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Samsung Galaxy A3 (2016) & Galaxy A5 (2016) im Test

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Die Oberklasse sorgt für Schlagzeilen, die Mittelklasse für Marktanteile. Deshalb war es vor knapp einem Jahr nur logisch, dass Samsung mit der neuen A-Reihe einen Gegenpol zur immer stärker werdenden Konkurrenz im Bereich zwischen 200 und 400 Euro platzieren wollte. So erfolgreich die beiden Modelle auch waren, mit der 2016er Ausgabe des Galaxy A3 und Galaxy A5 stehen nun die Nachfolger parat. Beide bieten und kosten mehr, was zumindest in einem Fall zum Problem wird.

Der Preisaufschlag fällt mit jeweils 30 Euro moderat aus. Für das Galaxy A3 (2016 verlangt Samsung unverbindliche 329 Euro, für das Galaxy A5 (2016) 429 Euro. Schon wenige Tage nach dem Verkaufsstart unterbietet der Handel die Empfehlungen jedoch um 30 bis 40 Euro, was an der klaren Abstufung innerhalb der Galaxy-Familie aber nichts ändert. Den Einstieg markiert die J-Reihe, darauf folgen A und S; das Galaxy Note 4 läuft inzwischen außer der Reihe.

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Ein Hauch von Oberklasse im A5

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Baureihen beschränken sich dabei nicht nur auf die üblichen Verdächtigen wie Display oder SoC, auch so manches Detail bleibt den teureren Geräten vorbehalten. Und selbst innerhalb einer Familie gibt es klare Differenzierungen, wie beide Neuheiten zeigen.

Während das Galaxy A5 (2016) das modernere WLAN (802.11a/b/g/n) und ein flottes LTE-Modem (Cat 6) spendiert bekommen hat, müssen sich Käufer des Galaxy A3 (2016) mit langsameren respektive veralteten Komponenten (802.11b/g/n, Cat 4) zufriedengeben. Und die Liste umfasst noch mehr Punkte, beispielsweise gibt es einen Fingerabdrucksensor, optischen Bildstabilisator sowie Fast Charge nur im größeren Modell.

Die Optik täuscht: Beide Geräte bedienen unterschiedliche Ansprüche

Die Optik täuscht: Beide Geräte bedienen unterschiedliche Ansprüche

Es gibt aber auch Gemeinsamkeiten. Samsung verbaut in beiden Smartphones 16 GB internen Speicher nebst microSD-Slot sowie Module für Bluetooth 4.1 und NFC. Ebenso überzeugen beide Geräte beim Telefonieren, vor allem die gute Unterdrückung von Nebengeräuschen gefällt, am Ende liegt das Galaxy A5 (2016) aber leicht vorn - hier klingen beide Lautsprecher weniger blechern. Ebenfalls besser gefällt hier das WLAN-Modul, das die Verbindung zum Testnetz länger als das im Galaxy A3 (2016) halten konnte.

Auffällig ist, wie wenig Samsung an den Komponenten der zweite Reihe verändert hat - vieles kennt man bereits von der ersten Generation beider Smartphones.

Fast immer bessere Displays

Das gilt wiederum nicht für die Displays. Zwar bleibt Samsung bei Super-AMOLED-Panels, bezüglich Diagonale und Auflösung hat man jedoch in beiden Fällen zugelegt. So kommt das Galaxy A3 (2016) auf 4,7 Zoll und 1.280 x 720 Pixel (Galaxy A3: 4,5 Zoll, 960 x 540 Pixel), das Galaxy A5 (2016) bietet nun 5,2 Zoll und 1.920 x 1.080 Pixel (Galaxy A5: 5,0 Zoll, 1.280 x 720 Pixel). Die Darstellungsqualität profitiert davon, schließlich steigt die Schärfe auf 312 und 424 ppi.

Das Galaxy A3 (2016) bietet die bessere Helligkeit, ...

