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Huawei TalkBand B2 im Test

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Die Idee, eine Smartwatch auch zum Telefonieren zu benutzen, ist nicht neu. Doch bislang hat kein Hersteller dies so umgesetzt wie Huawei. Denn das TalkBand B1 war nicht einfach nur ein Activity Tracker mit angepappter Telefoniefunktion, sondern auch ein waschechtes Bluetooth-Headset. Mit dem TalkBand B2 hat man nun nachgelegt. Doch während der Kern der gleiche ist, ist die Hülle eine komplett andere. Ob dies gut oder schlecht ist, zeigt der Test.

Die erste große Änderung offenbart sich schon beim Blick auf das Preisschild. Denn wo der Vorgänger noch für vergleichsweise günstige 99 Euro den Besitzer wechselte, ruft Huawei nun je nach Modell - Sport und Premium - 169 respektive 199 Euro auf. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen, denn für eine ähnliche Summe sind inzwischen auch Android Wear-Smartwatches erhältlich. Für den Test stand die Premium-Version zur Verfügung.

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Neues Design mit Vorteilen

Die wichtigste Veränderung gegenüber dem TalkBand B1 zeigt sich schon auf den Bildern. Denn wo der Vorgänger optisch noch als sportlich gestalteter Fitness Tracker durchging, positioniert sich das TalkBand B2 als eleganter Begleiter - vor allem in Bezug auf das Premium-Modell. Dies liegt vor allem an der verspiegelten Oberfläche des Displays, das im ausgeschalteten Zustand nicht als solches zu erkennen ist. Dabei greift Huawei jeweils die Farbe des Gehäuses, das in Schwarz, Weiß und Gold erhältlich ist, auf.

Die zweite TalkBand-Generation wirkt deutlich edler

Die zweite TalkBand-Generation wirkt deutlich edler

Aber auch die Formensprache ist in diesem Jahr eine andere. Wo das erste Modell noch unmissverständlich als Sportbegleiter gestaltet war, geht das neue Modell unabhängig von der Ausführung fast als klassische Armbanduhr durch. Auch, weil Gehäuse und Armbänder nun klar voneinander getrennt sind und letztere problemlos gegen Standardbänder getauscht werden können. Wirklich nötig ist dies aber nicht. Denn sowohl die Kunststoffbänder der Sportversion, die farblich mit dem Gehäuse übereinstimmen, als auch das braune Lederband der Premium-Version können optisch und haptisch überzeugen. Im Vorteil ist dabei der Käufer, der mehr Geld ausgibt. Denn wer sich für das 199 Euro teure Exemplar entscheidet, erhält sowohl Leder als auch Kunststoff - je nach Situation lässt sich ein schneller Wechsel vollziehen.

  TalkBand B2 TalkBand B1
Display 0,73 Zoll
OLED
128 x 88 Pixel
1,4 Zoll
OLED
Akku Lithium-Polymer, 80 mAh  Lithium-Polymer, 90 mAh
Maße (Gehäuse) 46,5 x 20,6 x 11,8 mm
178,0 x 20,6 x 11, 8 mm (inklusive Armband)
65,0 x 19,3 x 14,6 mm
247,5 x 19,3 x 14,6 mm (inklusive Armband)
Gewicht 33 g (inklusive Armband) 29 g (inklusive Armband)
Sensoren Beschleunigungssensor, Lagesensor  Beschleunigungssensor
Produktseite www.huawei.de www.huawei.de

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Einen guten Eindruck hinterlässt aber auch das Gehäuse, das nun zumindest teilweise aus Aluminium besteht und wie gehabt entsprechend IP57 vor Wasser und Staub geschützt ist. Zwar bestehen nur die Seiten sowie die rechts untergebrachte Taste aus dem Leichtmetall, aber auch der ansonsten verwendete Kunststoff wirkt hochwertig. Allerdings gibt es auch kleinere Kritikpunkte. Denn an einigen wenige Stellen wirkt die Verarbeitung nicht so hochwertig wie von Huawei gewohnt, zum anderen sind die Farben - zumindest beim Testmodell - nicht einheitlich; Rahmen, Fassung und Display-Ummantelung bieten jeweils drei verschiedene Töne.

Huawei setzt auf Aluminium, Leder und Kunststoff - die Verarbeitung überzeugt aber nicht immer

Huawei setzt auf Aluminium, Leder und Kunststoff - die Verarbeitung überzeugt aber nicht immer

Besser sieht es hinsichtlich des Tragekomforts aus. Durch die ebenfalls neu geformte Fassung, die nun auf der Seite des Arms einen kleineren Radius als beim Vorgänger aufweist, liegt das TalkBand gut an und stört nicht. Probleme dürften hier nur dann auftreten, wenn der Träger über einen sehr dicken oder dünnen Unterarm verfügt. In puncto Ergonomie aber wichtiger: Die Bedienung sowie das Ablesen fallen leichter als noch beim TalkBand B1. Denn zum einen wurde die Darstellung auf dem Display um 90 Grad gedreht, womit die Inhalte bei üblicher Uhrenhaltung für den Nutzer korrekt ausgerichtet sind, zum anderen setzt Huawei nicht mehr nur auf die Steuerung per seitlicher Taste, sondern auch auf einen Touchscreen.

Zumindest in der Anfangszeit ist jedoch die Entnahme und Platzierung des Gehäuses, in dem auch das Headsets steckt, aus und in der Fassung gewöhnungsbedürftig. Auch, weil gleich zwei Tasten betätigt werden müssen, um die Arretierung zu lösen. Optisch wirkt dies ansprechender als eine Einzellösung, komfortabler wäre allerdings letztere.

Spartanische Ausstattung

Technisch hat sich weit weniger als in Sachen Optik getan. Huawei setzt erneut auf ein OLED-Display mit Monochrom-Darstellung, das mit 0,73 Zoll allerdings kleiner als zuvor - 1,4 Zoll - ausfällt. Die Auflösung gibt man mit 128 x 88 Pixeln an, was für eine meist pixelige, aber immer noch ausreichende Anzeige reicht. Im Vergleicht zum TalkBand B1 wirkt das Display schärfer, ein objektiver Vergleich ist nicht möglich - das Unternehmen verrät die Auflösung des Erstlings nicht.

In hellen Umgebungen erweist sich das Display als zu dunkel

In hellen Umgebungen erweist sich das Display als zu dunkel

Offener ist man da schon bei der weiteren Ausstattung. Im Innern stecken Sensoren für Lage und Beschleunigung, die Verbindung zum Smartphone wird erneut per Bluetooth 3.0 gehalten. Laut Hersteller neu ist die Möglichkeit, das TalkBand B2 mit zwei Handys gleichzeitig in Verbindung zu halten, im Test wollte dies aber nicht gelingen. Auf einen GPS-Empfänger muss man erneut verzichten, das noch im ersten Modell verbaute NFC-Modul fehlt nun aber auch. Aber auch beim Akku gibt es eine Veränderung. Dieser fasst nun nur noch 80 mAh, bislang waren es 90.

Zur Audio-Einheit hält Huawei sich weitestgehend bedeckt. Unterstützt werden die Bluetooth-Protokolle HSP, HFP und A2DP, zwei Mikrofone sollen für eine hohe Gesprächsqualität sorgen. Mit unterschiedlich großen und einfach zu wechselnden Gummielementen kann das Headset an das Ohr des jeweiligen Trägers angepasst werden.

Quellen und weitere Links

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