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Apple iPad Air 2 und iPad mini 3 im Test - Leistung, Laufzeit, Fazit

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Leistung

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Auch für die neue iPads gilt das, was bereits beim iPhone 6 und iPhone 6 Plus geschrieben wurde: Die auf dem Papier unspektakulär, teils sogar veraltet wirkenden SoCs können in Sachen Leistung mehr als mithalten. Das zeigt schon der Blick auf das iPad mini 3 mit seinem Dual-Core-Chip. Zwar reicht es im 3DMark mit gut 14.000 Punkten nur für einen Platz im Mittelfeld, AnTuTu und Basemark X bescheinigen dem kleineren der beiden neuen Tablets jedoch Spitzenleistungen. Selbst für aufwändige Spiele steht eine ausreichend hohe Performance zur Verfügung. Ähnlich sieht es beim Surfen aus. Mit weniger gut 450 ms schneidet das Gerät gut ab, muss jedoch so manchen Konkurrenten an sich vorbeiziehen lassen. In der Praxis reicht die Leistung für alle Lebenslagen aus. Weder bei Spielen noch bei der Nutzung der Office-Apps Pages und Numbers kam es im Test zu Rucklern oder langen Ladezeiten - die flüssige Darstellung der Systemoberfläche ist seit Jahren bekannt, daran hat sich nichts geändert. Insgesamt bewegt sich das iPad mini 3 auf einem guten Niveau, das sich jedoch nicht vom Vorgänger unterscheidet.

Beide Tablets bieten mehr als ausreichend Leistung, das iPad Air 2 setzt dank Apples A8X vor die Konkurrenz

Anders sieht es hingegen beim iPad Air 2 aus. Während Nvidia und Samsung derzeit darüber streiten, wer den derzeit schnellsten Mobil-SoC liefert, zieht Apple mit seinem A8X in gleich mehreren Tests an die Spitze. AnTuTu weist mehr als 63.000 Punkte und damit ein Plus gegenüber dem Shield-Tablet von 46 Prozent aus, Bassmark X spricht von gut 42.000 Punkten und einer Mehrleistung von 14 Prozent. Geschlagen geben muss sich das iPad Air 2 lediglich im 3DMark, hier reicht es mit 21.300 Punkten nur für Platz 2 hinter dem Shield (plus 43 Prozent) und dem Surface Pro 3.

Weitaus interessanter ist aber der Vergleich mit dem iPhone 6 und 6 Plus, schliesslich stellt der A8X lediglich einen Ableger des dort verbauten A8 dar. Beim Blick auf die Leistungsunterschiede mag man dies zunächst aber nicht glauben. im 3DMark schneidet der Tablet-SoC mit einem Plus von etwa 20 Prozent ab, in AnTuTu mit 92 Prozent sowie in Basemark X mit 28 Prozent. Nicht zuletzt dies zeigt, dass auch für die Zukunft ausreichend große Leistungsreserven zur Verfügung stehen - auch weil Apple den Arbeitsspeicher auf 2 GB vergrößert hat, was ebenfalls Einfluss auf die Ergebnisse hat. Am ehesten spürt der Nutzer davon etwas beim Multitasking und Browsen. Letzteres stellt das iPad Air 2 laut SunSpider (294 ms) vor keinerlei Probleme, selbst umfangreiche Seiten werden schnell geladen und ruckelfrei dargestellt.