Das Galaxy A3 (2016) bietet die bessere Helligkeit, ...

Und auch hinsichtlich der Helligkeit hat man sich verbessert. Im Galaxy A3 (2016) erreicht das Display nun in der Spitze 398 cd/m², beim Galaxy A5 (2016) sind es 376 cd/m². Für gewöhnlich reichen diese Helligkeiten, einzig im Freien kann es zu Problemen beim Ablesen kommen - das bemängelten wir schon vor einem Jahr.

In einem anderen Punkt ist hingegen eine Verschlechterung zu erkennen. Denn hinsichtlich der Farbtemperatur können die neuen Smartphones nicht mit ihren Vorgängern mithalten, mit 6.900 und etwa 6.760 Kelvin (A3/A5) schneidet man schlechter ab; vor allem beim kleineren Testgerät ist der Blaustich gut erkennbar. Wer sich auf die Werkseinstellungen verlässt, muss übrigens - man kennt es von anderen Samsung-Smartphones - mit deutlich schlechteren Werten vorliebnehmen. Erst im Modus „AMOLED-Foto“ oder „Einfach“ nähert man sich dem Optimum an.

..., das Galaxy A5 (2016) punktet in Sachen Schärfe

..., das Galaxy A5 (2016) punktet in Sachen Schärfe

Dass die generelle Farbdarstellung sowie der Kontrast überzeugen, ist angesichts der Super-AMOLED-Technik keine Überraschung.

Mehr Leistung fürs Mittelfeld

Zwei verschiedene Strategien verfolgt Samsung bei den SoCs. Denn während man beim Galaxy A3 (2016) der Meinung war, dass der beim Vorgänger verbaute Snapdragon 410 durch den sehr ähnlichen Exynos 7578 ersetzt werden können, kam man beim Galaxy A5 (2016) wohl zu einem anderen Schluss. Denn dort wechselt man von Qualcomms Mittelklasse-Chip hin zum eigenen, potenteren Exynos 7580, der unter anderem auch im Galaxy S5 Neo steckt. Dieser verfügt über acht Cortex-A53-Kerne, die in der Spitze 1,6 GHz erreichen, sowie eine Mali-T720 MP2.

Beide Modelle - hier das Galaxy A3 (2016) - bieten für den Alltag genügend Leistung

Beide Modelle - hier das Galaxy A3 (2016) - bieten für den Alltag genügend Leistung

Gegenüber dem Snapdragon 410 scheint man also klar im Vorteil zu sein, schließlich stehen hier nur halb so viele CPU-Kerne des gleichen Typs sowie eine Adreno 306 zur Verfügung; mit 1,5 GHz fällt der Takt zudem etwas geringer aus, liegt jedoch höher als vor einem Jahr.

Doch so groß wie man erwarten würde, fällt der Unterschied gar nicht aus. In den üblichen Benchmarks schneidet das Galaxy A5 (2016) zwar insgesamt besser ab, in einzelnen Bereichen liegt das kleine Schwestermodell aber auf einem ähnlichen Niveau, mitunter sogar leicht vorn. Im Vergleich mit der Konkurrenz landen beiden Geräte im Mittelfeld, der Blick auf die Vorgänger zeigt teils deutliche Leistungssteigerungen - erkennbar vor allem im 3DMark sowie in AnTuTu 5. Dadurch eigenen sich beide Smartphones für alle alltäglichen Dinge, ebenso für Spiele, die nicht die höchsten Anforderungen an CPU und GPU stellen.

Probleme gibt es bei anspruchsvollen Spielen (Bild: Galaxy A5)

Probleme gibt es bei anspruchsvollen Spielen (Bild: Galaxy A5)

Aber auch der Arbeitsspeicher könnte zum Engpass werden. Während das Galaxy A5 (2016) immerhin über 2 GB verfügt, muss sich das kleinere Galaxy A3 (2016) mit 1,5 GB begnügen - die gleichen Kapazitäten wie bei der ersten Generation.

