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Ein halbes Jahr nach dem Verkaufsstart kommt ein Produkttest in der Regel zu spät. Doch beim Lumia 830 lohnt sich die Ausnahme. Denn wenige Monate vor dem Start von Windows 10 für Smartphones und dem Ausrollen der entsprechenden Updates wird das Gerät angesichts des Preises wieder interessant. Immerhin ist dieser seit dem Start um fast 30 Prozent gesunken, was das Smartphone angesichts der Ausstattung zu einem Schnäppchen machen könnte.
Denn aus den ursprünglichen 349 Euro sind inzwischen nur noch rund 250 Euro geworden, was auf den ersten Blick für ein 5 Zoll großes Display sowie eine Kamera mit optischem Bildstabilisator nicht viel erscheint. Vor allem dann, wenn man das Lumia 830 mit dem nur unwesentlich günstigeren Schwestermodell Lumia 735 vergleicht.
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Denn mit diesem teilt sich der Testkandidat lediglich Plattform und SoC. Bei ersterer handelt es sich wenig überraschend um Windows Phone 8.1 inklusive Denim-Update, bei letzterem um Qualcomms Quad-Core-Lösung Snapdragon 400 mit einem Maximaltakt von 1,2 GHz. Zur Seite steht diesem 1 GB Arbeitsspeicher, was das Gerät laut Microsoft für ein vollständiges Update auf Windows 10 qualifiziert. Auf den ersten Unterschied trifft man bereits beim internen Speicher. Muss man beim Lumia 735 mit 8 GB auskommen und im Fall der Fälle früh zu einer microSD-Karte greifen, bietet das Lumia 830 die doppelte Kapazität - das Erweitern per Speicherkarte ist ebenfalls möglich.
Weitaus offensichtlicher ist jedoch der Unterschied in Sachen Display. Denn im aktuellen Modell der 800er Reihe setzt Microsoft auf ein 5 Zoll großes Panel auf IPS-Basis, im Lumia 735 steckt ein 4,7 Zoll großes AMOLED-Display. Im Vergleich schneidet die Anzeige des Lumia 830 somit auf dem Papier schlechter ab - auch, weil die Auflösung mit 1.280 x 720 Pixeln identisch und die Pixeldichte damit geringer ausfällt.
Die weitere Ausstattung ist in vielen Punkten identisch, womit aktuellere Konkurrenten teilweise über einen kleinen Vorteil verfügen. Denn das WLAN-Modul arbeitet lediglich nach n-Standard und einen zweiten SIM-Slot gibt es nicht. Dafür stehen immerhin LTE nach Cat 4 sowie Bluetooth 4.0 und NFC bereit.
Der wichtigste Unterschied gegenüber dem Lumia 735 und anderen Konkurrenten betrifft die Kameras. Während man auf der Front lediglich 0,9 Megapixel bietet und sich damit dem Selfie-Trend versperrt, locken auf der Rückseite 10 Megapixel nebst optischem Bildstabilisator. Letzteren bieten in diesem Preisbereich lediglich noch drei andere Smartphones (Amazon Fire Phone, LG G2, Samsung Galaxy K Zoom). Mit PureView-Technik und Blende 2.2 und einem Mindestabstand zum Motiv von lediglich 10 cm kann man sich hier aber klar absetzen. Ein weiterer Pluspunkt: Der problemlos austauschbare Akku kann auch drahtlos geladen werden.
Zum Design müssen nicht viele Worte verloren werden. Auch das Lumia 830 bietet die gewohnte Linienführung sowie auf Wunsch auffällige Farben auf der Rückseite. Mit 139,4 x 70,7 x 8,5 mm fällt das Gerät etwas größer als üblich aus, mit 150 g liegt aber auch das Gewicht über dem Schnitt eines 5-Zoll-Smartphones. Dafür erhalten Käufer aber einen Aluminium-Rahmen, der nicht nur die Stabilität verbessert, sondern sich auch positiv auf die Wertigkeit auswirkt. Denn neben der Haptik überzeugt auch die Verarbeitung. Die auffälligsten Punkte in positiver und negativer Hinsicht sind die dedizierte Kamerataste am rechten Rand sowie der am oberen Ende platzierte Micro-USB-Port.