änderungen machen sich hingegen positiv bemerkbar. So ist die Audio-Qualität des Headsets besser als beim Vorgänger, auch in Sachen Haptik konnte man zulegen. Wichtiger aber: Die Bedienung geht nun leichter von der Hand, die Gewöhnungsphase hat der Nutzer bereits nach wenigen Stunden hinter sich gelassen. Außerdem gewinnt das TalkBand B2 durch die vergleichsweise genaue Erkennung von Schritten und unterschiedlichen Bewegungsarten Punkte. Dass die gesammelten Daten am Ende übersichtlich innerhalb der mittlerweile fast fehlerfrei übersetzten Companion-App dargestellt werden und auch diese einfach zu bedienen ist, ist keine Selbstverständlichkeit. Ärgerlich ist hier jedoch, dass beim Datenexport Google Fit nicht unterstützt wird, hier könnte ein Update jedoch Abhilfe schaffen.

Hybride mit Stärken und Schwächen, aber (fast) ohne Konkurrenz

Hybride mit Stärken und Schwächen, aber (fast) ohne Konkurrenz

Am Ende kann keine klare Empfehlung ausgesprochen werden, was aber nicht an zu vielen oder gravierenden Mängeln liegt, sondern schlicht an der Positionierung des Geräts. Für eine Einstufung als reinrassiger Fitness oder Activity Tracker fehlen schlicht Funktionen, beispielsweise ein Pulsmesser. Eine echte Smartwatch kann und will das TalkBand B2 aber auch nicht sein, denn hierfür wären weitaus mehr Anpassungs- und Erweiterungsmöglichkeiten notwendig. Bleibt am Ende die Bezeichnung Hybride: Das Wearable will nicht jede Aufgabe vollumfänglich erfüllen, sondern von jedem etwas bieten. Dies gelingt in weiten Teilen gut, weshalb der Griff eher zum neuen als zum alten Modell erfolgen sollte - trotz des deutlich höheren Preises. Weitere echte Konkurrenten gibt es nicht.

Positve Aspekte des Huawei TalkBand B2:

  • Bewegungserkennung vergleichsweise präzise
  • einfache Bedienung
  • Datenexport möglich
  • Armband austauschbar

Negative Aspekte des Huawei TalkBand B2:

  • allenfalls mittelmäßige Akkulaufzeiten
  • Display in hellen Umgebungen kaum ablesbar
  • Verarbeitung mit kleinen Mängeln

Preise und Verfügbarkeit
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Quellen und weitere Links

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