Software
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Geht es um die Software auf Smartphones, genießt Samsung nicht den besten Ruf. Nicht nur, dass die eigene Oberfläche TouchWiz nicht jeden Geschmack trifft, auch die Anzahl der ab Werk vorinstallierten und damit Speicher blockierenden Programme stieg in den letzten Monaten immer weiter an.
Eine mögliche Trendwende deutet nun aber das Galaxy K zoom an. Zwar setzt Samsung immer noch auf TouchWiz, es sind jedoch deutlich weniger Applikationen als beispielsweise beim Galaxy S5 installiert; unter anderem fehlen S Health sowie andere Samsung- und Drittanbieter-Tools. Dem Nutzer stehen nach dem ersten Einschalten zwar dennoch nur etwa 5 GB freier Speicher zur Verfügung, der eingeschlagene Weg ist aber der richtige.
An der Oberfläche selbst hat man hingegen nichts verändert, wer bereits ein Samsung-Smartphones der vergangenen Monate benutzt hat, findet sich auf Anhieb zurecht. Für einige neu könnte lediglich der äußerste linke Homescreen sein, der durch My Magazine ersetzt wurde. Dahinter steckt der News-Aggregator Flipboard, der Meldungen aus frei wählbaren Bereichen zusammenfasst und auf Wunsch auch die eigenen Social-Media-Accounts berücksichtigt. Hinter allem steckt Android in Version 4.4.2 mit all seinen Stärken und Schwächen. Zu letzteren gehört - auch durch Samsungs Anpassungen - das mittlerweile sehr unübersichtlich gewordene Einstellungsmenü, das sich über mehrere Seiten verteilt.
Kamera
Die Ausstattungsdetails klingen wie die einer besseren Kompaktkamera: Zehnfacher optischer Zoom, optischer Bildstabilisator und zahlreiche Aufnahmemodi für fast jede Situatation, zudem ein Sensor im Format 1/2,3 mit 20,7 Megapixeln und Blende f3.1 bis f6.3 - auf ein Smartphone würde dabei kaum jemand tippen.
Doch all die Parallelen täuschen nicht darüber hinweg, dass man es mit einem Hybriden zu tun hat, das wird spätestens beim Versuch, das erste Foto zu schießen, klar. Denn anders als noch der Vorgänger ist das Galaxy K zoom in puncto Form nicht an eine Kamera angelehnt, in der Hand liegt es somit bei Aufnahmen eher ungünstig. Ebenfalls störend fällt die beinahe ausschließliche Bedienung per Touchscreen auf, einzig die Wahl der Zoom-Stufe sowie das Fokussieren und Auslösen können über echte Tasten erfolgen.
Als mildernden Umstand kann man immerhin die gut gelöste Menüführung der Kamera-Applikation werten. Samsung ist es hier gelungen, zahlreiche Funktionen auf engstem Raum zusammenzufassen, ohne dass die Übersichtlichkeit völlig verloren geht; anpassbare Shortcuts runden das Bild ab.
Wichtiger ist jedoch die Bildqualität. Und hier kann das Galaxy K zoom beinahe vollständig überzeugen - wenn man den Smartphone-Durchschnitt als Maßstab wählt. Bei optimalen Lichtverhältnissen schafft es der Sensor, auch feinste Details und Farbunterschiede zu sichern, gerade bei Makros fällt dies auf. Aber auch bei ungünstigem Licht, beispielsweise in der Dämmerung oder schlechten beleuchteten Räumen, reicht die Qualität, um die meisten anderen Smartphones zu überholen. Zwar ist Bildrauschen dann nicht zu übersehen, mit dem Aktivieren des Xenon-Blitzes lässt sich jedoch gegensteuern. Aufgrund seiner Leuchtkraft sollte allerdings eine größere Entfernung zum Motiv gewählt werden, da andernfalls viele Details verloren gehen respektive Farben wie üblich verfälscht werden. Wird auf den optischen Zoom zurückgegriffen, profitiert der Nutzer vom Bildstabilisator.
Ähnlich gut wie Fotos gefallen Videos, die mit dem Galaxy K zoom aufgezeichnet werden. Auch bei schnelleren Bewegungen treten keine Artefakte auf, so lange es nicht zu dunkel ist. Hier ist man jedoch auf Full HD begrenzt, für UHD-Aufnahmen muss entweder auf eine echte Kamera oder ein anderes Smartphone zurückgegriffen werden.
Ein weitaus größeres Manko, vor allem im Vergleich mit dem Galaxy S4 zoom: Samsung hat auf ein Stativgewinde verzichtet.