TEST

Gadgets

Elgato Thunderbolt 3 Pro Dock ausprobiert - die neue Version überzeugt

Portrait des Authors


Elgato Thunderbolt 3 Pro Dock ausprobiert - die neue Version überzeugt
3

Werbung

Elgato hat vor kurzem das Thunderbolt 3 Pro Dock vorgestellt und bei diesem die Anschlussausstattung angepasst und beispielsweise auch einen Card-Reader verbaut. Wie sich das Dock im Alltag behaupten kann, klären wir in diesem Praxistest.

Nachdem die Vorgänger-Generationen ein Nischendasein geführt haben und allenfalls in der Mac-Community ihre Fans hatten, kommt Thunderbolt 3 auf deutlich mehr Geräten zum Einsatz. Das ist nachvollziehbar, denn Intel hat zuletzt die Lizenzkosten immer weiter reduziert und schlussendlich sogar ganz gestrichen. Entsprechend verwundert es dann auch nicht, dass Notebooks mit Thunderbolt in der dritten Generation aktuell bei rund 750 Euro starten. Ein weiterer Vorteil der dritten Generation ist ohne Frage der Typ-C-Stecker, den man sich nicht nur dem kompatiblen USB-Standard teilt, sondern der auch verdrehsicher ist und entsprechend deutlich komfortabler zu handhaben ist.

Im Vergleich mit USB 3.1 Gen2 hat TB3 die Nase aber deutlich vorn. Das beginnt bei der Bandbreite, die nicht bei 10 GBit/s limitiert, wie es beim aktuellsten USB-Standard der Fall ist, sondern maximal 40 GBit/s bereitstellen kann, was externe High-Speed-Laufwerke wie die Samsung Portable SSD X5 überhaupt erst möglich macht. Gleichzeitig wäre da auch die Stromversorgung, die auf 100 W maximal spezifiziert ist. Von letzterem profitieren externe Docking-Lösungen wie die CalDigit TS3 Plus, die wir uns bereits angesehen haben oder eben das Thunderbolt 3 Pro Dock von Elgato, die nicht nur zahlreiche Anschlüsse bereitstellen können, sondern zudem ein vergleichsweise leistungsstarkes Notebook über nur ein Kabel auch mit Strom versorgen können. Eine Daisy Chain kann maximal sechs Geräte umfassen. 

Nachdem Elgato bereits ein TB3-Dock im Angebot hatte, das sich auch schon im Praxistest beweisen musste, folgt nun das neue Thunderbolt 3 Pro Dock, das optisch stark an seinen Vorgänger erinnert, aber eine optimierte Schnittstellenausstattung vorweisen kann. Der Preis hat es allerdings in sich, denn aktuell werden 349 Euro aufgerufen. 

Elgato Thunderbolt 3 Pro Dock im Detail

Grundsätzlich hält Elgato an seinem, mit einem Design-Award ausgezeichneten Gehäuse fest. Das Dock liegt flach auf dem Schreibtisch kann mit seinen abgerundeten Seitenteilen einen gefälligen Eindruck hinterlassen. Die Abdeckung des Gehäuses besteht aus Aluminium und kommt in „Space Grey“ daher, was natürlich bestens zu den neuen MacBooks passt. Aus rein ästhetischen Gesichtspunkten wäre es aber wünschenswert, wenn Elgato sein Dock auch in weiteren Farbvarianten anbieten würde. Die Kombination aus dunklem Metall und den schwarzen Kunststoff-Blenden an Front und Rückseite sorgt für einen schicken Kontrast. Die Verarbeitung ist sehr gut. Alle Spaltmaße wurden gleichmäßig ausgeführt, die Materialien hinterlassen einen sehr hochwertigen Eindruck.

Im direkten Vergleich mit dem TS3 Plus wirkt das Thunderbolt 3 Pro Dock deutlich eleganter und formschöner. Interessant ist die Oberflächenbeschaffenheit. Während CalDigit das gesamte Gehäuse mit Kühlrippen versieht, verzichtet Elgato vollständig auf eine Oberflächenmaximierung. Der Optik tut das gut – und negative Effekte konnten wir im Test nicht feststellen. Das Gehäuse erwärmt sich zwar beim Laden eines Notebooks, erreicht aber keine kritischen Werte.

Die Unterschiede zwischen den beiden TB3-Docks aus dem Hause Elgato zeigen sich bei einem Blick auf die Anschlussausstattung. Bei der neuen Pro-Version erhöht Elgato die Anzahl der USB-Anschlüsse aus zwei und setzt bei beiden auf USB 3.1 Gen1, können also mit maximal 5 GBit/s arbeiten. Daneben sitzt ein Line-in-Line-Out-Kombi-Anschluss. Die Nutzung von Typ A auf der Front macht aktuell noch absolut Sinn, denn nur die wenigsten USB-Sticks haben bereits eine Typ-C-Schnittstelle.

Der größte Gewinn an der neuen Generation sind in jedem Fall die beiden integrierten Card-Reader, schließlich werden diese gerade bei ultrakompakten Notebooks immer häufiger eingespart. Elgato integriert sowohl SD als auch microSD, was heutzutage für die meisten Anwender ausreichen sollte. Bei beiden Readern handelt es sich um UHS-II-Modelle, sodass in absehbarer Zeit keine Performance-Probleme zu erwarten sind. Maximal werden so 312 MB/s erreicht.

