Leistung
Seit dem Start der Big.Little-Architektur gibt es zwei unterschiedliche SoC-Philosophien: Auf der einen Seite beispielsweise Qualcomms Snapdragon 801, der auf vier gleichwertige CPU-Kerne setzt, auf der anderen Seite Lösungen wie der im Galaxy K zoom steckende Exynos 5260 mit seinen unterschiedlichen CPU-Typen. Und obwohl die Technik mittlerweile nicht mehr neu ist, entpuppen sich die Big.Little-Chips noch immer mitunter als Überraschung, denn sechskernige Lösungen wie im aktuellen Fall sind noch selten.
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Der Nutzer selbst spürt vom ungewöhnlichen Aufbau im Alltag nichts. Der SoC macht sich weder durch Ruckler noch durch andere Aussetzer bemerkbar. Und auch auffallend lange Ladezeiten treten nicht zutage. Erst beim Griff zu einem Benchmark-Tool wird das Galaxy K zoom auffällig. Denn mitunter liefern die Testprogramme sehr widersprüchliche Ergebnisse, auch weil noch nicht alle vollständig an die Big.Little-Architektur angepasst sind. Ein Beispiel: Unter AnTuTu erreicht das Smartphone mit gut 33.600 Punkten annähernd das Niveau des Sony Xperia Z2, sowohl in Linpack als auch im 3DMark ist es diesem jedoch klar unterlegen.
Ähnlich sieht es auch bei anderen, teils sehr alltagsnahen Tests aus. Im praktischen Einsatz baut das Smartphone Webseiten schnell und flüssig auf, die Browser-lastigen Benchmarks Sunspider und Browsermark 2.0 attestieren dem Gerät jedoch lediglich durchschnittliche und schlechte Leistungen. Für die Praxis sind derartige Wertungen egal, im Test konnten keinerlei auffällige Schwächen festgestellt werden. Erst bei sehr anspruchsvollen Spielen erreichte das Galaxy K zoom seine Grenzen, hier in erster Linie aber aufgrund der schwächeren Cortex-A7-Kerne.
Laufzeit
Die haben wiederum aber auch einen gewichtigen Vorteil. Denn wird weniger Leistung verlangt, punkten diese durch ihren im Vergleich zu den Cortex-A15-Kernen geringeren Energiebedarf. Dies ist vor allem im Standby nicht zu verachten, in dem lediglich anspruchslosere Aufgaben zu erledigen sind. Im Alltag resultiert dies in guten Laufzeiten, erst nach gut zwei Tagen - etwa 50 Stunden - musste das Galaxy K zoom im Test wieder an das Ladegerät anschlossen werden. Aber auch im standardisierten Video-Test überzeugte das Smartphone. Nur knapp wurde hier die Marke von 11 Stunden verfehlt, was für einen Platz in der Spitzengruppe reicht.
Doch der 2.430 mAh fassende Akku kann auch deutlich schneller geleert werden. Denn wird die Leistung des SoCs in Gänze abgerufen, muss schon nach wenigen Stunden wieder geladen werden. Gleiches gilt auch für den häufigen Einsatz der Kamera, die sich in puncto Energiebedarf - auch aufgrund des Displays - als wenig genügsam entpuppt.
Fazit
Die Kamera als Mittel der Differenzierung ist bei Handys keine neue Entwicklung. Bereits in den frühen 2000er-Jahren erkannten die ersten Hersteller, allen voran Sony Ericsson mit der beinahe schon legendären Cybershot-Modellreihe, dass man mit einem vergleichsweise guten Sensor Käufer finden konnte. Der Erfolg sprach für sich: Immer mehr Anbieter zogen nach und schnell wuchs die Zahl der Megapixel und Funktionen.
Prinzipiell hat sich daran bis heute kaum etwas verändert. Nach wie vor versuchen die Hersteller sich gegenseitig mit Kamerafunktionen zu übertrumpfen, mit der PureView-Technik bietet derzeit Nokia das Maß aller Dinge. Mit dem Galaxy S4 zoom zog Samsung im vergangnen Jahr nach und präsentierte erstmals ein Smartphone, das mehr als nur durchschnittliche Fotos schießen sollte. Ob das Gerät ein wirtschaftlicher Erfolg geworden ist, ist nicht klar, dass man mit dem Galaxy K zoom einen zweiten Versuch startet, deutet aber darauf hin.
Sicher ist jedoch, dass man mit dem ersten Modell letztendlich doch nicht in Gänze zufrieden war, die Veränderungen vor allem in Hinblick auf das Design sind ein sicherer Beleg hierfür. Genau in diesem Punkt zeigt sich jedoch das Dilemma, in dem jeder Hybride steckt: War das Galaxy S4 zoom noch wie eine Kamera geformt und lag dementsprechend beim Fotografieren gut in der Hand, soll das Galaxy K zoom mehr ein Smartphone sein - auf Kosten der Ergonomie beim Kameraeinsatz.
Dafür profitiert der Nutzer von einer verbesserten Ausstattung. Der mitunter zu langsame Dual-Core-SoC des Vorgängers wurde gegen eine hauseigene Sechskern-Lösung getauscht, die eine mehr als ausreichende Leistung bietet. Weder bei den üblichen Applikationen noch beim Einsatz der Kamera kam der Chip an seine Grenzen, umso ärgerlicher ist es, dass Samsung so manches Feature wie beispielsweise RAW-Unterstützung oder das Drehen von UHD-Videos nicht integriert hat. Enttäuscht dürften ambitionierte Nutzer aber auch vom Streichen des Stativgewindes sein.
Entschädigt wird man ein Stück weit jedoch vom besseren Display, das mit kräftigen Farben und einem tollen Kontrast punktet, aber auch vom vergrößerten Arbeitsspeicher, der nicht nur der Kamera-Funktion zugute kommt. Dass die Verarbeitung auf einem sehr hohen Niveau liegt, ist bei Samsung-Smartphones der vergangenen Monate keine Überraschung, auch die sehr guten Akkulaufzeiten ist man mittlerweile gewöhnt.
Dennoch, eine Empfehlung für die breite Masse ist das Galaxy K zoom nicht, hier stehen vor allem das hohe Gewicht sowie die Größe im Weg. Wer jedoch viel Wert auf eine hohe Fotoqualität legt, den Schritt zu Nokia und damit zu Windows Phone 8.1 aber scheut, ist mit dem Galaxy K zoom gut beraten.
Positive Aspekte des Samsung Galaxy K zoom:
- hohe Verarbeitungsqualität
- Kamera mit klar überdurschnittlichen Ergebnissen
- sehr gute Akkulaufzeiten
- schneller SoC
- Akku wechsel- und Speicher erweiterbar
Negative Aspekte des Samsung Galaxy K zoom:
- Wegfall des Stativgewindes
- beim Kameraeinsatz unhandlicher als der Vorgänger
- keine RAW-Unterstützung
- großes Gehäuse und hohes Gewicht
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