Überrachend viel Ausdauer
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Einen großen Sprung haben nicht nur die Displays gemacht, auch die Akkus haben zugelegt. Beim Galaxy A3 (2016) liegt das Plus bei rund 20, beim Galaxy A5 (2016) bei gut 25 % - in absoluten Zahlen bedeutet dies 2.300 und 2.900 mAh. Die Auswirkungen auf die Laufzeiten sind allerdings sehr unterschiedlich.
Zwar halten beide Smartphones in der Video-Schleife mit 10:50 h und 12:48 h (A3 2016/A5 2016) länger als der jeweilige Vorgänger durch, während das Plus beim neuen Galaxy A5 aber bei rund einem Drittel liegt, beträgt es beim neuen A3 nur rund 10 %. Einen derart direkten Vergleich erlaubt der Akkutest des PCMark nicht, ein Blick lohnt aber trotzdem. Denn das Galaxy A5 (2016) kann sich hier überraschend an die Spitze setzen, 9:49 h bedeuten einen klaren Vorsprung. Genau eine Stunde weniger schafft das Galaxy A3 (2016), was ebenfalls einen guten Platz bedeutet.
Im Alltag liegen die beiden Geräte ebenfalls dicht beieinander. Dem kleinen Modell ging nach etwa 50 Stunden die Luft aus, beim größeren musste nach 54 Stunden zum Ladegerät gegriffen werden. Ein Tag lässt sich somit auf jeden Fall überbrücken, wenn auf Spiele und ähnliche Stromfresser verzichtet wird.
Zu den Akkus gibt es aber auch noch zwei Anmerkungen. Dass Samsung beide fest verbaut, dürfte nicht überraschen, der Verzicht auf Fast Charge beim Galaxy A3 (2016) hingegen zumindest ein wenig. Lediglich das Galaxy A5 (2016) lässt sich dank dieser Funktion schnell wieder laden, mit maximal 15 W ist es schneller als das kleine Schwestermodell (7,5 W) wieder einsatzbereit.
Gemeinsam haben am Ende beide Smartphones die Energiesparmodi, die teilweise auf Kosten zahlreicher Funktionen eine deutliche Verlängerung der Laufzeit ermöglichen.
Weniger Design-Experimente
Rückblickend betrachtet haben das erste Galaxy A3 und Galaxy A5 eine viel wichtigere Rolle als noch zur Vorstellung im vergangenen Februar gespielt. Denn in Reaktion auf das eher glücklose Galaxy Alpha schien Samsung einige Korrekturen vorgenommen zu haben, die letztlich im Groben zu dem führten, was später als Galaxy S6 gezeigt wurde. Mit der zweiten Generation scheint man einen solchen Vorgriff nicht zu planen. Denn weder bei der Materialwahl, noch beim Design geht man neue Wege.
Stattdessen bedient man sich beim großen Bruder, was zumindest auf den ersten Blick zum Problem wird. Denn das Galaxy S6 und Galaxy A5 (2016) sehen sich sehr ähnlich, lediglich unterschiedliche Radien fallen auf - die Maße, 144,8x 71,0 x 7,3 mm beim A5 (2016), 143,4 x 70,5 x 6,8 mm beim S6 - weichen nur leicht ab. Beim Galaxy A3 (2016) besteht diese Verwechslungsgefahr nicht, schließlich ist es mit 134,5 x 65,2 x 7,3 mm deutlich kleiner.
Die typischen Stilelemente findet man aber auch hier. Dazu gehören nicht nur der massive Rahmen aus Aluminium sowie dessen Form, sondern auch die gläserne Rückseite mitsamt der leicht abstehenden Kamera. Selbst die am rechten und linken Rand platzierten Tasten und die Gestaltung des unteren Rands mit Audio-Buchse, Micro-USB-Port und Lautsprecher könnten 1:1 vom Galaxy S6 übernommen worden sein. Insgesamt wirken die beiden neuen A-Modelle jedoch ein Stück weit eigenständig, die Optik fällt weniger rund, sondern eher kantig aus. Auswirkungen auf die Verarbeitungsqualität hat das aber nicht. Denn auch die beiden Mittelklasse-Smartphones überzeugen in dieser Hinsicht auf ganzer Linie.
