Alcatel ist zurück - als Alcatel One Touch operiert man seit einiger Zeit unter der Haube der chinesischen TCL Corporation. Dass das nichts Schlechtes sein muss, zeigen beispielsweise die Geräte anderer chinesischer Hersteller wie Huawei und ZTE. Mit dem onetouch star 6010D bringt man ein Gerät der unteren Mittelklasse für deutlich unter 200 Euro auf den Markt. Das Besondere: Es handelt sich um ein Dual-SIM-Smartphone auf Android Jelly Bean Basis (4.1.1). Wir haben das Gerät natürlich auf Herz und Nieren getestet - ob es dabei Stand gehalten hat oder ob man sich besser nach anderen Geräten umsehen sollte, erörtern wir auf den nachfolgenden Seiten.
Wir bedanken uns bei 'getgoods.de' für die schnelle und problemlose Bereitstellung des Testsamples.
Varianten
Natürlich kommen Geräte häufig in den unterschiedlichsten Varianten. Dass wir nicht alle Variationen an Geräten testen können, sollte dabei auch klar sein. Bei dem von uns getesteten Gerät handelt es sich um das Alcatel onetouch star 6010D in Silber mit schwarzer Front. Im Preisvergleich findet sich zudem noch eine Variante in Grau. Zusätzlich gibt es laut Hersteller noch eine rosa Variante mit weißer Front beziehungsweise weiß mit weißer Front sowie das komplette Gerät auch als Single-SIM-Variante, Produktcode 6010 ohne D. Ob die letzten beiden Varianten ebenfalls noch nach Deutschland kommen, ist nicht bekannt - da das Gerät jedoch relativ frisch auf dem Markt ist, besteht durchaus Hoffnung auf eine noch günstigere Single-SIM-Variante.
Optik, Haptik, Hardware
In der länglichen, recht eleganten Verpackung befindet sich neben dem Gerät selbst noch ein USB-Ladegerät, microUSB-Kabel, der Akku sowie Akkudeckel, Anleitungen sowie ein In-Ear-Headset (lediglich eine Silikonform-Größe mitgeliefert) - also wenig Spektakuläres. Bei dem aktuell aufgerufenen Verkaufspreis von rund 180 Euro geht das absolut in Ordnung - selbst High-End-Geräte haben oftmals keine anderen Zubehörteile mitgeliefert. Das Gerät selbst kommt - wie gesagt - mit Akkudeckel, also auch mit einem entnehmbarem Akku - der ist mit 1500 mAh nicht besonders groß, nicht besonders klein. Wie er sich schlägt, haben wir im Laufe des Tests ebenfalls festgehalten.
Die weitere Ausstattung liegt auch eher im Mittelfeld: Ein 1 GHz Dual-Core Prozessor, ein 4,0-Zoll AMOLED Display mit einer Auflösung von 800 x 480 Bildpunkten sowie eine mit 5 MP auflösende Kamera auf der Rückseite. Auf der aus Kunststoff bestehenden, aber im gebürsteten Alu-Look gehaltenen Rückseite befinden sich zudem noch der Lautsprecher, ein Mikrofon und der LED-Blitz. Der Akkudeckel schließt ordentlich und ohne nennenswerte Spaltmaße - geöffnet wird er über eine kleine Mulde an der unteren linken Seite (von hinten gesehen). Dies klappt bis zu zwei Dritteln des Gerätes auch sehr gut, im Bereich um die Kamera sitzt die Klappe jedoch sehr fest, wodurch - wenn man nicht mit einer zweiten Hand vorsichtig nachhilft - der Akkudeckel aufgrund der dünnen Bauweise zum Einknicken neigt.
Prozessor | 1-Ghz Dual Core |
Display | 4,0-Zoll AMOLED; 800x480 px (233ppi) |
Akku | 1500 mAh, entnehmbar |
Kamera (vorne) | VGA |
Kamera (hinten) | 5 MP, LED-Flash, Autofokus |
Speicher | 4 GB (2,4GB verfügbar) + microSD |
Maße / Gewicht | 117,9 x 60,8 x 9,7 mm; 120 g |
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Unter dem Akkudeckel befindet sich natürlich der Akku, ein microSD-Slot für Karten bis 32 GB sowie die SIM-Schächte. Der microSD-Slot ist bei den nur 2,4 dem Nutzer zur Verfügung stehenden Gigabyte internem Speicher eher Pflicht als eine nennenswerte Besonderheit.
