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Alcatel onetouch star 6010D - nur 200 Euro, aber nicht billig - Display, Akkulaufzeit, System

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Display & Akkulaufzeit

Das Display ist schon immer eine der wichtigsten Komponenten der Smartphone-Welt gewesen - nachdem sich in den letzten Jahren Auflösung, Technik und Displayglas weiterentwickelt haben, ist es oftmals die Helligkeit, die der Bedienung im Sonnenlicht einen Strich durch die Rechnung macht. Vom günstigen "star 6010D" darf man in dieser Disziplin jedoch auch nicht zu viel erwarten - immerhin hat es dank AMOLED eine farbenfrohe Darstellung sowie sehr gute Blickwinkel. Negativ fällt die vergleichsweise geringe Pixeldichte von nur 233 ppi in Kombination mit der PenTile-Technik auf, die vor allem bei kleineren Schriften zu deutlicher Kantenbildung und Ausfransung führt.

idol helligkeit

Der Kontrast hingegen ist mit 1:29400 AMOLED-typisch extrem hoch - im Schnitt lag das Display bei voller Beleuchtungsstärke bei 294 cd/m², im dunkelsten Fall - ebenfalls AMOLED-typisch - bei 0,01 cd/m². Der Schwarzwert ist damit natürlich phänomenal gut, die maximale Helligkeit hingegen eher durchschnittlich - in grellem Sonnenlicht kann es aber durchaus zu Schwierigkeiten kommen. Das kleine Display, das aufgrund seiner Technik bei dunkleren Anzeigeinhalten weniger Strom verbraucht, ist zwar auch bei diesem Smartphone Stromfresser Nr. 1.

Dennoch kamen wir im 720p-Video-Loop bei festgesetzten 200 cd/m² (WLAN sowie 1 SIM-Karte (guter Empfang) aktiv, Tonwiedergabe über Kopfhörer, 1 Push-Email-Account eingerichtet) auf akzeptable Laufzeiten von 4 Stunden und 22 Minuten. Das ist kein wirklich guter, aber auch kein wirklich schlechter Wert. Während diese Werte natürlich für gleichmäßige Belastung gelten, ist man im Alltag mit guten 4,5 Stunden Display-On-Zeit gut bedient, sodass der Großteil der Nutzer problemlos über den Tag kommen sollte.

 

Systemanpassungen

Jeder Hersteller versucht natürlich, Android nach seinen Wünschen anzupassen. Es ist schön zu sehen, dass das System an sinnvollen Stellen erweitert wurde - wenngleich sich viele natürlich ein "Vanilla"-Android wünschen. Für die angedachte Zielgruppe sind entsprechende Anpassungen - sofern sie gut umgesetzt wurden - meist eine willkommene Hilfe. So ist der Lockscreen zum Beispiel mit weiteren Shortcuts ausgestattet worden. Zum Entsperren zieht man den großen, weißen Riegel in Richtung untere Bildschirmkante - möchte man aber schnell auf die Kamera, SMS- oder Telefonfunktion zugreifen, kann man in den entsprechenden Bereich des darunter angeordneten, dreigeteilten blauen Entsperrbalkens greifen. Weiterhin ist die Benachrichtigungsleiste direkt vom Lockscreen aus erreichbar.

Mit ihr sind natürlich nicht nur die Benachrichtigungen selbst, sondern auch die vom Hersteller angeordneten Schnellzugriffe auf WLAN, Tethering, Bluetooth, GPS, Datenverbindungen, Flugmodus und Lautstärke zu erreichen. Zudem gibt es einen Direktlink in die gesamten Einstellungen. Bedauerlicherweise lassen sich weder die Schnellzugriffe im Lockscreen noch im Benachrichtigungscenter anpassen - ein wenig mehr (optionale) Freiheiten würden dem versierteren Nutzer sicherlich gefallen.

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Weitere Anpassungen des Herstellers findet man im Einstellungs-Menü wieder. Die Gestensteuerung erlaubt es, das Gerät per Flip-to-Silence bei ankommenden Anrufen stumm zu schalten. Mit der gleichen Geste lässt sich ein Wecker zum Schlummern bringen oder gar gänzlich deaktivieren. Wer, während er Musik hört, gerne mit dem Gerät in der Hand abtanzt - ganz ähnlich zu den alten iPod-Werbungen - sollte die Funktion "Zum Wechseln zum nächsten Lied bei ungesperrtem Telefon schütteln" wohl besser deaktivieren.