Laufzeit

Apple geizt nicht nur beim SoC mit technischen Daten, auch beim Akku gibt man nur wenige Informationen aus der Hand. So heißt es beispielsweise auf der Produktseite lediglich, dass beim Surfen per WLAN oder der Wiedergabe von Videos mit einer Ladung bis zu 10 Stunden erreicht werden können; beim Mobilfunkeinsatz immerhin noch 9 Stunden. Die Tatsache, dass man beim iPad Air 2 den Akku im Vergleich jedoch von 8,820 auf 7.340 mAh verkleinern musste, behält man für sich. Dabei gibt es dafür keinen Grund. Denn trotz verringerter Kapazität erreicht das große neue Tablet mühelos die versprochenen Laufzeiten. Im Video-Test musste erst nach knapp 11,5 Stunden wieder zum Ladegerät gegriffen werden, beim Surfen per LTE war erst nach rund 9 Stunden der Griff zum Ladegerät nötig. Hier zeigt sich, dass Anpassungen an der Software sowie der neue SoC die Kapazitätsverringerung mehr als ausgleichen können. Der größte „Stromfresser“ dürfte hingegen nach wie vor das Display sein, ähnlich wie bei nahezu allen Mobilgeräten.

Trotz dünner Gehäuse beiten beide Geräte sehr gute Laufzeiten

Wenig überraschend ist, dass sich beim iPad mini 3 nichts verändert hat. Hier bleibt es bei 6.470 mAh sowie den auch schon für den Vorgänger genannten Laufzeiten, die mit denen des iPad Air 2 übereinstimmen sollen. Im Test konnte das kleine Tablet aber sogar vorbeiziehen, bei der Video-Wiedergabe hielt es knapp eine halbe Stunde länger durch. Anders hingegen beim Surfen per LTE: Hier wurde die versprochene Marke von 9 Stunden nahezu auf den Punkt getroffen.

Wer beide Tablets nicht am Stück längere Zeit betreibt, wie es beispielsweise im Flugzeug oder Zug üblicherweise der Fall ist, kann sich auch hervorragende Standby-Zeiten freuen. Bei täglich einstündiger Nutzung - Surfen, E-Mail-Abruf, Spielen - bescheinigte die Akkustandsanzeige beiden Geräten nach einer Woche noch einen Füllungsgrad von etwa 40 Prozent.

Fazit

Im vergangenen Jahr war die Rollenverteilung klar: Das iPad Air war für diejenigen gedacht, die ihr Tablet vor allem zu Hause nutzen, das gleichzeitig vorgestellte iPad mini 2 bot sich aufgrund des kleineren Displays vor allem für die Nutzung unterwegs an. Technisch bewegten sich die Modelle auf einem Niveau, Apple hatte sich also für zwei Flaggschiffe entschieden. In diesem Jahr sieht es hingegen völlig anders aus. Aus zwei Aushängeschildern ist eines geworden, die Neuauflage des iPad mini 3 darf getrost als Abrundung nach unten hin bezeichnet werden. Sieht man einmal vom Fingerabdrucksensor und dem hierzulande (noch) nutzlosen NFC-Chip ab, bieten die Kalifornier exakt das gleiche Gerät wie 2013. Grundsätzlich muss dies nicht schlecht sein, wie ein Blick auf die Diagramme zeigt. Im Vergleich zur Konkurrenz aus dem Android-Lager kann das iPad mini 3 in Sachen Leistung und Display mehr als mithalten, der 64-Bit-taugliche SoC dürfte auch in den kommenden Monaten völlig ausreichen.

Die Schwachpunkte: Beide Modelle enttäuschen hinsichtlich der Kameras, das iPad mini 3 ist zudem zu teuer angesichts des Vorgängers

Mit überzeugenden Laufzeiten sowie dem hohen Verarbeitungsniveau platziert sich das Gerät noch immer im Premium-Segment des Tablet-Marktes. Dass eine Empfehlung am Ende ausbleibt, liegt am Ende nicht nur den der - mal wieder - fehlenden Möglichkeit zur Erweiterung des Speichers und der allenfalls durchschnittlichen Kamera, sondern ausgerechnet am Vorgänger. Denn diesen bietet Apple nach wie vor an, mit 289 Euro (16 GB, WLAN) wird die dritte Generation um ganze 100 Euro unterboten. Blickt man gleichzeitig auf die bereits erwähnten Ausstattungsunterschiede, muss der Preis-Leistungs-Award eigentlich an den Vorgänger gehen. Wie seltsam die Preispolitik beim iPad mini ausfällt, zeigt ein Beispiel. Für die 389 Euro (16 GB, WLAN) der aktuellen Version ist die nahezu identische zweite Auflage entweder mit 32 GB Speicher (339 Euro) oder aber das 16-GB-Modell mit Mobilfunkmodem (409 Euro) erhältlich. Einzig wer mehr Speicher benötigt, muss zum iPad mini 3 greifen, hier reicht die Palette bis hin zu 128 GB.