Abzüge gibt es aber bei der Handhabung. Mit nur einer Hand lässt sich keines der Smartphones bedienen, was aber nicht nur an der Größe der Displays, sondern auch der schlechten Ausnutzung des Platzes liegt. Beim Galaxy A3 (2016) nimmt der Bildschirm nur rund 69 der Front ein, beim Galaxy A5 (2016) sind es gut 72 %. Immerhin liegen beide Smartphones gut in der Hand, Rückseite und Rahmen könnten aber griffiger ausfallen. Mit 132 und 155 g fallen sie nicht zu schwer aus.
Android + TouchWiz = gewohntes Bild
Sieht man von den Hardware-Unterschieden ab, liefert Samsung beide Smartphones mit der gleichen Software aus. Als Basis dient Android 5.1.1, darüber wird wie üblich TouchWiz gestülpt. Seit der umfangreichen Überarbeitung vor einem Jahr wirkt die Oberfläche weitaus weniger angestaubt und unübersichtlich, auch der Ressourcen-Hunger wurde spürbar verringert. Zwar weicht TouchWiz in einigen Teilen vom Original-Android ab, inzwischen gehört Samsungs Lösung jedoch klar zu den besseren ihrer Art.
Auch weil man auf Werbe-Dreingaben verzichtet. Zwar sind diverse eigene Apps sowie Microsofts Office-Sammlung vorinstalliert, vieles kann jedoch problemlos deinstalliert werden, um Speicher freizugeben.
Ein Update auf Android 6.0 ist laut Hersteller bereits in Arbeit, was die Akkulaufzeiten weiter verbessen dürfte, unter Umständen aber auch den Fingerabdrucksensor des Galaxy A5 (2016) tiefer ins System integrieren könnte. Dieser arbeitet auch dank der Software schnell und zuverlässig, kann jedoch für vergleichsweise wenig Funktionen genutzt werden.
Fazit
Dass zwischen beiden Generationen des Galaxy A3 und Galaxy A5 nur ein Jahr liegt, mag man beim Blick auf die Ausstattung und Resultate kaum glauben. Hier zeigt sich, welches Tempo derzeit in der Mittelklasse herrscht. Leider kann aber nur eines der beiden Geräte mithalten. Denn auch wenn das Galaxy A3 (2016) in einigen Punkten mehr als der Vorgänger bietet, in mindestens genauso vielen Bereichen darf mehr erwartet werden. Das gilt für den SoC ebenso wie für das WLAN-Modul oder den Arbeitsspeicher. Das Display gleicht dies ein Stück weit aus, ebenso die überdurchschnittlichen Akkulaufzeiten oder die überzeugende Verarbeitung.
Deshalb ist das Galaxy A3 (2016) in erster Linie für die interessant, die mehr Wert auf Material und Verarbeitung als auf aktuelle Komponenten legen.
Anders sieht es beim Galaxy A5 (2016) aus. Hier bietet Samsung nicht nur ein ansprechendes Äußeres, sondern überzeugt auch hinsichtlich Laufzeit, Kamera und Display. Als eine Art Bonus können Fingerabdrucksensor und Fast Charge betrachtet werden. Kurzum: Es handelt sich um ein Premiummodell der Mittelklasse. Nur gilt das leider auch für den Preis, weshalb eine Empfehlung ausbleibt.
Denn das in der Einleitung erwähnte Problem wird erkennbar, wenn man einen Blick auf das Galaxy S6 wirft. Für dieses verlangt der Handel nur noch knapp 40 Euro mehr, die Ausstattung ist allerdings wesentlich besser. Liegt die Grenze dessen, was ausgegeben werden kann, aber doch bei 400 Euro, ist das LG G4 die bessere Wahl - auch wenn der Akku weniger lange durchhält. Ändern könnte sich die Einschätzung aber schon innerhalb weniger Wochen, ein weiterer Rückgang des Preises ist wahrscheinlich.
Positive Eindrücke des Samsung Galaxy A3 (2016):
- Speicher erweiterbar
- Display überzeugt bei Kontrast und Farben
- überzeugende Verarbeitung
Negative Eindrücke des Samsung Galaxy A3 (2016):
- Akku fest verbaut
- WLAN mit Verbindungsproblemen
Positive Eindrücke des Samsung Galaxy A5 (2016):
- Speicher erweiterbar
- Display überzeugt bei Kontrast und Farben
- überzeugende Verarbeitung
- gute Akkulaufzeiten
- überdurchschnittliche Kamera
Negative Eindrücke des Samsung Galaxy A5 (2016):
- Akku fest verbaut
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