Die SIM-Schächte sind gut erreichbar und mit "3G+2G" und "2G" gekennzeichnet - diese Bezeichnung ist jedoch eher irreführend. Beide Slots sind 3G-fähig, wobei im Betrieb immer nur einer der beiden Slots eine 3G-Verbindung aufbauen kann. Will man mit der Karte in Slot 2 surfen, weil beispielsweise das Datenvolumen der ersten Karte verbraucht ist, muss man diese nicht umstecken, sondern kann in den Einstellungen die 3G-Verbindung wechseln. Rund 15 Sekunden Wartezeit muss für diesen Vorgang, bei dem beide SIM-Karten die Netzverbindung verlieren, eingeplant werden - danach sind beide Karten wieder bereit zum Empfang. Wie genau beziehungsweise wie gut die beiden Karten ins System eingebunden sind, werden wir im Verlaufe des Tests ebenfalls klären.
Die Optik des "star 6010D" ist - auf der Vorderseite - wenig spektakulär. Hörmuschel, Display, Frontkamera und (im ausgeschalteten Zustand nicht sichtbare) drei kapazitive Buttons. An der linken Seite ist die Lautstärkewippe positioniert, oben finden sich 3,5-mm-Klinke-Anschluss sowie der Power-Button. Am anderen Ende des Smartphones befindet sich der microUSB-Port, zuständig für Strom- und Datenübertragung. Die rechte Seite hingegen geht in diesem Fall leer aus. Die Optik der Rückseite ist da schon spannender - der Alu-Look ist wirklich gut gelungen, das Handy sieht damit keinesfalls billig aus - und auch die Haptik fällt erstaunlich gut aus. Denn obwohl es sich um Kunststoff handelt, fühlt sich das Gerät keineswegs billig oder klebrig an.
Ergonomie / Handhabung
Dank des vergleichsweise kleinen 4,0-Zoll-Displays sind auch die Maße des Smartphones selbst relativ klein - zumindest im Vergleich mit aktuellen High-End-Boliden. Eine einhändige Bedienung sollte dank der geringen Maße gepaart mit einem guten Ausnutzungsgrad des Displays gegenüber der Frontfläche (62,4% der Frontfläche sind durch das Display belegt) für den Großteil der Käuferschicht kein Problem sein. Beim Gewicht wirkt sich die geringe Größe des Gerätes aber wieder negativ aus. Zwar ist es mit 120 Gramm nicht besonders schwer, fühlt sich aufgrund der kompakten Abmessungen aber deutlich schwerer an als manch anderes Smartphone. Das Verhältnis von Gewicht und Volumen, das mit 1,72 g/cm³ im oberen Drittel der bislang gewogenen und vermessenen Smartphones liegt, bestätigt diesen subjektiven Eindruck.
Ergonomie und Handhabung werden natürlich maßgeblich von der korrekten Funktionsfähigkeit des Gerätes unterstützt - hier leistet sich das Alcatel onetouch star 6010D leider einen störenden Fehler. Zuvor erwähnten wir, dass das Gerät drei kapazitive Buttons zur Nutzung bereithält. Dass diese im ausgeschalteten Zustand nicht sichtbar sind, sollte zunächst kein Problem darstellen.
Dass die Beleuchtung aber auch wenige Sekunden nach der letzten Nutzung abschaltet - d.h. selbst wenn man das Smartphone in der Zeit über den Touchscreen bedient - führt zu häufigen Fehlbedienungen. Trifft man die Buttons nämlich nicht genau genug, passiert... genau, nichts. Erst mehrmaliges Drücken führt dann die gewünschte Aktion aus. In den Einstellungen ließ sich keine Option finden, die die Buttons während des Betriebs dauerhaft leuchten lässt. Gerade Smartphone-Neueinsteiger dürften sich mit dieser Hürde schwer tun.