Werbung
Ein überzeugendes Display, eine vollständige Ausstattung, keinerlei Verarbeitungsmängel, aber auch Schwächen in Sachen Ergonomie: Im ersten Teil des Tests konnte das Galaxy S6 edge+ beinahe in Gänze überzeugen. Wie es in Hinblick auf Akku, Software und Kamera aussieht, überprüfen wir hier.
Wer den ersten Teil verpasst hat, sollte das Lesen nachholen. Denn obwohl Samsung im Vergleich zum Galaxy S6 edge nur wenig an der Technik verändert hat, wirkt das größere edge+ stellenweise wie eine vollständige Neuentwicklung.
{jphoto image=81026}
Software
An der Software hat man jedoch nur wenig geändert. Zwar wirkt das Galaxy S6 edge+ auf den ersten Blick frischer dank Android 5.1.1 als Basis, doch das ursprünglich mit Version 5.0.2 ausgelieferte kleinere Modell erhält per Update den gleichen Stand. In diesem Punkt sorgt Samsung für Ausgeglichenheit und das derzeit aktuellste Android. Die Unterschiede zwischen den beiden Versionen halten sich in Grenzen. So werden nun nativ Dual-SIMs sowie HD-Telefonate unterstützt, zudem verspricht Google eine verbesserte Stabilität und einfachere Verwaltung von Bluetooth- und WLAN-Verbindungen.
Auffälliger sind da schon die Veränderungen an TouchWiz. Denn zum einen nutzt Samsung die neue Möglichkeit, ab Werk auf einige Google-Applikationen zu verzichten, zum anderen bietet der Seitenbildschirm eine neue Funktion. Erstere betrifft nach dem Update auch das Galaxy S6 edge, letztere ist zumindest vorerst dem größeren Smartphone vorbehalten. Zwar ist diese Exklusivität zunächst unverständlich, bei näherer Betrachtung dürfte sich die Masse der edge-Besitzer aber vermutlich nicht ärgern. Denn hinzugekommen ist unter anderem lediglich die Möglichkeit, fünf bevorzugte Applikationen am Rand zu verlinken. Diese Leiste gleicht der der sogenannten VIP-Kontakte und kann einfach per Wisch aufgerufen werden. Überarbeitet wurde aber auch das Menü für VIP-Kontakte. Nach dem Tap auf einen solchen erscheint das neue OnCircle-Menü, über das nun auch Bilder und Emoticons direkt versendet werden können. Zusätzlich kann ein Video-Telefonat gestartet werden.
Geblieben ist es bei der „VIP-Beleuchtung“: Ruft ein entsprechender Kontakt an, leuchtet der Seitenbildschirm in der entsprechenden Farbe auf. Auch bei umgedrehtem Smartphone ist so zu erkennen, wer sich meldet. Wie auch schon beim Galaxy S6 edge stellt sich die Frage, ob dies ein echter Mehrwert oder doch nur eine Spielerei ist. Von der Funktionalität eines Galaxy Note Edge ist man weiterhin weit entfernt, als uneingeschränkt nützlich entpuppt sich lediglich die Nachtuhr.
Akku
Besser genutzt hat Samsung den zusätzlichen Platz, den das größere Gehäuse bietet. Dessen Grundfläche hat im Vergleich zum Galaxy S6 edge um etwa 15 % zugelegt, in der gleichen Größenordnung ist der Akku gewachsen. Statt 2.600 mAh werden nun 3.000 mAh geboten. Angesichts des größeren Displays wirkt dieser Sprung zunächst als erforderlich, um überhaupt die Laufzeit des kleinen Schwestermodells zu erreichen. Doch dank des Super-AMOLED-Panels, das in puncto Beleuchtung anders als die üblichen LC-Displays arbeitet, kann das Smartphone das mehr an Kapazität für eine deutliche Steigerung der Ausdauer nutzen. Das Ergebnis sind im Video-Test mehr als 13 Stunden mit nur einer Ladung, gut 60 % mehr als beim Galaxy S6 edge. Und auch im PCMark kann sich das edge+ absetzen, mit rund 8 Stunden beträgt das Plus aber nur 19 %.
Zu guter Letzt schneidet das Smartphone aber auch in der Praxis besser ab. Wo das edge nach ungefähr 1,5 Tagen wieder geladen werden musste, sind nun beinahe problemlos 2 Tage und mehr möglich. Wie üblich können durch den Ultra-Energiesparmodus weitere Reserven geschaffen werden, dies ist aber auch beim edge+ mit großen Einbußen in Sachen Funktionalität verbunden
Muss der Akku dann doch wieder geladen werden, kann der Nutzer zwischen Kabel und drahtlos wählen. Greift man auf ersteres im Zusammenspiel mit dem mitgelieferten Netzadapter zurück, stehen dank Quick Charge 2.0 wieder bis zu 15 W zur Verfügung.
Neu ist hingegen, dass der Akku auch drahtlos schneller wieder befüllt werden kann. Allerdings wird dafür eine spezielle Ladestation benötigt, die Samsung für knapp 60 Euro anbietet. Diese überträgt auf Basis des Qi-Standards maximal 15 W und damit 50 % mehr als die üblichen Qi-Stationen. Die Ladezeit soll damit um etwa 30 % sinken. Steht Samsungs Zubehör nicht zur Verfügung, kann jede Qi- und PMA-Basis genutzt werden.
Ein Manko des Galaxy S6 edge hat Samsung übrigens nicht beseitigt: Auch beim edge+ ist der Akku fest verbaut.