Mehr Geld bietet bessere Fotos

Mehr Aufmerksamkeit hat man hingegen den Kameras geschenkt. Zwar bleibt es bei beiden Geräten bei einem 5-Megapixel-Sensor auf der Front, die Optik ist mit Blende f1.9 aber lichtstärker. Selfies und Video-Chats gelingen bei schlechtem Licht deshalb minimal besser als noch vor einem Jahr, abzugsfähige Fotos sollte man aber dennoch nicht erwarten. Denn mitunter wirken die Aufnahmen stellenweise matschig, Details gehen häufig verloren.

Das Galaxy A3 (2016)hat früh mit Bildrauschen zu kämpfen, zudem wirken die Aufnahmen matschig

Das Galaxy A3 (2016)hat früh mit Bildrauschen zu kämpfen, zudem wirken die Aufnahmen matschig

Unterschiede zwischen beiden Smartphones gibt es auf der Rückseite. Zwar bietet hier sowohl das Galaxy A3 (2016) als auch das Galaxy A5 (2016) 13 Megapixel, dem teureren Modell hat Samsung jedoch einen optischen Bildstabilisator verpasst; über Blende f1.9 verfügen beide.

Dass die Abweichungen dennoch so groß ausfallen, überrascht. Denn in allen Situationen erzielt die Hauptkamera das Galaxy A5 (2016) die klar besseren Resultate - auch am helllichten Tag. Farben und Details werden gut festgehalten, nur am Rand stört ab und zu die etwas zu geringer Schärfe. Beim Galaxy A3 (2016) wirken die Fotos hingegen auch bei guten Lichtverhältnissen blass, zudem hat das Smartphone mitunter Probleme beim Fokussieren.

Das Galaxy A5 (2016) schneidet besser ab, auch dank Bildstabilisator

Das Galaxy A5 (2016) schneidet besser ab, auch dank Bildstabilisator

Noch deutlicher wird der Qualitätsunterschied in der Dämmerung oder bei noch weniger Umgebungslicht. Zwar hat dann auch das teurere Modell zu kämpfen, das Bildrauschen hält sich lange Zeit jedoch in Grenzen und Farben werden vergleichsweise gut festgehalten. Beim kleineren Smartphone sind die Einbußen weitaus offensichtlicher, Bildrauschen tritt weitaus früher auf, feine Farbverläufe gehen hier unter, Helligkeitsunterschiede verlieren sich stellenweise im Pixel-Matsch.

Am Tag liegen beide Smartphones dicht beieinander (Bild: Galaxy A3)

Am Tag liegen beide Smartphones dicht beieinander (Bild: Galaxy A3)

Zusammengefasst: Das Galaxy A5 (2016) bietet insgesamt eine überdurchschnittliche Kamera, das Galaxy A3 (2016) geht hingegen im Mittelfeld unter.

Die zum Einsatz kommende Kamera-Applikation ist bei beiden im Übrigen die gleiche, Abweichungen zu anderen Galaxy-Modellen halten sich in Hinblick auf das Design in Grenzen. Der Aufbau ist dementsprechend übersichtlich, beim Galaxy A3 (2016) stören einige zu kleine Schaltflächen. Auf beiden Smartphones stehen die gleichen Modi wie HDR, Pro oder Nacht zur Verfügung, in puncto Geschwindigkeit gibt es aber Unterschiede, die auf die beiden SoCs zurückzuführen sind.

Das Galaxy A5 (2016) bietet aber den zuverlässigeren Fokus

Das Galaxy A5 (2016) bietet aber den zuverlässigeren Fokus

Negativ fällt die Software vor allem in zwei Punkten auf: Zum einen gibt es keine HDR-Automatik, zum anderen liegt der Automatik-Modus häufiger daneben. Deshalb ist das Ausprobieren oder der komplette Wechsel zum Pro-Modus mit seinen Einstellmöglichkeiten immer die bessere Wahl.