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Honor 6X im Test - Laufzeit, Gehäuse, Software, Fazit

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Unauffälliger Akku

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Unverändert vom nova Plus scheint Honor den Akku übernommen zu haben. Hier wie dort fasst er 3.340 mAh und hier wie dort kann mit maximal 10 W geladen werden. Einziger Unterschied: Beim Honor 6X wird vom schnellen Laden gesprochen, obwohl man die genannte Leistung mittlerweile als Standard betrachten sollte. Natürlich ist der Energiespeicher fest verbaut und auch eine Alternative zum Wiederbefüllen via Micro-USB-Port ist nicht vorgesehen.

Zu den Laufzeiten äußert sich der Hersteller mit Verweis auf Laborbedingungen. Im Video-Betrieb soll das Honor 6X mehr als elf Stunden durchhalten, bei moderater und intensiver Nutzung zwischen eineinhalb und rund zwei Tagen. Die letzten beiden Angaben konnten im Test bestätigt werden. Im praxisnahen Einsatz mit Nutzung von WLAN und LTE, dem Abgleich von Emails sowie Telefonaten konnten etwa zweieinhalb Tage mit einer Ladung des Akkus überbrückt werden.

In den beiden Laufzeit-Benchmarks, die aufgrund gleicher Bedingungen eine bessere Vergleichbarkeit gegenüber anderen Smartphones bieten, landet das Honor 6X jeweils in der oberen Hälfte. Die Video-Schleife durchlief das Gerät 10,5 Stunden lang, im PCMark waren es 7,5. Somit eignet es sich auch als Unterhaltung für längere Fahrten oder Flüge, einzig als mobile Spielekonsole sollte es dann nur mit Bedacht genutzt werden. Denn unter hoher Last wurde schon nach weniger als sechs Stunden nach dem Ladegerät verlangt.

Optisch schlank und zu dünn

Der Einsatz von Aluminium gehört auch bei Honor zum guten Ton. Das sorgt nicht nur für ein gewisses Maß an Stabilität, sondern kommt auch der Haptik zugute. Doch Aluminium ist nicht gleich Aluminium. Denn dem Preis des Smartphones dürfte es geschuldet sein, dass die Metallhaut vergleichsweise dünn wirkt, ähnliches konnte in Vergangenheit bereits mehrfach bei anderen günstigen Geräten beobachtet werden.

Der optische Eindruck leidet darunter aber nicht. Durch die sich zu den langen Kanten hin verjüngende Rückseite wirkt das Honor 6X deutlich dünner als die offiziell genannten 8,2 mm, einzig Länge und Breite (150,9 x 76,2 mm) kann das Design nicht kaschieren. Insgesamt wirkt das Gerät sehr harmonisch gestaltet, was einerseits an den zahlreichen Rundungen, andererseits an der in weiten Teilen genutzten Symmetrie liegt. Echte Hingucker offenbart jedoch nur die Rückansicht mit der Dual-Kamera, andere echte Identifizierungsmerkmale gibt es nicht.

In puncto Verarbeitung leistet man sich keine groben Schnitzer, perfekt ist sie aber auch nicht. Denn der Übergang zwischen den Antennenisolatoren auf der Rückseite sowie dem restlichen Gehäuse ist nicht bündig, zudem stört zumindest bei der für den Test bereitgestellten goldenen Variante der ungleichmäßige Farbton. Die Tasten für Lautstärke und Standby am rechten sowie die in den linken Rand integrierte Kartenaufnahme überzeugen hingegen.

Zumindest in größeren Händen liegt das Honor 6X dank der gewölbten Rückseite sicher, eine etwas rauere Rückseite wäre aber wünschenswert. Mit nur einer Hand lässt sich das 5,5 Zoll große Display bedienen - auch, da die Anzeige nur rund 72 % der Front einnimmt. Mit 162 g fällt das Smartphone in der Tasche nicht besonders auf.

Noch Android 6

In keinem Punkt wird die Verwandtschaft zwischen Honor und Huawei so deutlich wie bei der Software. Denn auch hier kommt die eigene Oberfläche EMUI zum Einsatz, die sich in weiten Teilen klar von „Vanilla“-Android unterscheidet. Einen echten App Drawer gibt es nicht, was Kennern zeigt, dass EMUI in Version 4.1 und somit auch nur Android 6 zum Einsatz kommt; EMUI 5 bringt einen App Drawer mit.

