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Die Lumia-Familie ist klar strukturiert. Während die Reihen 500 und 600 den Einsteiger ansprechen sollen, richtet man sich mit der 700er-Familie an den preisbewussten Nutzer, der vor allem auf eine gute Kamera wert legt. Beim Lumia 735 bleibt man dieser Linie treu, auch wenn sich die Fortschritte lediglich auf der Vorderseite bemerkbar machen.
Denn das letzte Lumia-Smartphone mit dem Nokia-Logo - seit dem Lumia 535 verzichtet Microsoft auf die Nennung der Finnen - wird als Seflie-Phone beworben. Damit folgt man einem nicht mehr ganz jungen Trend hin zu besseren Frontkameras. Gegenüber dem Vorgänger wurden aber auch andere Punkte überarbeitet, in Summe teilt sich das Smartphone viele Komponenten mit dem Schwestermodell Lumia 730.
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Das Display ist von 4,3 auf 4,7 Zoll gewachsen, die Auflösung gleichzeitig von 800 x 480 auf 1.280 x 720 Pixel. Dabei setzt man nun auf ein AMOLED-Panel, das gegenüber der bislang verwendeten IPS-Lösung eine bessere Farb- und Schwarzdarstellung bietet, gleichzeitig aber auch den Energiebedarf des Smartphones senken soll. Dank ClearBlack-Technik sollen gleichzeitig Spiegelungen minimiert werden. Ähnlich groß fällt der Sprung beim SoC aus. Setzte Nokia beim Lumia 720 noch auf Qualcomms Snapdragon S4 MSM8227 mit zwei CPU-Kernen und einem Spitzentakt von 1 GHz, kommt nun ein Snapdragon 400 mit vier Kernen und 1,2 GHz zum Einsatz. Damit gleicht das Windows-Phone-Handy in diesem Punkt einer Vielzahl von Smartphones der Einsteiger- und Mittelklasse; auch das teurere Lumia 830 verwendet diesen Chip.
Während man den internen Speicher - 8 GB - sowie den microSD-Slot unangetastet gelassen hat, wurde der Arbeitsspeicher von 512 auf 1.024 MB vergrößert - in puncto Leistung einer der wichtigsten Unterschiede zum Lumia 635. Vom Lumia 830 übernommen hat man aber nicht nur den SoC, sondern auch das Modem. Das bedeutet: Ist man beim Lumia 720 und 730 auf HSPA+ mit 21 Mbit pro Sekunde im Downstream beschränkt, steht nun LTE nach Cat 4 mit seinen 150 Mbit pro Sekunde zur Verfügung. Dem schnelleren Modem geopfert hat Nokia allerdings den zweiten SIM-Slot, anders als im Lumia 730 kann somit nur eine Karte genutzt werden.
Seit mehr als eineinhalb Jahren unangetastet geblieben ist hingegen die restliche Schnittstellenausstattung. Beim WLAN ist man nach wie vor auf den n-Standard sowie 2,4-GHz-Netze beschränkt, für Übertragungen über kürzere Distanzen stehen noch immer Bluetooth 4.0 und NFC zur Verfügung. Neu ist hingegen die Möglichkeit, den nun 2.200 mAh fassenden und problemlos austauschbaren Akku drahtlos per Qi-Standard zu laden. Gleiches gilt für die Frontkamera, die von 1,3 auf 5,0 Megapixel zugelegt hat. Mit Blende f2.4 und einer Brennweite von 24 mm sollen Selfies eine überdurchschnittliche Qualität erreichen, bei Video-Telefonaten verspricht die Full-HD-Auflösung eine Verbesserung.
Nicht verändert hat Nokia den rückwärtigen Hauptsensor. Hier bleibt es bei der Lösung, die auch schon im Lumia 720 zum Einsatz kam: 6,7 Megapixel, 1/3,4 Zoll, Blende f1.9 und eine Brennweite von 26 mm. Mehr Helfer als Autofokus und ein LED-Blitz stehen nicht parat, Bildstabilisator und Co. bleiben den teureren Lumias vorbehalten.
Anders sieht es beim Gehäuse aus. Hier folgt das Lumia 735 der gleichen Linie wie die Schwestermodelle. Zum Einsatz kommt Kunststoff, der über eine seht glatte Oberfläche verfügt, zur Auswahl stehen wie gehabt verschiedene Farben, darunter Orange und Grün. Mit 134,7 x 68,5 x 8,9 mm und 134 g fällt das Lumia 735 weder außergewöhnlich groß noch schwer aus, durch den Einsatz von Rundungen und Ecken setzt es sich optisch jedoch klar von der Konkurrenz ab.