Die Stärken: Exzellente Verarbeitung, helle und scharfe Displays, überzeugende Laufzeiten und im Falle des iPad Air 2 eine außerordentliche Leistung

Gänzlich anders sieht das Urteil beim iPad Air 2 aus. Hier hat Apple sich nicht auf dem Erfolg des letzten Jahres ausgeruht und bietet das wohl derzeit beste Gesamtpaket. Der neue A8X-SoC bietet genügend Leistungsreserven für die nähere Zukunft, auch weil Apple nun endlich den Arbeitsspeicher auf 2 GB vergrößert hat. Gleichzeitig konnte das Gehäuse dünner gestaltet werden, ohne die Akkulaufzeiten negativ zu beeinflussen. Im Gegenteil: Im Test schnitt das Gerät besser als erwartet ab, obwohl die Kapazität des Energiespeichers deutlich geringer als noch vor einem Jahr ausfällt. Hinzu kommen aktuelle Übertragungsstandards, ein erstklassig verarbeitetes Gehäuse sowie ein Display, das ganz klar zu den besten seiner Art gehört. Ankreiden lassen muss sich Apple jedoch die enttäuschende Kamera, die selbst bei Schnappschüssen nur selten eine gute Figur macht.

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Die Zahl der Konkurrenten ist klein, wenn man Display-Größe und -Auflösung als Maßstab nimmt. Ist man auf iOS fixiert, scheidet das iPad Air trotz geringeren Preises aus, ist man hinsichtlich des Betriebssystems hingegen offen, bleibt am Ende eine Handvoll Geräte übrig. Samsung Galaxy Tab S 10.5 gefällt mit seinem scharfen Super-AMOLED-Panel und dem schnellen SoC, kann in Sachen Haptik und Verarbeitungsqualität aber nicht mithalten; mit mindestens 409 Euro ist es zudem nur unwesentlich billiger. Günstiger ist das Galaxy Note 10.1 in der 2014er-Edition zu haben, für rund 300 Euro muss man jedoch auf Super AMOLED verzichten, statt dessen wird ein Stylus mitgeliefert. Hinsichtlich des Gehäuses gilt das gleiche wie beim Galaxy Tab S 10.5. Mit knapp 420 Euro fällt der letzte Konkurrent aus dem Android-Lager, das Sony Xperia Tablet Z2, ähnlich teuer wie das iPad Air 2 aus, das bereits ab 450 Euro verkauft wird. Hier wird mit „nur“ Full HD die geringste Auflösung geboten, dafür ist das Gehäuse gegen Wasser und Staub geschützt.

Positive Aspekte des Apple iPad Air 2:

  • hohes Verarbeitungsniveau
  • hohe Systemleistung
  • helles Display
  • sehr gute Laufzeiten
  • aktuelle Übertragungsstandards
  • 2 GB RAM

Negative Aspekte des Apple iPad Air 2:

  • Speicher nicht erweiterbar
  • NFC derzeit nutzlos
  • Hauptkamera mit maximal durchschnittlicher Qualität

Positive Aspekte des Apple iPad mini 3:

  • hohes Verarbeitungsniveau
  • helles Display
  • sehr gute Laufzeiten

Negative Aspekte des Apple iPad mini 3:

  • keine wichtigen Veränderungen gegenüber dem Vorgänger
  • Speicher nicht erweiterbar
  • NFC derzeit nutzlos
  • Hauptkamera mit maximal durchschnittlicher Qualität
  • unterdruchschnittlicher Display-Kontrast

Preise und Verfügbarkeit
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Quellen und weitere Links

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