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Honor 8 Pro im Test - Kamera

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Das Honor 8 Pro liefert auch ohne Leica gute Fotos

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Die Qualität der Kamera ist für viele Verbraucher nach wie vor ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Smartphones. Warum also nicht Hardware verbauen, die ausreichend erprobt und nachweislich zur besten ihrer Art gehört? Am Ende hat es auf der Rückseite des Honor 8 Pro dann aber nur für die Lösung gereicht, die Mutter Huawei schon vor einem Jahr im P9 genutzt hat - dort allerdings noch mit Leica-Label versehen.

Honor muss auf letzteres verzichten, was für den Nutzer sichtbar vor allem für Änderungen an der Kamera-Applikation sorgt, prinzipiell müsste es aber auch Abweichungen bei Optik und Algorithmen geben. Konkrete Aussagen dazu gibt es aber nicht.

Der Aufbau der Kamera ist bekannt: Zum Einsatz kommen zwei Sensoren mit jeweils 12 Megapixeln, je einer für RGB- und Monochrom-Aufnahmen. Unterstützt werden sie unter anderem von einem Dual-LED-Blitz sowie einem Phasenvergleichs- und Laserfokus, einen optischen Bildstabilisator gibt es aber nicht. Die physische Blende gibt Honor mit f/2,2 an.

Und auch das Arbeitsprinzip ist nicht neu. In allen Farbfoto-Aufnahmemodi kümmert sich der Monochrom-Sensor im Wesentlichen um Details und Helligkeit, der RGB-Sensor ist hingegen für Farben zuständig. Das korrekte Zusammensetzen übernimmt die Software, die Ergebnisse sollen aufgrund der Aufgabenverteilung besonders detailreich und kontraststark sein. Abweichungen von diesem Prinzip gibt es in drei Modi. Im Monochrom-Modus wird lediglich der Monochrom-Sensor genutzt, in den Einstellungen Große Blende und 3D-Creator liefert er neben Details und Helligkeit auch Tiefeninformationen.

In Große Blende werden diese für die Simulierung des Bokehs sowie das nachträgliche Verändern von Blende (f/0,95 bis f/16) und Fokuspunkt verwendet, im 3D-Creator hingegen für das Schaffen von Portrait-Aufnahmen mit 3D-Effekt.

Qualitativ kann das Honor 8 Pro nur in etwa mit dem P9 gleichziehen. Bei guten Lichtverhältnissen gefallen Farben und Details, hier und da übertreibt es die nachgeschaltete Software allerdings mit dem Nachschärfen - vor allem zum Rand hin. Bei bewölktem Himmel kommen dann kleinere Probleme mit Farben hinzu, manch in der Realität eher knallige Ton wirkt auf den Fotos zu blass. Schwächen offenbart aber auch der Modus Große Blende, in dem das Ergebnis grundsätzlich etwas dunkler als im Automatikmodus ausfällt. Ansonsten entpuppt sich das Spiel mit dem Bokeh und nachträglichen Verändern des Fokuspunktes als unterhaltsam, vor allem Portraits profitieren hiervon. Spätestens dabei fällt jedoch auf, dass das Honor 8 Pro nicht an das Mate 9 und P10 heranreicht. Im direkten Vergleich sind die beiden Smartphones mit der zweiten Generation der Dual-Kamera klar überlegen.

Vor allem dann, wenn es um schlechte Lichtverhältnisse geht, beispielsweise am Abend. Das Honor 8 Pro neigt dann früh zu Bildrauschen, auch wenn es sich anfangs noch in Grenzen hält. Hinzu kommen Probleme mit Farben, unter anderem verrutscht Gelb in Richtung Grün. Dennoch landet die Kamera auch hier klar über dem Durchschnitt.

Gleiches gilt auch für die Frontkamera mit ihren 8 Megapixeln sowie Blende f/2,0. Für Selfies und Video-Telefonate reicht die Qualität aus, so lange kein Kunstlicht zur Verbesserung der Helligkeit benötigt wird. Die Video-Funktion der Hauptkamera bietet alle in der Oberklasse zu erwartenden Funktionen. Die Auflösung reicht bis zu UHD hinauf, ein Zeit-Limit für Aufnahmen gibt es dabei nicht. Zusätzlich können Zeitraffer- und Zeitlupen-Clips gedreht werden. Erstere sind mit 30 fps und 720p möglich, letztere in 720p (240 fps) oder 1080p (120 fps). Auch der Modus Große Blende kann gewählt werden, die Qualität kommt aber nicht an die von Fotos heran. Denn die Kamera zeigte im Test immer mal wieder kleinere Probleme mit dem Fokus - nicht nur in diesem Modus. In allen anderen Einstellungen gefallen die Aufnahmen hingegen, Stärken und Schwächen entsprechenden denen von Fotoaufnahmen.

Die Kamera-Applikation stimmt weitestgehend mit der der Non-Leica-Huawei-Smartphones überein. Ein Wisch nach links ruft die Kameraeinstellungen auf, ein Wisch nach rechts hingegen die zur Verfügung stehenden Modi - darunter die üblichen wie Panorama, HDR und Pro. Letzterer Modus erlaubt den direkten Zugriff auf die wichtigsten Parameter und ermöglicht geübten Fotografen bessere Ergebnisse als die Automatik. Kritik muss Honor sich für die fehlende HDR-Automatik sowie den nicht ganz überzeugenden HDR-Modus gefallen lassen.

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