Werbung
Erster positiver Punkt, den wir leider bei nicht allzu wenigen Herstellern vermissen, ist eine ausreichende Beschriftung des Moduls. OCZ realisiert dies über einen Aufkleber auf dem Heatspreader, der sowohl die PartNumber, wie auch Frequenz, Kapazität und Timings angibt. Alleine die Spannung hätte noch mit aufgenommen werden können.
Positiver Punkt Nr. 2 ist ein sauber programmiertes SPD-Modul. OCZ programmiert sowohl Timings für DDR2-533, -667 und -800 ein, die Herstellungswoche und das Jahr sowie die JEDEC-Kennung und Seriennummer sind vorschriftsmäßig einprogrammiert. Ein EPP-Profil besitzen diese "ATI-Riegel" aufgrund des NVIDIA-EPP-Standards natürlich nicht, dies ist aber auch für den Profi kein Hindernis, diese Module ebenso auf guten Timings und Frequenzen zu betreiben.
Aufgrund des guten SPD-Moduls waren unsere Riegel auch in allen Fällen problemlos mit diversen Boards und Standard-Settings im Bios einzusetzen. Wir überprüften den Betrieb auf einem nForce 680i-Mainboard (EVGA) ebenso, wie auf zwei Intel i975X-Platinen (ASUS P5W64 WS Pro, Intel D975XBX2), als auch auf zwei P965-Mainboards (ASUS P5B, MSI P965 Platinum). Da wir nur auf Intel-Plattformen testeten, konnte mangels R600-Mainboard die "ATI-Tauglichkeit" nicht überprüft werden - was aufgrund der Zertifizierung aber sicherlich auch kein Problem darstellen sollte.
"Unter der Haube" befinden sich unseren Recherchen zufolge Promos-Chips, was auch die Testergebnisse indirekt bestätigen. Den Heatspreader rissen wir zur Kontrolle aber nicht ab: Er ist aufgeklebt und würde durch das Entfernen zerstört.
Der Test:
Wie immer testeten wir die Module natürlich auf ihre Performance und Übertaktungsfähigkeiten. Hierfür kam ein Intel D975XBX2 zum Einsatz, welches die Speicherspannung um 0,04-V-Schritten ändern kann und somit in der Lage ist, einen Spannungswert recht punktgenau zu treffen. Als Prozessor setzen wir einem Intel Core2 Extreme QX6700 ein, als Grafikkarte kam eine GeForce 7900 GT zum Einsatz.
Zunächst testeten wir die Module mit 2,1V, der Spannung, für die OCZ sie vorsieht. Zum einen testeten wir die Performance mit 5-5-5-15, zum anderen mit 4-4-4-12 bei DDR2-800. Anschließend wurden von uns die bestmöglichen Timings bei 2,1V mit DDR2-800 gesucht. Zuletzt übertakteten wir die Module mit 2,1V bis zu ihrem maximalen Takt und suchten dort wieder die bestmöglichen Timings. Als letzter Test stand ein Test mit 2,4V Spannung an (also mehr als OCZ mit der Garantie abdeckt!), um das Modul ans Limit zu übertakten.
Die Performancewerte der Tests haben wir in der unten stehenden Tabelle aufgelistet.
Recht gut schlug sich das Modul bei DDR2-800 mit niedrigeren Timings. Wir waren in der Lage, die Speicherriegel selbst mit 4-3-3-8 noch vollständig stabil zu betreiben. Dies ist nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit. Der Betrieb mit CL3, wie bei vielen der deutlich teureren Low-Latency-Speicherriegeln, war aber leider nicht möglich. Die einzigen Speicherchips, die diese Timings bei DDR2-800 mitmachen, sind Micron D9GKX, die allerdings auch selektiert werden müssen - diese Speicherchips kommen auf den OCZ PC2-6400 CrossFire-Speicherriegeln aber nicht zum Einsatz und wären auch deutlich teurer.
Beim Anheben der Frequenz erreichten wir zunächst DDR2-944 mit 2.1V bei 4-4-4-12. Diese 471 MHz realer Takt sind für einen DDR2-800-Speicherchip dieser Klasse ebenso ein sehr gutes Ergebnis. Die meisten DDR2-800-Module aus unserem Heft 06/2006 mit Nicht-Micron-Chips erreichten maximal DDR2-880. Die Module mit Micron-Speicherchips waren meistens bereits wieder deutlich teurer als die OCZ PC2-6400 CrossFire in diesem Heft - also ist die Performance beim Übertakten durchaus gut, auch wenn natürlich keine Rekordwerte erreicht werden.
Und noch mehr? Mit 2,4V testeten wir die Limits der Speicherchips. Leider ohne Erfolg: Der mit 2,1V erreichte Takt war tatsächlich der maximale stabile Takt der Module. Zwar konnten wir mit 2,4V noch bei höheren Frequenzen booten, doch war das System dann leicht instabil. Auch andere Timings konnten nicht erreicht werden. Aus diesem Grund bleibt festzuhalten, dass die Module wohl mit 2,1 bis 2,2V ideal zu betreiben sind: Auf die Garantie von OCZ muss man also nicht verzichten, sondern kann innerhalb der vorgegebenen Grenzen bleiben.
Anbei die gemessenen Leistungswerte:
Sisoftware Sandra 2007 Memory Bandwidth | SuperPi 1M | 7Zip Benchmark 8M Multithreaded | Quake4 1024x768 Ultra | |
DDR2-800 CL5-5-5-15 | 5520 MB/s | 19,266 Sekunden | 3708 MIPS | 163,2 fps |
DDR2-800 CL4-4-4-12 | 5594 MB/s | 19,125 Sekunden | 3781 MIPS | 163,3 fps |
DDR2-800 CL4-3-3-8 | 5642 MB/s | 19,094 Sekunden | 3880 MIPS | 163,5 fps |
DDR2-900 CL4-3-3-8 | 6349 MB/s | 17,36 Sekunden | 4294 MIPS | 164,7 fps |
DDR2-944 CL4-4-4-12 | 6655 MB/s | 16,594 Sekunden | 4467 MIPS | 165 fps |
Zusätzlich zu den oben beschriebenen Werten führen wir hier auch DDR2-900 bei 2,1V auf: Das Modul erreichte dort immer noch die sehr guten Timings von 4-3-3-8.
In den Benchmarks ist deutlich zu sehen, dass das Modul durch die besseren Timings etwas an Performance gewinnt. Deutlich besser werden die Benchmarks natürlich mit der Übertaktung, da hier maßgeblich die CPU eine höhere Leistung entfalten kann und demnach der Einfluss des Prozessors deutlich wird. Interessant ist auch Quake4: Zwar verändern sich die Werte minimal, hier wird jedoch deutlich dass die Grafikkarte limitiert und demnach in manchen Bereichen eine schnellere Grafikkarte viel wichtiger ist, als CPU- oder Speicherperformance.