LG punktet beim Display
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Dass das ASUS-Smartphone dennoch gut in der Hand liegt und auch in Hinblick auf die Verarbeitung keine Schwächen aufweist, haben wir bereits im Einzeltest geschrieben. Hieran ändert sich auch beim LTE-Modell nichts, auch wenn das Verhältnis von Display-zu-Front-Verhältnis mit 69 Prozent nur befriedigend ausfällt. Mit knapp 72 Prozent nur wenig besser sieht es beim G3 s aus. In Sachen Ergonomie liegt das LG-Handy aber nicht nur leicht, sondern deutlich vorn. Zum einen aufgrund des kleineren Gehäuses, zum anderen aber auch aufgrund des Verzichts auf Tasten unterhalb des Displays sowie der Verbannung der Tasten für Standby und Lautstärke auf die Rückseite - dies kennt man bereits vom G3. Von diesem übernommen hat man auch die gute Verarbeitung. Trotz zahlreicher Übergänge zwischen den einzelnen Gehäusebauteilen gibt es keine auffällig unterschiedlichen Spaltmaße oder spürbare Übergänge.
Ihre Stärken ausspielen können die Smartphones aber auch beim Telefonieren. Beide fielen hier im Test nicht negativ auf. Aber auch bei der Datenübertragung gab sich niemand eine Blöße. Die beim ZenFone 5 beobachtete Bluetooth-Schwäche zeigte sich beim LTE-Modell nicht.
Und auch ein anderer Kritikpunkt der UMTS-Version entfällt. Denn während diese derzeit nur mit Android 4.3 ausgeliefert wird, setzt ASUS bei der LTE-Variante auf 4.4.2 - ebenso wie LG. Damit sind beide Smartphones zwar nicht auf dem aktuellsten Stand, alle wichtigen Funktionen des Betriebssystems sind jedoch vorhanden. Ob und welche der beiden jeweils darübergestülpten eigenen Oberflächen gefallen, bleibt eine Frage des eigenen Geschmacks. Stärken und Schwächen bieten sowohl LGs LG UI als auch ASUS’ ZenUI. Hervorzuheben ist jedoch, dass mit beiden auch eigene Applikationen verbunden sind, die mitunter einen spürbaren Mehrwert bieten.
Ein Stück weit absetzen vom ZenFone 5 LTE kann sich das G3 s beim Display. Denn mit maximal 380 cd/m2 fällt es heller aus, gleichzeitig wirken Farbdarstellung und Blickwinkelstabilität leicht besser. Mit einem Kontrast von 1.085:1 zu sowie einer Homogenität von 90 Prozent liegt man jedoch knapp hinter dem Konkurrenten von ASUS (1.200:1 und 93 Prozent).
ASUS mit mittelmäßiger Kamera, beide mit durchschnittlicher Leistung
Die Anzeige des ZenFone 5 LTE schneidet hingegen wie schon im Einzeltest der 3G-Version nur durchschnittlich ab. Ähnlich sieht es bei der Kamera aus, angesichts des gleichen Moduls keine Überraschung. Deren Qualität hängt direkt von den Lichtverhältnissen ab, die Schwächen bei Nahaufnahmen sind erneut vorhanden.
Angesichts des gleichen SoCs ebenfalls nicht verwunderlich ist die nahezu identische Leistungsbewertung. Zwar liegt das G3 s in nahezu allen Tests hinter dem ZenFone 5 LTE, in der Regel handelt es sich jedoch nur um wenige Prozentpunkte. Zwar sprechen die Benchmarks von überwiegend unterdurchschnittlichen Ergebnissen, in der Praxis erweisen sich beide Smartphones jedoch als ausreichend performant. Ruckler der Benutzeroberfläche bleiben aus und selbst für Spiele steht ausreichend Leistung zur Verfügung - so lange man auf die anspruchsvollsten Titel verzichtet.
Erwähnenswert sind jedoch zwei Punkte, die mitverantwortlich für den kleinen Vorsprung des ASUS-Modells sind. Zum einen kann hier auf 2 statt nur 1 GB RAM zurückgegriffen werden, zum anderen neigt das G3 s schnell zum Überhitzen. Schon nach wenigen Minuten unter voller Last erwärmt sich das Gehäuse spürbar, zudem weisen Warnungen darauf hin, dass nicht mehr die volle Display-Helligkeit gewählt werden kann; ähnliches war bereits beim G3 zu beobachten.
Eine schwache Kamera und zwei kurzatmige Smartphones
Einen Minuspunkt für sich allein hat das G3 s in Sachen Kamera. Denn hier zeigt sich, dass technisch ähnliche Module stark voneinander abweichende Resultate liefern können. So liegt auf beinahe allen Fotos ein leichter Schleier, unter dem vor allem die Farben leiden. Lediglich bei Nahaufnahmen bleibt dieses Problem aus, hier können auch die Details überzeugen. Unabhängig von der Entfernung enttäuschen Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen. Schon bei einbrechender Dämmerung neigt der Sensor schnell zu Bildrauschen, was durch den Einsatzes des LED-Blitzes nur minimal verbessert wird. Immerhin: Dank Laser Fokus gelingt das Scharfstellen auch unter solchen Bedienungen schnell.
Dass der Wechsel des SoCs nicht immer Einfluss auf die Akkulaufzeiten haben muss, beweist das ZenFone 5. Das mit einem Atom-Chip ausgestattete 3G-Modell erreichte im Einzeltest gerade einmal 349 Minuten und damit den letzten Platz der Rangliste. Die mit einem Snapdragon 400 versehene LTE-Version schneidet mit 374 Minuten nur minimal besser ab. Mit nur 339 Minuten gut eine halbe Stunde eher wieder an das Ladegerät angeschlossen werden muss das G3 s, womit dieses an das Ende rutscht. Überraschend ist das schlechte Abschneiden des LG-Vertreters vor allem aufgrund des größeren Akkus, der rund 20 Prozent mehr Kapazität bietet. Aber auch dies kennt man bereits vom größeren G3: Hier wie dort sind Hard- und Software zumindest im Auslieferungszustand nicht optimal aufeinander abgestimmt; beim Flaggschiff wurden durch Updates mittlerweile bessere Laufzeiten erreicht.
Im praktischen Einsatz können beide Smartphones ebenfalls nur bedingt punkten. Während das ZenFone 5 LTE im alltagsnahen Einsatz mit einer Ladung etwa 32 Stunden und damit etwas länger als das 3G-Schwestermodell durchhielt, erreichte das G3 s immerhin 36 Stunden.