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Honor 6X im Test - Kamera

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Zwei Kameras sind nicht gleich zwei Kameras

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Auch wenn der Preis allein das Honor 6X attraktiv erscheinen lassen soll, so ganz darauf verlassen will man sich nicht. Stattdessen greift das Unternehmen zu dem Mittel, das derzeit weite Teile der Branche verwenden: das Dual-Kamera-Konzept. Allerdings muss angemerkt werden, dass Honor nicht erst jetzt auf die Kraft der zwei Sensoren auf der Rückseite setzt, auch das schon im Juli 2016 angekündigte Honor 8 verfügt über eine solche Lösung. Und nicht vergessen werden sollte, dass Huawei mit dem P9 bereits seit dem vergangenen Frühjahr Erfahrungen sammelt, die Honor sicherlich auch beim neuen Modell genutzt hat.

Aber es gibt einen kleinen Unterschied, denn Dual-Kamera ist nicht gleich Dual-Kamera. Gab es schon beim Honor 8 Einschränkungen im Vergleich zum P9, sind diese beim Honor 6X noch weitreichender. Denn hier wird der zweite Sensor lediglich zum Sammeln von Tiefendaten verwendet, eine generelle Verbesserung der Aufnahmen wie beim Honor 8 oder gar dedizierte Monochrome-Aufnahmen sind nicht vorgesehen.

Als Hinweis darauf dürfen die Eckdaten verstanden werden. Während der Primärsensor es auf 12 Megapixel bringt, sind es beim zweiten lediglich 2 Megapixel; die Frontkamera bietet 8 Megapixel. Die Blende der rückwärtigen Optik liegt bei f/2.2, auf der Vorderseite ist es f/2.0. Welche Blende der Sekundärsensor der Dual-Kamera-Lösung bietet, ist nicht bekannt. Und nur wer konkret danach schaut, wird herausfinden, dass das Honor 6X im Modus „Große Blende“, in dem der Tiefensensor zum Einsatz kommt, nur mit einer reduzierten Auflösung von 8 Megapixeln arbeitet. Eine Begründung hierfür gibt es nicht.

Bei der Nutzung des Modus gibt es gegenüber den Schwestermodellen keine Unterschiede: Ein Klick auf das entsprechende Symbol am oberen Rand der Kamera-App schaltet ihn ein, das Spiel mit der Blende sowie das für das Bokeh mitverantwortliche Versetzen des Fokuspunktes gelingen sowohl direkt vor der Aufnahme sowie danach in der Galerie. Gewählt werden kann zwischen Blende f/0.95 und f/16, eine kleinere Zahl sorgt dabei wie üblich für weniger Tiefenschärfe respektive ein größeres Bokeh. Wie überzeugend der Effekt ist, der letztlich ja nur per Software generiert wird, hängt von mehreren Faktoren ab. So sollte sich zumindest ein Objekt dicht vor der Kamera befinden, um überhaupt mit der Tiefe spielen zu können, aber auch die gewählte Blende hat großen Einfluss. Qualitativ am ehesten überzeugen können die Aufnahmen, bei denen keine der beiden Extreme gewählt wird, Nutzer sollten sich auf Bereiche zwischen f/2 und f/10 beschränken, damit die Illusion funktioniert. Allerdings erreicht das Honor 6X selbst bei bester Motiv- und Blendenwahl nicht die Qualität eines P9 oder Mate 9.

Das Honor 6X liefert gute Bilder

Davon abgesehen gefallen am Tag angefertigte Aufnahmen aufgrund gut festgehaltener Farben und Details, lediglich in wenigen Fällen sorgt die Software für eine Überschärfung einzelner Bildausschnitte. Im Test weniger überzeugen konnte der HDR-Modus. Nicht nur, dass Honor keine Automatik anbietet, auch der Kontrastumfang fällt weniger umfangreich als üblich aus.

Bei schlechten Lichtverhältnissen landen mit dem Honor 6X aufgenommene Fotos und Videos - letztere sind maximal in Full HD mit 30 Bildern pro Sekunde möglich - über dem Durchschnitt. Zwar ist Bildrauschen spätestens ab ISO 800 unübersehbar, die Qualitätsminderung hält sich aber in Grenzen. Zumal es der Hauptkamera weitestgehend gut gelingt, helle und dunkle Flächen voneinander zu trennen - Pixel-Matsch aufgrund einer starken punktuellen Lichtquelle hält sich in Grenzen. Was aber auffällt: Kann sich die Kamera nicht an einer Lichtquelle orientieren, werden die Aufnahmen mitunter zu stark aufgehellt. Ein in der fortgeschrittenen Dämmerung aufgenommenes Foto wirkt dann so, als ob es tagsüber geschossen wurde.

Zur Kamera-App brauchen nur wenige Worte verloren werden. Denn die entspricht fast zu 100 % der der anderen aktuellen Honor- und Huawei-Smartphones und zeichnet sich dementsprechend mit einer guten Übersichtlichkeit und zahlreichen Modi aus. Erwähnenswert ist dabei vor allem der Pro-Modus, der Zugriff auf die wichtigsten Parameter gewährt und das Ergebnis somit nochmals steigern kann.

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