Auch auf der Rückseite des Docks gibt es Änderungen. Kamen bislang auch Typ-A-Schnittstellen zum Einsatz, gibt es jetzt vier Typ-C-Ports. Hinter zweien verbirgt sich das Thunderbolt-3-Protokoll, hinter zweien USB 3.1 Gen 2. Der Thunderbolt-Port, der auch zum Laden eines Notebooks gedacht ist, wurde gut markiert, sodass es nicht zu Verwechslungen kommen kann. Die USB-Verteilung ist konsequent, hat aber noch den Nachteil, dass alte Peripherie, die dauerhaft mit dem Dock verbunden werden soll, in unserem Fall beispielsweise die Tastatur, entweder über einen Adapter angebunden werden muss oder optisch unschön der Front-Anschluss die passende Wahl ist.

Weiterhin gibt es einen DisplayPort. Über diesen kann maximal ein 4K-Display betrieben werden. Soll ein zweites Display genutzt werden, muss dieses über eine der USB-C-Buchsen verbunden werden. Alternativ besteht auch die Möglichkeit ein 5K-Display via TB3 zu nutzen. In unserem Testsetup haben wir einen 34-Zöller mit 3.440 x 1.440 Bildpunkten angeschlossen.

Nicht fehlen darf natürlich auch ein Netzwerk-Anschluss. Via RJ45 wird maximal Gigabit bereitgestellt, was natürlich für die meisten Anwender vollkommen ausreichend ist. Schlussendlich finden wir auf der Rückseite auch die zweite RJ45-Buchse wieder, die bei der Non-Pro-Variante noch auf der Front zu finden war.

Praxiseinsatz und Fazit

In der Praxis konnte uns Elgatos neues Thunderbolt 3 Pro Dock überzeugen, denn die Pro-Version stellt ein sinnvolles Upgrade dar. 

Das hochwertig verarbeitete Gehäuse und die schicke Optik sind geblieben. Mit letzterer stellt Elgatos Dock so etwas wie den design-bewussten Gegenentwurf zu CalDigits TS3 Plus dar, das zwar auch sehr gut verarbeitet ist, aber wesentlich zweckdienlicher wirkt. Auf einem schicken Designer-Schreibtisch macht sich das Elgato-Dock entsprechend deutlich besser.

Geändert hat sich hingegen die Anschlussausstattung und -aufteilung. Und die gefällt uns nun deutlich besser, ist aber nicht frei von Einschränkungen. Als größten Vorteil sehen wir die Integration der beiden Card-Reader an. In Zeiten, in denen diese immer häufiger in kompakten Notebooks eingespart werden, wird so ein zusätzliches Gerät eingespart. Gleichzeitig hat Elgato die Anzahl der Schnittstellen erhöht, sodass es eigentlich keine Probleme geben sollte, auch ein größeres Setup zu verbinden – CalDigit beispielsweise bietet noch einen USB-Anschluss mehr – ob das nun ausschlaggebend ist, muss jeder für sich selbst beurteilen. Wer viele Laufwerke verbindet profitiert von der elgato-Software, die es ermöglicht alle Drives mit einem Tastendruck auszuwerfen.

Ab einer gewissen Größe des Setups ist aber auch klar, dass die 40 GBit/s, die TB3 bieten kann, keinesfalls unbegrenzt sind. Wer zwei 4K-Displays anbindet und noch dazu die weiteren Schnittstellen belegt, kann auch das aktuelle Thunderbolt-Protokoll an seine Grenzen bringen. Da aber wohl selten alle Schnittstellen gleichzeitig maximal ausgelastet sind, sehen wir hier keine Probleme für den Praxiseinsatz. Im Test mit der Samsung Portable SSD X5 konnten wir eine leicht niedrigere Transferrate beim Schreiben feststellen - das war auch schon beim CalDigit-Dock der Fall. In Kombination mit einem aktuellen MacBook Air gab es jedoch hin und wieder Probleme, wenn der externe Monitor aus dem Standby aufwachen sollte. Erst ein Umstöpseln auf eine andere TB3-Schnittstelle beim Notebook führte zum Erfolg. Hier kommt es aber stark auf die kombinierten Produkte an.

Bei einem Blick auf den Preis offenbart sich schnell, dass Elgatos neues Thunderbolt 3 Pro Dock kein Schnäppchen ist. Rund 350 Euro müssen aktuell investiert werden, was es zu den teureren Vertretern am Markt macht. Dafür bekommt man aber nicht nur ein formschönes Gerät, sondern auch viel Komfort im Alltag, denn das Notebook muss nur noch mit einem Kabel verbunden werden, ein exzellentes Schnittstellen-Portfolio und endlich auch zwei Card-Reader.

Positive Aspekte des Elgato Thunderbolt 3 Pro Dock:

  • Schicke Optik
  • Hochwertige Verarbeitung
  • Sehr gute Schnittstellenausstattung
  • Integrierte Card-Reader
  • 70 cm TB3-Kabel im Lieferumfang

Negative Aspekte des Elgato Thunderbolt 3 Pro Dock:

  • Hoher Preis

Preise und Verfügbarkeit
Nicht verfügbar Nicht verfügbar Nicht verfügbar