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Die absolute Genauigkeit der einzelnen Messergebnisse dürfte für die meisten Nutzer ohnehin nicht so wichtig sein wie die Reproduzierbarkeit bzw. Langzeitentwicklung der Werte. Ob das eigene Programm zur Verringerung des Körperfettanteils erfolgreich ist, lässt sich schließlich an einem sinkenden oder steigenden Trend des Wertes erkennen, unabhängig davon wie groß der systematische Messfehler ist.
Diese Aussage gilt natürlich auch für die Messung des Gewichts, wobei die Werte bekanntlich von Tag zu Tag durchaus stark schwanken können, weswegen es wichtig ist, die Messung immer möglichst zum gleichen Tageszeitpunkt zu machen. Der beste Zeitpunkt für die Messung der Körperzusammensetzung ist laut Withings 30 Minuten nach dem Aufstehen oder drei Stunden nach dem Sport. Die Pulswellengeschwindigkeit wird optimal gemessen, wenn man sie nicht früher als drei Stunden nach dem letzten Essen, Kaffeetrinken oder Rauchen durchführt.
Dreh- und Angelpunkt der Datenauswertung ist die bereits erwähnte Health-Mate-App, die für iOS, Android und als Webversion zur Verfügung steht. In der Timeline lassen sich die Messergebnisse für jeden Tag einsehen, außerdem erhält man gelegentlich Verweise auf Texte, die einen Motivationsanreiz geben sollen sowie Hinweise, wenn man bestimmte Ziele erreicht. Diese kann man selbst bestimmen, indem man beispielsweise ein Wunschgewicht angibt und wie schnell man dieses erreichen möchte. Die App akzeptiert dabei Werte von 0 bis 1,3 kg pro Woche, was ein vernünftiger Bereich ist.
Im Dashboard der App lassen sich eine ganze Reihe von Widgets anzeigen, die in vier Kategorien eingeteilt sind: Gewicht, Aktivität, Schlaf und Herz. Im Gegensatz zur Timeline werden die Messergebnisse hier nicht einzeln, sondern aufbereitet angezeigt, beispielsweise wird das verbleibende Gewicht für das wöchentliche Abnehmziel angezeigt. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht der Widgets, die man in das Dashboard einbinden kann.
Name | Beschreibung |
---|---|
Gewichtsverfolgung | Überwachung von Gewicht, Fettmasse, Muskelmasse, BMI, Größe, manuell oder mit Withings-Waage. |
Gewichtsziel | Festlegen eines Wunschgewichts. |
MyFitnessPal | Erlaubt das Anlegen eines Ernährungstagesbuchs mittels der MyFitnessPal-Anwendung. |
Aktivitäts-Tracking | Aufzeichnen der Aktivitäten mit Hilfe der Smartphone-Sensoren oder dem Withings Pulse Tracker. |
Runkeeper | Verfolgen von Aktivitäten wie Laufen, Gehen und Radfahren über die Runkeeper-Anwendung. |
Schlaf-Tracking | Überwachung des Schlafs mit Withings Pulse Tracker oder Withings Aura. |
Herzüberwachung | Überwachung von Blutdruck und Puls, manuelle Eingabe oder mit Withings-Blutdruckmessgerät. |
Während der Fokus hier durchaus auf der Integration weiterer Produkte von Withings liegt, ist ebenso eine Verknüpfung mit Apple Health möglich, womit sich die erfassten Daten auch in anderen Apps, die nicht von Withings stammen, nutzen lassen. Auch andere Dienste wie Runtastic oder Fitbit lassen sich mit dem Withings-Konto verknüpfen, sodass man nicht darauf angewiesen ist, alle Produkte vom gleichen Hersteller zu kaufen.
Über die Health-Mate-Webseite lassen sich alle Daten außerdem als CSV-Dateien exportieren, sodass man diese nach eigenem Wunsch weiterverarbeiten oder sichern kann. Was die Weiterverwendung der eigenen Daten angeht, präsentiert sich Withings damit als erfreulich offen.
Die Idee der Health-Mate-App ist hervorragend, an manchen Stellen gibt es jedoch noch ein paar ungeschliffene Kanten. So könnte die App etwas übersichtlicher gestaltet sein, die einzelnen Widgets wirken teilweise etwas „aneinandergeklebt“ und das Design nicht vollständig aufeinander abgestimmt.
Die Webversion wirkt an manchen Stellen ebenfalls unfertig, so wird für die Pulswellengeschwindigkeit beispielsweise noch der englische Text „Pulse wave velocity“ angezeigt. In der Webversion lassen sich für Gewicht und Fettmasse Normalbereiche anzeigen, für die Pulsfrequenz ist dies nicht vorgesehen. In der iOS-App hingegen wird für die Pulsfrequenz ein Normalbereich angezeigt, bei der Körperzusammensetzung fehlen die Normalbereiche wiederum. Insgesamt wäre hier mehr Konsistenz zwischen Smartphone- und Web-App wünschenswert.
Unter dem Menüpunkt Parameter findet man auf der Webseite umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten – und weitere unfertige Übersetzungen. So lassen sich hier nicht nur die Nutzer verwalten, sondern beispielsweise auch die Anzeige der Fettmasse von absoluten in prozentuale Werte umschalten. Ebenfalls anpassen lässt sich das Einheitensystem sowie die Sprache. Auch der Datenimport wird über diesen Menüpunkt möglich, wobei man sich exakt an das vorgegebene CSV-Format halten muss.
Der letzte interessante Punkt sind die Benachrichtigungseinstellungen. Hier lassen sich insgesamt sechs verschiedene Arten von E-Mail-Newslettern an- und abschalten, namentlich: Wochenbericht, Motivierungsbenachrichtigung, Feedback, Withings-News, Angebote, Withings-Studien. Der Wochenbericht dürfte sicherlich das interessanteste Mailing sein, denn hier werden die Messergebnisse von jeweils sieben Tagen zusammengefasst und kurz kommentiert (Beispielsweise mit „Sie haben in der letzten Woche -0.7 kg verloren. Ihr Ziel ist zum Greifen nah! Es fehlen nur noch 3.9 kg!“).