Starke Kamera, gewohnt gute Performance
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Auch beim Lumia 830 zeigt sich, dass Microsoft bei Windows Phone viel Wert auf die Optimierung von Hard- und Software legt. Der Snapdragon 400 schneidet in den üblichen Benchmarks zwar allenfalls durchschnittlich ab, im alltäglichen Betrieb kommt es aber zu keinen Einbußen in Form von Rucklern oder längeren Ladezeiten. Verglichen mit Android-Smartphones, die den gleichen SoC benutzen, schneidet das Lumia in diesem Punkt weitaus besser ab. Aber nicht nur das System als ganzes kann überzeugen, auch einzelne Komponenten gefallen.
So bietet das Display mit 380 cd/m² eine ausreichend große Helligkeit, die im Automatikmodus bei Bedarf noch weiter gesteigert werden kann. Mit einer durchschnittlichen Farbtemperatur von etwa 6.800 Kelvin ist die Darstellung weitestgehend neutral, IPS-typisch fallen auch die Betrachtungswinkel großzügig aus. Einzig in Sachen Kontrast fällt die Anzeige ein Stück weit zurück, geboten wird ein Verhältnis von nur 1.002:1. Der Griff zu einem AMOLED-Display wie beim Lumia 735 wäre hier die bessere Wahl gewesen.
In Sachen Kamera hat man hingegen zumindest auf der Rückseite fast alles richtig gemacht. Der 10-Megapixel-Sensor profitiert nicht nur von der PureView-Technik und dem Zeiss-Objektiv, sondern in erster Linie vom optischen Bildstabilisator. Entsprechend gut schneiden die Aufnahmen ab: Farben und Details bleiben erhalten, Bildrauschen tritt erst sehr spät auf und selbst bei ungünstigen Lichtverhältnissen stimmt die Schärfe. Punktabzug gibt es lediglich für den LED-Blitz, der lediglich punktuell für eine ausreichende Helligkeit sorgt, meist aber viele Details überstrahlt. Zudem bleiben HDR-Aufnahmen etwas hinter der Qualität der gewöhnlichen Fotos. Gegenüber fast allen anderen Smartphones ein großer Vorteil: Auf Wunsch lassen sich Aufnahmen auch im DNG-Format für eine bessere Nachbearbeitung speichern.
Während Videos, die maximal in Full HD aufgezeichnet werden können, unter normalen Umständen ebenfalls eine hohe Qualität bieten, weiß die Frontkamera mit ihren 0,9 Megapixeln nicht zu gefallen. Fotos wirken auch bei Tageslicht leicht verwaschen, zudem kommt es früh zu Bildrauschen.
Gepatzt wird bei Laufzeit und Ergonomie
Echte Schwächen leistet sich das Lumia 830 nur in zwei Punkten. Bedingt durch das Design und die Außenmaße wirkt das Smartphone je nach Haltung wie ein Fremdkörper in der Hand. Denn der kantige Rahmen passt sich der Innenfläche kaum an, auch die zu den Seiten hin abgerundete Rückseite hilft an dieser Stelle nicht. Für schlechte Noten in der Kategorie Ergonomie sorgt aber auch die etwas zu tiefe Platzierung der Standby-Taste sowie die Ausnutzung der Front. Hier nimmt das Display nur knapp 70 Prozent ein, im Zusammenspiel mit dem in der Diagonale 5 Zoll messenden Panel ist die Bedienung mit nur einer Hand kaum bis gar nicht möglich. Wer das Lumia 830 im Auto, beispielweise als Navigationssystem - was sich angesichts der guten HERE-Apps regelrecht anbietet - nutzen will, dürfte sich am oben untergebrachten Micro-USB-Port stören.
Zumindest bei längeren Fahrten muss dieser auch genutzt werden, denn unter höherer Last hält der Akku nicht lange durch. Im Video-Test konnten mit einer Ladung annähernd 8,5 Stunden erreicht werden, was einen Platz im unteren Drittel bedeutet. Im Alltag musste das Smartphone nach gut 1,5 Tagen wieder mit dem Ladegerät verbunden werden: Morgens davon getrennt, warnte das Smartphone am Abend des nächsten Tages vor einem niedrigen Akkustand. Hier entpuppt sich vor allem das Display als Problem. Denn im Lumia 735 steckt der gleiche Energiespeicher, die Laufzeit fällt dort allerdings 30 bis 40 Prozent länger aus.