Bisher ging die Entwicklung der Kindle Fire-Tablets mit großen Sprüngen voran. Vor allem die im letzten Jahr vorgestellte Kindle Fire HDX-Generation machte einen riesigen Schritt nach vorn. Beim diesjährigen Update geht es Amazon aber gemächlicher an. Nicht nur beim Namen ändert sich wenig - beim 8,9-Zoll-Modell folgt auf das Kindle Fire HDX 8.9 das Fire HDX 8.9 - auch das Tablet selbst wurde nur in einigen Punkten überarbeitet. Wir wollen den Neuerungen deshalb in einem Test auf den Zahn fühlen.
Mit der Kindle Fire HDX-Generation verfolgte Amazon ein ambitioniertes Ziel. Anders als die bisherigen Amazontablets sollten diese Modelle Käufer nicht nur mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis locken, sondern auch technisch auf der Höhe der Zeit sein. Wir haben 2013 das 8,9-Zoll-Modell Kindle Fire HDX 8.9 getestet und konnten bestätigen, dass Amazons Plan weitgehend aufgegangen ist. Schlüssel zum Erfolg waren zum einen das schlanke und leichtgewichtige Gehäuse, zum anderen aber auch das hochauflösende Display und der leistungsstarke Qualcomm Snapdragon 800, ein 2,2 GHz schneller Quad-Core-Prozessor mit Adreno 320-GPU. Dazu überzeugte das Tablet selbst in solchen oft vernachlässigten Disziplinen wie Kamera- und Lautsprecherqualität.
Wirklichen Verbesserungsbedarf gibt es deshalb auch 2014 nicht. Amazon hat es sich aber trotzdem nicht nehmen lassen, das Kindle Fire HDX 8.9 durch einen Nachfolger abzulösen. Das Fire HDX 8.9 verliert das "Kindle" im Namen, der Bezug zu den E-Book-Readern von Amazon wird also gestrichen. Dafür gewinnt das 2014er-Tablet an anderer Stelle dazu. Der Qualcomm Snapdragon 800 weicht dem leistungsstärkeren Snapdragon 805. Seine Krait 450-Kerne sind nur ein kleines Update gegenüber den Krait 400-Kernen des Snapdragon 800, auch wenn sie nun mit 2,5 GHz getaktet werden. Entscheidender sind die Veränderungen beim GPU-Teil. Die Adreno 420-GPU soll einen signifikanten Performanceschub (Qualcomm spricht von 40 Prozent) bei gleichzeitig reduziertem Stromverbrauch bieten. Bemerkenswert ist aber auch, dass dank eines neuen W-LAN-Moduls der 802.11ac-Standard unterstützt wird. Dadurch lassen sich Bandbreiten von bis zu 600 MBit/s realisieren. Das SoC kann außerdem um einen Gobi-Chip für LTE erweitert werden. Amazon bietet deshalb zusätzlich zur reinen W-LAN-Variante auch eine LTE-Variante des Fire HDX 8.9 an.
Anders als beim Prozessor hat sich an den Spezifikationen des Displays und der Kameras auf den ersten Blick nichts getan. Amazon nutzt die neue Tabletgeneration jedoch noch für einen Versionssprung beim Betriebssystem. Fire OS 4 "Sangria" basiert auf Android 4.4.2 und nicht mehr wie Fire OS 3 auf Android 4.2.2. Die üblichen Einschränkungen des stark modifizierten Androids bleiben aber auch bei der neuen Tabletgeneration erhalten. Der Zugriff auf Googles Play-Store ist auch weiterhin nicht möglich. Content und Apps müssen stattdessen über entsprechende Amazon-Alternativen erworben werden.
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Bei der Preisgestaltung hat sich hingegen wenig getan. Auch das Fire HDX 8.9 startet ab 379 Euro. Dafür erhält man die 16-GB-Variante mit W-LAN und den Spezialangeboten, die bei gesperrtem Bildschirm angezeigt werden. Für die Top-Ausstattungsvariante mit 64 GB Speicher, LTE und Verzicht auf Spezialangebote steigt der Preis auf stattliche 594 Euro an.
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 805 (2,5 GHz Quad-Core), Adreno 420-GPU |
Display | 8,9 Zoll (2.560 x 1.600 px, 339 ppi) |
Akku | bis zu elf Stunden Laufzeit bei Mischnutzung |
Kamera (vorne) | 720p-Kamera |
Kamera (hinten) | 8 MP-Kamera |
Speicher | 16, 32 oder 64 GB |
Maße / Gewicht | 231 x 158 x 7,8 mm; 375 g (W-LAN-Modell) bzw. 390 g (LTE-Modell) |
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Die komplette Feature-Liste gibt es auf der letzten Seite des Testberichts.
Amazon liefert das Tablet mit einem Hinweisblatt, dem Daten-/Ladekabel und einem Netzadapter aus.
Die bekannte Origami-Hülle wird für das neue Fire HDX 8.9 in einer neuen Variante angeboten. Auch wenn das zum Tablet-Ständer faltbare Cover ungemein praktisch ist, ist es angesichts eines Verkaufspreises von 54,99 Euro (PU-Variante) bzw. 69,99 Euro (Ledervariante) doch eher ein Luxuszubehör.