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Differenzierung statt Einheitsbrei: Der verschärfte Wettbewerb in der Smartphone-Mittelklasse sorgt seit einigen Monaten für geschäftiges Treiben bei den Herstellern. Denn ohne Besonderheiten geht man mittlerweile im größten Segment sang- und klanglos unter. Mit dem LG G3 s und der LTE-Variante des ASUS ZenFone 5 vergleichen wir dabei zwei Kandidaten, die so ähnlich und doch so verschieden sind.
Dabei steht das LG-Smartphone im Mittelpunkt des Vergleichs, schließlich haben wir uns mit der 3G-Version des ZenFone 5 bereits ausführlich auseinander gesetzt. Abgesehen vom SoC inklusive Modem gleichen sich die Konfigurationen. Doch genau dieser Wechsel ist es, der die beiden Testkandidaten so ähnlich macht.
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Denn sowohl im G3 s als auch im ZenFone 5 (die LTE-Version trägt die Modellbezeichnung A500KL) verrichtet Qualcomms Snapdragon 400 (MSM 8926) seine Arbeit. Der Quad-Core-Chip nutzt Cortex-A7-CPUs, die in der Spitze 1,2 GHz erreichen. Ein Exot ist der SoC nicht, eingesetzt wird er in mehreren dutzend Smartphones und Tablets. Denn zum einen gilt die Snapdragon-400-Reihe als sehr ausgreift und vielseitig, zum anderen stellt sie eine preiswerte Lösung für LTE-taugliche Mobilgeräte dar. Aber auch in Hinblick auf die übliche Leistung kann sich der Chip sehen lassen. Vor allem im Vergleich mit MediaTek-Lösungen konnte sich Qualcomm zuletzt immer wieder absetzen. Auch da man mit der Adreno 305 eine vergleichsweise leistungsfähige GPU verbaut. Zu guter Letzt bewegt man sich mit einer Strukturbreite von 28 nm im üblichen Rahmen, was vor allem in Hinblick auf die Effizienz wichtig ist.
Fester Bestandteil des SoCs ist das bereits erwähnte Mobilfunkmodem. Dieses unterstützt LTE nach Cat 3 - in der Spitze mit 100 Mbit pro Sekunde im Downstream - sowie den langsameren Standard HSPA+ mit 42 Mbit pro Sekunde. Ebenfalls in beiden Geräten nutzbar sind Single-Band-WLAN nach n-Standard sowie Bluetooth 4.0. NFC und ein Infrarot-Sender für die Steuerung von Fernseher und Co. bietet hingegen nur das G3 s. Diese beiden Mankos kann das ZenFone 5 jedoch an anderer Stelle egalisieren. Denn mit 2 und 16 GB fallen RAM und interner Speicher jeweils doppelt so groß wie im LG-Smartphone aus; per microSD-Karte erweiterbar ist der Massenspeicher in beiden Fällen. Eineige Zwillinge könnten die Displays sein. Beide bieten bei einer Diagonalen von 5 Zoll 1.280 x 720 Pixel auf Basis eines IPS-Panels. Mit 294 ppi bieten die Anzeigen eine ausreichende, aber keine überragende Schärfe; der Unterschied gegenüber gleichgroßen Full-HD-Displays ist klar erkennbar.
An dieser Stelle enden jedoch zunächst die Parallelen. Zwar bieten beide Smartphones eine mit 8 Megapixeln auflösende Hauptkamera, während ASUS sich jedoch auf eine Standardlösung mit Autofokus und LED-Blitz beschränkt, setzt LG auf den gleichen Laser Fokus, der auch im Namensspender G3 zum Einsatz kommt. Der Vorteil: Das gewählte Motiv wird nicht nur schneller scharf gestellt, auch bei schlechten und sehr schlechten Lichtverhältnissen kann der automatische Fokus genutzt werden. Unterschiede gibt es auch bei den Frontkameras, auch wenn diese nicht gravierend sind. Denn mit 1,3 (LG) und 2,0 (ASUS) Megapixeln steht in beiden Geräten nur das absolute Minimum zur Verfügung - reinrassige Selfie-Kameras sehen anders aus.
Große Unterschiede gibt es hingegen wieder beim Gehäuse. Denn während sich das G3 s mit 137,7 x 69,6 x 10,3 mm begnügt, bringt es das ZenFone 5 auf 148,2 x 72,8 x 10,3 mm und damit deutlich mehr. Mit 145 g fällt es aber nur unmerklich schwerer als der Konkurrent mit seinen 134 g aus. Aber auch optisch nehmen sich beide Geräte nichts. Das Design folgt ähnlichen Vorgaben, auch wenn das G3 s aus allen Perspektiven schlanker wirkt. Im direkten, subjektiven Vergleich wirkt LGs Smartphone eleganter und fertiger - nicht zuletzt durch die Aluminium-Imitation auf der Rückseite. Mehr als Kunststoff verwendet aber auch LG nicht.