Einstellmöglichkeiten
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Die Optik spielt bei vielen Anwendern sicherlich eine, wenn nicht die entscheidende Rolle beim Kauf eines Schreibtischstuhls – das sollte sie aber nicht. Wer viel am Rechner sitzt, oder beispielsweise im Home-Office ganztägig am Rechner sitzt, für den ist die Ergonomie das „A und O“ beim Kauf eines Schreibtischstuhls. Da aber nun einmal jeder Anwender einen anderen Körperbau besitzt und darüber hinaus auch noch andere Vorlieben bzgl. eines bequemen Sitzens hat, muss ein Stuhl möglichst vielfältig anpassbar sein. Eine Vorgabe, die Tesoro genau wie die Konkurrenten an zahlreichen Stellen umgesetzt hat.
Die elementarste aller Anpassungen ist in jedem Fall die Höhenverstellung. Die eingesetzte Gasdruck-Feder der Klasse 4 ist maximal für ein Gewicht von 120 kg freigegeben - das ist eine klassenübliche Spezifikation. Sie erlaubt eine Höhenverstellung im Bereich von 8 cm (44 cm bis 52 cm), was für die meisten Anwender ausreichend sein sollte, um eine bequeme Sitzposition zu finden. Im Vergleich mit dem Sharkoon Skiller SGS3 fällt auf, dass die maximale Sitzhöhe etwas höher ausfällt, was Personen mit langen Beinen entgegenkommt.
Die Armlehnen erfreuen sich bei dem Design von Gaming-Chairs in der Regel einer besonders großen Beliebtheit und werden mit vielen Einstellmöglichkeiten bedacht. So auch beim Zone Evolution, wenn auch in einem geringeren Umfang als bei der Konkurrenz. Die Lehnen können in der Höhe und Tiefe angepasst und zusätzlich gedreht werden. Es ist aber nicht möglich, sie nach außen oder innen zu schieben. Dennoch sind wir uns eigentlich sicher, dass die meisten Nutzer dennoch eine bequeme Position finden werden.
Geht es um die Möglichkeiten, wie die Rückenlehne geneigt werden kann, sind sich die Hersteller von Gaming-Chairs ebenfalls einig. Am rechten Seitenteil ist ein Hebel vorhanden, über den die Neigung in einem bereich von 0° bis 180°angepasst werden kann. Der große Verstellbereich bietet natürlich Vorteile und sorgt dafür, dass jeder seine persönliche bevorzugte Einstellung findet. Allerdings gehen wir davon aus, dass es so viel gar nicht sein müsste, denn alle Einstellungen jenseits der 120° werden wohl die wenigsten Nutzer wirklich benötigen.
Wichtig ist es an dieser Stelle zu beachten, dass der Tesoro Zone Evolution nicht über eine Synchronmechanik verfügt: Die Sitzfläche befindet sich immer in dem voreingestellten Winkel zum Rückteil und wird nicht automatisch angepasst, wie es viele hochwertige Bürostühle heutzutage bieten. Es ist schade, dass Tesoro, wie die anderen Hersteller aktuell auf eine solche Funktion verzichten. Bei Tesoro ist es aufgrund des Preises aber ein Stück weit nachvollziehbar.
An einer anderen Stelle orientiert sich Tesoro leider ebenfalls am aktuellen Standard. Eine integrierte Lumbalstützte gibt es nicht - mit Blick auf den Preis ist das jedoch nachvollziehbar. Wie üblich gibt es bei Tesoro auch die zwei Kissen - eines für den Nacken, eines als Pseudo-Lumbal-Stütze. Ob sie gefallen oder nicht, hängt ganz vom persönlichen Geschmack ab. Wir haben auf sie verzichtet, denn im Vergleich zu integrierten Varianten fehlt der Kissen-Lösung die feine Anpassung.
Bei Tesoro gibt es dennoch eine andere Lösung als bei der Konkurrenz. Die Rückenlehne ist nicht geschlossen, sodass theoretisch noch etwas zwischen die Bespannung und das Polster geschoben werden kann. So ist es möglich, die Unterstützung des Rückens noch weiter nach dem persönlichen Geschmack anzupassen.
Praxistest – der Sitzkomfort
Am Ende lässt es sich auf eine ganz einfach Frage reduzieren: Wie bequem ist der Tesoro Zone Evolution?
An dieser Stelle sei allerdings darauf hingewiesen, dass der gefühlte Sitzkomfort eine sehr persönliche Wahrnehmung ist. Was dem einen passt, kann den zweiten merklich stören. Daher gilt: Bei unseren Beschreibungen handelt es sich um subjektive Erfahrungen.
Die Einstellungen auf die persönlichen Vorlieben war dank der zahlreichen Möglichkeiten, die Tesoro bietet, ohne größere Probleme zu bewerkstelligen.
Es fällt schnell auf, dass die grundlegende Abstimmung des Tesoro Zone Evolution groß gewachsenen Anwendern entgegenkommt. Entsprechend konnte die Testperson mit einer Größe von 195 cm bequem Platz nehmen. Der Stuhl konnte auf eine angenehme Höhe eingestellt werden und bot sogar - im wahrsten Sinne des Wortes - noch Luft nach oben. Noch dazu verlieh die tiefe Sitzfläche den Oberschenkeln eine angenehme Abstützung. Wer etwas kleiner ist, kann allerdings Probleme bekommen, dass die Kniekehlen direkt am Stuhl anstoßen, was die Bewegungsfreiheit einschränkt. Auf die Auswirkung gehen wir beispielsweise in unserer Ergonomie-FAQ ausführlich ein.
Das grundlegende Polster war angenehm. Tesoro entscheidet sich für eine etwas weichere Abstimmung, als es beispielsweise bei Sharkoon der Fall ist. Dennoch ist der Zone Evolution nicht so weich abgestimmt, dass es zu Einschränkungen kommt. Geht es um den eigentlichen Schnitt der Stühle könnte der Unterschied zwischen den beiden Stühlen größer kaum sein. Während der Skiller SGS3 extrem schmal geschnitten ist, fällt der Zone Evolution sehr breit aus. Entsprechend fehlt es etwas an Führung im Bereich der Seiten - bei einem Bürostuhl sollte das aber kaum stören.
Den Armlehnen fehlt zwar die vierte Dimension der Anpassung, in der Praxis macht sich das aber nicht negativ bemerkbar. Die gebotenen Einstellmöglichkeiten sind mehr als ausreichend und erlauben es, eine bequeme Position zu finden. Allerdings würden wir uns eine etwas bessere Polsterung wünschen. Mit Blick auf den Preis können wir aber ein Auge zudrücken.
Gleiches gilt auch in Bezug auf die fehlende Lumbalstützte. Allerdings fällt die Unterstützung des Rückens für unseren Geschmack etwas zu gering aus. Das beiliegende Polster wiederum trägt zu dick auf.
In warmen Sommermonaten kann es allerdings warm werden. Was aktuell in den Wintermonaten vielleicht sogar ganz angenehm ist, führt bei warmen Temperaturen schnell zu einem schwitzigen Rücken.