Allerdings übernimmt Honor nicht alle Bestandteile, unter anderem fehlen die Knuckle Codes. Dafür kann jedoch auch beim Honor 6X der Fingerbadrucksensor für einige Bedienkommandos wie das Auslösen der Kamera, das Ein- und Ausblenden der Benachrichtigungszentrale oder die Annahme von Anrufen genutzt werden. Ebenfalls mit dabei ist das sogenannte Smart File System, das für geringere Performance-Einbrüche über einen längeren Zeitraum hinweg sorgen soll.

Neulinge finden sich schnell zurecht - vor allem im Vergleich zum unveränderten Android 6.

Vorinstalliert sind neben dem Betriebssystem sowie der eigenen Oberfläche auch diverse Werbe-Apps, die sich allerdings problemlos deinstallieren lassen. Bereits angekündigt wurde ein Update auf Android 7 mitsamt EMUI 5, einen Veröffentlichungstermin gibt es aber noch nicht.

Eine unter Umständen nicht ganz unwichtige Randnotiz: Anders als Huawei spricht Honor beim Punkt OS nicht von Android mitsamt EMUI, sondern von EMUI kompatibel mit Android.

Fazit

Preiswert, gute Kamera, ausreichende Alltagsleistung: Drei Eigenschaften, die bei zahlreichen Mittelklasse-Smartphones beworben werden. Honor macht da beim Honor 6X keine Ausnahme, auch wenn das Thema Leistung etwas in den Hintergrund gerückt wird. Doch anders als bei so manchem Mitbewerber werden die wichtigsten Versprechen gehalten.

Allerdings muss hier und da ein wenig differenziert werden. So schneidet die Kamera für ein Gerät dieser Preisklasse sehr gut ab und kann in einigen Bereichen auch mit Oberklasse-Vertretern mithalten - ein wenig Übung und den Pro-Modus vorausgesetzt. Doch ausgerechnet das Zusammenspiel beider Sensoren für die Erstellung des Bokehs kann Zweifel nicht ganz ausräumen. Der Einsatz der Tiefenunschärfe ist eine nette Abwechslung, an die Qualität der teureren Schwestergeräte reicht das Honor 6X hier aber eindeutig nicht heran - der Dual-Kamera-Ansatz verkommt ein Stück weit zum Gimmick.

Vor dem Preis kommen jedoch Ausstattung und Leistung. Erstere fällt für die Mittelklasse ordentlich aus, vor allem mit Blick auf RAM und SoC sowie das gute Display. In puncto Performance bietet das Testgerät mehr als man erwartet, mehr wünscht man sich lediglich bei grafisch sehr anspruchsvollen Spielen oder vergleichbaren Applikationen. Die Laufzeiten fallen überdurchschnittlich, aber noch nicht gut aus und landen daher irgendwo zwischen Vor- und Nachteil.

Ganz eindeutig in der Contra-Spalte stehen eigentlich nur zwei Dinge: Beim Gehäuse offenbart Honor bislang unbekannte Schwächen und Anfang 2017 darf man USB Typ-C auch in einem Mittelklasse-Smartphone erwarten. Vor allem, wenn das inoffizielle Schwestermodell entsprechend bestückt ist. Was direkt zum Preis führt. Mit unverbindlichen 249 und 299 Euro für 3 und 32 sowie 4 und 64 GB gehört das Honor 6X angesichts seiner Stärken und Schwächen absolut betrachtet nicht zu den günstigsten Smartphones. Erst wenn ein namhafter Hersteller sowie die Aussicht auf Android 7 eine Rolle spielen, wird das Modell zum Preis-Leistungs-Sieger - und zwar unabhängig von der gewählten Speicherbestückung.

Ernstzunehmender Konkurrenten findet man erst dann, wenn das Budget auf 350 und mehr Euro erhöht oder das Lastenheft zusammengestrichen wird. In Frage würden dann Vertreter wie das ASUS ZenFone 3 Laser, Huawei P9 Lite oder Samsung Galaxy A5 (2016) kommen.

P/L-Award

Das Honor 6X verbindet eine für diesen Preis überdurchschnittliche Ausstattung mit einer Kamera, die auch so manch teurerem Smartphone gut zu Gesicht stehen würde - und das fast ohne nennenswerte Schwächen.

Positive Eindrücke des Honor 6X:

  • Speicher erweiterbar
  • gutes Display
  • integrierte Wi-Fi Bridge
  • insgesamt gute Kamera

Negative Eindrücke des Honor 6X:

  • Akku fest verbaut
  • kein USB Typ-C
  • kleinere Verarbeitungsschwächen

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