Zusätzlich zur Auto-Helligkeit per Sensor lässt sich auch noch die Funktion "Bildschirmleistung automatisch anpassen" aktivieren. Diese dunkelt helle Bildschirme, beispielsweise weiße Webseiten oder E-Mail-Konversationen, ab, sodass die Vorzüge des AMOLED-Bildschirms besser genutzt werden können. Interessant: als Hintergrundbild lassen sich auch Videos nutzen, die sich auf dem Smartphone befinden - eine größere Begrenzung scheint es dort nicht zu geben. In unserem Test hat das Gerät auch das 720p-Testvideo mit einer Länge von einer Stunde ohne Probleme angenommen - wer möchte, kann auch nur einen bestimmten Bereich eines Videos als Hintergrund laufen lassen. Dass dies der Akkulaufzeit wenig zuträglich ist, sollte wenig verwunderlich sein.

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Ebenfalls neu, aber durchaus auch per Automatisierungs-App nachrüstbar, ist die Funktion des zeitgesteuerten Ein- und Ausschaltens des Gerätes an bestimmten Tagen zu bestimmten Uhrzeiten. Leider wurde diese Funktion nicht ganz zu Ende gedacht, denn wer das Handy an unterschiedlichen Tagen zu unterschiedlichen Zeiten starten oder ausschalten lassen möchte, muss dies immer umständlich umstellen - denn es wird nur ein Eintrag je Aktion erlaubt. Unterschiedliche Zeiten für Wochentag und Wochenende sind demnach nicht möglich.

Die wohl wichtigste Funktion in den Einstellungen ist die SIM-Verwaltung. In dieser können die beiden eingelegten SIM-Karten verwaltet werden, sodass man zum Beispiel die geschäftliche Karte am Wochenende oder abends deaktivieren kann, ohne sie herauszunehmen. Weiterhin lassen sich Name und Hintergrunfarbe (blau, orange, grün, lila) der Karten festlegen - letztere zieht sich durchs ganze System hindurch. Die Empfangs-Balken sowie die Abfrage für verschiedene Aktionen ist immer mit der Farbe verknüpft. Weiterhin lassen sich Standard-Aktionen zu bestimmten SIM-Karten zuordnen (Telefonanruf, SMS, Videoanruf, Datenverbindung), wobei immer nur eine Karte gleichzeitig für die Datenverbindung sorgt. Wer beide Karten gleichberechtigt nutzt, kann bei den Aktionen auch "Immer nachfragen" aktivieren - bei den entsprechenden Aktionen taucht dann ein Popup-Fenster auf, in dem man die gewünschte Karte antippt.

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Neben Anpassungen in den Einstellungen wurden natürlich auch zahlreiche Apps vorinstalliert. Unter anderem der Adobe Reader, AVG Anti-Virus für 375 Tage, Barcode-Scanner, Evernote, Facebook, LinkedIn, Gameloft Live, LED Lampe, Notizen, OfficeSuite 6 Viewer, OI Einkaufsliste, One Touch Radio (Internet-Radio), One Touch Manager (WLAN-Synchronisation mit Desktop-App), Twitter, PicSay, Little Big City und Meine Tracks (GPS-Routen aufzeichnen), Viber, VideoStudio & Videoplayer und eine Wetter-App. Ganz so viele Programme hätten es unserer Meinung nach bei dem geringen internen Speicher nicht sein müssen. Es finden sich aber durchaus einige sehr praktische Apps darunter: Cloud Backup ist so eine davon. In dieser können zeitgesteuerte Sicherungen von Anwendungen, Anrufprotokollen, Fotos, Kalendereinträgen, Kontakten, Lesezeichen, Musik, SMS, Systemeinstellungen und Videos, die mit der internen Kamera aufgezeichnet wurden, erstellt werden. Als Sicherungsziele bietet man den internen Speicher, Box.net oder Dropbox an. 

Eine weitere App ist "Akku sparen", mit der man sowohl zeitgesteuert (zumindest für einen täglichen, festen Zeitraum) als auch Akkustands-abhängig verschiedene Modi aktivieren kann. Diese lassen sich selbst erstellen und beinhalten folgende Funktionen: Bildschirmhelligkeit auf festen Wert setzen, Zeit bis zum Ausschalten des Displays verringern, Vibration in bestimmten Ton-Modi oder gänzlich deaktivieren. Zudem können Datenverbindung, WLAN, Bluetooth, GPS, Auto-Sync, Ausrichtungssensor sowie das haptische Feedback aktiviert oder deaktiviert werden.